Wiedersehen

Wie erwartet wachte ich alleine auf. Die Spuren der letzten Nacht waren heftig. Meine Beine waren kraftlos , so dass ich kaum laufen konnte. Meine Hüften waren von blauen Flecken übersät – Eomer hatte wahrlich dafür gesorgt, dass mir unsere gemeinsame Nacht noch eine Weile lebhaft in Erinnerung blieb. Der Abschied fiel kurz aus und lediglich Eowyn wusste meinen merkwürdigen Gang zu deuten, den sie nur belächelte. Ein Stallbursche half mir auf Pegasus und bemühte sich sein Lachen zu unterdrücken. Um weiteren Peinlichkeiten aus dem Weg zu gehen, biss ich auf meine Unterlippe, riss mich zusammen und ritt los – geradewegs nach Lorien.

Ich hatte glücklicherweise einige Tage Zeit, um mich von meinen Blessuren zu erholen. Ich war mit Pegasus alleine unterwegs und vermisste ein Stück weit die Geborgenheit, die ich in den letzten Wochen bekam.

Der Empfang fiel herzlich aus, denn meine Freundin Arrian überraschte mich aus ihrem Versteck wo sie ihre Wachschicht schob. „Arrian, wie schön dich wieder zu sehen! Es ist einfach zu lange her!" Ich stieg schnell vom Pferd und wir umarmten uns zur Begrüßung stürmisch. Wir beschlossen ein Feuer zu machen und die Nacht hier draußen zu verbringen, um uns ungestört über die vergangenen Jahre aus zu tauschen. Arrian und Haldir bildeten inzwischen gemeinsam neue Wächter aus. Orophin trainierte bereits erfahrene Wächter und machte sie zu unbesiegbaren Kriegern. Er und sein Bruder mussten im Laufe der Jahre so manche Schlachten überstehen. „Warum werden jetzt so viele ausgebildet? Früher war die Ausbildung ein Privileg, nun wird jeder der 2 Arme und 2 Beine hat ausgebildet ... das muss doch ein Grund haben?!" Überlegte ich laut mit gerunzelter Stirn. Arrian holte tief Luft und setzte zum erzählen an, als wir Geräusche aus dem Gebüsch vernahmen. Ich spannte meinen Bogen und Arrian hielt ihr Schwert bereit. Haldir tauchte auf und schaute mich etwas verdutzt an. „Lavanya – schön dich zu sehen! Noch schöner zu sehen, dass es dir gut geht!" Arrian küsste ihn zur Begrüßung. Ein Blick reicht und man sah sofort, was sie verband – Liebe. „Setzt dich mein Mann. Ich kläre gerade Lavanya über den Wandel auf.... Wo fange ich an. Du kennst die Geschichte von Sauron?" Ich nickte. Haldir und Arrian tauschten nervöse Blicke aus. Haldir übernahm das Wort: „Die Herrin Galadriel und der Zauberer Gandalf haben Grund zur Annahme, dass er nicht endgültig vernichtet wurde. Es gibt diesen einen Ring, der ihn zur Macht verhelfen kann. Man hört, dass dieser eine Ring existiert und jemand an sich genommen hat. Jemand der die Macht des Ringes nicht ansatzweise erahnt." Arrian legte eine Hand auf meinen Arm. Beinahe ehrfürchtig flüsterte sie: „ Das Böse kehrt zurück. Etwas dunkles zieht im Osten auf und die Zukunft Mittelerdes ist ungewiss." Nun erschloss sich mir, warum vermehrt Krieger ausgebildet wurden. Es herrschte bedrücktes Schweigen. Haldir atmete tief durch. „Mein Bruder vermisst dich sehr glaube ich. Jedes mal, wenn er von dir sprach hatte er dieses Leuchten in den Augen. Irgendwas ist mit ihm passiert, seit er vor einigen Monaten aus Düsterwald zurückkehrte. Seine Stimmung ist düster und ich glaube, dass sie sich aufhellen wird, wenn er dich wieder sieht!" Ich stimmte einem treffen mit Orophin zu. Ich war neugierig, wie es ihm erging in den letzten Jahren. Haldir hielt es für besser auch im dunkeln die sicheren Gefilde Loriens auf zu suchen. Ich ritt mir Arrian auf Pegasus und Haldir ging zu Fuß voran. Es dauerte nicht lange, da erreichten wir Haldirs und Arrians Heim. Meine Ankunft blieb unbemerkt. Gleich am morgen würde ich Diaval, Clarice und ihre Tochter Niema besuchen, das wird sicherlich auch für sie eine Überraschung. Danach würde ich Orophin beim Training beobachten und wahrscheinlich auch überraschen. Vorausgesetzt Haldir verriet ihm nichts.

