Perth explodiert (und ausnahmsweise ist es nicht Phillis' Schuld)
Phillis kam zum Lager zurück, ein Reiseführer mit Wanderwegen in der Hand, den sie ehrlich gesagt gestohlen hatte (aber wer zahlte schon so viel für ein dämliches Buch?).
Houdini war auch schon zurück und stand über der Karte, als würde er schon vorausplanen, welchen Weg sie nehmen würden.
Als er sie hörte, blickte er auf und nickte ihr zu.
„Hast du alles bekommen?"
Phillis warf ihm den Reiseführer zu und Houdini fing ihn geschickt auf, schlug ihn sofort auf und verglich ihn wohl mit der Karte vor ihm.
„Ich zeichne ein paar Wege ein", schlug er vor, „Ich bin mit meiner Mom– ich meine Stiefmutter und meinem Dad häufig Wandern, ich kenne mich ein bisschen aus."
„Ich bin bisher nur im Camp wandern gewesen... mit Chiron", gestand Phillis, „und er besteht darauf, dass normale Wege für Weichlinge sind."
„Wir bleiben wohl auf den Wegen, um uns nicht zu verlaufen", schlug Houdini vor, „Ich kenne mich in Europa nicht wirklich aus – da bist du wohl unsere Spezialistin."
„Ich bin eigentlich noch nie in Schottland gewesen, außer in der Nähe von meiner Schule", gestand Phillis, „und da sehen wir auch immer nur dieselben Landschaften. Wir sind vermutlich nicht einmal in der Nähe."
„Du gehst auf eine Ganztagesschule, oder?", fragte Houdini, ohne von den Karten aufzublicken.
Phillis zuckte mit den Schultern. „Ist ganz normal in Großbritannien und Irland. Meine Mum ist auf dieselbe Schule gegangen."
„Hm... ich bin froh, dass ich nicht auf so eine Schule gehen muss", gestand Houdini, „Mein Großvater kommt aus Großbritannien, aber mein Dad wohnt schon sehr lange in New York – noch bevor er Athene kennengelernt hat."
„Ich würde auch lieber mehr Zeit zu Hause verbringen", gestand Phillis leise, „aber meine Mum wünscht sich, dass ich auf diese Schule gehe. Natürlich hätte ich es trotzdem ablehnen können – meine Mum zwingt mich zu kaum etwas – aber... es war ihr Wunsch und sie hat schon so viel für mich geopfert..."
„Du lebst eigentlich nicht für die Wünsche anderer", erinnerte Houdini sie und Phillis öffnete den Mund, um etwas dazu zu sagen, aber letztendlich gab es nichts mehr zu sagen und als ihr auffiel, dass sie doch noch etwas sagen sollte, war es schon zu spät und sie ließ es lieber.
Houdini kümmerte sich wieder um die Karten und begann nun mit einem Kugelschreiber auf der Karte Wege einzuzeichnen und Phillis vertraute einfach darauf, dass er wusste, was er tat.
Phillis packte inzwischen alles zusammen – sie würden heute noch losziehen und vermutlich auf dem Weg übernachten müssen in der Hoffnung, dass niemand die Polizei rief, weil drei Jugendliche in einem Zelt am Straßenrand schliefen.
Wenn Pirro pünktlich war, könnten sie vielleicht – wenn sie sich wirklich, wirklich beeilten und keine Pausen machten – die ganze Strecke an einem Tag schaffen (Phillis vermutete aber, dass ihre halb-menschlichen Körper davor Schlapp machen würden).
Natürlich war Pirro nicht pünktlich.
Eigentlich war er überhaupt nicht pünktlich und um zwei war er noch immer nicht zurück.
Um halb drei knabberten sie ein paar von Houdinis Keksen.
Um drei überlegten sie sich, ob sie sich Sorgen machen sollten.
„Ich weiß nicht, warum er so lange braucht", seufzte Phillis mit einer Mischung aus Sorge und Ungeduld, „Wie lange dauert „um Mittag" für ihn?"
„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er von einem Monster angegriffen und gestorben ist?", fragte Houdini und er klang sehr genervt – Phillis war aufgefallen, dass er die letzte Stunde schon besonders unruhig gewesen war und auch Phillis spürte diese Unruhe.
Sie beide teilten wohl das Gefühl, ihre Zeit zu verschwenden und das führte zu innerer Unruhe und das wiederum zu Gezappel.
„Hm... wahrscheinlich ziemlich hoch", bemerkte Phillis, „Immerhin werden wir vermutlich verfolgt – ist dir schon aufgefallen, dass mich innerhalb von wenigen Monaten schon zwei Höllenhunde angegriffen haben? Normalerweise sind diese Dinger in der Unterwelt und man muss sie extra beschwören, also habe ich die Theorie –"
„Phillis!", stöhnte Houdini genervt, „Ich weiß, deine Aufmerksamkeitsspanne ist kürzer als mein Geduldsfaden, aber könntest du trotzdem versuchen, dich zumindest zu konzentrieren, wenn unser Freund verschollen ist?"
