Ich in 500 Worten (3 Jahre später) ✐

Ich bin Vieles. Zu viel für 500 Worte. Aber 500 Worte sind ein Anfang.

Ich bin nicht perfekt, strebe zwar viel zu häufig danach und denke, wenn ich ein fertig gemaltes Bild von mir in den Händen halte oder eine gute Note auf eine Klausur erhalte, dass ich es sei, aber das ist nicht wahr. Ich stelle immer wieder fest, wie weit entfernt ich von etwas Perfektem, von der idealen Vorstellung meiner Selbst bin. Immer wieder finde ich den Platz zum Wachsen, den ich noch nicht im Geringsten ausfülle. Aber immerhin kann ich dadurch nicht an meine Grenzen stoßen, weil da noch so viel Luft in alle Richtungen ist.

Ich liebe es zu lesen. Lesen macht verdammt glücklich, wenn man erstmal ein gutes Buch findet.

Und ich liebe es, in der Natur zu sein. Ich habe das Gefühl, dass man durch das Spazieren die Zeit zwar nicht anhalten, aber verlangsamen kann. Ich finde Ruhe in mir selbst und Schönheit in dem, was so natürlich – einfach da – ist.

Die Zeit vergeht mittlerweile so schnell, dass ich sie nicht mehr einholen kann. Ich lebe immer noch irgendwo im letzten Jahr und kann es kaum fassen, dass die Urlaube, auf die ich mich monatelang gefreut habe, schon wieder ein halbes Jahr her sind. Ich weiß, dass ich immer alles versuche, um mich nicht langweilen, um nicht allein mit meinen Gedanken sein zu müssen, aber dieses ständige Tun lässt die Zeit nur noch schneller verstreichen. Ich muss lernen, die Zeit zu halten, ich muss mehr schreiben, spazieren gehen, lesen, das Handy ausschalten.

Mehr Abenteuer erleben. Das will ich.

Ich will mir nicht mehr so oft selbst im Weg herumstehen, nicht mehr so negativ denken und reden, mich von Leuten und Angewohnheiten loslösen, die mir nicht gut tun. Dazu gehören auch Teile von mir selbst.

Wenn ich darüber nachdenke, wer ich bin, kommt mir vor allem eins in den Sinn: Ich bin ein Mensch mit vielen Zielen. Komme selten an, erreiche eher Zwischenstopps, die mir kurzzeitig ein Gefühl von Erfolg geben, aber mich im nächsten Moment daran erinnern, dass mein Weg noch nicht vorbei ist.

Ich schätze mein Leben sehr, genieße die vielen Freiheiten, die ich habe, und sehne mich gleichzeitig nach einem Leben, das mich noch mehr erfüllt. Ich träume viel. Und vergesse dabei oft, mehr an meinen Zielen zu arbeiten.

Ich bin auf eine bestimmte Art und Weise jede einzelne Person von "Sie sehen".

Manchmal habe ich das Gefühl, die Welt ist viel zu viel für mich. Ich weine tagelang über den natürlichen Lauf der Dinge, über die Vergänglichkeit, über Dinge, die sich niemals ändern lassen. Und ich fühle mich so schwach.

Manchmal habe ich das Gefühl, die Welt ist nicht genug für mich. Und ich schreibe Geschichten und Songs, um der Welt mehr zu geben. Ich erfinde mich neu und denke an die unbegrenzten Möglichkeiten, an die unzähligen Tage, die noch vor mir liegen. Daran, wie verrückt diese Welt, dieses Leben ist. Und ich fühle mich so stark.

Weil ich es bin.

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Uff. Ich habe, nachdem ich diesen Text geschrieben habe, mir die Version von vor 3 Jahren durchgelesen, und ich war damals ja wirklich sehr negativ. Natürlich war mein Umfeld damals auch nicht das Beste und mir haben wirklich ein paar gute Freunde gefehlt, aber es lag sicherlich auch zu großen Teilen an mir. Was genau die Gründe sind, ist aber auch egal. Ich bin einfach nur froh, dass ich heute – 3 Jahre später – nicht mehr so über mich denke. Und wer weiß, wie mein Selbstbild in weiteren 3 Jahren so aussieht...

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