Interdisziplinäres Intermezzo

Phillis traf sich mit Chiron und Dumbledore im Büro des Schulleiters und sie war sich nicht ganz sicher, warum sie überhaupt kommen musste (sie hatte gedacht, nachdem Chiron nun da war, würde er die Aufgabe des Vermittlers übernehmen), aber sie hatte Chirons Einladung auch nicht ablehnen wollen.

Als Phillis das Büro betrat, warteten Dumbledore und Chiron schon auf sie. Chiron war nicht in seinem Rollstuhl und Phillis hatte keine Ahnung, wie er die eigentlich eher enge Wendeltreppe nach oben gekommen war – egal, ob im Rollstuhl oder nicht – aber sie hinterfragte Chirons Physik schon lange nicht mehr.

„Guten Tag, Phillis", begrüßte Dumbledore sie wie immer mit einem gutmütigen Lächeln im Gesicht und Chiron nickte ihr zu.

„Hi", brachte Phillis heraus – zugegeben, sie fühlte sich nicht ganz so wohl, aber wenn sie Chiron damit unterstützte, überlebte sie dieses Treffen auch, „Also... ich verstehe noch nicht ganz, warum ich hier bin..."

„Das hier dient als kleiner Kriegsrat", erklärte Chiron lächelnd, „Albus hier wird uns Informationen zum Krieg gegen Voldemort liefern, die uns vielleicht bis jetzt noch fremd sind und wir beide dienen als Vermittler."

„Vermittler?", wiederholte Phillis kritisch, „Zwischen wen? Professor Dumbledore und...?"

„Wir werden jetzt gleich Birget und ihr Team kontaktieren", erklärte Chiron und sofort hellte sich Phillis' Gesichtsausdruck auf.

Birget, Laertes, Marty und auch Wesley waren irgendwo auf der Insel unterwegs und verfolgten die Spuren von Pirro, der sich nun offiziell Voldemort und seinen Todessern angeschlossen hatte, wenn auch noch immer unbekannt war, mit welchem Motiv und ob als Verbündeter oder Untergebener.

„Oh... schön", Phillis versuchte sich ihre inneren Gefühle nicht so eindeutig anmerken zu lassen, aber jeder hätte sehen können, dass sie auf einmal noch viel hibbeliger wurde und überhaupt nicht mehr stillstehen konnte. „Jetzt gleich?"

Chiron nickte amüsiert. „Es fehlt nur noch ein Regenbogen – Phillis?"

Phillis grinste und zückte ihren eher selten gebrauchten Zauberstab. „Diesen Zauber kann ich gut – kein Problem! Iria!"

Aus der Spitze von Phillis' Zauberstab drang ein Regenbogen und sie hielt ihn so, dass Dumbledore, Chiron aber auch sie selbst einen guten Blick darauf haben würde.

Chiron hatte schon eine Drachme bereitgehalten und sagte die benötigten Worte: „Oh, Göttin, nimm mein Opfer an. Zeig mir Birget in Irland."

Sie waren also gerade in Irland.

Im Regenbogen bildete sich ein Bild und Phillis sah, wie begeistert Dumbledore wohl von dieser Art der Kommunikation war, obwohl er genauso aussah, wie Phillis nur kurz zuvor: als würde er erfolglos versuchen, seine Begeisterung nicht offen zu zeigen.

Dann erschien ein Bild von Birgets Hinterkopf – hinter ihr brannte ein Stückchen Wald. Wesley spielte wie verrückt auf seiner Panflöte und tanzte um das Feuer herum; Marty – ohne Hemd, sodass er oberkörperfrei seinen trainierten Körper zur Schau stellte – schüttete Wasser aus seiner Trinkflasche auf das Feuer und es wäre wohl wirklich hilfreich gewesen, wäre das Feuer nicht gerade schon so groß gewesen und würden nur ein paar Äste brennen und nicht ein ganzes Waldstück; Laertes hatte wohl schon aufgegeben, zu versuchen, das Feuer zu löschen und schaute nur mit einem ausdruckslosen Blick auf das Feuer – es wurde auch klar, warum Marty kein Hemd trug, denn er hatte es wohl Laertes weitergeben, wahrscheinlich war das von Laertes verbrannt, nachdem auch Rußspuren in seinem Gesicht zu sehen waren.

„Mach was gegen das Feuer, Marty!", brüllte Birget, „Pack endlich deine geheimen Kräfte aus!"