„Klar. Sorry!", Phillis atmete einmal tief durch, um ihre Gedanken zu ordnen, „Okay... wir suchen ihn einfach."
Houdini hob unbeeindruckt eine Augenbraue. „Perth ist ungefähr 6,8 Quadratmeilen groß – "
„Was ist das in Quadratkilometer?", fragte Phillis dazwischen.
„Natürlich 17,5 – ich habe es auch selbst umgerechnet in diesem dämlichen Reiseführer steht es auch nur im metrischen Einheitensystem, aber ich habe alle Umrechnungszahlen im Kopf, was aber nicht wichtig ist! Wichtig ist, dass Perth auch – im Gegensatz zu einer im römischen Stil aufgebauten Stadt (wie New York) – mehrere verwinkelte Gassen, Straßen und – ich bin wirklich nicht überrascht – kein wirkliches Überwachungssystem besitzt. Zudem kommen noch Parks, Grünflächen und natürlich auch mehrere öffentliche Gebäude dazu."
Phillis blinzelte verständnislos. „Ich bin mir nicht sicher, was du mir damit sagen willst."
Houdini seufzte sehr genervt. „Ich will damit sagen, dass es beinahe unmöglich sein wird, Pirro ohne Hilfe alleine zu finden! Er könnte überall sein – und dabei habe ich noch nicht einmal die Umgebung um die Stadt herum mit einberechnet!"
„Woher weißt du das alles?", fragte Phillis amüsiert.
„Ich habe natürlich im Reiseführer nachgesehen!", schnaubte Houdini, „Wenn wir wieder auf das Thema deiner kurzen Aufmerksamkeitsspanne zurückkommen wollen –"
„Klar! 'Tschuldigung!", Phillis konzentrierte sich wieder, „Also... wir werden Pirro nicht einfach so finden... Was schlägst du sonst vor?"
Houdini sagte nichts. Lange. Einen Moment lang befürchtete Phillis schon, er hätte einen Anfall oder so, weil er wirklich kaum noch blinzelte und auch kaum reagierte.
„Ich weiß es nicht", gestand Houdini, „Wir könnten natürlich zur Polizei gehen, aber es tut schon weh, diese Idee auszusprechen, nachdem es eine absolut schreckliche und dämliche Idee ist, die meinem Hirn nicht würdig ist und ich bin selbst überrascht davon, wie ich auch nur annähernd auf eine so schreckliche Idee kommen könnte, die ist ja noch schlimmer als deine!"
„Ich habe es verstanden und du kannst dir verzeihen", beruhigte Phillis ihn, „Also... wir hinterlassen eine Nachricht, suchen in der Stadt nach Pirro – nur, bis es dunkel wird – und kommen dann wieder hierher zurück. Abgemacht?"
„Auf jeden Fall erträglicher, als weiter hier herum zu sitzen!", Houdini stand sehr enthusiastisch (für Houdini) auf, „Lass uns gehen!"
Perth war wirklich vergleichsweise groß.
Es war nicht London oder New York und eigentlich nicht einmal Edinburgh... eigentlich war Perth nicht so groß, aber wenn man nach jemanden suchte (oder nach Anzeichen, dass diese Person dort gewesen war), dann war sogar ein kleines Dorf (wobei „klein" mindestens tausend Einwohner bedeutete und alles darunter unter „winzig" eingestuft wurde) riesig.
Sie suchten natürlich besonders in der Umgebung rund um Supermärkte, nachdem Pirro für Lebensmittel verantwortlich gewesen war, aber Pirro war niemand, der wirklich Spuren hinterließ (wenn er das nicht gerade wollte).
Das bedeutete also, dass Phillis und Houdini ihre Zeit nun nicht mehr mit herumsitzen verschwendeten, sondern mit herumgehen (was nur bedingt genauso schlimm war, immerhin konnten sie sich bewegen und konnten ihre innere Anspannung etwas abbauen, indem sie wenigstens irgendetwas machten).
Sie waren sich eigentlich nicht einmal sicher, wonach sie tatsächlich suchten und wie ein Anzeichen-dass-Pirro-hier-gewesen-ist überhaupt aussehen würde, aber letztendlich war es nicht ganz umsonst gewesen.
Wäre Phillis nicht so aufmerksam durch die Straßen gegangen, wäre ihr vielleicht niemals aufgefallen, dass niemand anderer als ihr Onkel Antonin direkt vor ihnen die Straße überquerte.
Angezogen in einem schwarzen Umhang und eine Hand unter seinem Mantel versteckt (vermutlich um seinen Zauberstab zu verstecken), eilte er schnell weiter und Phillis erkannte zufrieden, dass er sie gar nicht bemerkt hatte (oder er tat einfach so, um sie in eine Falle zu locken, aber Phillis dachte gerne positiv (rechnete aber immer mit dem Schlimmsten)).
