Wilde Tiere und eine Hexennase
Eine Welt aus Zuckerwatte und Regenbögen mit Einhörnern die auf ihnen tanzten.
Eine neongelbe Sonne auf dem wolkenlosen strahlend blauen Himmel.
Feen die Zuckerwatten zauberten und hinter ihnen her fliegende Herzchen aus Marshmallows.
Karamell und Butterkseisbäume standen an jeder Ecke. Ihre Krone war aus fluffiger pinker Zuckerwatte.
Rosa Schweinchen hüpften grunzend durch die Gegend.
Lila Kühe grasten auf der Wiese und ihre Fladen waren Schokoladentafeln. Schokoladenkuchen flog durch die Welt und Erdbeeren mit Schokoladenüberzug rollten die Regenbögen herunter.
Dann gab es einen lauten Knall, ein rumsen und dann einen stechenden Schmerz in meiner Nase.
,,AUA!"
In meinem Kopf drehte sich alles. Der Schmerz meiner Nase durchlief meinen Kopf, meinen Nacken und zog sich durch meinen kompletten Rücken dann weiter zu den Beinen und kam schließlich in meinen Zehenspitzen an. Nun war ich wieder in das hier und jetzt zurück katapultiert.
Irgendeine Stimme von einer Frau hatte mich aus meiner Trance geholt. ,,Entschuldigen Sie bitte, ich bin an ihr Bett gestoßen." Ich wollte aufstehen, aber die Frau im weißen Kittel hielt meinen Arm fest. ,,Bitte bleiben Sie ruhig liegen. Sie sind zu erschöpft um sich zu bewegen."
Ich wollte fragen wo ich war und weshalb ich zu erschöpft warum aufzustehen als eine andere Frau zu mir kam und etwas in meine Infusion hinein schüttete. Was genau das war konnte ich nicht sagen, ich konnte nur sagen, dass es dazu beitrug, dass ich einiger maßen klar denken konnte. Langsam sickerten auch die Worte der Frau zu mir durch. Ich war zu erschöpft um mich zu bewegen, konnte mir aber nicht ganz erklären warum. Aber sie hatte Recht. Ich hatte keine Kraft und außerdem sah ich nicht wirklich etwas und es drehte sich alles. Eigentlich lebte ich in meiner eigenen Welt. Aber das war ok, man kannte mich ja schließlich dort.
Ich ließ mich zurück auf das weiße Kissen fallen und schloss meine Augen. In meiner Nase begann es zu ziehen und ich vermutete, die Frau hatte mir Schmerzmittel gegeben. Dann war die Frau wohl eine Krankenschwester. Zumindest würde das das ziepen erklären und aus Erfahrung wusste ich, dass die Wirkung des Schmerzmittels sich als ziehen wiedergab.
Langsam kehrten auch die Einhörner wieder und die Zuckerwatte und die Schokoladenkuchen. Wenig später auch die Zuckerfeen und Marshmallows.
Meine Gedanken trifteten ab und in meinem Kopf sammelte sich die Zuckerwatte.
Es begann zu rauschen.
Ich sah nichts mehr, dachte nichts mehr und schlief dann tief und fest ein.
Wie lange ich geschlafen hatte wusste ich nicht ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich in einem mittelgroßen Raum aufwachte wo es fürchterlich nach Zoo stank. Von rechts hörte ich lautes Schnarchen, was ich mir auch nicht erklären konnte.
,,Was zum?!", fragte ich mich leise als ich mich langsam aufrichtete aber gleich wieder zurück in das weiche Kissen fallen ließ. Noch immer hatte ich keine Kraft.
Ich wollte meinen Kopf in Richtung des Geräusches drehen, doch etwas hinderte mich daran. Das etwas war ein Kabel das in meinen Arm führte.
,,Was ist das?"
Ich folgte dem Kabel und sah schließlich einen Tropf. Mein Blick wanderte weiter durch den Raum und ich sah eine ältere Frau in ihrem Bett liegen. Sie hatte den Mund geöffnet und aus ihm lief Sabber. Außerdem grunzte sie wie ein Schwein, dass in einer Schlammpfütze gerade ein Bad nahm. Ich überlegte gerade ob ich aus irgendeinem Grund vielleicht ausversehen im Schweinegehege gelandet war als ein lautes: ,,Torö!", mich nach links fahren ließ.
Eine Frau lag in ihrem Bett und trompete in ein Taschentuch. Sie grinste mich an und hob mir das benutze Tempo hin. ,,Wollen Sie auch eins?" Angewidert schüttelte ich den Kopf. Man war das abartig!
Plötzlich ging eine Tür auf und eine Frau spazierte in den Raum. Sie zog den Kopf ein.
Ja sie zog den Kopf ein da sie sonst nicht durch die Tür kommen würde. ,,Giraffen leben neuerdings auch hier in Deutschland in freier Wildbahn!" Gisela war also wieder anwesend was man von meiner Kraft nicht wirklich behaupten konnte.
,,Na dann sind wir ja jetzt komplett!", sagte die Giraffenfrau, grinste mich an und gab mir die Hand. ,,Pamilla Kompratzki."
Jetzt verstand ich die Welt nicht mehr.
Da sie mir aber immer noch die Hand hinhielt schüttelte ich sie und stellte mich auch fragend vor: ,,Katharina Gronberg?"
Ich fragte mich wirklich was das sollte.
,,Willkommen auf Station drei und in Zimmer zehn."
Irgendwie wünschte ich mir jemanden her der mich mal aufklären würde. ,,Danke?", antwortete ich der Frau während ich mich frage: Frau Giraffe, was gibt das?
