Edvard Griegs "Morgenstimmung" (und andere Hexerei)
Am Anfang war Hana ziemlich still und sagte kaum ein Wort. Phillis überlegte sich, ob sie vielleicht ein Gespräch beginnen sollte, aber dann erinnerte sie sich daran, dass Hanas Mutter gesagt hatte, dass Hana nicht sonderlich gut mit Veränderungen in ihrer täglichen Struktur zurechtkam, also beobachtete sie ihre kleine Schwester nur, die eigentlich gar nicht einmal so viel kleiner war – Hana war vierzehn und damit im Moment nur ein Jahr jünger, als Phillis (wobei Phillis schon im August sechzehn werden würde).
Trotzdem – erfahrungsmäßig war Phillis eindeutig älter. Hana hatte noch nicht einmal eine Ahnung, dass ihr Vater ein Gott war – das würde ihr Weltbild wohl ziemlich aus dem Gleichgewicht bringen.
Phillis zeigte Hana, wie man ein Zugticket beschaffte (sie hätte auch ein Auto kurzschließen können, aber Hana hatte noch keine Ahnung, dass sie ein Demigott war und sie hatte noch nicht die Kinder von Hermes kennengelernt, also vermied Phillis es vorerst, irgendwelche Straftaten zu begehen) und am Bahnhof kaufte Phillis für sich und Hana erst einmal etwas zu essen, wobei Hana wohl sehr überrascht war, dass Phillis ihr tatsächlich erlaubte, eine Pizza zu essen – sie erzählte, dass ihre Mutter ihr nur selten so fettiges Essen erlaubte. Phillis antwortete darauf, dass sie nicht ihre Mutter war und sie so viel fettiges Zeug essen durfte, wie sie wollte, bevor es im Camp nur noch das Diät-Essen geben würde.
Mit dem Zug ging es dann erst einmal zwei Stunden nach Crewe und zu diesem Zeitpunkt waren die beiden hyperaktiven Demigötter schon so zappelig, dass Phillis ihrer Schwester vorschlug, dass sie die Zeit nutzen konnte, um Violine zu spielen.
Die anderen Fahrgäste schien es nicht zu stören, dass Hana einfach so mitten im Zug zu spielen begann, während Phillis hingegen ein Dorn in deren Auge war, nachdem sie ihre Zeit nutzte, um einfach die Gänge auf und ab zu gehen – und auf und ab – und auf und ab – und noch einmal auf und ab. Sie kletterte über Sitzbänke, schlug Räder und Saltos und blieb keinen Moment lang still sitzen, obwohl sie kaum etwas geschlafen hatte und keinen Kaffee getrunken hatte, aber vermutlich war das nur ein weiterer Grund, warum sie sich so unruhig fühlte.
In Crewe mussten sie umsteigen und der Anschlusszug würde erst ein einer Stunde kommen, also besorgte Phillis einen Kaffee für sich und einen Tee für Hana (nachdem sie noch nie Kaffee getrunken hatte und von ihrer Mutter einige Schauergeschichten gehört hatte – dass sie dann noch aufgedrehter sein würde und überhaupt nicht mehr stillsitzen konnte). Nachdem Hana Phillis zwei Stunden lang in einem Zug in der Öffentlichkeit turnen gesehen hatte, fand sie, dass ihre Mutter schon ihr ganzes Leben lang übertrieb – im Gegensatz zu Phillis war Hana eine reglose Statue.
Im Zug von Crewe nach Holyhead teilte Phillis ihre Schokolade (die sie als Proviant mitgenommen hatte) mit Hana und diese nahm diese Köstlichkeit eher widerwillig an, konnte dann aber doch nicht widerstehen.
Danach wurde sie auch etwas gesprächiger und fragte Phillis verschiedenste Dinge.
„Ist dieses Camp ein Musikcamp?"
„Nein."
„Warum habt ihr dann ein Orchester?"