Sie packte Houdini am Hemdkragen und zog ihn zurück hinter eine Straßenecke und Houdini fauchte wie eine Katze und funkelte Phillis finster an, aber diese deutete ihm, leise zu sein und sie lugte hinter dem Haus hervor und beobachtete, wie Antonin hinter einem Haus verschwand.
„Was ist da?", fragte Houdini wispernd, „Ein Monster?"
Phillis' Gedanken rasten und sie überlegte sich, was sie sagen konnte, was sie sagen wollte und besonders, wie sie es sagte, ohne dass Houdini Fragen stellte.
„Vertraust du mir?", fragte Phillis ihn also, gab Houdini aber nicht einmal die Chance zu antworten, „Wenn nicht, dann tu es ausnahmsweise einmal. Ich habe etwas gesehen, das etwas mit dem Verräter zu tun hat, von dem ich dir einmal erzählt habe, wenn du es nicht vergessen hast –"
„Ich vergesse nie etwas."
„– aber du darfst bitte keine Fragen stellen und muss mir einfach folgen – ich muss da hinterher!"
Houdini musterte sie kritisch und Phillis spürte die Unruhe in sich, als sie daran dachte, dass Antonin vielleicht schon verschwunden war.
„Okay", sagte Houdini schließlich.
Phillis atmete erleichtert aus und erklärte kurz: „Ich habe einen Mann gesehen – wir müssen ihn verfolgen und sehen, was er tut!"
„Doch nicht etwa Laertes, oder?", fragte Houdini doch etwas nervös.
„Nein, er –", Phillis wollte ihm lieber nicht sagen, dass es ihr Onkel gewesen war, „Einer der Typen, von denen ich weiß, dass sie zu diesem Sterblichen gehören, denen La- der Verräter Informationen liefert. Und ich habe heute etwas geträumt... wir müssen uns einfach beeilen!"
Phillis wartete nicht auf Houdini, sondern spähte hinter der Ecke hervor und eilte dann über die Straße Antonin hinterher. Er war schon verschwunden, wie Phillis enttäuscht erkannte und einen entsetzten Moment lang dachte sie schon, sie hätte ihn verloren, als sie fieberhaft überlegte, ob er die linke oder die rechte Straße genommen hatte oder doch eher geradeaus gegangen war und wie sie das herausfinden konnte, als ihr auffiel, dass eine Tür wohl aufgesprengt worden war.
Das Türschloss sah so aus, als wäre es herausgetreten worden.
Wie hoch war wohl die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verbrecher zufällig genau die Straße hinunterging, an der zeitgleich ein Verbrechen stattfand? Nicht sehr hoch entschied Phillis und deutete Houdini, dass sie ins Haus gehen würden.
Houdini stellte tatsächlich keine Fragen und zögerte auch nicht, Phillis (wie ein Wahnsinniger) in das Haus zu folgen.
Es war dunkel in dem Gang – die Lichter waren ausgeschaltet und das einzige Licht kam von hinter ihnen von der Haustür, die noch offenstand.
Auf den Seiten waren Türen und Phillis griff nach ihrem Bogen – Houdini zückte leise seinen Degen (nur zur Sicherheit).
Phillis hörte Stimmen und erinnerte sich an ihren Traum und einen Moment lang dachte sie, sie wäre in dem Haus, das sie im Traum auch gesehen hatte (wenn auch nur verschwommen), aber der Raumaufbau war anders gewesen mit größeren Abständen zwischen den Türen.
Aber wie im Traum vernahm Phillis Stimmen aus einem der Räume und sie schlichen näher heran.
Tatsächlich erkannte Phillis eine Stimme, wenn auch (vermutlich) von der Maske der Todesser etwas gedämpft – ihr Onkel Antonin Dolohow.
„– hat die Ratte sonst noch etwas Interessantes gesagt?", fragte Antonin den anderen gerade, den Phillis bisher weder gehört noch gesehen hatte.
Phillis und Houdini schlichen näher an die Tür heran, um besser zu hören und eventuell auch sehen zu können, aber die Stimmen waren gerade sowieso wichtiger.
„Nicht wirklich – der Junge hat in den letzten Wochen kaum etwas Nützliches geliefert, der Dunkle Lord wird langsam ungeduldig."
Phillis spürte, wie Houdini ihr leicht auf die Schulter tippte und sie drehte sich um, nur um zu sehen, wie Houdini sie stumm fragte: „Dunkle Lord?" Phillis sah ihm in seinen Augen an, dass er breit grinsen würde, wenn er es könnte, aber Phillis wusste, was der „Dunkle Lord" – Lord Voldemort schon angestellt hatte und obwohl sie bei Weitem nicht so viel Respekt vor ihm hatte, wie vor den Göttern (obwohl dieser Respekt nun auch nicht sonderlich groß war), war er doch eine Gefahr.
