79.
Huhu meine Herzchen, es geht weiter : ) Gestern ne heiße Nacht, ist jetzt zwischen Audrey und Zlatan wieder alles schick? Oder warten wieder böse Überraschungen? Viel Spaß! <3
(Mann, ich mochte diese Frisur bei Zlatan echt total... Dieses Halblange mit dem Sidecut, schade, dass er das hat rauswachsen lassen ^^)
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# Audrey #
Als ich die Augen aufschlage, kriege ich einen riesigen Schreck. Ich schaue nicht in Zlatans verschlafenes Gesicht, sondern in das von Vincent, der mich angrinst. „Oh Gott, was soll das?", murre ich müde und drücke mein Gesicht wieder ins Kissen. Für sowas bin ich noch zu verpennt. „Aufstehen, sessa!", höre ich Zlatan da rufen, mir wird die Decke weggezogen und ich bekomme einen kräftigen Klaps auf den Po. Ey, das ist doch nicht deren Ernst! „Zlatan!", schimpfe ich, drehe mich auf den Rücken und funkle ihn böse an. „Ja?", gibt er belustigt zurück. Wieso ist der überhaupt schon angezogen? „Was denn, nach der gestrigen Nacht dürfest du nicht so schlecht gelaunt sein!", zieht er mich auf, pflanzt sich neben mich auf die Bettkante und schmunzelt. Entschuldigung? Kann er bitte aufhören vor seinem sechsjährigen Sohn Sexanspielungen zu machen?! „Halt bloß die Klappe!", warne ich ihn und schmolle, ich bin wirklich hundemüde. „Zicke", raunt er mir zu, drückt mir einen Kuss auf die Stirn und stellt dann eine Tasse Kaffee auf meinen Nachttisch. „Kaffee!", quieke ich entzückt, so schnell kann man mich wieder happy machen. Selig setze ich mich auf, schnappe mir die Tasse und nehme den ersten Schluck. Schlagartig bessert sich meine Laune und ich ignoriere sogar, dass Vinc hinter mir dazu übergegangen ist auf Zlatans Bettseite herum zu hüpfen. Hauptsache, er kommt nicht auf die Idee, dass auf meiner Matratze zu machen, dann könnte ich meinen Kaffee verschütten, was wieder den Morgenmuffel in mir hervorholen würde.
„Ich kann dich mitnehmen", schlägt Zlatan vor, „Vorher setz ich noch die Jungs an der Schule ab." „Klar", murmle ich nur, er erhebt sich wieder und lässt mich erstmal wach werden. Als mein Gehirn endlich hochgefahren ist, fällt mir wieder ein, dass ich mich an der Schule von Max und Vinc ja eigentlich erstmal nicht mehr blicken lassen wollte. Verdammt. Für die Alternative mit der Bahn bin ich aber schon wieder zu spät dran. Wieso lässt der mich auch so lange schlafen?! Nun bin ich doch dezent genervt, ziehe im Eiltempo meine Morgenroutine durch, stopfe ein paar Gabeln des Rühreis, das Zlatan gemacht hat in den Mund, dann stolpere ich den Dreien hinterher zum Auto. Irgendwie habe ich mich beim Duschen mit der Zeit verschätzt, weshalb alles andere schneller gehen musste. Nur halb höre ich den Jungs zu, wie sie irgendwas erzählen, ich bin immer noch müde, was ist das denn heute? Ich kriege in meinem Jum nicht mal mit, dass wir vor der Schule halten, hebe nur die Hand, als sich die beiden Quälgeister von mir verabschieden. Erst als ich sehe, wie Zlatan von einer grauhaarigen Frau im ebenso mausgrauen Kostüm abgefangen wird, fange ich an zu denken. Shit. Die Alte sieht irgendwie angepisst aus und kurz darauf ahne ich, worum es geht. Denn da ist die Trulla von gestern aufgetaucht, ihren komischen Luc zerrt sie wieder hinter sich her und geht auch ohne Zeit zu verlieren dazu über Zlatan anzuzicken. Selbst aus der Entfernung kann ich sehen, wie es in ihm kocht, wie seine Halsschlagader hervortritt und er wahrscheinlich alles gibt, um der blöden Kuh nicht böse ins Gesicht zu treten. Ich rutsche vorsichtshalber schon tiefer in den Sitz, mich darf hier heute keiner sehen, ich war nie hier. Neugierig beobachte ich aber weiter alles, denn Zlatan hat jetzt doch mal den Mund aufgemacht und so wie er guckt, sagt er ihr grad nicht, dass er sich unsterblich in die Trulla verliebt habe. Eher so was wie: „Wenn ihr Muttersöhnchen sich noch mal an meinem Jungen vergreift, werde ich ihm die Hände abhacken!" Ja okay, vielleicht sind meine Lippenlesekünste nicht die Besten, aber es wäre vorstellbar, dass Zlatan so etwas sagt. Plötzlich deutet der