Bewusstsein und Zufriedensein ✐

Ich raste aus. Habe mich nicht mehr unter Kontrolle. Bin wütend. Schreie herum. Verletze. Nicht nur meine Schwester, sondern auch mich.

Ich bin enttäuscht von meinem Verhalten. Hatte mich so gar nicht mehr in Erinnerung. Bin mir in diesem Moment selbst fremd geworden. Ich weiß genau, so möchte ich nicht sein.

Und ich starte einen Podcast, höre ihn aufmerksam zu Ende, rolle anschließend meine Yogamatte aus und beschäftige mich mit meinem Körper und mir selbst. Die Bewegungen tun gut. Das Bewusstsein tut gut. Ich bin am Leben. In diesem Augenblick. Ich tue Gutes für mich, denn ich nehme mir Zeit für mich. Etwas, das ich vor ein paar Wochen noch nicht gut konnte.

Langsam lerne ich mich besser kennen. Finde mehr und mehr Schwächen heraus, Dinge, an denen ich arbeiten möchte. Ich fange an zu meditieren. Sich seiner selbst bewusst zu werden. Sich nicht mit dutzenden Dingen abzulenken, sondern sich nur auf diese eine Sache zu konzentrieren.

Ich mache Fortschritte, falle zurück, bin überrascht von mir, enttäuscht von mir, aber vor allem bin ich eins: am Lernen.

Es fällt mir immer leichter, zufrieden mit mir zu sein. Auf einmal ist da dieses Bewusstsein, das ich vorher nicht hatte. Mir fällt meine Haltung auf, ich korrigiere meinen schiefen Rücken, versuche aufrecht zu sitzen. Mir fällt mein Verhalten auf, wie ich reagiere, wann meine Emotionen die Kontrolle über mich haben und wie ich dagegen vorgehen kann. Mir fallen meine Fehler auf, wann ich nicht mit mir zufrieden bin und woran das liegt.

Ich erlebe immer öfter den Zustand, in dem ich friedlich bin. Zufrieden. Gelassen. Frei. Frei von Gedankenströmen. Frei von Sorgen. Frei von Wut.

Ich merke wie gut es mir tut. Und das ist alles, was zählt.

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