Antonin schnaubte belustigt. „Kein Wunder, dass er nach einem Ersatz sucht – obwohl ich bezweifle, dass man diesen Tagebucheinträgen vertrauen kann. Kein Name, kein Anhaltspunkt, keine aktuellen Daten."
„Wir haben schon mit weniger gearbeitet", antwortete der andere ihm, „Apropos mit weniger gearbeitet – ich warte schon drei Stunden darauf, dass hier jemand vorbeikommt, aber ich bezweifle, dass das passiert."
„Also... sprengen?", fragte Antonin und klang unbeeindruckt, „Hat er wirklich gedacht, die würden ihm folgen?"
„Paranoider Idiot", schnaubte der andere, „Gehen wir."
Phillis erkannte zum Glück früh genug, was der Plan war und scheuchte Houdini leise, aber dennoch eilig vor sich her und zur Tür hinaus.
Dort rannten sie um eine Ecke und beobachteten von dort, wie Antonin und der andere Todesser mit ihren Masken aus dem Haus kamen.
Sie drehten sich herum und nachdem sie mit ihren Rücken die Sicht versperrten, konnte man es nicht sehen, aber Phillis wusste, dass sie ihre Zauberstäbe in der Hand hielten. Einen Moment darauf explodierte das Haus auch schon und die beiden Todesser eilten weiter – Phillis beobachtete, wie sie in einer Seitengasse verschwanden und sie war einfach nur froh, dass sie nicht disapparierten, so konnten sie ihnen folgen.
Vielleicht hatte Pirro ja doch Recht und sie waren Figuren in einem Buch und ausnahmsweise war der Autor ihnen friedlich gestimmt.
„Was ist das?", fragte Houdini und deutete auf etwas über dem Haus, das nun brannte und vollkommen zerstört war. Dort oben am Himmel war ein Mal – ein Totenschädel aus dessen Mund eine Schlange kroch – das Dunkle Mal. Phillis hatte es bisher nur in Zeitungsbilder gesehen und Erzählungen gehört, aber es wahrhaftig vor sich zu sehen, ließ sie doch erschaudern.
„Bitte, Houdini!", bat sie ihren Begleiter und klang leidend, „Bitte... stellt keine Fragen."
„Was war das?", fragte Houdini trotzdem weiter und klang etwas panisch, „Ich bin selten bis nie verwirrt, aber nun bin ich es! Mit fehlen gefühlt hundert Hintergrundinformationen, als hätte ich einen ganzen Teil von einem Buch einfach übersprungen und selbst dann war ich noch nie so verwirrt!"
„Ich... ich kann es gerade nicht erklären", gestand Phillis etwas verzweifelt, „Ich... ich verspreche, wenn ich es kann, dann bist du der erste, der davon erfährt, aber... es geht nicht. Im Moment müssen wir ihnen folgen!"
Houdini sah sie einen Moment lang zweifelnd an, bevor sein Blick sicherer wurde (es war nicht so einfach zu deuten, vielleicht wollte Phillis auch nur, dass er so aussah) und er nickte. „Okay – keine Fragen."
Phillis lächelte dankbar und sie eilten weiter in die Richtung, in der Antonin und der andere verschwunden waren.
Sie fanden nicht die Todesser, aber – Phillis wäre beinahe einfach daran vorbei gerannt – dafür war da ein weiteres Haus, dessen Tür offen stand. Dieses Mal stürmte Phillis aber nicht hinein, obwohl das genau das war, mit dem Houdini gerechnet hatte.
„Was machst du?", fragte er sie verwirrt, als sie aus ihrem Rucksack einen schwarzen Pulli holte, den sie eigentlich für kalte Tage mitgenommen hatte, „Es ist Sommer und es ist heiß! Hast du Fieber?"
„Sie dürfen mein Gesicht nicht sehen", erklärte Phillis, als sie den warmen Pullover anzog und die Kapuze über ihre blonden Haare – es war nicht perfekt, aber auf jeden Fall besser, als nichts, „Diese Leute kennen meine Mutter – wenn sie bemerken, dass ich ihnen auf der Spur bin, werden sie sie verfolgen, das kann ich nicht riskieren."
„Das verstehe ich", sagte Houdini ernst und meinte es auch so, „Wir passen auf, dass uns niemand sieht."
Phillis nickte dankbar und sie schlichen ins Haus und während das erste Haus bis auf die Todesser komplett ausgestorben gewirkt hatte, begrüßte sie dieses Mal die Leiche von einer alten Frau im Eingangsbereich.
Houdini wich erschrocken zurück, aber nach dem ersten Schrecken untersuchte er mit Phillis die riesige Wunde vorne an ihrer Brust.
Die Frau hatte die Augen weit aufgerissen und den Mund zu einem letzten Schrei geöffnet – Phillis fragte sich, ob sie sie hätte retten können, wäre sie nur schneller gewesen und hätte die Todesser sofort verfolgt, aber dann fiel ihr auf, dass die Leiche schon kalt war.
„Sie sind schon lange hier", wisperte Phillis Houdini kaum hörbar zu.