Sitzenbleiber Luc in meine Richtung, alle drehen sich um. Verfluchte Scheiße! Blitzschnell ducke ich mich, tauche ab. Oh bitte, die dürfen mich nicht gesehen haben. Mein Herz rast und ich bete innerlich, dass mich keiner entdeckt hat. Quälend langsam vergehen die Sekunden, in denen ich wie ein Trottel versuche regelrecht in den Fußraum zu kriechen, da wird plötzlich die Wagentür aufgerissen. Verschreckt starre ich mein Gegenüber an. Zlatan. Wie ein Häschen gucke ich hoch, er sieht nicht begeistert aus. „Aussteigen", knurrt er mich an, ich rühre mich nicht. Was soll das werden? Ist er jetzt etwa sauer auf mich? „Steig aus, Audrey", wiederholt er grimmig, in Zeitlupe richte ich mich auf und klettere aus dem Auto. „Mitkommen!", befiehlt er mir bissig, ich folge ihm mit leicht hängenden Schultern. Das ist jetzt der Lohn, dass ich seinen Sohn verteidigt habe? Das ist unfair! In meine Verunsicherung mischt sich Zorn. Zuerst nur ein Funke, der mich etwas irritiert, doch umso näher ich dem kleinen Grüppchen komme, desto stärker wird dieses Gefühl. Es ist nicht nur Zorn, es ist vor allem Trotz, der sich da in mir aufbaut. Ich habe gestern vielleicht nicht die diplomatischste Variante gewählt, um Max zu verteidigen, aber ich weiß dennoch, dass ich im Recht bin und selbst wenn Max mich angeflunkert haben sollte und sich die Rauferei doch etwas anders abgespielt haben sollte, ändert das nichts daran, dass das Mamasöhnchen Luc zehn Zentimeter größer ist und sicher 2 Jahre älter als Max. Bevor ich die anderen erreiche, drücke ich deshalb mein Kreuz durch, straffe die Schultern und setze anstelle meines eingeschüchterten einen gleichgültigen, fast gelangweilten Gesichtsausdruck auf.
„Ach, da ist sie ja!", keift die blöde Kuh wieder los und mich ekelt dieses Helikoptermuttigehabe einfach an. Sie hat es anscheinend verpasst ihrem Kind einzutrichtern, dass man andere, vor allem Schwächere nicht einfach schlagen darf, weil man nicht das bekommt, was man will und jetzt ist sie angepisst, weil ihr die Meinung gesagt habe? Bitte, alleine ihr Gesicht und ihre schrille Stimme reichen aus, um meine Laune schlechter werden zu lassen und meine Reizbarkeit von gestern wieder auszugraben. „So sieht man sich wieder", gebe ich kalt zurück, Max schaut eingeschüchtert zwischen allen hin und her und schiebt sich dann vorsichtig an seinem Vater vorbei, neben mich und ergreift zögernd meine Hand. Im ersten Augenblick verwirrt mich das, doch dann drücke ich seine kleine Hand und lächle ihm kurz zu. Zlatans hochgezogene Augenbrauen ignoriere ich. „Mademoiselle, ich wurde über den gestrigen Vorfall nach der Schule informiert und ich muss Ihnen sagen, dass wir so etwas hier nicht dulden. Ich kann es nicht hinnehmen, wenn Sie andere Kinder oder auch Madame Villois bedrohen. Sollte so etwas noch einmal vorkommen, sehe ich mich gezwungen, die Polizei zu informieren", verkündet die graue Maus, ohne sich vorgestellt zu haben. Bevor ich überhaupt zu Ende denken kann, sprudeln die Worte auch schon aus meinem Mund: „Wie bitte? Das soll ja wohl ein Witz sein! Wer sind Sie überhaupt? Nur weil ich klargestellt habe, dass ich es nicht hinnehme, wenn Max verprügelt wird, wollen Sie mir jetzt einen Vortrag halten?" Madame Mausgrau will etwas entgegnen, doch ich bin schneller: „Ich weiß nicht, was hier falsch läuft, aber sollte es nicht auch Aufgabe der Schule sein, ein solches Fehlverhalten wie es Luc an den Tag legt, zu prüfen und nicht noch zu belohnen? Ich habe niemanden bedroht, ich habe nur meinen Standpunkt dargelegt." „Das ist wirklich die Höhe! Was werden Sie denn so rotzfrech? Sie haben doch überhaupt keine Ahnung von Kindererziehung! Sie sind doch selbst noch grün hinter den Ohren!", blafft Lucs Mutti mich aufgebracht an, ich schenke ihr nur einen süffisanten Blick und meine Mundwinkel wandern leicht nach oben, so langsam fängt das an Spaß zu machen, wirklich. „Mademoiselle, ich muss Sie wirklich bitten, solche Äußerungen zu unterlassen. Natürlich werden wir Luc nicht dafür belohnen, wie Sie es nennen. Ich bin übrigens die Direktorin, Madame