„Ein paar von uns spielen Instrumente – ziemlich gut sogar – und deswegen gibt es dort ein Orchester, aber zurzeit haben wir nicht so viele Mitglieder. Es ist mehr... eine Gruppe aus Kindern, die alle irgendwelche Instrumente spielen und irgendwie schaffen wir es immer, dass es gut klingt", erklärte Phillis so gut es ging das Chaos, das sich „Camp Half-Blood Orchester/Hütte 7 Orchester" schimpfte, denn eigentlich war es nicht wirklich ein Orchester. Es waren einfach nur morgendliche Musikstunden, in denen sie zusammen musizierten, aber nicht, um ein Orchester zu sein, sondern eher, um Zusammenhalt und Teamwork näherzubringen.
Ruth war ziemlich gut darin gewesen, selbst die seltsamen, bunten Instrumente-Mischungen der Kinder des Apollo so zu sortieren, dass die Musik ziemlich gut klang – Phillis wusste noch nicht, wie sie diese Aufgabe meistern sollte.
„Darf ich mitmachen?"
„Klar."
„Was spielt ihr für Musik?", fragte Hana weiter.
„Wir versuchen, jeden Musikgeschmack von unseren –", beinahe hätte Phillis „Geschwister" gesagt, „– Mitgliedern einzubringen, also haben wir Wunsch-Tage."
„Meine Matinka mag keine Pop-Musik."
„Sie muss es ja nie erfahren."
Bei diesem Gedanken grinste Hana breit – ihr schien dieser Gedanke zu gefallen.
„Was hörst du normalerweise für Musik?", fragte Phillis interessiert – nachdem sie schon alle möglichen Eigenheiten von ihren Geschwistern gewohnt war, konnte sie nichts mehr schocken.
„Ich mag die Musik aus Carmen von Georges Bizet", gestand Hana und wurde rot, „Aber... aber ich bin kein Spießer!"
„Solange es kein Wagner ist!"
„Oh ja!", stimmte Hana Phillis kräftig nickend zu, „Alles ist besser als Wagner!"
„Kannst du die Lieder von Carmen spielen?", fragte Phillis weiter, ein amüsiertes Lächeln im Gesicht.
„Klar!", schnaubte Hana unbeeindruckt, „Seit ich sechs bin!"
„Auch die Ouvertüre?"
„Sowieso."
„Das will ich hören", Phillis sah auf ihre Uhr, „aber erst auf der Fähre – abgemacht?"
„Klar."
Die Fähre fuhr von Holyhead zum Dublin Ferry Port in drei Stunden.
Es war Abend, als sie das Schiff betraten, aber zum Glück blieben ihnen noch ein paar Lichtstunden, bis es dunkel werden würde. Phillis wusste, dass ihnen noch ungefähr bis neun Uhr blieb, bis es finstern würde, also ungefähr zu der Zeit, an der sie die Küste Irlands erreichen würden.
Der letzte Bus zu ihr nach Hause fuhr um zehn – darüber hatte sie sich informiert (beziehungsweise hatte das ihre Mutter getan und diese Informationen an sie weitergegeben), also würden sie vier Stunden im Bus in Dunkelheit verbringen.
Das wäre alles viel einfacher gewesen, wenn Phillis sich nicht in London verlaufen hätte – jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass Hana keine Angst im Dunkel hatte.
Aber Hana schien sich vollkommen wohl zu fühlen und jegliche Ängste, die Miss Kalina gehabt hatte, schienen nicht eingetreten zu sein, obwohl Phillis sich nicht ganz sicher war, ob Hana nicht einfach innerlich durchdrehte.
Wenigstens wirkte sie ruhig, als sie fasziniert über die Reling ins Wasser blickte.
Sie hatten einen guten Tag erwischt – es regnete nicht und es war eine warme Sommernacht, also würden sie vielleicht sogar die ganze Fahrt über draußen verbringen können, dann störten sie auch nicht die anderen Fahrgäste, die alle zusammen sehr müde aussahen und bestimmt nicht gerne zwei überdrehte, herumspringende Demigötter in der Kabine hatten.
Als die Fähre ablegte, waren Phillis und Hana die letzten auf Deck und es war ruhig und friedlich – normalerweise ein schlechtes Zeichen für ein Halbblut, aber eigentlich ganz nett nach einem so aufregenden Tag wie diesem.
