7. Kapitel
Harry POV:
Grinsend trat ich einen Schritt zurück und betrachtete Louis' neues Zimmer. Die Wand, an der das Bett mit der bedruckten Überdecke und den Kissen stand, war komplett in einem erfrischendem grün gestrichen, genauso wie die links anliegende Wand. Der gemütliche Teppich breitete sich beinahe über den gesamten Holzboden aus und ließ das Zimmer ein wenig heimischer wirken. Über dem Bett waren an der Wand zehn (noch leere) Bilderrahmen, sowie die rückwärts laufende Uhr angebracht. Über dem Medizinschrank war der Wandsticker aufgeklebt, der dem Raum eine gewisse Moderne verlieh. Louis hatte ich für die Verwandlung (außer dem Streichen, das hatten wir gemeinsam erledigt) aus dem Zimmer verband, um ihn dann mit dem Ergebnis zu überraschen.
"Louuuuu! Du kannst jetzt kommen!", rief ich das Treppenhaus hinunter und keine Minute später öffnete sicher der Aufzug neben den Stufen und Louis rollte hinaus. Gemeinsam betraten wir sein neu gestaltetes Zimmer.
"Wow... ich hab's mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt", sagte er grinsend und drehte sich zu mir. "Es sieht sehr nach... Harry aus." Ich setzte mich lachend auf das Bett und er rollte sich ein wenig näher an mich heran.
"Nach was sieht denn 'Harry' aus?", fragte ich schmunzelnd, woraufhin er sich kurz umblickte und mich dann wieder ansah. "Fröhlich, belebend, ein wenig durcheinander und speziell, heimisch und auf besondere Weise liebevoll." Ich spürte, wie bei seinen Worten mein Herz ein wenig schneller schlug und ich breit zu lächeln begann. "Du magst es?", fragte ich nochmal vorsichtshalber und er nickte lächelnd.
"Wir müssen noch Fotos für die Rahmen finden", stellte er nach kurzer Zeit der Stille fest.
"Die mache ich!", antwortete ich eifrig und schnappte mir meine Kamera von dem Regal. Louis Mundwinkel fielen, während er begann nervös mit seinen Fingern zu spielen und sich bemühte Blickkontakt zu vermeiden. "Nein, Harry... lass gut sein, bitte", murmelte er leise. Seufzend ging ich einen Schritt näher auf ihn zu. "Ohne Rollstuhl?", bot ich an, doch er schüttelte seinen Kopf. "Komm schon, Lou! Wenn ich so aussehen würde wie du, würde ich mich ständig fotografieren." Louis lief rot an und ich bemerkte, wie mir ebenfalls die Hitze in die Wangen stieg, und hustete verlegen.
Doch noch bevor Louis irgendetwas gemeines sagen konnte, holte ich schnell die Kamera hinaus und schoss ein Foto von dem jungen Mann vor mir. "Harry!", rief er entnervt, doch ich grinste nur und betrachtete das neu entstandene Foto. Louis sah ein wenig irritiert und erschrocken auf dem Bild aus und sein Gesicht war leicht gerötet von dem vorherigem Kompliment. Es war süß.
"Harry, lösch es."
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass Louis so ein kleines Selbstbewusstsein hatte, wenn es um sein Aussehen ging.
"Komm schon, Lou!", flehte ich und versuchte dabei möglichst niedlich auszusehen, was tatsächlich zu funktionieren schien. Louis verdrehte seufzend seine Augen, aber nicht auf eine genervte Art, und da wusste ich, dass ich gewonnen hatte.
"Okay, Harry, dann lösch es nicht. Aber ab jetzt nur Fotos von uns zu zweit und ohne Rollstuhl", mahnte er und ich nickte grinsend.
Glücklich stellte ich mich hinter seinen Rollstuhl und bückte mich ein wenig hinunter, sodass unsere Gesichter auf gleicher Höhe waren. Dann schoss ich ein Foto von uns, das allererste, und irgendwie war ich ziemlich stolz.
Als ich Louis das erste mal gesehen hatte, hätte ich niemals gedacht, dass er mir jemals so vertrauen und sich auf eine Freundschaft mit mir einlassen würde. Er schien viel zu kalt und abweisend, um jemanden wie mich nicht zu hassen. Doch jetzt stand ich hier, brachte Louis mit lahmen Witzen zum schmunzeln und fing mit meiner Kamera den wunderschönen Moment ein, wenn er lachte.
