Eine besonders blutige Schlacht

Das letzte Quidditch-Spiel der Saison stand bevor und die Luft zwischen Gryffindor und Slytherin schien schon drei Wochen davor aufgeregt zu vibrieren.

Immerhin wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Häusern und je näher der Tag der Entscheidung rückte, desto häufiger sah man Leute, die mit Stolz ihre Hausfarben trugen, nicht nur in ihren Uniformen, sondern auch in Form von Gesichtsbemalung, Ansteckern oder Haarschmuck.

Slytherin hatte sowohl Hufflepuff, als auch Ravenclaw in den Spielen besiegt, was bedeutete, dass Gryffindor zweihundertzwanzig Punkte Unterschied haben musste (den Goldenen Schnatz und noch siebzig Punkte Vorsprung), um den Pokal zu gewinnen (Phillis und James hatten das zusammen berechnet und dementsprechend ihre Strategie ausgelegt), und das trichterte Phillis ihrem Team so lange ein, bis diese teilweise mitten in der Nacht aufschreckten und laut: „Zweihundertzwanzig!", riefen, als hätte Phillis sie zum wiederholten Male gefragt, wie viele Punkte Vorsprung sie brauchten.

Am Tag des Spieles war keiner der Gryffindor-Spieler in der Großen Halle zum Frühstücken, sondern Phillis und James hatten ein gemeinsames, schnelles Frühstück in den Umkleidekabinen geplant, damit keiner von den Spielern von den Slytherins eventuell im letzten Moment noch verletzt werden konnte (ein paar der gegnerischen Spieler hatten in den letzten Tagen häufiger versucht, die Spieler zu verhexen) und sie gingen da noch ein letztes Mal die Strategie gegen Slytherin durch, bevor sie sich umzogen und sich vorbereiteten.

Als sie aufs Feld hinaustraten, wurden sie von donnerndem Jubel begrüßt und sie schritten stolz ihren Gegner entgegen, die sich schon in einer Linie bei Professor Hawes aufgebaut hatten wie eine undurchdringliche Mauer.

Die Gryffindors schreckte das aber kaum ab und sie traten zu ihnen.

Phillis und Parkinson schüttelten sich die Hände und Phillis fiel auf, dass Slytherin wohl einen anderen Sucher hatte. Regulus Black stand nicht bei ihnen, stattdessen war dort ein Junge, den sie nicht kannte. Sie hoffte, das würde nichts an der Spielweise der Slytherins ändern.

Die Spieler stiegen auf ihre Besen und warteten nur noch auf den Startschuss – sie alle waren angespannt, aber konzentriert und fokussiert auf das Spiel.

Dann begann es und sie alle schossen in die Luft.

Phillis wurde von einem massigen Treiber zur Seite gestoßen, aber sie konnte sich noch auf ihrem Besen halten. James hatte wohl ebenfalls Probleme mit zwei Jägern, aber Hestia schlüpfte zwischen den groben Spielern hindurch und schnappte sich als erstes den Quaffel, verlor diesen aber schnell wieder, aber sie ein Klatscher in der Seite traf.

Sirius und Marlene waren gerade abgelenkt gewesen, nachdem die Spieler von Slytherin wohl beschlossen hatten, sich zuerst nicht um den Quaffel zu kümmern, sondern nur die anderen Spieler abzulenken, was ihnen auch gelang.

Einer der Slytherin-Jäger fing den Quaffel auf und flog damit in Richtung von Kingsleys Ringen, aber Phillis und James lösten sich von dem Anfangschaos und rasten hinterher.

„Ihr wollt also ein unfaires Spiel", murmelte Phillis gereizt, „Dann bekommt ihr das auch..." Dann rief sie lauter zu James: „James! Spielzug dreizehn!"

James nickte ihr zu und signalisierte, dass er sie verstanden hatte, bevor er in Position ging und etwas zurückfiel. Phillis flog weiter und zählte bis fünf, bevor sie sich auf den Besenstiel stellte und einen Moment lang so in der Luft surfte, bis sie nahe genug gekommen war. Dann stieß sie sich ab und lenkte den Besen damit in eine bestimmte Richtung, während sie selbst in die Luft sprang, einen Salto schlug und sich den Besenstil des Spielers schnappte. Dieser ließ von dem plötzlichen Ruck den Quaffel fallen und James konnte ihn auffangen, während Phillis sich ebenfalls fallenließ und wieder sicher auf ihrem Besen landete, den sie schnell wieder in Position brachte.