Haldir hatte Nachtwache und so schlief ich mit Arrian im großen Ehebett. Es war bequem und ich fühlte mich sicher. „Lana?" fragte mich Arrian in den dunklen Raum hinein. „Ich bin noch wach. Du willst mich was fragen?" Es herrschte einen Moment lang schweigen. „Hast du dich je wieder verliebt?" fragte sie mich beinahe ängstlich. Ich atmete tief durch. Mit so einer Frage hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte mir die Frage noch nicht einmal selber gestellt. Es war auch unnötig, denn ich wusste die Antwort sofort. „Nein Liebes. Der Einzige, der mein Herz zum Schlagen bringen könnte ist viele Jahre tot. Ich fühle mich wie eine Untote, die Aufmerksamkeit, Nähe und Befriedigung von Männern sucht aber ohne mit ganzem Herzen dabei zu sein." Meine Freundin griff nach meiner Hand. „Aber du lebst!" In der dunklen Stille rann mir eine Träne über die Wange. Ich legte ihre Hand auf meine Brust, wo mein Herz sein müsste. Sicherlich hatte ich eins, doch man spürte den Herzschlag nicht, wie bei jedem normalen Geschöpf auf dieser Welt – seit dem Tag, an dem ich von Legolas Tod erfuhr.

Meine Gedanken wurden unterbrochen. „Ich kann nichts fühlen." Ihre Stimme brach ab. Sie rückte näher an mich heran und umarmte mich. Die Geborgenheit einer starken Freundschaft war nicht zu unterschätzen. 

Ich schlief mit geteiltem Wehmut friedlich ein in dieser Umarmung. Genauso wachte ich auch wieder auf, als Haldir im Morgengrauen leise das Zimmer betrat. Ich sah ihn, wie er uns selig lächelnd am Fuße des Bettes beobachtete. Leicht schüttelte er den Kopf als ich mich vorsichtig erheben wollte. „Sie wird es dir nicht sagen, um dir kein schlechtes Gewissen zu machen aber sie hat dich vermisst!" Arrian wurde langsam wach und öffnete ihre Augen. „Ich dich auch." sagte ich nur schmunzelnd. Fragend sah sie mich an und bemerkte etwas später ihren Mann. „Haldir!" sagte sie mahnend. Wir drei lachten herzhaft, wie es Freunde nun mal taten.

Gemeinsam aßen wir Frühstück. Haldir legte sich danach schlafen und Arrian ging zu ihrem Wachposten, ihre Schicht begann.

In den Gärten fand ich Clarice mit ihrer Tochter Niema sitzen. Sie schaute etwas ungläubig als sie mich sah. „Lavanya, du bist endlich gekommen! Es ist so schön dich wieder zu sehen!" Das kleine Bündel kam mit tapsigen Schritten auf mich zu. Ich fing Niema auf, gerade bevor sie hin fiel. Sie war schon jetzt eine Schönheit und hatte Diavals bernsteinfarbenen Augen. „ Hallo du hübsches Ding, ich bin deine Tante und deswegen darfst du mich Lana nennen." Natürlich verstand sie kein Wort, lachte aber freudig beim Klang meiner Stimme. Ich behielt sie auf den Arm, während Clarice und ich uns unterhielten. Ich erfuhr, dass Diaval ab und an beiläufig sich fragte, wie es mir wohl erginge. Clarice entging es nicht und schrieb mir daraufhin. Er hatte mich also nicht vergessen, wie er es versprochen hatte. „Geh zu ihm! Er unterstützt Orophin beim Training der Anwärter. Sie sind beste Freunde geworden und ich kann nicht sagen, wer sich mehr freuen wird, dich wieder zu sehen! Orophin kehrte vor einigen Monaten aus Düsterwald zurück und ist seit dem nicht der Selbe. Es wird ihm gut tun, dich wieder zu sehen!" „Was ist ihm widerfahren?" Clarice zuckte mit den Schultern. „Niemand außer ihm weiß es! Er hatte mit Tauriel zu tun wegen der Ausbildung der Krieger und er war auch länger dort als eigentlich geplant. Er hat mit niemanden darüber gesprochen, was geschehen ist. Manche munkeln sogar, er leide an einem gebrochenen Herzen wegen Tauriel." Es machte mir nicht im geringsten etwas aus, wenn das so wäre aber so richtig überzeugt war ich von den Gerüchten nicht. Ich bedankte mich bei Clarice, gab Niema einen Kuss auf die Stirn und machte mich auf dem Weg zum Trainingsplatz.

