66.
Huhu meine Lieben, ein neues Kapitel wartet auf euch! Wie geht's weiter mit den beiden?
Viel Spaß ! <3
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# Audrey #
Und genauso machen wir es dann auch. Ich fröhne meiner Leidenschaft für Animationsfilme, habe einen Heidenspaß bei dieser seichten Unterhaltung, Zlatan hält sein Versprechen und schimpft nicht einmal über die durchschaubare Geschichte. In dieser Nacht schlafe ich ganz bewusst in seinen Armen ein und bin froh, dass ich seinen regelmäßigen Herzschlag endlich wieder hören darf, dass ich meinen Zlatan endlich wiederhabe.
Auch wenn ich nicht weiß, was er damit bezwecken will, ich mache keinen Aufstand, als er mich am nächsten Morgen zum Klinikum fährt. Eigentlich finde ich es sogar sehr schön, denn ein bisschen Bauchschmerzen habe ich doch – wegen Cynthia. Es ist Samstag und ich weiß, dass auch sie für den Wochenenddienst eingeteilt ist und mir graut es schon davor. Zlatan setzt sich mich ab, parkt den Wagen, während ich mich umziehen gehe. Er will seine Physio gleich hinter sich bringen, was bedeutet, dass ich Dr. Dardys erst darüber informieren muss, dass ich das nun doch übernehmen werde und auch, dass ich ihn wieder bei Paris Saint Germain unterstützen möchte.
Kaum habe ich meinen Kittel übergezogen und den Flur betreten, zitiert mich mein Pieper zum Büro von Dr. Dardys. Irritiert stelle ich fest, dass Zlatan ebenfalls dort wartet. „Was machst du denn hier?", will ich wissen und schaue ihn fragend an. „Ach ich will nur kurz was mit ihm besprechen, aber der faltet da drin grad irgendwen zusammen", erklärt Zlatan ganz beiläufig und als ich nah genug bin, kann auch ich es hören. So habe ich meinen Chef noch nicht erlebt. Er macht denjenigen, der da in seinem Büro ist – oder eben auch am Telefon so rund, da bekommt man fast Mitleid. Ich habe keine Ahnung, worum es geht, aber der Doc ist stinksauer.
„Das ist wirkliche die Höhe! Wie kann man sich nur so unkollegial verhalten?! Sie sollten sich daran erinnern, wo Sie hier sind und mit wem Sie arbeiten dürfen! Wenn mir so etwas Ähnliches jemals wieder zu Ohren kommt, können Sie sofort Ihren Spind räumen! Ohne Diskussion! Und jetzt raus! Aber warten Sie gefälligst vor der Tür!" Er schreit so rum, man kann wirklich jedes einzelne Wort verstehen. Da schwingt die Tür des Büros auch schon auf und wer kommt heraus? Cynthia! Vollkommen verheult, mit knallroten Augen und noch halb schluchzend. Als sie mich und Zlatan erblickt, schaut sie nur beschämt zu Boden, murmelt ein leises: „Morgen". Zlatan belegt sie mit einem spöttischen Blick und tut dann etwas, womit ich nicht rechne. Kurz liegt sein Arm um meine Schultern, er gibt mir einen liebevollen Kuss auf die Schläfe und flüstert mir ins Ohr: „Bis gleich, sessa. Ich warte einfach auf dich." Dann zwinkert er mir zu und geht ungefragt ins Büro von Monsieur Dardys.
