20. Kapitel
Harry POV:
Mit starrem Blick sah ich Linus weiterhin in seine Augen, die schon beinahe zu glühen schienen, so hell waren sie. Meine Gedanken drehten sich im Kreis und der Mittelpunkt dieses Kreises war eine einzige Aussage. „Vergiss Louis." Vor meinem inneren Auge spielten sich alle möglichen Szenarien ab. Louis, wie er so sehr lachte, dass sich kleine Fältchen um seine Augen formten, wie er zärtlich lächelte, wie seinen kurzen Finger über die Speichen seines Rollstuhles fuhren, wie er sich die Haare aus dem Gesicht strich, wie er mit mir redete und mir aufmerksam zuhörte. Gleichzeitig hörte ich Linus' samtweiche Stimme, die in meinem Kopf herumgeisterte. „Du wirst dich nicht mehr an Louis erinnern können, verstanden?" Völlig benommen nickte ich.
Louis POV:
Mit gerunzelter Stirn schob ich mich in den Aufzug, der mich in das Untergeschoss brachte. Es war seltsam, dass Harry immer noch nicht da war. Ich hatte ihn bereits einige Male angerufen, doch es schien niemand bei ihm Zuhause zu sein. Es bereitete mir so langsam Sorgen und ich hatte die schreckliche Vermutung, dass mein Vater vielleicht etwas damit zu tun haben könnte. Mit dem Plan ihn darauf anzusprechen, verließ ich den Aufzug wieder und wollte mich gerade auf den Weg in das Wohnzimmer machen, als zwei Personen um die Ecke kamen.
„Harry!", rief ich erleichtert, während ich nach seiner Hand griff. Seine Augen fielen auf mich, doch anders als erwartet, leuchteten sie nicht kurz auf, sondern weiteten sich ein Stück.
„Wer sind Sie?", stammelte er im Flüsterton und entriss mich seinen langen Fingern. Ein nervöses Lachen entfloh meinen Lippen, als er mich fragend ansah. Er sah so scheu und verletzlich aus, wie am ersten Tag.
„Verarscht du mich?" Ich erkannte an seinem Gesichtsausdruck, dass das nicht der Fall war, doch ich konnte es nicht glauben. Warum sollte Harry nicht wissen, wer ich war? Noch bevor der Lockenschopf antworten konnte, mischte Linus sich ein. „Harry, wir müssen jetzt gehen." Sein Blick war starr auf Harrys Augen gerichtete und der Jüngere nickte sofort. „Nein, warte! Was passiert hier?", rief ich verwirrt und griff abermals nach Harrys Hand. Er drehte sich zu mir um, sah mir in die Augen, doch er schien so weit weg zu sein, wie nie zuvor. Ich spürte nichts mehr von der Verbindung, die immer zwischen uns beiden geherrscht hatte.
Mit Tränen in den Augen folgte ich Harry und Linus, als sie sich erneut auf den Weg aus dem Haus machen. „Harry! Warte doch, was machst du da? Du weißt doch wer ich bin... ich bin dein Freund, Haz, du liebst mich!" Die beiden waren schneller als ich, doch Harry drehte sich immer wieder zu mir um, bis er das Haus verlassen und die Straße überquert hatte und mit Linus in ein Auto gestiegen war. Verzweifelt blickte ich dem schwarzen Mercedes nach, blieb noch einige weitere Minuten im Türrahmen stehen und versuchte meine Gedanken zu sammeln. Ich bemerkte nicht einmal die Tränen, die heiß und nass meine Wangen hinunterliefen. Weinend schob ich mich in mein Zimmer und griff nach meinem Handy.
Ich wählte Harrys Nummer, doch niemand hob am andere Ende der Leitung ab. Es schien so unwirklich, was eben geschehen war, dass ich es nicht glauben konnte. Ich war so verwirrt und hoffte in diesem Moment einfach nur, dass das alles ein Traum war. Ich rief an diesem Abend noch einige Male Harry an, bat meine Mutter mich zu ihm zu fahren und versuchte sogar den Bus zu nehmen, doch nichts funktionierte. Harry nahm wie zuvor nicht ab und meine Mutter ließ mich noch nicht einmal aus dem Haus. Schließlich fiel ich einige Stunden später in einen unruhigen Schlaf, der erfüllt war von schrecklichen Träumen und vielen Tränen.
Am nächsten Morgen wachte ich bereits zum Sonnenaufgang auf. Mir war klar, dass sowohl Paul als auch meine Eltern noch schliefen, als ich langsam zu meinem Rollstuhl robbte und mich mit viel Kraft an ihm hochzog, um mich anschließend in ihn hineinzusetzen. Ich schallte mich fest, ignorierte die Tatsache, das ich noch im Schlafanzug war, und verließ möglichst leise das Haus. Da um diese Uhrzeit noch kein Bus fuhr, machte ich mich „zu Fuß" auf den Weg.