Diaval kam mir entgegen, bemerkte mich aber zunächst nicht, so sehr war er in Gedanken. Ich griff seinen Arm, um auf mich aufmerksam zu machen. Sofort schenkte er mir seine gesamte Aufmerksamkeit und umarmte mich fest, als er mich erkannte. „Lana wo hast du all die Jahr gesteckt? Ich habe mir sorgen gemacht!" Beruhigend lächelte ich ihn an. „Ich habe die Welt entdeckt mein Freund." antwortete ich ihn beinahe schuldbewusst. Eine wirklich gute Freundin war ich ihm all die Jahre wohl nicht. „Geht es dir gut? Bist du glücklich?" Ich zog meine Augenbrauen hoch. „Glück ist relativ. Du hast es gefunden und eine wundervolle Tochter. Das habt ihr gut gemacht mein Freund!" Wir unterhielten uns noch eine Weile. Doch Diaval wurde ernster. „Geh zu Orophin Lana. Ich glaube er braucht dich jetzt mehr als du ahnst!" Warum nur sprechen alle in Rätseln, wenn über dem blonden Elb gesprochen wurde?

Vom weiten hörte ich schon den harten Befehlston von Orophins strenger, tiefer Stimme. Im Verborgenen beobachtete ich ihn, wie er seinen Schülern die Schwertführung mit Kurzschwertern näher brachte. Ich selber war zwar in der Lage, mich zu verteidigen aber nicht die beste Kämpferin. Vielleicht würde er mir noch etwas beibringen – überlegte ich mir. Jemand entdeckte mich und schaute mich verwundert an. Einer nach dem anderen wand seinen Kopf zu mir um, so dass ich nun auch Orophin auffiel. Sein Atem ging schneller und er rang um seine Fassung. „Habt ihr noch nie eine Frau gesehen? Schluss für heute! Verzieht euch!" Seine Schüler hatten es eilig weg zu kommen. Erst als wir alleine waren, bildete sich ein Lächeln auf sein Gesicht und wir gingen aufeinander zu. Er umarmte mich sehr fest und lange. Seine Stirn lag in Falten. „Bist du alleine hier?" fragte er mich zu meiner Verwunderung zweifelnd. „Ja natürlich. Mit wem sollte ich denn hier sein?" Sein Gesicht entspannte sich und wie gewohnt bekam ich eine freche Antwort. „Deine Zwillingsschwester, die genauso bezaubernd ist wie du und die mich sofort heiraten will." Ich mochte seinen Humor und lachte darüber. Lässig zog er mich nah an sich ran und küsste mich fordernd. Ich fühlte mich etwas überfallen, ließ mich aber darauf ein. Er war anders als alle anderen. Er war wie Eomer nur als unsterblicher Elb. Er war ein besonderer Mann und ich fühlte mich bei ihm wohl. Schon länger fragte ich mich, ob er meine Chance auf eine erneute Liebe war. Ich wollte ihn nicht überrumpeln und fragen, was in Düsterwald geschah. Wir hatten Zeit und konnten uns langsam annähern. Er musste den gleichen Gedanken haben. „Lass uns heute Abend gemeinsam Essen! Ich hatte schon lange keine so gute Gesellschaft wie dich beim Essen!" Sein schelmisches Grinsen unterstrich seine Schmeicheleien.

Wir verabredeten uns. „ Ich vermute ich finde dich bei Arrian?!"