„Ich bin Heiler!", schrie Marty zurück, „Und mein Dad ist der Gott der Sonne, die bei den Griechen noch kein Feuerball gewesen ist! Sonnenstrahlen warm und nicht so brandheiß!"

„Wärme– Hitze– ist doch alles dasselbe, Hauptsache du löscht das Feuer!"

„Dein Dad hat doch Feuer als Augen! Mach du doch was!"

„Ist der Zeitpunkt schlecht?", fragte Chiron und Birget wirbelte erschrocken herum, den Speer schneller in der Hand, als Phillis reagiert hätte, was wohl ein Zeichen dafür war, dass sie sich wohl ähnlich gehetzt fühlte, wie Phillis, als sie ihren Auftrag ausgeführt hatte.

„Chiron!" Birget verbeugte sich kurz. „Der Zeitpunkt ist –"

„Trete das Feuer aus, Marty!", rief Wesley panisch, „Sonst greift es auch noch auf die anderen Bäume über!"

„Ich trage Sandalen!"

„– genau so gut, wie jeder andere auch. Hey, Leprechaun!"

„Hey, Birget", grinste Phillis – sie war einfach nur froh, Birget zu sehen.

„Hey, Hintern!", schrie Marty im Hintergrund und winkte ihr wie ein Verrückter zu.

Phillis seufzte.

„Albus, das ist Birget, Tochter des Ares", stellte Chiron seine Schülerin vor und Birget salutierte, während Dumbledore ihr sogar ziemlich ernst zunickte. „Birget, das ist Albus Dumbledore, Enkel der Athene. Wir haben uns heute hier versammelt, um uns über den Krieg gegen Voldemort zu beraten."

„In einer Sekunde!", versprach Marty laut und pustete nun in das Feuer, als würde das irgendetwas helfen (obwohl er vermutlich sehr genau wusste, dass das sehr kontraproduktiv war).

Erst da erbarmte Zeus sich wohl und man hörte lautes Donnergrollen, bevor auch schon innerhalb von wenigen Sekunden dunkle Wolken aufzogen und es wie aus Kübeln zu schütten begann.

Birget fluchte auf Griechisch und zog ihre Jacke aus, die sie über die Irisnachricht hielt, damit diese nicht unterbrochen wurde, während sie selbst klatschnass wurde. Sie sah überhaupt nicht begeistert aus.

Das Feuer wurde aber gelöscht und die anderen drei schlossen sich ihr auch noch an, ebenfalls schon innerhalb von wenigen Sekunden komplett durchnässt.

Das hinderte Laertes aber nicht aus dem nichts einen Regenschirm zu zücken, aber anstatt ihn über sich selbst zu halten, hielt er ihn schützend über Marty und wurde selbst weiterhin nass.

„So – wo waren wir?", wandte Birget sich wieder an sie.

„Albus, hier sind auch noch die anderen der Gruppe, die im Moment Pirros Spuren verfolgen – Wesley, ein Satyr; Laertes, Sohn des Hermes und Marty, Sohn des Apollo."

„Was geht?" Marty machte locker ein Peace-Zeichen und lächelte. Er trug noch immer seine Sonnenbrille mit diesem Mal orangen Gläsern, die in diesem Gewittersturm sehr fehl am Platz wirkte.

„Es ist mir eine Freude!" Auch ihnen nickte Dumbledore höflich zu, „Wie schön, Sie alle kennen zu lernen. Ich freue mich auf eine effiziente Zusammenarbeit."

„Wir können uns nicht einmal entscheiden, was wir essen wollen", murmelte Laertes und er wollte es wohl leise sagen, aber es war trotzdem laut genug, dass auch Dumbledore es hören konnte, „Wie effizient kann da eine Zusammenarbeit mit noch mehr Leuten sein? Hat er schon einmal mit Demigöttern gearbeitet?"

„Seine Mutter war eine – das zählt wohl", meinte Wesley ebenso leise, was schon zu laut war.

„Sie haben ja auch noch Phillis als Übersetzerin, sollte das nötig sein", erinnerte Marty sie in normaler Lautstärke (er hatte wohl auch verstanden, dass sie überhaupt nicht leise gesprochen hatten, aber für Demigötter war es manchmal etwas schwer, die Lautstärke der Stimme richtig zu regulieren) und er grinste in das Bild und winkte Phillis noch einmal direkt zu, „Hey, Hintern! Wie geht es dir? Du hast noch nicht auf meinen letzten Brief geantwortet."