„Wir gehen zu dir nach Hause, oder?", fragte Hana und klang doch etwas nervös.
„Keine Sorge, meine Mum wird dich lieben", versprach Phillis, „Sie mag es, wenn ich Leute nach Hause bringe."
„Und dein Dad?", fragte Hana und Phillis lächelte – es war irgendwie amüsant mit ihrer Schwester über ihren Dad zu sprechen, ohne dass die andere wusste, dass sie verwandt waren.
„Nicht im Bild – ich habe noch nie wirklich mit ihm gesprochen", gestand Phillis.
„Oh, Entschuldigung, ich wollte nicht –"
„Hey, keine Sorge", winkte Phillis ab, „Ich habe damit abgeschlossen – dafür habe ich andere Leute, die sich um mich kümmern und natürlich meine Mum. Mehr brauche ich nicht."
Hana war einen Moment lang nachdenklich still. „Ich habe meinen Dad auch nie getroffen", gestand sie leise, „Ich würde es aber einmal ganz gerne."
Phillis blickte sie von der Seite an, aber Hana behielt ihren Blick auf das Wasser unter ihnen.
Phillis wusste nicht, was sie sagen sollte – diese Krise hatte jeder Demigott einmal und sie war noch nie sonderlich gut darin gewesen, andere in solchen Situationen zu trösten, immerhin hatte sie selbst eigentlich noch nicht damit abgeschlossen.
„Was ist das?", fragte Hana, noch immer über die Reling blickend und Phillis folgte ihrem Blick.
In dem schattigen Wasser des Abends konnte man nicht den Grund sehen – dafür war es zu dreckig und die untergehende Sonne ließ es fast schwarz aussehen.
Dann sah Phillis es aber auch – ein Schatten. Natürlich hätte es auch ein Zander sein können, der größte im Süßwasser lebende barschartige Fisch, der bis zu 1,3 Meter groß werden konnte. Leider war Phillis sich aber ziemlich sicher, dass es kein Zander war – der Schatten war etwas größer als „nur" 1,3 Meter. Vielleicht sieben Meter... vielleicht auch zehn... Phillis war nicht so gut im Schätzen.
„Geh zurück!", warnte Phillis eilig und stieß Hana nach hinten, während sie schon nach ihrem Bogen griff und einen Pfeil anlegte.
Sie behielt ihren Blick auf das Wasser gerichtet, aber sie sah nichts mehr – war es doch nur ein Fisch gewesen? Gab es Wale im Kanal? Gab es so große Fische im Kanal?
Phillis wusste es nicht – sie hätte sich wohl mehr mit der Biologie ihrer eigenen Heimat beschäftigen sollen, dann würde sie jetzt wissen, ob das ein Monster oder ein normaler Fisch war.
Plötzlich schoss ein riesiges Wesen aus den Fluten – mehrere Meter ragte es wie ein Gebäude über Phillis auf und Wasser tropfte von seinen schleimigen Schuppen zurück ins Meer und durchnässte auch Phillis, die erschrocken zurückgesprungen war.
Es war eine Seeschlange, die ihr riesiges Maul aufriss und Phillis erst einmal eine Vorschau von dem gab, was sie wohl erwartete: Zwei Reihen messerscharfe, ellenlange, spitze Zähne, die gelblich und voller Algen und Schlamm noch ekelhafter aussahen, als Mr Ds bloße Füße (und das hieß so einiges). Ihre Schuppen waren grünlich-gräulich-undefinierbar-ekelerregend-aussehend und Phillis konnte nicht unterscheiden, ob es Schuppen, Schlamm oder Algen waren, aber einige Stellen glänzten regenbogenfarben wie Öl auf Asphalt.
Es war ein erschreckender Anblick, aber Phillis hatte keine Zeit, um zu erstarren. Sie zielte und schoss einen Pfeil auf das riesige Monster, das sie erst ins Visier nahm (mit seinen gelben Augen, die wie Scheinwerfer leuchteten), aber der Pfeil prallte an den Schuppen ab ohne Schaden anzurichten.
Phillis fluchte.