Wir alberten noch ein wenig herum, machten verschwommene Fotos von unseren gewöhnungsbedürftigen Grimassen und am Ende des Tages tat mein Bauch weh, so viel hatte ich gelacht. Doch wer war ich, um mich zu beklagen?
"Harry?! Willst du mit uns essen?",, rief plötzlich Louis' Mutter, bevor sie im Türrahmen erschien und mich fragend ansah. "Gerne, Marie", antwortete ich höflich. "Alles klar. Habt ihr umgeräumt? Oh lass mal gucken", mit diesen Worten trat
sie ein und sah sich lächelnd um. "Wandsticker, Teppich und-oh warte... was ist los mit der Uhr? Ist die kaputt?" Ich fing an zulachen, während Louis mich grinsend ansah. "Harry, hier", begann er und zeigte mit einer weitausgeholten Bewegung auf mich, "fand es scheinbar lustig, mir eine rückwärts laufende Uhr zu kaufen."
Marie fing an zu kichern und ließ uns mit einem "In fünf Minuten gibt's Essen" alleine zurück.
"Hach, ich bin hinreißend", lächelte ich stolz und warf einen Blick auf das Schmuckstück. "Ja, ganz großartig, Harrylein", zog Louis mich auf und ich begann noch breiter zugrinsen.
~
"Hast du eigentlich Geschwister, Harry?", fragte Marie nur wenige Minuten später am Küchentisch. Ich nickte und begann von meinen Schwestern zu erzählen. Währenddessen beobachtete ich, wie Louis gedankenverloren mit seinem Löffel in der Suppe herumrührte und sich dabei Tränen in seinem Auge sanmelten. Es war wieder das Thema 'Geschwister', auf das er so sensibel reagierte.
"Lou?", begann ich vorsichtig, "Ist alles okay?" Er blickte augenblicklich von seinem Teller auf und nickte traurig lächelnd. "Harry, meinst du ich kann heute mit zu dir kommen und deine Schwestern kennenlernen?", fragte Louis völlig unerwartet.
Überrascht sah ich ihn an und überlegte kurz. Meine Mutter hätte sicherlich nichts dagegen, aber irgendwie schämte ich mich ein wenig für mein Zuhause. Mein Zimmer war klitzeklein und nur mit einer einfachen Matratze und einem Regal versehen. Außerdem besaßen wir keinen Garten und nur ein kleines Bad, sowie eine lächerlich ausgestattete Küche.
"Uhm, ich...", begann ich leise. Ich warf einen Blick auf Louis' hoffnungsvollen Augen, bevor ich tief durchatmete, "Okay, ja das klappt. Du kannst heute Nacht mit zu uns kommen." Louis grinste breit, bevor er fortfuhr zu essen.
"Du willst bei jemand anderem übernachten? Bist du dir da sicher?" Louis nickte lächelnd. "Ich bin keine drei mehr, Mama." Marie sah ihren Sohn skeptisch an. "Also okay. Aber vergiss deine Medizin nicht!", mahnte sie und er nickte gehorsam.
~
Nervös kramte ich nach meinem Schlüssel, bevor ich mit einem "Ich weiß, mein Zuhause ist nicht so toll und groß, aber naja... uhm, ich mags, also, ach egal" die Haustür aufschloss. Louis lächelte nur und schob sich in den schmalen, dunklen Flur.
"Harry!", empfing mich eine grelle Mädchenstimme und Sekunden später lag Nathalie in meinen Armen. "Hey, meine Süße. Das ist Louis." Der blonde Lockenschopf drehte sich mit großen Augen zu Louis um. "Hallo, ich bin Nathalie, aber du darfst mich auch Nanni nennen, so wie Harry", stellte sie sich höflich vor und zeigte dabei ihr bestes Grinsen. "Okay, Nannimaus", zwinkerte Louis lächelnd, worauf das Mädchen entzückt kicherte.