Phillis spürte Chirons strengen Blick auf sich und wich deswegen seinem Blick extra aus. „Ich... habe noch nicht die Chance dafür gehabt."

„Lüge."

Phillis seufzte. „Ich habe noch kein Ergebnis für dich, okay? Ich will sichergehen, bevor –" Phillis konnte es nicht aussprechen und räusperte sich und Marty sah sie beinahe schon mitleidig an.

„Hey... alles wird gut."

Phillis schluckte schwer und nickte nur.

„Wir besprechen das ein anderes Mal", schlug Chiron vor, der Phillis nun ebenfalls besorgt ansah, „Nutzen wir die Zeit und besprechen den Krieg."

„Ich könnte alle auf den neuesten Stand bringen", schlug Dumbledore heiter vor, „Ich habe eine Gruppe an erstaunlichen Leuten gegründet, die bereit sind, gegen Voldemort und die Todesser anzukämpfen. Es sind Leute aus verschiedenen Bereichen des Zaubererlebens und sie alle zusammen bilden den Orden des Phönix."

„Phönix?", wiederholte Laertes kritisch, „Diese Vögel, die aus Flammen wiedergeboren werden? Haben Sie vor zu sterben, damit andere inspiriert werden, diese Gruppe neu zu gründen?"

„Vielleicht ist es eine Metapher", schlug Marty nachdenklich vor, „Egal, wie viele von ihnen man umbringt, sie sterben nie?"

„Wäre dann der Name Hydra oder so nicht besser?", schlug Wesley vor.

Hydren würden uns umbringen", erinnerte Phillis ihn nachdenklich, „Da ist mir ein Phönix lieber."

„Ist die Mehrzahl von Hydra wirklich Hydren?", fragte Marty nachdenklich.

„Können wir bitte aufhören, diesen Namen laut auszusprechen? Nach dem Drakon heute brauchen wir nicht auch noch ein mehrköpfiges, ebenfalls feuerspuckendes Monster!", erinnerte Wesley sie nervös.

„Richtig...", erinnerte sich Laertes nickend, wirkte aber nicht wirklich so verängstigt wie Wesley.

„Konzentration, Kinder!", erinnerte Chiron sie gutmütig und obwohl die meisten von ihnen überhaupt keine Kinder mehr waren, verstummten sie trotzdem alle und versuchten zumindest sich wieder zu konzentrieren.

Marty summte leise eine Melodie (I'm Horny, I'm Stoned von The Doors) vor sich hin.

„Um ehrlich zu sein ist es eine Hommage an meine Familie: Jedem Dumbledore erscheint irgendwann im Leben einmal ein Phönix", erklärte Dumbledore geduldig.

„Oh", machte Laertes. Er wirkte enttäuscht über diese Information."

„Brauchen wir auch einen Namen?", fragte sich Marty, „Wir können uns ja... ich weiß auch nicht... mir fällt gerade kein Name ein."

„Du bist ein Idiot", bemerkte Birget müde, „Wir brauchen keinen Namen – ich würde lieber wissen, was dieser Orden macht, außer sich einen dämlichen Namen zu geben."

Dumbledore wirkte zum Glück nicht von Birgets Direktheit beleidigt, sondern lächelte sogar leicht. „Um diese Frage zu klären, muss ich zuerst sagen, was Voldemorts Ziel ist."

„Außer der Weltherrschaft?", fragte Laertes und man sah ihm nicht an, ob er das als Witz gemeint hatte oder nicht.

„Bisher habe ich verschiedene Theorien zum Motiv von Lord Voldemort", erklärte Dumbledore ruhig, „Seine Todesser sind da einfacher gestrickt: Sie wollen eine Welt, in der Muggel und Muggelgeborene unterdrückt werden. In ihren Augen ist nur eine wirklich reinblütige Blutlinie eine von Wert."

„Was sind Muggel?", fragte Birget und runzelte verwirrt die Stirn.

„So nennen wir nicht-magische Menschen", erklärte Phillis statt Dumbledore, „So wie Sterbliche, aber mit Magie."

„Das ergibt keinen Sinn – warum ist Pirro dann auf ihrer Seite? So gesehen ist er wohl auch ein Muggel, oder nicht?", fragte Laertes.

„Zauberer haben eigentlich keine Ahnung, dass wir existieren", erinnerte Marty ihn, „Und nach dem, was Phillis erzählt hat, zählen wir wohl eher unter der Kategorie: Halbblüter, oder?"