Hawes, der dieses unfaire Manöver natürlich gesehen hatte, Pfiff in seine Pfeife und sprach für Slytherin einen Freiwurf aus, was vielleicht ein Problem gewesen wäre, hätten Phillis und Kingsley nicht stundenlang geübt, Freiwürfe abzufangen.

Die Gryffindor-Spieler gingen wieder in Position und die Slytherins schienen sichtlich nervös. Normalerweise waren sie es, die unfair spielten und nun hatten die Gryffindors das übernommen und sie schienen auch für jede einzelne Möglichkeit einen passenden Spielzug vorbereitet zu haben, denn Phillis gab wieder Befehle: „Kingsley, ich denke, es wird ein dreiundvierzig werden, aber vielleicht auch ein siebenundzwanzig! Wir bereiten uns auf beide Möglichkeiten vor – Sirius und James, siebenundzwanzig; die anderen dreiundvierzig! Los!"

Als wären sie so programmiert worden, nahm jeder Gryffindor-Spieler eine eigene, vorgeplante Position ein, während die Slytherins keine Ahnung hatten, was überhaupt passierte.

Der Slytherin-Jäger ging in Position und schien sehr eingeschüchtert zu sein, gab dennoch sein Bestes.

Was er nicht wusste war, dass Phillis seinen Spielzug vorhergesehen hatte und tatsächlich warf er – wie Spielzug dreiundvierzig vorgab – auf den rechten Ring. Kingsley war natürlich vorbereitet und wehrte den Quaffel mit einer kindlichen Leichtigkeit ab und schoss ihn gleich in Phillis' Richtung, sodass das Spiel mit Gryffindor in Quaffelbesitz weiterging.

„Sieben!", rief Phillis nur und wieder gingen alle wieder in Position. Die Slytherins hatten keine Ahnung, wie viele solcher Spielzüge Phillis vorbereitet hatte, aber allein die Tatsache, dass kein einziger Spieler zögerte und jeder in Position ging, war schon beeindruckend.

Phillis schoss vor, gab den Quaffel an James ab, als ein Jäger in ihre Bahn flog, umkurvte ihn geschickt und nahm dann wieder den Quaffel an sich, bevor sie schon bei den Ringen war. Dort flog sie einmal um die Ringe herum, sodass der Hüter sie mit seinem Blick verfolgte und dann, als er es nicht erwartete, schoss sie und traf in den mittleren Ring.

Zehn zu null für Gryffindor.

Phillis gab wieder Befehle, als das Spiel schon wieder weiterging und dieses Mal Slytherin den Quaffel in den Händen hielt. Der Jäger schien panisch zu sein und flog beinahe von den Gryffindor-Spielern davon, die aber natürlich einen Spielzug dafür vorbereitet hatten. Marlene stellte sich einfach in den Weg und hielt ihren Schläger ausgestreckt, sodass der Jäger eine Rolle machen musste, um nicht dagegen zu fliegen, aber da war schon Hestia und der Jäger riss den Besen zur Seite, um nicht gegen sie zu fliegen.

Das hatte Phillis schon erwartet und sie griff sich einfach den Quaffel und warf ihn zu James, der damit zurück zu den Slytherin-Ringen flog und schon stand es schon zwanzig zu null.

Die Gryffindors jubelten, aber die Slytherins schienen wütend darüber zu sein, dass Gryffindor sie mit teilweise eher unfairen und grenzwertigen Spielzügen schlug. Parkinson rief die Spieler zu sich und gab ihnen neue Anweisungen und schon ging es weiter – dieses Mal spielten die Slytherins noch aggressiver und sie schienen überhaupt keine Berührungsängste mehr zu haben.

Zwei Jäger nahmen Hestia in die Mangel und hielten sie so in Position, damit ein Treiber einen Klatscher in ihre Richtung werfen konnte und sie scheinbar keinen Ausweg mehr hatte, aber dann ließ sich Hestia einfach rückwärts vom Besen fallen und Sirius fing sie auf. Die Jäger und der Treiber verteilten sich wieder nach diesem fehlgeschlagenen Anschlag und Hestia konnte wieder auf ihren eigenen Besen.

Ein Slytherin-Jäger hatte den Quaffel, aber Phillis flog einfach über ihn und trat ihm den Ball einfach grob aus den Händen, indem sie sich an ihrem Besenstil hängen ließ.

Hestia erwartete den Ball schon und flog damit zu James, der diesen annahm und die beiden spielten als Team und jedes Mal, wenn ein Slytherin-Spieler versuchte, sich ihnen in den Weg zu stellen, warfen sie sich den Ball zu und konnten dann ausweichen.