Clares", entgegnet nun Madame graue Maus und ich finde das hier eher frech, anstatt meiner Aussagen! Allerdings mischt sich nun Zlatan ein, der bisher nur schweigend, mit bösem Blick alles verfolgt hat: „Wenn es nochmal vorkommt, dass einer meiner Jungs verprügelt wird, die Schule wieder nur wegsieht und sich damit rausredet, dass der familiäre Hintergrund an allem Schuld sei, oder mir nochmal zu Ohren kommt, dass Sie", er deutet auf Madame Villois, deren Augen sich bei seinem tiefen, fast boshaften Tonfall weiten, „dass Sie so mit meiner Partnerin sprechen, schwöre ich Ihnen, dann dürfen Sie gerne die Polizei rufen, denn dann gibt es wirklich Ärger!" Verblüfft sehe ich Zlatan an, sage aber nichts. „Monsieur Ibrahimovic", will Madame Clares intervenieren, „beruhigen Sie sich bitte. Natürlich tolerieren wir es bei keinem unserer Schüler, wenn es zu solchen Vorkommnissen kommt!" Aber Zlatan ist schon wieder in diese Aggrosphäre abgedriftet und ich weiß, dass das hier eskaliert, wenn die Situation nicht schnell aufgelöst wird. Da mir nicht der Sinn danach steht heute noch auf dem Polizeirevier zu landen, melde ich mich zu Wort, bevor Zlatan etwas Falsches sagen kann: „Einigen wir uns doch einfach darauf, dass so was nicht wieder passiert. Ich bin sicher, dass beide Jungs was draus gelernt haben, besonders Luc. Nicht wahr?" Prüfend schaue ich zwischen Luc und Max hin und her. Beide nicken. „Na also. Damit ist doch alles geklärt. Wir müssen jetzt leider auch wirklich gehen, die Pflicht ruft! Auf Wiedersehen!", füge ich in einem versöhnlichen Tonfall zu, dann beuge ich mich zu Max hinunter, drücke ihm einen Kuss auf die Wange und raune ihm leise zu: „Lass dich nicht ärgern, hörst du?" Auf seinen Lippen zeichnet sich ein kleines, freches Lächeln ab, dann marschiert er in Richtung Haupteingang. Von Madame Clares, als auch der Helikopertrulla kommt zustimmendes Gemurmel, weshalb ich Zlatans Hand ergreife und ihn mit mir in Richtung seines Wagens ziehe, bloß weg hier.
„Du solltest deine Jungs auf eine andere Schule schicken", murre ich im Auto, nachdem wir endlich auf dem Weg zur Klinik sind. Bei meinem Pech komme ich schon wieder zu spät. „Vielleicht, ja", gibt Zlatan gedankenverloren zurück, dann nimmt er meine Hand, gibt mir einen Kuss auf den Handrücken und meint: „Danke Kleines, ich hätte die beiden Schreckschrauben sonst echt angebrüllt." „Ich weiß", seufze ich erleichtert, genieße die Wärme, die mich durchfließt, die von Zlatans Hand stammt und kann nichts verwerfliches daran finden, dass unsere verschränkten Finger nun auf seinem Oberschenkel ruhen. Kurz sehe ich zu ihm hinüber, sein markantes Profil veranlasst mein Gehirn noch immer auszusetzen. Ob ich mich daran gewöhnen werde? Jemals? Mit drei Minuten Verspätung hält Zlatan wenig später vorm Klinikum, doch anstatt wie angestochen hinaus zu hechten, drehe ich mich zu ihm, beuge mich über die Mittelkonsole, lege meine Hände auf seine Wangen und flüstere: „Verdient hätten es die beiden blöden Hühner zwar, aber sie sind es nicht wert." In Zlatans Augen glimmt es plötzlich, er grinst, zieht mich noch näher und küsst mich lange auf den Mund. Sei es die Tatsache, dass ich seine beiden Racker doch ins Herz geschlossen habe, er mich gerade als seine ‚Partnerin' betitelt hat oder auch einfach nur der intensive Quickie von gestern Nacht, aber wir sind uns emotional wieder so nah wie schon lang nicht mehr und scheinen keine Sekunde davon hergeben zu wollen. Keine einzige Sekunde.
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Awww, die beiden können so niedlich sein <3 Oder?
Audrey hat die Situation gut gerettet und Zlatan vor einem Fehler bewahrt, manchmal muss er eben gebremst werden ^^
Vinc, der am Anfang so aufmüpfig war, scheint Audrey doch sehr zu mögen, sie hat bei dem Kleinen echt ein Stein im Brett seit ihrer Meckerei von gestern xD
Was denkt ihr, Zlatan und Audrey im harmonischen Familienidyll? Geht das auf Dauer gut?
Hat euch das Kapitel gefallen?
Hat noch einen schönen Abend,
eure Floraly <3
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