„Sind das Demigötter?", wisperte Houdini zurück, „Sieh dir diese Wunde an... ein Schwert?!"
Wie Laertes' Schwert... Normalerweise konnte Himmlische Bronze Sterbliche nicht verletzen, aber Laertes Schwert war nicht aus Himmlischer Bronze. Es war golden und obwohl niemand so genau wusste, woraus es bestand (genauso wenig, wie bei Houdinis Degen), so hatte es bisher immer sehr effizient Monster umgebracht. Phillis wusste nicht, ob er schon jemals versucht hatte, Sterbliche umzubringen.
Dann fiel Phillis' Blick aber auf ein kleines, unscheinbares Stück Holz – poliert, geschliffen und ganz fein säuberlich verziert. Der Gegenstand, auf den sich jedes elfjährige Zaubererkind freute – ein Zauberstab.
Was war, wenn Himmlische Bronze (oder aus was auch immer Laertes' Schwert bestand) Zauberer umbringen konnte? Das war eine Theorie, die Phillis bisher noch nicht ausprobiert hatte.
So oder so – es bewies, dass ein Halbblut da sein musste. Würden Todesser so eine Arbeit wie einen Mord an einer alten Frau mit einem Schwert vollführen? Hing wahrscheinlich von der Intelligenz des Todessers ab – Phillis konnte sich regelrecht vorstellen, wie diese das erste Mal eine Waffe in den Händen hielten und sofort ganz begeistert durch die Gegend rannten und Leute abmurksten. Andererseits waren das auch die Waffen von früheren „Muggeln" und natürlich Halbbluten – wie viel Respekt hatten Todesser schon davor? Sie hatten nicht sonderlich begeistert von dem Verräter-Halbblut geklungen, obwohl dieses auf ihrer Seite war.
Phillis musste also davon ausgehen, dass der Verräter hier war und sofort erinnerte Phillis sich an ihren Traum in der letzten Nacht – das Halbblut hatte gesagt, dass es ein Treffen wollte... War es das? Oder war das nur eine Falle?
Daran dachte Phillis aber nicht mehr – sie konnte nur noch daran denken, dass das ihre Chance war, allen zu beweisen, dass sie wirklich unschuldig war.
„Der Verräter ist in Perth", zischte sie Houdini leise zu, „Das Schicksal ist uns wohlgesonnen!"
„Phillis...", Houdini sah natürlich weniger begeistert aus, „Wo ist Pirro?"
Phillis blinzelte verwirrt und erkannte, dass Houdini Recht hatte. Wo war Pirro? „Du... Du denkst doch nicht –"
„Was? Nein!", wisperte Houdini schnell, „Er ist nicht der Verräter du Idiot! Ich habe mich gefragt, ob er erwischt worden ist? Wir sind hier in Gefahr!"
Phillis verfluchte sich selbst dafür, dass sie so blind gewesen war – natürlich dachte sie wieder einmal nur an sich selbst, das war typisch. Sie sollte lernen, weniger selbstsüchtig zu sein!
Phillis nickte. „Du... du hast Recht... hier ist niemand mehr – gehen wir weiter und suchen nach ihm!"
Sie gingen wieder hinaus, aber sie waren nicht mehr allein.
Dort vor der Tür standen wieder zwei Todesser mit ihren Masken, sodass Phillis nicht erkennen konnte, ob es wieder Antonin war, aber sie zog ihre Kapuze sofort tiefer ins Gesicht, konnte aber nicht verhindern, dass sie entdeckt wurden.
„Hey!", rief einer der Todesser, „Was macht ihr hier?"
„Töte sie!", brüllte der andere – ebenfalls nicht Antonin, was schon einmal gut war, so wurde Phillis vielleicht nicht erkannt.
„Komm schon!", Houdini zog sie weiter und Phillis ließ sich das nicht zweimal sagen, aber hinter sich hörte sie schon, wie die Todesser Flüche sprachen und nicht irgendwelche Flüche.
„Avada Kadavra!"
Houdini reagierte vermutlich eher instinktiv, nachdem er nicht wusste, was dieser Zauber anrichten konnte. Er zückte seinen Degen und schlug nach dem grünen Zauber in der Luft und in dem Moment, in dem das Gold auf den Zauber traf, zersprang dieser wie ein kleines, unspektakuläres Feuerwerk.
„Laserstrahlen?", fragte Houdini, „Oder was ist das?"
„Zauberei!", rief Phillis ihm zu – Zauberei war etwas, das auch Demigötter kannte, wenn auch nicht in dieser Art, „Besser, wir werden nicht getroffen!"
„Sag mir etwas, das ich noch nicht weiß!"
„Die Sonne ist rund 147 Millionen Kilometer von der Erde entfernt!", antwortete Phillis – zugegeben – etwas panisch.
„Das habe ich schon gewusst, Idiot!"