James hatte den Quaffel und schoss damit auf einen Ring, aber der Hüter wehrte ihn ab – da war aber schon Hestia, die ihn auffing noch gleich noch einmal schoss und dieses Mal traf sie.

Dreißig zu null.

Das war der Moment, an dem Slytherin wirklich zu spielen begann. Ein Jäger hatte den Quaffel und die anderen Spieler blockten die Gryffindors ab, sodass dieser beinahe ohne Schwierigkeiten weiterfliegen konnte. Marlene schoss einen Klatscher in seine Richtung und traf ihn an der Schulter. Bestimmt verletzte er sich und seinem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck nach tat es ihm auch weh, aber er flog trotzdem mutig weiter (das musste man ihm lassen) und versuchte, ein Tor zu schießen, aber Kingsley wehrte den Quaffel ab – einmal, zweimal. Dann war da plötzlich ein Treiber, der Kingsleys Besen hinten festhielt, sodass dieser nicht in Position fliegen konnte, um den dritten Versuch abzuwehren. Kingsley startete einen letzten, verzweifelten Versuch und stieß sich von seinem Besen ab, streifte den Quaffel in der Luft mit seinen Fingerspitzen, schaffte es aber nicht, ihn komplett abzulenken und das erste Tor für Slytherin fiel, während Kingsley an einem der Ringe Halt fand und Marlene ihm mit seinem Besen helfen musste.

Dreißig zu zehn – Gryffindor war noch immer vorne, aber sie brauchten siebzig Punkte Vorsprung, bevor Silas den Goldenen Schnatz fangen konnte.

Silas wusste das auch und flog immer nur an der Seite des Slytherin-Suchers, der nicht so geübt war, wie Regulus (das merkte man ihm an) und deswegen mit der Situation ein wenig überfordert schien. Silas' Auftrag war es nur, zu verhindern, dass Slytherin den Schnatz fing, bevor Gryffindor siebzig Punkte Vorsprung hatte und dann konnte er den Schnatz fangen.

Sirius holte einen Treiber mit einem Klatscher vom Besen und Slytherin bekam dafür noch einen Freistoß, den Kingsley aber wieder abwehren konnte und Gryffindor hatte wieder den Quaffel.

Ein Treiber schoss Hestia ab und sie konnte sich nur gerade so mit einer Hand am Besen festhalten, klammerte sich aber mit der anderen noch immer an den Quaffel, bis James ihn ihr abnahm und sie sich wieder selbst auf den Besen ziehen konnte, während James und Phillis weiterspielten.

Nicht lange und es stand schon vierzig zu zehn.

In diesem Moment schien alles schief zu gehen.

Der Slytherin-Sucher und auch Silas entdeckten den Goldenen Schnatz und sie beide flogen darauf zu, sie waren aber noch keine siebzig Punkte vorne.

Phillis leitete also Spielzug fünfundfünfzig ein (ein besonders unfairer Spielzug), was eigentlich im Großen und Ganzen bedeutete, dass sich alle Jäger und Treiber gleichzeitig auf den armen, kleinen Slytherin-Sucher stürzten und ihn somit wie bei einem Rugby-Spiel vom Besen holten.

Der Sucher fiel auf den Boden (zum Glück war er nicht sonderlich hoch oben geflogen, aber Schmerzen hatte er bestimmt trotzdem) und Hawes pfiff so wütend in seine Pfeife, wie noch nie, aber er konnte nur einen Freiwurf für Slytherin aussprechen.

Die Slytherins buhten und auch die Gryffindor-Fans wussten nicht so genau, was sie davon halten sollten, aber wenigstens hatten sie verhindert, dass der Schnatz gefangen wurde und das Spiel ging weiter, der Schnatz war wieder verschwunden.

Es war Karma, dass Slytherins dieses Mal den Freiwurf versenkte, aber wenigstens erbeuteten die Gryffindors dabei wieder den Quaffel.

Vierzig zu zwanzig.

Zum Glück war das der Moment, an dem die Slytherins auch so richtig unfair zu spielen begannen und ein Treiber riss Phillis an ihrem Umhang zu Boden, sodass sie dieses Mal zu Boden fiel und sich abrollen musste. Es tat weh, aber sie hatte im Moment besseres zu tun, als Schmerzen zu haben, also schwang sie sich mit zusammengebissenen Zähnen wieder auf den Besen und wischte sich einfach das Blut aus dem Gesicht – sie musste sich die Lippe aufgebissen haben.