„Zusammen mit zum Beispiel Zentauren, Kobolden oder Werwölfen", nickte Phillis.

Birget verzog unzufrieden das Gesicht. „Ich werde nicht gerne in eine Schublade mit Werwölfen gesteckt."

Phillis öffnete den Mund, um Werwölfe der Zaubererwelt zu verteidigen, ließ es aber dann. Im Moment gibt es wichtigeres, als darüber zu diskutieren, dass sie mit einem Werwolf zusammen war.

„Trotzdem – ich bezweifle, dass solche Typen jemanden wie uns als gleichwertig ansehen", bestimmte Laertes, „Warum ist Pirro also auf ihrer Seite?"

„Das gilt es herauszufinden", bestimmte Chiron, „Vielleicht kann Albus und sein Orden uns darin unterstützen."

„Wie können wir helfen?", fragte Dumbledore ernst, „Im Moment agieren wir zu einem großen Teil noch passiv. Wir spionieren, bewachen und bewahren – Artefakte, an denen Voldemort vielleicht interessiert sein könnte oder auch Personen, die eventuell gefährdet sein können. Außerdem versuchen wir herauszufinden, wer die Todesser sind – bis auf wenige Ausnahmen kennen wir nicht die Identitäten der meisten und sie verstecken sich hinter Masken."

„Derzeit versuchen wir so viel wie möglich über Pirro Navaja herauszufinden und ihn – wenn möglich – gefangen zu nehmen oder – wenn nötig – umzubringen", fasste Birget ihren eigenen Auftrag zusammen, den sie sich selbst gesetzt hatten, „Er ist der Verräter unserer Seite – er ist verantwortlich für den Tod von vielen Demigöttern und er hat ein wichtiges Artefakt gestohlen – eine Büchse."

„Die Büchse der Eris", erklärte Phillis, „Darin ist ein Teil der Göttin Eris gefangen, den die Götter dort verbannt haben – nach dem Ersten Weltkrieg, soweit ich von Mr D verstanden habe. Es ist nicht einfach nur eine Vase, sondern sie hat auch die Fähigkeit, Leute zu beeinflussen. Ich habe diese Büchse getragen und schon innerhalb von wenigen Sekunden stand ich unter Eris' Bann – ich will gar nicht wissen, was Eris in den Händen von Sterblichen anrichten kann."

„Wir wissen nicht, ob Eris noch immer in dieser Nestoris gefangen ist", gestand Chiron, „aber sie ist gefährlich. Zeus –" (Phillis zuckte ein wenig zusammen, als er den Namen einfach so offen aussprach) „– hat sie nicht ohne Grund eingesperrt – nach dem Ersten Weltkrieg und den Kriegen zuvor wurde allen klar, dass sie kontrolliert werden muss. Nicht einmal ich weiß, wie man sie befreien kann, aber wenn das passiert, können wir uns auf einen Krieg gefasst machen."

„Selbst, wenn sie nicht befreit ist, haben wir es noch immer mit ihrem Sohn zu tun, der sich Voldemort angeschlossen hat", erinnerte Phillis sie, „Pirro scheint wohl auch gewisse Kräfte zu haben – Houdini und ich haben uns in Briefen darüber unterhalten."

„Hat er die Fähigkeit, allen in seiner Umgebung auf die Nerven zu gehen, denn im Moment geht er mir einfach nur auf die Nerven", schnaubte Birget und in ihren Augen flammte Rachsucht auf.

„Wir vermuten, dass er Leute dazu bringen kann zu streiten", erklärte Phillis, „Während unseres Auftrages hat er das immer wieder gemacht – mit wenigen Worten hat er Leute gegeneinander ausgespielt und sie dazu gebracht, sich gegeneinander zu wenden. So hat er es geschafft, zwei Zyklopen unbewaffnet und ganz allein umzubringen. Im Camp hat es nur seine Anwesenheit gebraucht und ich habe mich mit Houdini gestritten."

„Ihr haltet also nach einem Jungen Ausschau – siebzehn Jahre alt", fasste Chiron zusammen, „Schwarze Haare, Tattoos auf den Armen und er trägt eine auffällige Waffe: Einen Speer mit zwei Widerhaken. Er ist trainiert, geschickt mit Waffen und vermutlich hochintelligent."

„Houdini hat gesagt, wir sollen ihn nicht so nennen", meldete sich Phillis, „das beleidigt Houdinis Intellekt."