Phillis zog ihn um eine Ecke und – das Schicksal war ihnen wirklich gewogen – eine Feuerleiter hinauf auf ein Hausdach, von dem aus sie einen besseren Ausblick hatten, aber sie wurden schon gar nicht mehr verfolgt.
Stattdessen beobachteten sie, wie das Haus, in dem sie gerade noch gewesen waren in die Luft gesprengt wurde und sie sahen den Feuerball.
Beim ersten explodierten Gebäude blinkten schon die Blaulichter von Feuerwehr und Polizei, aber sie würden jetzt noch mehr Arbeit haben.
„Was passiert hier gerade?", fragte Houdini – er keuchte ein wenig nach dem Sprint.
Dieses Mal konnte Phillis ehrlich sein. „Ich... ich weiß es nicht...", gestand sie, „Aber... wir müssen Pirro finden oder herausfinden, was mit ihm passiert ist."
Houdini wirkte einen Moment lang so, als würde er lieber aufhören irgendetwas zu tun und sich in sein Bett verkriechen, das aber über fünftausend Kilometer entfernt war.
Wie aber schon zu oft an diesem Tag nickte Houdini einfach. „Okay... ich hoffe, es geht ihm gut."
„Klar", Phillis versuchte aufmunternd zu lächelnd, aber es gelang ihr nicht wirklich, also machte sie es Houdini einfach nach und tat es einfach nicht. Keine Emotion war schon einmal besser als eine falsche.
„Wo könnte er sein", fragte Houdini und überblickte die Stadt – sein Blick blieb an den brennenden Häusern kleben.
„Wir könnten versuchen, ihn mit einer Iris-Nachricht zu erreichen", schlug Phillis vor, „Es könnte uns alle in Schwierigkeiten bringen, wenn er noch lebt, aber irgendwo festgehalten wird und nicht alleine ist, aber es ist wohl unsere letzte Chance..."
„Nein", widersprach Houdini ihr nachdenklich, „Schau – die beiden Häuser sind auf einer Linie..."
Phillis sah in die Richtung, in die er deutete und tatsächlich – wenn man eine Linie durch beide Häuser gezogen hätte, wäre sie perfekt gerade gewesen.
„Zwei Punkte reichen natürlich nicht für einen glaubwürdigen Grafen, aber es ist ein Anfang", sagte Houdini, „Wenn du mich fragen würdest, dann würde ich entlang von dieser Linie nach einem Haus suchen, das in die Luft gesprengt werden soll – wieder von diesen Typen mit Maske."
„Woher willst du wissen, dass es ein Drittes geben wird?", fragte Phillis.
„Weil es noch mindestens ein Haus gibt, das ebenfalls perfekt auf diese Linie passen würde", erklärte Houdini und kniff die Augen zusammen, „Es ist... wie eine Richtung."
Natürlich hatte Houdini Recht.
Sie überlegten nicht lange, sondern folgten einfach dieser Spur, nachdem sie eigentlich keine besseren Anhaltspunkte hatten und wenn man nicht mehr von oben alles überblicken konnte, war es gar nicht so einfach, das Haus zwischen den Straßen wieder zu finden, aber zum Glück besaß Houdini ein sehr gutes, dreidimensionales Gedächtnis und konnte den Weg finden.
„Das ist es!", verkündete er und deutete auf das auffällige Dach, das rot war, „Hier müsste es sein..."
Phillis sah sich um. „Nichts und niemand zu sehen."
„Sollen wir ins Haus gehen?", schlug Houdini vor.
Und in diesem Moment explodierte es.
Phillis wurde nach hinten geworfen und die heiße Luft ließ ihre Haut knallrot werden, aber sie hatte noch Verstand genug, um sich abzurollen und so vermutlich den größten Schaden zu verhindern.
Einen Moment lang blieb sie noch auf der Straße liegen und ohne es zu sehen, wusste sie, dass sie sicher überall schmerzvolle Abschürfungen hatte, die noch schmerzvoller werden würden, wenn sich der Schock erst einmal legte und natürlich leichte Verbrennungen.
Sie kam auf die Beine und einen Moment lang kippte die Welt von einer Seite zu anderen, als wäre sie auf einem Schiff, aber das hörte zum Glück schnell wieder auf.
Phillis suchte als erstes nach Houdini, um zu sehen, ob er schwerer verletzt war, aber dieser rappelte sich ebenfalls gerade auf und oberflächlich konnte Phillis an ihm ebenfalls keine schwereren Verletzungen erkennen – nur gerötete Haut in seinem Gesicht, als hätte er einen Sonnenbrand und ein paar Rußflecken auf seinem weißen Hemd und seinem Gesicht und seine Haare standen wild von seinem Kopf ab.
Houdini hustete und spuckte aus. „Üah! Ich vermute, wir sind am richtigen Ort?"
„Ex-Ort", schlug Phillis vor mit einem Blick auf das nun ebenfalls brennende Gebäude, „Gut, dass wir nicht früher hergekommen sind, dann wären wir vielleicht noch näher dran gewesen oder sogar innen."