Sie bekam einen Freiwurf und versenkte diesen und – nachdem James den Quaffel direkt vor der Nase der Slytherins aus der Luft angelte – folgte nur eine Minute darauf schon das nächste Tor.

Sechzig zu zwanzig.

Ein Jäger boxte James auf die Nase, sodass diese zu bluten begann, aber Hawes sah es nicht, weil auf der anderen Seite des Spielfeldes gerade Slytherin von den beiden Treibern mit ihren Schlägern verprügelt wurde. Gryffindor bekam leider nur einen Freiwurf für zwei Verletzungen (Sirius' Auge war zugeschwollen und er würde einige blaue Flecken davontragen), aber Sirius trickste den Hüter aus und warf trotz seinem Auge ein Tor.

Siebzig zu zwanzig.

„Wenn das so weiter geht, dann werden in diesem Spiel mehr Freiwürfe geworfen, als in irgendeinem Spiel je zuvor", raunte Remus Lily zu, die nur nickte und ihren Blick nicht von James abwandte, der gerade mit dem Quaffel sich wieder den Ringen näherte.

Er wich einem Klatscher aus, umflog einen gegnerischen Jäger und war nun direkt vor den Ringen. Er warf und–

Der Hüter wehrte den Quaffel ab und ein Slytherin-Jäger fing ihn auf, aber er kam nicht weit, denn Phillis, Hestia und auch Sirius bildeten eine Mauer, der er ausweichen musste und James schnappte sich den Quaffel geschickt wieder aus seinen Händen und drehte wieder um.

Wieder war er vor den Ringen. Er warf und–

Dieses Mal versenkte er den Ball und er stieß jubelnd eine Hand in die Luft, während Phillis und Hestia dem Jäger hinterherjagten, der den Quaffel an sich genommen hatte.

Hestia wollte nach dem Quaffel greifen, aber der Jäger schlug ihr panisch ins Gesicht und sie fiel zurück und spuckte dabei Blut aus.

Phillis holte auf und schoss direkt vor dem Jäger hervor, sodass er nicht mehr die Chance hatte, ihr auszuweichen und sie krachten zusammen. Er flog mit seinem Besenstil voraus direkt in Phillis' Rippen und ihr wurde die Luft aus den Lungen gepresst, aber wenigstens bekam der Jäger auch etwas ab und er fiel ganz von seinem Besen.

James schnappte sich den Quaffel und flog zu den Ringen, gab an Phillis ab und diese schoss und – ein weiteres Tor!

Achtzig zu zwanzig! Noch ein letztes Tor fehlte, um siebzig Punkte vorne zu sein.

Phillis hatte den Quaffel – Hestia und James waren zu weit entfernt, um ihn an die beiden abzugeben und Phillis wurde von allen Seiten von Slytherin-Spielern umkreist. Sie sah keinen Ausweg, also gab sie den Quaffel ab. Sie warf ihn mit voller Wucht zu einem der Slytherin-Spieler, der nicht die Chance hatte, ihn aufzufangen, so perplex war er darüber. Der Quaffel schlug gegen seinen Magen und er beugte sich vornüber vor Schmerzen, aber der Quaffel fiel ihm wieder aus der Hand und Phillis flog einfach unter ihm hindurch, um ihn wieder aufzufangen und dann weiter zu den Ringen zu fliegen, aber nun beschossen beide Treiber sie mit Klatschern und Phillis konnte einem ausweichen, dem zweiten dann auch, aber als der erste wieder zurückkam, war sie nicht schnell genug und der Klatscher traf sie an der Schulter. Sie ließ den Quaffel fallen und verzog vor Schmerzen das Gesicht.

Ein Slytherin-Jäger fing den Quaffel und flog zu den Ringen; James und Hestia waren gerade mit den Treibern beschäftigt und Phillis wurde von den Jägern geblockt, also sah es so aus, als würde es wieder in Kingsleys Händen liegen, ob Slytherin noch einen Punkt schoss, da bemerkte Phillis, wie Silas und der Slytherin-Sucher Seite an Seite hinuterrasten auf etwas zu, das nur knapp über dem Boden flog – der Goldene Schnatz.

Phillis drehte sich der Magen um (und sie war sich nicht sicher, ob das vielleicht die Nebenwirkungen von dem Schlag zuvor war), als sie sah, dass das Spiel bald vorbei sein würde. Sie würden den Sucher nicht noch einmal abblocken können und selbst, wenn Silas den Schnatz fing, so würden sie den Pokal nicht gewinnen. Wenn der Slytherin-Sucher ihn fing, hätten sie sowieso verloren.