Das war nicht gut – sie hatten keine Fluchtmöglichkeit und auch ansonsten standen ihre Chancen schlecht.
Wenn sie genug Zeit fand, könnte sie vielleicht ihr Übungsschwert aus ihrer Tasche nehmen – vielleicht würde das mehr Schaden anrichten, obwohl Phillis nur ungern so nahe an das Monster herankommen würde, dass sie es mit dem Schwert verletzen konnte.
Das Seemonster schien da keine Hemmungen zu haben. Es hatte Phillis erblickt und sie wohl als sein Abendessen auserwählt (Phillis fühlte sich ja so geehrt!), denn im nächsten Moment schoss der riesige Schädel auf Phillis herab und sie wich nur mit Mühe mit einer Rolle zur Seite aus.
Sie wollte wieder auf die Beine kommen, aber das Deck war rutschig vom Wasser und Schleim von der Seeschlange und Phillis fiel wieder zu Boden, was beinahe ein verheerender Fehler war. Die Seeschlange schien sich an Land ebenso schnell bewegen zu können, wie im Wasser und blitzschnell zuckte ihr Kopf in Phillis Richtung, bereit, sie mit einem Happs zu verspeisen, aber Phillis rollte (weniger elegant) zur Seite und entkam so ihrem Tod. Sie nockte einen Pfeil ein und schoss auf den Kopf der Schlange, aber wieder ohne Schaden anzurichten – Phillis Blick fiel auf die leuchtenden Augen der Schlange, die schon beinahe zu auffällig waren, als wären sie dazu gedacht, von freilaufenden Bogenschützen als Zielscheibe benutzt zu werden.
Phillis legte einen dritten Pfeil an, zielte und –
Sie hatte vergessen, dass Schlangen auch noch einen Schwanz hatten und diesen benutzte die Seeschlange, um Phillis unbemerkt von hinten anzugreifen (so eine hinterlistige Seeschlange! Das war der Grund, warum Phillis Schlangen hasste!) und sie schlug ihr den Bogen aus der Hand.
Der Pfeil schoss davon, aber anstatt wie geplant das Auge der Schlange zu treffen, prallte er nur wieder an deren Schuppen ab.
„Hey!" Zugegeben... Phillis hatte Hana nicht nur aus den Augen verloren, sondern auch noch vergessen, dass sie überhaupt existierte, aber konnte man das Phillis wirklich vorwerfen? Immerhin hatte sie beinahe eine riesige Schlange aufgefressen – Material für hunderte Albträume, wie Phillis vorhersagen konnte (und dafür musste sie nicht einmal ihre Seher-Fähigkeiten benutzen).
Hana hatte ihre Violine aus dem Geigenkoffer genommen und richtig angelegt, wie man nun einmal eine Violine hielt – zugegeben, Phillis konnte einige Instrumente spielen, aber von Streichinstrumenten hatte sie keine Ahnung.
Die Seeschlange konzentrierte sich nun auf die jüngere Demigöttin und Phillis konnte nicht entscheiden, ob das gut oder schlecht war – sie würde das entscheiden, sobald sich zeigte, ob Hana diesen Angriff überleben würde.
Hana hielt den Bogen der Violine in der Hand, als wäre es ein Schwert (also... nicht wirklich so, es wäre unpraktisch, so einen Geigenbogen zu halten und genauso dämlich wäre es, so ein Schwert zu halten... aber sie hielt ihn selbstsicher und voller Kraft, als würde sie allein damit die Welt erobern können) und ihr Blick verriet, dass sie es ernst meinte.
Eine kleine Schweißperle rann ihre Schläfe hinab, aber sie machte sich nicht einmal die Mühe, sie wegzuwischen. Sie hatte offensichtlich Angst, aber diese Angst wurde bedeutungslos, als sie den Bogen anlegte und zu spielen begann.
Kein Ton klang zögerlich oder unsicher und mit der Musik schien die Angst zu verschwinden. Hana schloss die Augen, während sie musizierte und geigte, als wäre sie gerade nicht in Lebensgefahr, sondern in der Sicherheit ihres Zimmers beim Üben.