„Geht es dir gut genug?", fragte Houdini und streckte sich, „Das war eine ziemliche Schockwelle."
„Nur leichte Verletzungen – ich kümmere mich später darum", versprach Phillis, „Bei dir?"
„Alles gut – verschwinden wir von hier, bevor die Polizei kommt und wir schon wieder als Attentäter bekannt werden!"
Phillis runzelte die Stirn. „Ich bin noch nie als Attentäter bekannt gewesen..."
Houdini hob überrascht eine Augenbraue. „Tatsächlich? Ich schon zwei Mal!"
Houdini erläuterte nicht genauer und verschwand in einer anderen Straße. Phillis akzeptierte einfach, dass das wohl eines von Houdinis vielen Mysterien werden würde und folgte ihrem Freund, der schon wieder dabei war, mit Fensterbänken und Regenrinnen ein Gebäude nach oben zu klettern – er war schon zwei oder drei Meter hoch oben.
Phillis sah besorgt zu ihm. „Ist das sicher?"
„Natürlich nicht, sonst wäre es legal! Komm jetzt!"
Phillis zögerte nur einen kurzen Moment länger, bevor sie Houdini folgte und eigentlich war es einfacher, ein Gebäude nach oben zu klettern, als die Lavawand im Camp – wenigstens versuchte ein Haus einen nicht abzuschütteln oder mit Lava umzubringen.
Als sie oben waren, hörten sie schon, wie Feuerwehr und Polizei näherkam und sie beobachteten von ihrem Platz weiter oben, wie zuerst neugierige Beobachter und dann erst später die Einsatzkräfte kamen.
Houdini blickte immer zwischen den explodierten Gebäuden hin und her und murmelte leise vor sich hin, während er überlegte, wo das nächste Ziel sein könnte, aber Phillis beobachtete lieber die Menschen unter sich.
Feuerwehrleute versuchten die Flammen unter Kontrolle zu bringen und Muggel schienen alle sehr entsetzt darüber zu sein, was passiert war. Kaum jemand blickte auf das Dunkle Mal über ihnen und auch für Phillis wirkte es schon langsam verschwommen und undeutlich und sie sah auch den Grund dafür.
Leute in den Uniformen des Ministeriums traten zwischen den Zuschauern hindurch und löschten hin und wieder ihre Gedächtnisse oder veränderten sie, während andere wohl die Umgebung um das Dunkle Mal herum verzauberten, sodass es unsichtbar für Muggel wurde.
Es waren einfache Zauber, um Muggel glauben zu lassen, dass dort kein Dunkles Mal mehr war – bei Zauberern brauchte es schon mächtigere.
Das Ministerium und die Auroren hatten wohl ebenso einen stressigen Tag, aber Phillis überlegte sich lieber die Zusammenhänge zwischen all dem.
War es Zufall, dass genau die Stadt von gleich drei Anschlägen von Todessern betroffen war, in der sie gerade waren? Wenn nein, welches Ziel wurde verfolgt?
Sie waren zwar immer in der Nähe der Explosion gewesen und einmal war es auch eher knapp gewesen, aber letztendlich waren sie nicht wirklich betroffen gewesen. Hätte Phillis diese Spur nicht verfolgt, wären sie vielleicht nicht einmal in der Nähe gewesen – hätte Phillis nicht gerade ihren Onkel Antonin gesehen und erkannt, dann hätte sie ihn niemals verfolgt und wäre vielleicht nie in diese Anschläge involviert gewesen.
Ihr Blick fiel wieder auf das Dunkle Mal – es war so seltsam verschwommen und unklar, es erinnerte Phillis an ihren Traum, in dem ebenfalls alles sehr unklar ausgesehen hatte. Sie fragte sich, ob das irgendwelche Zusammenhänge hatte.
„Hey... Houdini", riss sie ihren Begleiter aus seinen Überlegungen und Houdini sah sie eindeutig genervt an, „Siehst du irgendwo hier auch dieses Zeichen? Dieser... Totenschädel?"
Houdini sah in die Luft – ungefähr auf die Stelle, wo Phillis das Mal sehen konnte – und schüttelte den Kopf.
„Nein – seltsam, oder? Aber vielleicht müssen sie sich nicht wiederholen, sondern denken, dass klar ist, dass diese Anschläge auf ihre Kappe gehen. Ich verstehe nur nicht, warum sie es nur beim ersten gemacht haben – normalerweise unterschreibt man Kunstwerke doch zum Schluss?"
Phillis kommentierte nicht, dass Houdini Anschläge und Morde gerade „Kunstwerke" genannt hatte und sortierte lieber diese neue Information ein.
Houdini konnte also das Dunkle Mal nicht mehr sehen – offenbar betraf ihn dieser Zauber ebenfalls. Es war ein Zauber, der etwas unklar erscheinen ließ – selbst für Zauberer wie Phillis es war – also war es wohl nicht derselbe Zauber, der auch zum Beispiel benutzt wurde, um Hogwarts vor Muggel zu verstecken.