Schmunzelnd führte ich Louis in die Küche, wo meine Mutter gerade Zeitung las. "Hi, Mama, warum bist du schon da?", begrüßte ich sie und drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange. "Hab' heute früher frei bekommen", meinte sie und wandte sich dann an Louis, "Bist du der Louis, von dem Harry ständig redet?" Ich spürte, wie ich rot wurde und verdeckte mein Gesicht schnell hinter meinen Händen. Louis lachte leise auf und antwortete mit einem "Ja, das bin wahrscheinlich ich."
Gerade als ich ansetzte noch etwas zu sagen, erschien Victoria im Raum, "Wer ist das?", fragte sie unfreundlich und deutete auf Louis. "Victoria! Sei nicht so unhöflich und das ist Harrys Arbeitsgeber, Louis."
Arbeitsgeber... Mum wusste nicht, dass Louis mir viel mehr als das bedeutete.
Victoria schenkte Louis ein halbherziges Lächeln, bevor sie sich einen Jogurt aus dem Kühlschrank holte und wieder in ihrem Zimmer verschwand.
"Tut mir leid. Sie ist eigentlich nicht immer so", entschuldigte ich mich bei Louis. Er nickte und begann nervös mit den Speichen seines Rollstuhles zu spielen. Ich wusste, wie schrecklich er sich fühlte, wenn Menschen ihn unfreundlich behandelten. Er dachte dann immer, dass er etwas Schlechteres wäre, weil er im Rollstuhl saß. Zwar hatte er mir das noch nie erzählt, doch ich kannte ihn inzwischen gut genug, um das aus seinem Gesicht abzulesen.
"Mum, ist es okay, wenn Louis heute hier übernachtet?" Meine Mutter nickte sofort, "Na klar, am besten ihr nehmt Nannis Matratze, sie und Vicki können sich ja heute eine teilen." Ich nickte, bevor ich mit Louis in mein Zimmer ging.
"Harry?", begann Louis zögerlich, nachdem ich mich auf mein 'Bett' fallen gelassen hatte. "Ich bereite euch ganz schön Umstände oder?" Schnell schüttelte ich meinen Kopf. "Nein, Lou, das ist okay. Wirklich, Mum freut sich eher, dass ich endlich mal Besuch habe", lächelte ich ehrlich. Er nickte erleichtert und fuhr sich durch die Haare, bevor er sich in meinem Zimmer umsah. "Das müsste auch einmal aufgepeppt werden", stellte er grinsend fest. Ich wusste, dass mein Zimmer nicht das schönste war, doch bei uns fehlte es einfach an Geld. Also nickte ich nur und rutschte unbehaglich auf meiner Matratze herum.
Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen, Louis hierhin zu bringen. Ich schämte mich wirklich für mein Zuhause und dann war Vicki auch noch so unmöglich gewesen...
"Mach dir nicht so viele Gedanken, Harrylein. Ich mag deine Familie und dein Häuschen", sagte Louis lächelnd und schob seinen Rollstuhl etwas näher zu mir.
Wieso wusste er immer genau, was gerade zu sagen war?
Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln, bevor ich in die Hände klatschte und mit einem "So, was wollen wir machen?" versuchte die Stimmung aufzulockern.
"Vielleicht, ähm... Musik hören?", schlug Louis vor und ich nickte begeistert.
Seit Weihnachten besaß ich nämlich eine richtige Musikanlage und sie war mein ganzer Stolz. Meine Mutter musste ewig dafür gespart haben, doch sie hatte als ich sie danach gefragt hatte, nur gesagt, "Mach dir nicht immer so viele Gedanken", und diesem Vorschlag war ich dankbar nachgekommen. Seitdem sparte ich immer wieder für neue CDs und dank der Arbeit bei Louis hatte ich mir schon dir ein oder andere leisten können.
"Was magst du für Musik?", fragte ich ihn und er überlegte kurz. "Eigentlich vorallem Heavy Metal, aber da ich mir schon denken kann, dass das nicht so dein Geschmack ist, lasse ich mich heute auch mal auf etwas anderes ein", grinste er. Mich schüttelte es bei dem Gedanken an langhaarige, tatoowierte Männern, die sich die Seele aus dem Leib schrien und dafür tobenden Applaus von einer unglaublichen Menge an Zuschauern bekam.
