Der Anfang vom Ende
Immer wieder wird meine Geschichte erzählt und in allen möglichen Weisen. Jedoch ist nur selten die Wahrheit dabei. Aber wer kann es schon verübeln? man nennt meine Geschichte, eine Legende. Ob ich das auch so sehe, fragt mich keiner. Das einzige was zählt ist, dass ich gefallen bin. Dass ich das getan habe, bei dem die Menschen spöttisch das Gesicht verziehen. Nun könnte ich Dinge aufzählen, die dieser Tatsache widerlegen, jedoch wozu? Meine Geschichte wurde erzählt, unzählige Male erzählt. Ja, ich bin zu nah an die Sonne geflogen. Ja, ich bin gestorben. Und wieder ja, ich wurde von meinem Vater Daedalus auf der nächsten Insel begraben. Doch bin ich deshalb tot? Für immer ?
Jeden Tag höre ich die Menschen spekulieren wie der Tot wohl aussieht. Jedoch würde ich mich erst fragen, ob es den wirklich gibt. Nämlich ich bin hier, wenn auch nicht körperlich, kann klar denken und alles sehen. Auch wenn ich nicht allmächtig bin.
Oft wenn die Menschen meine Geschichte erzählen, werde ich in die Situation zurück versetzt. So wie es wirklich war.
Mein Vater war ein Nachfahre des Gottes Hephaistos und ein begnadeter Techniker. Wir flohen auf die Insel Kreta, da mein Vater sich nicht mit dem Gericht abgeben wollte, als er einen seiner Schüler vom Dach schubste. damals war ich noch sehr klein.
Als er den Auftrag von König Minos bekam, für das sagenhafte Labyrinth, ging alles den Berg hinunter. Da mein Vater auch die wünsche der Königin erfüllen wollte, baute er ihr eine mechanische Kuh, denn diese hatte sich in einen Stier verliebt. Daraus entstand dann der Minotaurus, halb Mensch und halb Tier.
Natürlich bekam König Minos das ganze mit und sperrte das Ungeheuer in das Labyrinth und wir durften die Insel nicht mehr verlassen. Aber mein Vater, wäre nicht mein Vater, wenn ihm keine Fluchtmöglichkeit eingefallen wäre.
So baute er uns Flügel aus Holz, Wachs und Federn.
Bevor König Minos irgendwas mitbekam, waren wir auch schon auf einem hohen Felsen, direkt beim Meer.
bevor wir los flogen, hatte mein Vater mir nochmal gesagt ja nicht zu nah an das Wasser zu fliegen oder zu nah an die Sonne.
Damals kam mir das alles so unnötig vor und ich wollte einfach nur noch weg. So kletterten wir ganz hoch auf den Felsen und stießen uns mit den Füßen ab. Wie von automatisch begann ich mit meinen Flügeln zu schlagen, das Gefühl vom Fliegen war einfach nur berauschend. Um uns herum flogen die anderen Vögel und sahen uns neugierig an. Fliegen war wie in die Freiheit zu springen und nie mehr runter zu kommen. Die ganze Welt war uns zu Füßen und keiner konnte uns aufhalten. So sehr habe ich gelacht und geschrien vor Erleichterung und diesem Rausch. Das war der schönste Moment in meinem Leben, mit meinem Vater an meiner Seite und die Unendlichkeit zu unseren Füßen. Alles hätte für immer so sein können. Damals hatte ich die Augen geschlossen um es noch mehr zu genießen wie die warme Meeresbriese durch meine Goldblonden Haare fuhr und die Sonne kurz vor dem Untergehen war. Das letzte an was ich mich heute noch erinnern kann, ist wie mein Vater meinen Namen geschrien hatte. Dann fiel ich einfach nur noch ins Nichts.
Das Letzte was ich spürte war, wie kalten Wellen mich empfingen, bereit zum verschlingen. Danach war Nichts. Es war wie ein Licht das gelöscht wurde. Für einen Moment fühlte ich mich schwerelos, wie als würde ich immer noch fallen und dann eine angenehme Wärme mit samtweichen Daunen.
Dann sah ich mich. Wie mein Vater mit mir auf den Armen sich durch die Wellen kämpfte, auf die Insel. Auf die Insel, auf der ich begraben wurde und selber Zuschauer war.
Ich sah wie mein Vater mich bestattete. Ich sah wie er kraftlos vor meinem Grab auf die Knie sank und dann losschrie vor Schmerz. Wie die Tränen ihm die Wangen herab liefen und er zitternd die Hände zu Fäusten ballte. Ich sah zu wie er Innerlich zerbrach und das nur wegen mir.
Seit dem war er nie wieder der Selbe.
Woher ich das weiß?
Ich war Zuschauer, bis zu seinem Tot und musste bis dahin ansehen, was ich getan hatte.
Seit seinem Tot sehe ich auf die ganze Menschenwelt hinab. Sehe wie sie tag für tag lachen, lieben, hassen, leben und sterben.
Viele sagen ja, das sei der Götter Wille gewesen. Doch das hat mein Vater nicht verdient. Nicht ich war es, den sie bestrafen wollten, sondern ihn. Für das Leben, dass er genommen hatte, kurz bevor wir nach Kreta aufbrachen.
Nicht mir gilt diese Geschichte, sondern meinem Vater und allen Menschen die Leben nehmen.
Hey Leute, mal was ganz kurzes. Bisschen zum Nachdenken. Ich hoffe es hat euch gefallen und schreibt doch in die Kommis Verbesserungsvorschläge. LG Feli ;)
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