In der tat, das tat er. Am frühen Abend stand er vor Haldirs und Arrians Tür und klopfte zaghaft an. Haldir öffnete ihm. „Bruder es ist wirklich schön, dich so fröhlich zu sehen!" Orophin lächelte und umarmte seinen Bruder. Er sah mich im Hintergrund und streckte seine Hand nach mir aus. Arrian lächelte mich beschwörend an. Sie wünschte sich von Herzen, dass Orophin mein Herz erneut zum schlagen bringen wird. Ich streckte ihm meine Hand entgegen, die er sogleich ergriff und mich zu sich zog. Er wollte mich küssen, war sich aber nicht sicher – vermutlich wegen unserer Zuschauer. Ich nahm ihm diese Hemmung, indem ich ihn küsste. Ich spürte, dass er etwas für mich empfand und ließ mich gerne mitreißen. „Ok ihr beiden, vergesst das Essen nicht." scherzte Haldir. Mein Begleiter strafte ihn mit seinen Blicken für das Kommentar.

Ich wurde durch Gärten geführt, bis wir an einen gedeckten Tisch unter freiem Himmel ankamen. Es war ein geselliger Abend und ich spürte eine Verbindung zu ihm, die mich hoffen ließ.

Orophin wollte wissen, was ich so die letzten Jahre trieb und es drehte sich ausschließlich um mich. Nach dem Essen spazierten wir umher. Er hielt vor einer Unterkunft und strich nervös mit seinem Daumen über den Handrücken meiner Hand, die er gefühlt den ganzen Abend nicht los ließ. „Ich habe dich sehr vermisst Lana. Ich fühlte mich einsam, vor allem in den Nächten, wo ich besonders viel Zeit hatte über alles nach zu denken. Könntest du dir vorstellen, bei mir zu übernachten? Es ist etwas forsch, doch ich weiß nicht, wie viel Zeit mir bleibt!" Ihm blieb nicht mehr viel Zeit? Wieso nicht? Er war unsterblich wie ich. Alle hatten recht, irgendwas geschah mit ihm und veränderte ihn. „Rede mit mir! Irgendwas ist geschehen und hat dich verändert! Du kannst mit mir über alles reden!" Sein Lächeln wirkte gequält. „Ich werde das Geheimnis lüften aber nicht heute! Heute möchte ich dich in den Armen halten und meinen Schlaf wieder finden! Bleibst du?" Ich stimmte zu. Es schien als bräuchte er mich sehr. Er öffnete die Tür und gewährte mir einen Einblick in seinen privaten Räumlichkeiten. Es war schlicht eingerichtet. Man sah, dass er nicht viel Zeit hier drinnen verbrachte. Er legte sich nackt ins Bett, hielt die Decke hoch, als Aufforderung. Ich entschied mich dafür mich auch von der Kleidung vollständig zu befreien und so zu ihm zu legen. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Er streichelte meine Haare und berührte mein Gesicht. Er war zurückhaltend und nicht aufdringlich. Ich war beunruhigt, wollte ihm aber nicht seinen Frieden nehmen. Ich spürte sein Herz nicht und hörte es nur ganz schwach. So muss es sich bei mir auch anfühlen. Es verging eine Zeit, bis ich einschlief, da mir zu viele Gedanken im Kopf umherschwirrten. Ich wachte alleine auf. Ich nahm mir eine Minute, mich zu sammeln und im Zimmer um zu schauen. Leise öffnete sich die Tür und Orophin schlich sich in das Zimmer. Er sah wirklich ulkig aus und ich konnte nicht anders als zu lachen. Er erschrak etwas, lachte aber mit mir mit. „Guten morgen schöne Frau." Es gab einen Kuss zur Begrüßung. Ich kam schon lange nicht mehr in den Genuss vom Frühstück am Bett. Er teilte mir seine Tagespläne mit. „Ich möchte mit dir ausreiten. Es gibt einen See, sehr klar und rein, den musst du mal gesehen haben." sein zwinkern verriet mir, das er auch eventuell andere Absichten haben könnte. Die Pferde standen wohl schon bereit und wir könnten sofort aufbrechen. Vorher ging ich noch zu Arrian und ließ mir bequeme Sachen geben. Eine Hose und hellblaue Bluse mit recht weitem Ausschnitt wurde mir gereicht. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah ich sie an. „Dein Ernst?" Meine Freundin lachte. „ Er hat doch bestimmt eh schon alles von dir gesehen." Lachend schüttelt ich den Kopf, ging aber nicht ohne ihr einen liebevollen Klaps auf den Hinterkopf zu geben.