Nach einer knappen halben Stunde fühlten sich meine Arme bereits taub an und ich hatte noch nicht einmal die Hälfte des Weges hinter mich gebracht. Doch trotzdem bewegte ich meine Arme immer weiter, in ein und der selben Bewegung. Ich war nur noch wenige Blöcke von meinem Ziel entfernt, als ich bemerkte, wie mir fast die Tränen in die Augen krochen. Ich war müde, ausgelaugt und spürte die Blicke der vorbeiziehenden Passanten, die -warum auch immer- um diese Zeit schon auf den Straßen waren. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussah. Vermutlich hatte ich große Augenringe unter meinen Augen und die Haare klebte bereits an meiner Stirn, so sehr schwitzte ich vor Anstrengung und Aufregung. „Ich kann nicht mehr", flüsterte ich leise zu mir selbst und blieb für einen Moment stehen. Dann wischte ich mir sowohl die Tränen aus den Augen als auch den Schweiß von der Stirn. Mit allerletzter Kraft schob ich mich zu Harrys kleinem Haus und klingelte.
Einige Sekunden später ging die Haustür auf, brachte einen kleinen blonden Lockenschopf zum Vorschein. Aus müden Augen blickte Nathalie mich an. „Louis!", quietschte sie entzückt und die Müdigkeit schien wie verflogen. „Hey, meine kleine Maus. Na, wie geht's dir?" Ich versuchte trotz meiner Erschöpfung ihren Erzählungen zu folgen, während sie mich in das Haus führte. Als sie für einen Moment still war, fragte ich sie, wo denn Harry sei.
„Der schläft noch. Er war gestern ziemlich müde und komisch." Mit neugierigem Blick sah ich sie an. „Inwiefern komisch?" Nathalie überlegte einen Moment. „Er wollte nicht mit uns über dich reden. Er wusste nicht einmal, wer du bist!" Sie kicherte leise, während ich sie nur traurig ansah. Was hatten mein Vater und Linus nur mit ihm getan?
„Okay, Nanni, ich gehe jetzt kurz in das Badezimmer und dann versuche ich deinen Bruder zu wecken. Du gehst jetzt noch einmal in dein Bettchen, okay?" Sie schob ihr Unterlippe nach vorne. „Ich will nicht, Lou. Ich bin gar nicht mehr müde." ich strich eine ihrer gelockten Haarsträhnen aus dem schmollenden Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Wenn du dich jetzt kurz noch einmal schlafen legst, spiele ich dafür später etwas mit dir, in Ordnung?" Sie schien für einen Moment zu überlegen, doch nickte dann. Ich lächelte ihr noch kurz zu, bevor ich mich in das kleine Badezimmer schob.
Ein Blick in den Spiegel ließ mich leise aufseufzen. Ich spritzte mir einige Tropfen Wasser in mein Gesicht und richtete mir kurz die Haare. Es änderte nicht viel an meinem Aussehen, doch wenigstens etwas, und ich wollte Harry wirklich nicht als Schatten meines selbst vor die Augen treten. Auch wenn er mir vor einigen Tagen sicher noch gesagt hätte, dass ich trotzdem wunderschön war. Mit einem letzten nervösen Blick in den Spiegel verließ ich den Raum und schob mich zu Harrys Zimmertür. Dort verharrte ich einen Moment.
Der Lockenschopf würde doch sicher komplett ausrasten, wenn er mich jetzt sah. Immerhin wusste er scheinbar immer noch nicht, wer ich war. Doch ich hatte jetzt sicherlich nicht den ganzen Weg hinter mich gelegt, nur um dann den Schwanz einzuziehen.
Also klopfte ich zunächst zaghaft. Wie ich mir bereits gedacht hatte, bekam ich keine Reaktion, deshalb öffnete ich die Tür ein kleines Stück. Ein Blick in Harrys Zimmer zeigte mir, dass er noch schlief. Der Raum war abgedunkelt und es war nur Harrys leises Schnarchen zu hören, in das ich mich in den letzten Monaten so verliebt hatte. Leise schob ich mich über die Türschwelle. Als ich vor seiner Matratze zum Stehen kam, erkannte ich sein Gesicht besser. Er schlief zwar ruhig, doch seine Augenbrauen waren zusammengezogen, als würde er selbst im Schlaf tief in Gedanken sein.
„Harry", flüsterte ich leise, mehr zu mir selbst als um ihn zu wecken. Er reagierte auch nicht und ich verhielt mich für die nächsten paar Minuten still. Dann beugte ich mich ein Stück nach unten, um nach seiner Hand zu greifen. Er ließ es zu, dass ich meine Finger um seine schlung. Ich drückte sie leicht, während mein Blick noch immer gedankenverloren über seinem Gesicht schwebte. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Bedürfnis mit ihm zureden, auch wenn es mir etwas seltsam vorkam, da er mir ja nicht zuhörte. Ich räusperte mich leise, bevor ich meine Stimme erhob.