Was war, wenn die Leute im Traum sich versteckt hatten – aber nicht nur vor Muggel, sondern vor Träumen von Halbbluten? Jetzt fiel ihr auch wieder ein, wer ebenfalls „Herr" und „Meister" genannt wurde und sich gerne verehren ließ, ohne ein Gott zu sein – Lord Voldemort.
Hatte sie von Todessern geträumt?
Houdini seufzte frustriert. „Da ist nichts mehr – alle anderen Häuser passen nicht perfekt ins System. Da hinten ist nur die Stelle, an der wir übernachtet haben", erzählte Houdini.
Phillis horchte auf. „Könnte das zusammenhängen?"
Houdini sah sie an, als wäre sie wahnsinnig. „Natürlich nicht – warum sollte das zusammenhängen? Niemand weiß, dass wir hier sind, oder? Selbst, wenn Laertes der Verräter ist, woher sollte er wissen, dass wir genau dort gewesen sind?"
Phillis hatte darauf ebenfalls keine Antwort, aber sie hatte das Gefühl, dass die Antwort ganz klar direkt vor ihr war.
Plötzlich fiel ihr Blick aber auf jemanden in der Menge und sie konnte ihn von so hoch oben nicht genau erkennen, aber sie erkannte das Glitzern von seiner bronzenen Waffe auf dem Rücken.
„Da unten ist Pirro!", rief Phillis erleichtert und sofort war Houdini an ihrer Seite und folgte ihrem Blick.
Sie kletterten schneller hinunter, als sicher gewesen ist und Houdini fiel die letzten Meter sogar hinunter und Phillis konnte nicht anders, als zu lachen, als er stöhnend und jammernd einen Moment lang liegenblieb, aber er kam wieder auf die Beine und sie drängten sich durch die neugierigen Schaulustigen und suchten nach ihrem dritten Begleiter.
„Pirro!", rief Phillis und Pirro horchte bei seinem Namen auf und grinste breit, als er die beiden sah.
Sein Gesicht war ebenfalls etwas verrußt und er hatte eine Platzwunde an der Stirn, die er notdürftig mit einem Taschentusch und Klebeband verbunden hatte.
„Phil! Houdini!", rief Pirro erleichtert und umarmte Phillis, ließ es aber bei Houdini bleiben, der ihm aber ein High-Five anbot (und so ein Angebot lehnte man nicht ab), „Ich habe euch schon gesucht – unser Lager war weg und da waren so seltsame Typen mit Masken und dann ist ein Haus explodiert und dann noch eines und ich habe gedacht, ihr wärt das und ich bin der Spur gefolgt hierher – das zweite hat mich fast erwischt!"
„Wir haben nach dir gesucht", tadelte Houdini ihn streng, „Wir rennen schon seit Stunden durch die Stadt und suchen nach dir!"
Pirro lächelte entschuldigend. „'Tschuldigt... ich bin verfolgt worden und wollte euch beide nicht in Gefahr bringen – wisst ihr, wer diese Typen mit Masken sind? Sie haben wohl gewusst, dass wir hier sind! Ich habe sie belauscht und gehört, dass sie nach Halbbluten suchen – wer sind die?"
Houdini öffnete schon den Mund, um ihm zu sagen, was sie gelernt hatten, aber Phillis warf ihm einen vielsagenden Blick zu und übernahm das lieber selbst: je weniger Informationen die beiden hatten, desto besser und es war schon schlimm genug, dass Houdini aus Versehen so viel gelernt hatte, da brauchte sie nicht auch noch einen zweiten, der eventuell unangenehme Fragen stellte.
„Wir sind uns auch nicht sicher – wir sind beinahe vom dritten Haus gesprengt worden", log Phillis.
„Oh", machte Pirro, „Also... Ich wette, das wird alles so viel mehr Sinn ergeben, wenn wir erst einmal unseren Endgegner treffen und wir uns seine tragische Hintergrundgeschichte anhören müssen!"
„Ich... weiß nicht genau, was das bedeuten soll, aber vermutlich hast du Recht", stimmte Phillis ihm zu, „Im Moment habe ich auch mehr Fragen als Antworten! Sie haben mehr oder weniger eine Linie direkt zu unserem Lager gelegt – sie wissen, dass wir dort gewesen sind!"
„Dann lassen wir diese Stadt lieber hinter uns", schlug Houdini vor, „Es ist schon spät, aber wir sollten noch so viele Meilen zwischen uns und diese Stadt bringen, bevor es dunkel ist. Je mehr, desto besser."
„Weise Worte, mein Freund", stimmte Pirro ihm zu, „Ich habe es geschafft, ein paar Sachen zu besorgen, die ich natürlich ganz legal mit legal erworbenem Geld gekauft habe."
„Ausgezeichnet – wir haben alles gepackt", sagte Phillis, „Gehen wir, bevor sie es doch noch schaffen, uns umzubringen."
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