Koordination? Gleichgewicht?


Heute war mal wieder so ein Tag wo ich mich fragte was zum Teufel bei meinem Gleichgewichtssinn schief gelaufen ist! Außerdem interessierte mich es immer noch brennend ob meine Arme und Beine jemals das Wort Koordination gehört haben! Wenn ja, dann machte ich mir ernsthafte Sorgen. Wenn nein, dann auch. Ok ich machte mir allgemein wegen mir Sorgen, aber diese zwei Sachen waren ein großer Verursacher der Sorgenfalten auf meiner mit Narben und Klammerpflaster übersäten Stirn.

Alles begann vor einigen Wochen als unser Lehrer uns mitteilte,

Achtung,

Spannungsbogen,

Trommelwirbel:

,,Die neue Studie hat bewiesen, dass es einen besseren Klassenzusammenhalt gibt wenn man als Klasse einen Ausflug macht wo jeder zusammen halten muss. Deshalb werden wir in einen Hochseilklettergarten gehen und dort könnt ihr beweisen, dass ihr als Klasse zusammenhaltet!"

Warum meine ganze Klasse ausgetestet ist, bleibt mir ein Rätsel. Ich jedenfalls war überhaupt nicht begeistert. Diese Studienbewiese wurden von Mal zu Mal lächerlicher. Mein Favorit war aber immer noch als wir uns einmal in der Aula trafen und einen Stuhlkreis machen mussten. Bemerkung am Rande: Wir waren alle achtzehn. Dann wurde eine von uns herausgepickt die dann eine Maschine imitieren musste. Jeder sollte sich dann passend dazu etwas einfallen lassen. Diese hatte sich als Maschine einen Zug heraus gesucht und so getan als würde sie über sie Schienen rollen. Ganz ehrlich, was sollten wohl die anderen Schüler gedacht haben als sie in die Aula kamen und den Saal voller achtzehn jähriger Schüler vorfanden die alle in einer Reihe waren und Tschutschuh, Tuck Tuck und Radamdadadam gemacht hatten?! Ich wäre bis an mein Lebensende traumatisiert gewesen!

Da wandern bekannter Weise das Gemeinschaftsgefühl stärken würde sind wir natürlich nicht mit dem Bus die zehn Kilometer zu dem Hochseilklettergarten gefahren sondern wir durften, oder mussten, wandern. Und da ein Lehrer mit seiner Klasse nicht alleine einen Ausflug unternehmen darf, musste er eine Begleitung mitnehmen. In unserem Fall hatten wir neben unserem eh schon total durchgeknallten Klassenlehrer auch noch eine, freundlich gesagt, zurück geblieben Lehrerin dabei. Die gute Frau Bornhoff kam nämlich auf die Idee ihre Gitarre mit zu nehmen und während unserem Marsch alte Volkslieder wie ,Das Wandern ist des Müllers Lust' oder ,Der Kuckuck und der Esel' zu spielen und wir mussten dazu singen. Wir liefen durch die Stadt, mehr muss ich nicht erzählen oder?

Doch?

Na gut.

Also wie man sich schon denken konnte waren wir das Gespött der ganzen Stadt. Was das Ganze aber so richtig peinlich machte: Unser Lehrer hatte dazu lautstark und völlig falsch mitgegrölt. Er hatte zudem noch einen roten Regenschirm mit pinken Herzchen dabei damit ihr auch ja nicht verloren gingen. So sind wir dann ohne Spaß durch die Stadt gelaufen!

An dem Klettergarten bekamen wir dann eine Anweisung wie man sich diese Klettergürtel richtig anlegen musste und uns wurde das richtige sichern gezeigt. Zu meiner Freude sagte der Mann, der sich unbedingt mal ein Deo kaufen musste, dass wenn wir uns falsch sicherten tot sein würden.

Jeyyy, so bekam man Lust auf klettern!

Vor allem als ich aber las, dass das klettern einfach mal in hundert Meter Höhe, und noch höher, stattfand.

Wie ich bestimmt schon mal erwähnt hatte, war meine Beziehung mit der Höhe nicht sehr gut. Ich bevorzugte, wen wunderte es, ja eher den Boden. Jedenfalls stellten wir uns dann hinter einander an die Treppe und spazierten dann erst mal nach oben.

Wieder wandern, jeyyy!

Oben angekommen sicherten wir uns und durften dann loslegen. Irgendwie war ich die einzige die noch nicht in einem Hochseilklettergarten war, denn jeder von uns kletterte los während ich nicht mal wusste, wie ich los laufen sollte. Irgendwann kam dann der Chef der wohl bemerkt haben musste, dass ich etwas überfordert war. Er zeigte mir dann wie ich anfangen musste und ich kann auch sagen, der erste Schritt war der schlimmste. Ich bin bestimmt zehn Tode gestorben!

,,Alles gut das Seil ist stabil!", hatte er gesagt aber so leid es mir tat aber ich hatte etwas Hemmungen mein Leben an ein dünnes Seil zu hängen! Da konnte der Typ mir sagen was er wollte. Ich hing dann so in der Luft und konnte mich nicht bewegen. So Schiss hatte ich noch nie. Nicht mal auf der Achterbahn. Obwohl ich dort schon gestorben bin.

,,Mach einen Schritt nach vorne!", forderte er mich dann auf.

Das die Balken auf denen wir balancierten wackelten, hätte er ruhig mal erwähnen können! Koordination und Gleichgewichtssinn hatte ich nicht, dehalb rutsche ich ab und dachte echt, dass meine letzte Stunde geschlagen hatte. Im Nachhinein entschuldigte ich mich nochmal bei allen Beteiligten die meinen Schrei gehört hatten. Tut mir leid, immer noch!

Der Chef erbarmte sich und kletterte dann zu mir um mir zu helfen. Meine Füße und Arme Kämpften gegen einander und wollten padu nicht das, was ich wollte. Bis ich wieder auf diesem Baumstamm stand, waren bestimmt zehn Minuten vergangen. Das die Bornhoff das ganze filmte fiel mir nicht mal auf. Ich war zu sehr damit beschäftigt um mein Leben zu schreien.

,,Du kannst weiter klettern!", hatte er dann gesagt nachdem er mich entwirrt hatte aber ich schüttelte den Kopf.

Niemals!

Ich würde keinen Schritt mehr hier oben machen!

Mit meinem ganzen Mut kletterte ich zurück und idiotisch wie ich war, hatte ich vergessen, dass ich mich hätte abseilen können!

Typisch...

Als ich wieder Boden unter den Füßen hatte, schwor ich mir, nie wieder einen Hochseilklettergarten nur zu betreten und daran hatte sich bis heute nichts geändert!

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