In diesem Moment ging die Tür auf und der Harry Potter Arzt kam lächelnd durch die Tür gelaufen. ,,Hallo Frau Gronberg. Na, wie geht es Ihnen?" ,,Ganz gut.", antwortete ich wahrheitsgemäß obwohl ich immer noch total neben der Spur war. Die ganze Situation verwirrte mich. In der Grundschule sollten wir wenn wir verwirrt waren einen Zettel schreiben auf dem wir alles was wir schon wussten aufschrieben. Damit begann ich:
Ich war in einem Krankenhaus.
In einem Zimmer mit einem schnarchenden Schwein und einer Frau die die Größe einer Giraffe hatte.
Irgendwie hatte ich das Privileg immer einen Chefarzt zu haben.
Das brachte mir aber auch nichts. Ich ließ es also bleiben und hoffte, mir diese Situation irgendwie selbst erklären zu können. Nebenbei strahlte mich der Chefarzt noch an, was mich auch wunderte. ,,Ich sagte doch, alles wird gut! Hier auf Station sind sie gut aufgehoben"
Ok, wo zur Hölle war ich bitte und warum war ich auf einer Station?! Gisela klärte mich mit wenigen Worten auf: ,,Du bist im Krankenhaus du Honk!"
Das glaubte ich ihr nicht. ,,Gisela, bitte wo bin ich?!"
Sie machte Scherze!
,,Du bist im Krankenhaus.", wiederholte sie genervt. ,,Auf Station drei und in Zimmer zehn. Meine Güte Kathi du bist echt schwer von Begriff!"
Schiebt es auf die Schmerzmittel aber ich hatte es noch immer nicht verstanden. Warum sollte ich in einem Krankenhaus sein?
Plötzlich aber gab es einen stechenden Schmerz in meiner Nase und dann erinnerte auch ich mich endlich wieder. Ich hatte ja eine Nasenoperation bekommen. Auch wenn es länger gedauert hatte, ich hatte es schlussendlich doch kapiert. Einmal Applaus bitte!
,,Wie geht es ihrer Nase? Haben Sie Schmerzen?", fragte mich dann der Arzt und ich nickte. ,,Ja!" Das pinke Einhorn hat sie leider nicht auf wundersame Weise weg gezaubert!
Der Arzt setzte seine Brille auf und sah mich aufmerksam an. ,, Wo genau?" ,,Hier.", ich zeigte auf mein Nasenbein und er nickte. ,,Das ist normal"
Und schon wieder war ich verwirrt. Seit wann waren Nasenschmerzen bitte normal?
Harry Potter erklärte es mir schließlich: ,,Nach einer Operation haben Sie immer Schmerzen, das ist normal. Wir haben Ihnen jetzt eine Nasentamponade eingesetzt um die Blutung zu stoppen. Außerdem haben wir Ihnen eine Schiene angelegt, damit das Nasenbein wieder zusammenwachsen kann. Wenn Sie in den Spiegel schauen dann erschrecken Sie bitte nicht, denn ihre Nase ist etwas schief."
Er hob mir einen Spiegel hin und ich traute meinen Augen nicht. Meine Nase war nicht etwas schief. Auch nicht ziemlich viel schief. Sie war krumm und hatte die Form einer Hexennase angekommen. Außerdem war sie ein einziger dicker fetter lila Bluterguss.
Gisela lachte sich tot: ,,Gleich kommt ein Rabe und setzt sich auf deine Nase. Kathi du siehst einfach nur schrecklich aus!"
Ach was, dass hätte ich jetzt nicht gedacht!
,,Was ist das?!", Fragte ich schließlich entsetzt. Der Arzt lachte. ,,Keine Sorge. Wir richten ihre Nase später wieder."
Das wollte ich aber auch schwer hoffen nicht, dass mich jemand mit einer Hexe verwechselt
,,Kathi die Hexe. Hey Kathi warum hext du dich nicht einfach gesund?"
Ruhig bleiben Kathi, ganz ruhig!
,,Sie sollen jetzt schlafen. Ich schaue später nochmal nach Ihnen."
Damit ging der Arzt aus Hogwarts und ich ließ mich in mein Kissen zurück fallen. Meine Nase tat ziemlich weh.
Plötzlich gab es einen Schlag. Ich schreckte auf und spürte sofort wie meine Nase das quittierte. Mit einem stechenden Schmerz.
,,Autsch!", murmelte ich schmerzerfüllt.
Man wie das immer weh tat!
Dann sah ich was den Schlag verursacht hatte: Der Elefant war auf dem Boden gelandet und Trompetete nun in die mit herunter gefallene Decke.
,,Igitt die will ich echt nicht wechseln!"
Ich klingelte und wenig später kam eine Schwester die den Elefant zurück in sein Bett legte. Es war zwar in diesem Fall eine sie, aber egal. Die Frau hatte die Form eines Elefanten und trompete auch wie einer! Und den Rüssel konnte auch die ewig lange Nase der Frau darstellen. Ob es Zufall war, dass sie grau angezogen war? Ich glaubte nicht.
Die Schwester ging wieder und ich versuchte einzuschlafen. Das gelang mir aber nicht.
Das grunzen von links, das trompeten von vorne und das gackern von rechts war insgesamt so laut, dass man meinte ich war in einem Zoo und nicht in einem Krankenhauszimmer. Stöhnend ließ ich mich zurück in mein Kissen sinken und murmelte: ,,Herzlich Willkommen im Zoo des zehnten Zimmers der dritten Station. Seine Bewohner: ein Elefant, eine Giraffe, ein Schwein... „ Gisela unterbrach mich: ,,Und ein tollpatschiger Pinguin mit Nasenbeinbruch!"
Es fehlte nur noch das Schild: Achtung wilde Tiere.
Betreten auf eigene Gefahr!, an unserer Zimmertür und es wäre alles perfekt.
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