"Ne, das ist nicht so meins", gab ich zu und legte stattdessen eine meiner CDs, die größten Teils aus Pop- und Rockmusik bestanden, ein.
Es war schon eine gute halbe Stunde mit Diskussionen über verschiedene Lieder und anderen Unterhaltungen über irgendwelche Themen vergangen, als es an der Tür klopfte. Kurz darauf erschien Nathalies Kopf im Türspalt und sie grinste uns fröhlich an. "Spielt ihr mit mir?", fragte sie engelsgleich und ein Blick auf Louis zeigte mir, dass er unter dem Blick des Mädchen beinahe dahinzuschmelzen schien. "Klar", antwortete er sofort und die Kleine hopste fröhlich mit irgendeinem Kartenspiel in der Hand in das Zimmer. Sie erklärte uns die Spielregeln, die sie sich wahrscheinlich selber ausgedacht hatte, denn so ging das Spiel ganz sicher nicht, aber wir ließen uns darauf ein. Sie gewann jede Runde, da ihr immer wieder irgendwelche Extraregeln einfielen, die uns keine Chance gaben auch nur ansatzweise Punkte zu verdienen, und ich wäre wahrscheinlich schon längst durchgedreht, hätte Louis nicht die ganze Zeit über so glücklich gelächelt.
Einige Spielrunden später fielen Nathalie beinahe die Augen zu, weshalb ich sie noch ins Bad zum Waschen und Zähneputzen schickte, bevor sie sich schlafen legen sollte. Auch Louis und ich machten uns bettfertig und ich war gerade dabei, die Matraze aus Victorias und Nathalies Zimmer zu holen, als Louis mich stoppte. "Ähm, Harry, können wir uns vielleicht einfach dein Bett teilen? Weil ich schlafe doch sonst immer im Krankenbett und wenn wir uns eine Matratze teilen, falle ich nicht herunter... also, du weiß schon, wenn ich an der Wandseite liege", stotterte er nervös und ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen, doch nickte schließlich. Für mich machte sein Argument zwar nicht wirklich Sinn, denn man hätte unsere Matratzen auch einfach aneinander schieben können, aber ich widersprach ihm nicht. Ich war Louis gerne nahe, so blöd es klang, und wenn er sich so sicherer fühlte, war es doch okay.
HXAXLXLXOX
WXIXEX GXEXHXTX'XS?:D
O Gott, ich bin soo dümmlich, tut mir leid, ich wurde so geboren ._.
sooo neues Kapitel am Start, wie ihr hoffentlich gemerkt habt... es ist sehr knuddelich und happily geworden irgendwie (: Ich hoffe, ihr findet reichlich Gefallen daran. Ja, das würde meine Seele erquicken.
[Großer Gott, was ist los mit mir? Ich bin so.. seltsam drauf
Mhm... naja egal]
Das, was ich jetzt zu sagen habe, ist nicht böse gemeint! Nuuuuur: ich krieg im Moment ständig die Frage gestellt, ob ich nicht bei eurer Geschichte vorbeischauen kann und Kritik da lassen kann. Eigentlich habe ich das auch immer gerne gemacht,nur im Moment sindd es einfach zu viele Anfragen und ich hab zu wenig Zeit. Versteht ihr? Da haut einfach das Verhältnis von Anfragen zu Zeit nicht hin -so rein rechnerisch, prozentual, wirtschaftlich, anekdotisch und global (alle Fremdwörter die ich kann zusammengewürfelt) betrachtet-, deshalb kann ich das nicht machen.
Ja, genau... das wollte ich nur einmal gesagt haben, damit ihr nicht glaubt das ist persönlich gemeint und es wäre lieb, wenn ihr mich nicht mehr danach fragt, weil ich mich jedes Mal bisschen schuldig fühl, wenn ich immer 'Nein' sagen muss.
Gut, das wars dann...
Manno
Ich habe grade so Lust hier weiterzuschreiben
Vielleicht sollte ich Euch einfach nochmal sagen, wie sehr ich Euch liebe :) wirklich ihr seid ALLE (JEDER, JEDER, JEDER, JEDER) toll♡
Ich liebe Euch :)♥
Bis möglichst bald
PS: Meine neue Story ist draußen
PaRtY HaRd
Und sie heißt
....
never stopped loving you :)
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