Pegasus begrüßte mich wie immer freudig wiehernd. Orophin half mir wie es sich für einen Edelmann gehörte auf mein Pferd. Erst jetzt bemerkte ich, dass beide Pferde reichlich bepackt waren. Mein Begleiter trug ein Langschwert mit sich. Ich fühlte mich bei ihm sicher und führte keinerlei Waffen mit mir. Sein Pferd war riesig und hieß passenderweise Golyat. Mühelos stieg er auf ihm auf und ritt vorweg. Ich verlor jegliches Zeitgefühl, genoss aber den Ritt und die Natur.

Dann doch relativ plötzlich erreichten wir unser Ziel. Er hatte nicht übertrieben. Es war ein wunderschöner, beinahe magischer See. Gierig tranken unsere Pferde das Wasser und wir erleichterten sie von ihrer Last, damit sie sich während unseres Aufenthalts hier ausruhen konnten.

„Es wird Zeit – mit mir zu reden mein Freund!" Er sah bedrückt aus, was ich von ihm noch gar nicht kannte. Ich legte meine Hand auf sein Herz. „ Ich spüre, das etwas nicht stimmt. Ich spüre dein Herz nicht mehr... Orophin, mein Herz ist gestorben. Was ist mit deinem passiert? Hat es dir jemand gebrochen?" Er hielt meine Hand fest und schaute mir tief in die Augen. „Es wird wieder schlagen, wenn du dich für mich entscheidest!" Mit großen Augen und offenen Mund schaute ich ihn an. „Lana, du bist mein Lebenselexier! Es ist eine Menge passiert. Ich würde so wahnsinnig gerne mit dir fortgehen! Gleich heute – sofort! Ich will ein Leben mit dir! Dir meine Liebe geben und deine Liebe für mich gewinnen!" Ich warf einen Blick zu den Sachen rüber. Er war bereit fort zu gehen, hatte sogar ein paar Sachen von mir mitgenommen. Seine Worte raubten mir den Atem. Ich war verwirrt und verstand die Welt nicht mehr! „Orophin, ich mag dich sehr! Sag mir, was vorgefallen ist! Vorher gehe ich nirgendwo mit dir hin!" Er schwieg noch einen Moment und fuhr mit seinen Händen durch das saftig grüne Gras. Er wand sich zu mir und begann mich zu küssen. Der Kuss war wunderschön, verführerisch und mitreißend, fühlte sich aber irgendwie merkwürdig an. Er beugte sich über mich und zog sein Hemd aus. Die Küsse wurden immer wieder wiederholt. Seine blonden Haare fielen zu mir herab. „Was ist los?" fragte ich erneut hartnäckig. Gequält sah er mich an, während meine Hände seinen Oberkörper auf und ab glitten. „Das eigentliche Problem ist, dass ich dich will! Ich will dich für mich! Ich will dich spüren, deine Liebe besitzen! Ich will dir nicht weh tun ..." Seine Worte lösten sämtliche Gefühle in mir aus. Sie rührten mich, beunruhigten mich aber ebenso. Noch einmal legte er seine Lippen auf meine.

Plötzlich hielt jemand ihm eine Klinge an dem Hals. Derjenige, der das Schwert hielt hatte auf jeden Fall keine ruhige Hand. Orophin war erstaunlicherweise nicht überrascht. Unser Kuss wurde abrupt unterbrochen und ich wagte es nicht mich um zu sehen. „Lana, ich Liebe dich und ich hoffe du verzeihst mir eines Tages!" Ich verstand nichts mehr. Orophins Blick ging zu seinem Angreifer.

„Du verlogener Mistkerl nimmst deine Finger sofort von ihr oder ich werde dich eigenhändig töten!"

Ich bekam keine Luft mehr, mir wurde schwindelig und schwarz vor Augen. Ich versuchte denjenigen, der Sprach zu erkennen bevor mich die Finsternis komplett umfing.

Ich kannte die Stimme. Ich kannte sein Gesicht.

Ich verlor meine Besinnung. 

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