„Ich bin wirklich froh, dass Houdini nicht ebenfalls Teil von dieser Gruppe ist", seufzte Laertes.

„Ich habe meinen Ordensmitgliedern noch nichts von Demigöttern oder Göttern erzählt", gestand Dumbledore.

„Am besten, das bleibt vorerst auch so", bestimmte Birget mit einem Blick zu Chiron, der zustimmend nickte, „wir können ihnen noch nicht vertrauen und sollten zuerst selbst Fuß in diesem Krieg fassen. Wir gehen davon aus, dass Pirro keine Ahnung hat, dass Phillis eine Hexe ist und deswegen weiß er vielleicht gar nicht, dass wir Kontakt zu Zauberern haben. Phillis und ich haben das schon besprochen."

Phillis nickte – sie hatte viel Briefkontakt zu vielen Leuten gehabt – so viel, dass es langsam wirklich fordernd wurde, alles im Auge zu behalten, aber gleichzeitig mochte Phillis das Gefühl, wenn ihr Gehirn kribbelte, wenn sie hunderte verschiedene Hinweise verknüpfen musste. Sie war der Knotenpunkt dieser ganzen Operation und sie wusste nicht genau, wie das passiert war, aber sie hatte ihre Rolle einfach angenommen.

„Ich habe während meinem Auftrag auch von Voldemort geträumt", erzählte Phillis, „offenbar ist die Kommunikation zwischen Pirro und ihm nicht ganz so gut – damit können wir arbeiten. Wir wissen zwar nicht, ob sich das gebessert hat, seit Pirro ganz offen ein Verräter ist, aber uns bleibt sowieso keine andere Wahl. Unsere einzige Schwachstelle ist also, dass Chiron hier unterrichtet. Wenn Pirro auch nur Chirons Namen hört, wird er ahnen, dass wir engen Kontakt hegen und uns austauschen, aber vermutlich hat er keine Ahnung – Voldemort weiß es vermutlich."

„Er hat viele Anhänger – auch hier in der Schule", stimmte Chiron ihr zu, „Sie beobachten mich genau – vermutlich überbringen sie fleißig Neuigkeiten über mich."

„Im schlimmsten Fall weiß Voldemort, dass Phillis auch noch eine Hexe ist", bestimmte Birget, „Sie hat in ihrem Traum erfahren, dass er wohl nach einer Demigott-Hexe suchte."

„Er könnte aber auch von Kendra – deiner Mutter – gesprochen haben", warf Chiron, „und davon gehen wir vorerst auf, bis wir Beweise dagegen haben."

„Sie sollten den Orden aber vorwarnen", schlug Phillis an Dumbledore gewandt vor, „Reden Sie einfach indirekt mit ihnen: Sagen Sie, Pirro beherrscht einen Zauber, der Gefühl beeinflussen kann. Vielleicht, wenn man darauf vorbereitet ist, bemerkt man selbst die Anzeichen und kann sich dagegen wehren."

„Und wir wären über jegliche Informationen zu ihm dankbar", sagte Birget ernst, „Unsere letzte Information zu ihm ist, dass er hier in der Nähe gesichtet worden ist – Wesley hat das von einer Dryade. Vermutlich ist es aber eine Falle gewesen – uns hat schon ein Drakon erwartet."

„Ein Drakon!", wiederholte Phillis, „Woher ist der gekommen?"

„Dazu habe ich eine Theorie, die ich aber zuerst nachverfolgen muss", gestand Chiron, „Darüber sprechen wir ein anderes Mal weiter, sobald ich mehr darüber weiß."

„Wir sollten diesen Kontakt hier so gut wie möglich aufrecht erhalten", schlug Laertes vor, „Wenn wir kommunizieren und uns zusammentun, haben wir vielleicht einen Vorteil. Jegliche Information kann dem jeweils anderen helfen."

„Eine Zusammenarbeit wäre in unser aller Interesse", stimmte Chiron ihm zu.

„Es wäre mir eine Freude", nickte Dumbledore, „Es ist meine Priorität diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden, bevor noch mehr sterben. Der Orden und diese Zusammenarbeit ist hoffentlich erst der Anfang."

„Wir sind die besten des Camps", sagte Birget stolz, aber sie sprach die Wahrheit, „Wir werden das schon schaffen, da bin ich zuversichtlich."

„Verschrei es nicht", warnte Phillis sie müde, „Diesen Fehler habe ich auch schon einmal gemacht und im nächsten Moment sterbe ich! Besser, wir riskieren nichts." 

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