Phillis erkannte die Musik schnell – es war Morgenstimmung vom Komponisten Edvard Grieg.
Es war wie Magie (und Phillis kannte sich eigentlich mit Magie aus (irgendwie), aber so eine Magie war ihr noch nie untergekommen – nicht einmal in der Welt von Demigöttern und Ruth) und Hanas Musik war wie eine Hypnose.
Plötzlich wurde alles um Phillis herum ruhig und nur noch die Musik existierte – aber nicht nur das! Die Welt um Phillis herum verschwand und aus der Abenddämmerung wurde ein rosafarbener Morgen. Die Luft war angenehm kühl, die ersten Vögel zwitscherten und irgendwo plätscherte ein Bach. Warte... Bach? Sollte da nicht der Kanal sein, der Irland von dieser anderen Insel trennte? Wie hieß sie noch? Phillis' Kopf fühlte sich so schwer an – angenehm schwer. Watte schien ihre Gedanken ersetzt zu haben und sie konnte alles vergessen. Es war irgendwie angenehm – besser noch als ausschlafen (Phillis wusste nicht einmal mehr, wie man ausschlief... fühlte es sich so an?). Eigentlich war das alles sowieso egal – solange diese Musik spielte, konnte Phillis alles um sich herum vergessen und noch nie in ihrem Leben hatte sie so eine Ruhe verspürt – jedenfalls nicht, dass sie sich daran erinnern könnte. Eigentlich konnte sie sich an gar nichts erinnern... Was machte sie eigentlich hier?
„Phillis!" Eine Stimme – in der Ferne. „Phillis!" Plötzlich war diese Stimme nicht mehr fern, sondern sehr, sehr laut und sie unterbrach die Musik und riss Phillis aus ihrer Trance.
Tatsächlich verwirrt sah sie sich um, als der Morgen verschwand und mit dem Abend ersetzt würde und der Friede löste sich auf, um mit „Lebensgefahr" und „tödliche Monster" ersetzt zu werden. Phillis wollte zurück.
Da war eine Seeschlange und sie schien ebenfalls in einer Trance zu sein, jedenfalls bewegte sie sich nicht mehr und starrte einfach nur Hana an, die noch immer spielte und Phillis eindringlich ansah. Was machte sie eigentlich?
Ach ja! Phillis legte einen weiteren Pfeil an und zielte – und dieses Mal kam ihr kein Schwanz dazwischen, als sie das Auge anvisierte.
Die Seeschlange hatte keine Chance – vermutlich bemerkte sie es nicht einmal, als Phillis ihren Schädel mit einem Pfeil durchbohrte und zur Musik von Morgenstimmung löste sie sich in goldenen Staub auf.
Hana hörte auf zu spielen und atmete schwer, als hätte sie einen Marathon hinter sich. Sie war etwas bleich um die Nase und schwankte.
Phillis spürte ebenfalls, wie die Aufregung sich legte – sie war schon wieder beinahe gestorben. Langsam wurde sie alt – früher hatte sie Monster viel effizienter umgebracht und sie hatte nie Hilfe benötigt... Nun war es schon das zweite Mal – zuerst Remus und nun auch noch Hana.
„Ich glaube, ich muss weiterspielen", verkündete Hana und legte ihre Violine wieder an, spielte dieses Mal aber nicht Morgenstimmung, sondern ein Stück aus Carmen und Phillis würde nicht wieder in Trance versetzt und sie spürte eigentlich gar nichts (bis auf die übliche Verzückung von gut gespielten Musikstücken).
Ob Hana wusste, was sie getan hatte und... wie?
Phillis würde sie das fragen müssen, aber vorerst spielte Hana weiter, um sich zu beruhigen und die Fährenfahrt würde noch länger dauern. Das gab Phillis wenigstens genug Zeit, um zu entscheiden, ob sie mit ihren Fragen bis im Camp warten sollte oder doch lieber sofort loslegte – oder vielleicht bei ihr zu Hause.
Jetzt brauchte Phillis erst einmal eine Coke – sie hatte bestimmt noch eine in ihrem Rucksack...
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