„Ich weiß nicht, warum du dich nicht mehr an mich erinnerst. Wirklich, Haz, ich verstehe es einfach nicht", begann ich im Flüsterton, „Du musst mich doch kennen, wir haben so viel gemeinsam erlebt und wir haben uns geliebt, Harry, du hast mir jeden Tag gesagt, dass du mich liebst. Manchmal war es sogar das allererste, was du zu mir gesagt hast, noch vor einer Begrüßung. Du hast mich einfach geküsst und ein ‚Ich liebe dich' geflüstert, sodass außer uns es niemand hören konnte." Ich wischte mir aufsteigende Tränen aus den Augen und als ich das nächste Mal zu Harry sah, blickte er mich aus großen, grünen Augen an.
„Oh mein Gott", flüsterte er erschrocken, bevor er begann zu schreien. Er kniff seine Augen zu, während seine Hände sich in Fäuste ballten und er sie gegen meine Brust schlug. „Harry, au, lass das!", flehte ich erneut den Tränen nahe und versuchte seinen Schlägen auszuweichen. „Bitte, Haz, ich bin's doch!" Er ignorierte meine Worte und rief jetzt laut nach seiner Mutter.
„Harry, Baby, ich bin's, Louis", schrie ich schon beinahe. „Ich kenne dich nicht, du perverser Stalker! Geh weg, lass mich, Hilfe!" Schluchzend schob ich mich ein Stück von seinem Bett. Er nutzt die Gelegenheit sofort und stand auf, nur um aus seinem Zimmer zu rennen. Und da er nun einmal Harry war, stolperte er dabe zweimal über seinen Teppich und lief anschließend gegen den Türrahmen. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, dass bereits von Tränen überströmt war.
Als nächstes hörte ich, wie Harry in das Schlafzimmer seiner Mutter rannte und sie panisch weckte. Keine Minute später stand die Frau ein paar Meter vor mir im Zimmer und schaltete das Licht an. Ein erleichtertes Seufzen verließ ihren Mund, als ihr Blick auf mich fiel. „Gott sei Dank, Lou, du bist es nur." Harry trat hinter seiner Mutter in das Zimmer und starrte mich aus großen Augen an. „Mum, er behauptet, dass wir uns kennen. Er ist krank, wir müssen die Polizei anrufen!" Ich spürte, wie seine Worte einen stechenden Schmerz in meinem Brustkorb auslösten, und senkte meinen Blick zum Boden. „Was redest du da, Schatz? Das ist Louis, dein Freund. Du kennst ihn, ihr seid seit mehreren Monaten unzertrennlich." Harry schüttelte mit Tränen in den Augen seinen Kopf.
„Du lügst! Ihr lügt alle beide, ich kenne dieses behinderte Arschloch nicht! Der Typ ist krank, Mum! Wer weiß, was er gerade für gestörte Gedanken in seinem Kopf hat?", schrie der Lockenschopf lauthals, bevor er das Zimmer verließ, und wenige Sekunden später hörte ich die Haustür zuknallen.
Ich schluchzte laut auf, schlang meine Arme um meine Taille und sah Harrys Mutter aus verweinten Augen an. „Louis, hör nicht auf ihn", flüsterte sie mit Sorge in ihrer Stimme und lief zügigen Schrittes zu mir herüber. Sie ging in die Knie, bevor sie mich in eine Umarmung schloss. „Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist, aber glaube ihm kein Wort, okay? Mit dir ist alles in Ordnung, er hat sich irgendwie verändert. Er liebt dich, das weiß ich, er redet durchgehend von dir, wenn er überhaupt zu Hause ist." - „Er wird nicht mehr über mich reden, er hasst mich. D-Dabei habe ich doch gar nichts falsch gemacht. Ich wollte ihn gestern normal begrüßen, doch er hat mich nicht erkannt. er wusste einfach nicht mehr, wer ich war", schluchzte ich leise.
Hallo, Freunde des Globusses (I don't even know)
ab Dienstag geht's auch für mich wieder in die Schule, yey (Freude, Freude) uuund ich komme jetzt in die Oberstufe... ihr habt keine Ahnung, wie geil ich mich fühlen werde, wenn all die Fünftklässler aus großen, schüchternden Augen zu mir heraufschauen. (Haha, also ob, die sind immer voll unverschämt und rennen einen um, weil sie irgendwelche Fangspiele spielen (ich war natürlich viiiiiel besser))... vielleicht habe ich dann weniger Zeit, wegen Lernen und so (haha as if)
Shiiiit jetzt habe ich meinen Pfefferminzkaubonbondingsda verschluckt... hab gerade schon eineinhalb Packungen gegessen, auch wenn ich die nicht einmal mag
Okay, ich mache jetzt Schluss (es liegt nicht an euch, es liegt an mir. wir können Freunde bleiben.)
Tschüßi und bis bald (Lasst doch bitte Kritik, bzw eure Gedanken zum Verlauf der Geschichte da... wow, das klang schwul . Naja passt ja, Larry und schwul und so... get it? hhahahaha ich bin so lustig. Okay, sorry dass ich geboren bin, bye bye)
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