Sie hatten keine Chance, jetzt noch schnell ein Tor zu werfen, der Quaffel war gerade bei den Ringen der Gryffindors und alle Gryffindor-Spieler wurden gedeckt.

Phillis rechnete schon gar nicht mehr damit, den Pokal zu gewinnen und in ihrem Kopf formulierte sie schon eine Rede, um das dem Team zu erklären, als etwas Unglaubliches passierte.

Kingsley hatte ebenfalls bemerkt, wie knapp die Sache sein würde und als der Slytherin-Jäger auf seinen Ring schoss, wehrte er den Ball mit dem Fuß ab.

Der Quaffel flog weit – über das ganze Feld hinweg zu den Ringen der Slytherins und dort – als wäre es von einem Gott gewollt – traf er genau in den mittleren Ring.

Nur eine Sekunde später schloss sich Silas' Hand um den Schnatz und er zog seinen Besen hoch, den Goldenen Schnatz in seiner Faust und mit einem nur teils siegreichen Gesichtsausdruck, bis sein Blick auf die Punkte-Tafel fiel.

Zweihundertvierzig zu zwanzig.

Sie hatten gewonnen – nicht nur das Spiel, sondern auch den Pokal.

Das Team landete und sie trafen sich in der Mitte des Feldes und Phillis und die anderen umarmten sich und sprangen aufgeregt herum.

Sie hatten gewonnen – schon wieder. Am Anfang der Saison hatte es eher schlecht für sie ausgesehen, aber sie hatten ihren Kampfgeist nicht verloren und nun waren sie letztendlich doch siegreich. Eine einzige verlorene Schlacht hatte sie nicht aus dem Konzept gebracht und letztendlich hatten sie den Pokal doch gewonnen.

Professor Dumbledore kam lächelnd mit dem Pokal in der Hand auf das Spielfeld, an seiner Seite Professor McGonagall, die mehr als nur überglücklich aussah und als Professor Dumbledore den Pokal an Phillis und ihr Team überreichte, war der Jubel ihrer Mitschüler lauter als je zuvor.

„Ich gratuliere dem Team von Gryffindor zum Sieg des Quidditch-Pokals!", rief Dumbledore laut und Phillis hielt den Pokal hoch über ihren Kopf, damit ihn alle sehen konnten und nach dieser Inszenierung jubelten die Fans noch lauter.

„Wir haben es geschafft!", freute sich Hestia, die breit grinste. Es war das erste Mal, dass sie den Pokal gewann, „Ich kann es nicht glauben! Wir haben wirklich gewonnen!"

„Glaub es ruhig", grinste Sirius und klopfte Phillis kräftig auf die Schulter, „Mit Phillis als Kapitänin ist das doch ein Klacks!"

„Au", murmelte Phillis und verzog das Gesicht – jetzt, da das Spiel vorbei war und das Adrenalin aus ihrem Blut verschwand, spürte sie die Schmerzen am ganzen Körper, „Wir sollten besonders Silas und Kingsley danken – ohne sie, wäre das jetzt zum Schluss hin doch noch schiefgegangen. Und ihr wart natürlich auch alle super! Ich bin stolz auf euch!"

„Danke, Phillis! Du warst aber auch super – wie immer, Kapitänin!", James wischte sich eine falsche Träne aus dem Augenwinkel und bemerkte dann, dass seine Nase noch immer blutete.

Hestia betastete ihren Zahn, von dem wohl ein Stückchen abgebrochen war und Sirius' Augenlid zuckte ungesund.

„Aber jetzt machen wir erst einmal einen Ausflug in den Krankenflügel", schlug sie vor, „Alle! Danach wird gefeiert."

„Wahrscheinlich ist das keine so schlechte Idee", murmelte Silas und musterte seine Mitspieler (er selbst hatte kaum etwas abbekommen), „Das war eine ziemlich grobe Partie."

„Du solltest die anderen sehen", grinste Sirius und da hatte er wohl Recht – die Slytherins trugen gerade einen ihrer Spieler zusammen ebenfalls in Richtung Schloss.

Sie hatten vielleicht einige Schwierigkeiten gehabt, aber letztendlich hatten sie gewonnen und Phillis fühlte sich für diesen Moment ausgeglichen. Wenn sie diesen Pokal gewinnen konnte, dann konnte sie doch bestimmt auch den Krieg gewinnen, der auf sie wartete.

Hoffnung bestand und die Götter hatten sie noch nicht verlassen – mit diesen für sie eher ungewöhnlich positiven Gedanken blickte sie schon etwas zuversichtlicher in die finster aussehende Zukunft.

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