Ich wage es kaum, mich zu Cynthia umzudrehen, die mich ungläubig anstarrt. Na toll. Was wollte Zlatan damit nun wieder bezwecken? Es dauert vielleicht eine Minute, als dieser gutgelaunt wieder herauskommt. „Ab mit dir, er will dich sprechen!", grinst er und humpelt dann auf Krücken in die Richtung des Traktes, in dem sich der Behandlungsraum befindet, in dem er seine Physio erhalten wird. Ohne mich noch einmal zu Cynthia umzudrehen, gehe ich durch die noch offene Tür des Büros. Dr. Dardys empfängt mich mit einem breiten Lächeln. „Mademoiselle Audrey! Guten Morgen! Ich habe gehört, Sie möchten mir Ihre Entscheidung mitteilen, bezüglich der Betreuung Zlatans und des Teams?" Hat Ibra also schon gepetzt? Alte Quasselstrippe! Ich werde leicht rot, räuspere mich, um den Kloß aus meinem Hals loszuwerden und erwidere dann: „Ja, also ich würde Zlatan gern wieder betreuen. Und ich möchte Sie auch gern wieder beim PSG unterstützen. Sie haben Recht, dass es eine tolle Chance für mich." Wenn es denn möglich ist, dann bilde ich mir ein, dass seine Mundwinkel noch weiter nach oben gezogen werden. „Das freut mich wirklich zu hören! Wirklich sehr! Herzlich willkommen zurück!", dabei schüttelt er meine Hand, als hätte ich einen Preis gewonnen. Okay. „Dann werde ich Ihnen gleich zeigen, was ich mir für Zlatans Physiotherapie vorstelle. Ihren Dienstplan passe ich dann an, sodass Sie mich zu den Spielen begleiten können. Und es gibt da noch etwas", innerlich seufze ich – es ist immer das Gleiche, reicht man jemandem den kleinen Finger, will der gleich die ganze Hand, „Wir haben eine neue Kollegin und wir werden in Zukunft wieder jedem Neuankömmling einen Mentor zur Seite stellen. Sie sind zwar erst wieder zurück und waren auch noch keine Ewigkeit bei uns, aber Sie haben sich sehr gut entwickelt und schnell verstanden, wie es hier läuft. Deshalb denke ich, dass Sie Mademoiselle König helfen können sich hier einzuleben und Anschluss zu finden. Was den Vorfall mit Mademoiselle Cynthia betrifft – so etwas wird nicht wieder vorkommen und wenn doch, bitte ich Sie mich darüber zu unterrichten. So gehen wir hier nicht miteinander um und wenn Sie das nicht lernt, muss Sie gehen." Völlig überrumpelt habe ich ihm zugehört. Dann steht er auf und bittet mich, ihm zu folgen, um Zlatans Physiotherapie zu beginnen.
Im Gang bleibt er bei Cynthia stehen, die dort immer noch wartet. „Sie, Notaufnahme, das ganze Wochenende!" Sie schleicht ohne Protest mit eingezogenem Kopf davon und verschwindet. Ich sage nichts dazu, denke mir nur meinen Teil. Zlatan wartet wie verabredet brav im Behandlungsraum, den ich schon gut kenne und beginnt zu schmunzeln, als er mich erblickt. Dr. Dardys verliert keine Zeit und weist mich zügig in die durchzuführenden Übungen ein, sowohl Ibras Schulter, als auch sein Knie umfassen. Ich merke, dass sie Zlatan teils recht große Schmerzen bereiten, aber er beißt die Zähne zusammen und lässt es über sich ergehen. Dieses Mal begleitet der Doc die Behandlung bis zum Ende. Vielleicht fürchtet er, dass der unberechenbare Ibrahimovic es sich doch wieder anders überlegt und auch mich rausschmeißt. Doch das tut er natürlich nicht, er bemüht sich sogar um eine zwanglose Unterhaltung mit meinem Boss, als ich mich an seinem Knie abmühe. Im Gegensatz zu seiner damaligen Schulterverletzung muss ich hier richtig schuften. Da brauche ich kein Workout mehr, das ist anstrengender, als es aussieht. Erst als ich fertig bin, verabschiedet sich der Chef und entschwindet zur Vorbereitung der Visite, die am Wochenende immer eine Stunde später stattfindet als unter der Woche. So bleibe ich noch einen kurzen Moment mit Zlatan allein im Behandlungsraum, was mir plötzlich fast ein bisschen unangenehm ist.
„Dann haben wir morgen früh wohl ein Date", witzelt dieser, nachdem er sich wieder angezogen hat und von der Liege aufgestanden ist. „Bringst du mir Kaffee mit?", lache ich und denke daran, wie er sich damals versöhnlich zeigte, nachdem er sich davor auch mir gegenüber im Ton vergriffen hatte. „Ich bring ihn dir ans Bett", sagt er mit einem Funkeln in den Augen und ich werde rot. Dieses ständig knallrote Gesicht steht mir sicher nicht und das Schlimmste ist, Zlatan bleibt es nicht verborgen. „Na das muss dir ja nicht peinlich sein, sessa", neckt er mich, küsst mich zärtlich auf die Stirn und fügt hinzu: „Wann darf ich dich abholen?" „Ich hab um 18 Uhr Feierabend", lächle ich, er wirkt verwundert. „So früh? Keine Mammutdienste mehr?" Ich schüttle den Kopf. „Keine Mammutdienste mehr." „Na besser ist es auch", haucht er mir ins Ohr, während seine Finger vorsichtig über meinen Verband am linken Unterarm gleiten. Der Schmerz zuckt kurz durch meinen Körper, aber Zlatans Kuss auf die Schläfe, den er mir zum Abschied gibt, lässt mich darüber hinwegkommen. „Bis später." Mit diesen Worten humpelt er davon und ich mache mich auf den Weg zur Visite, ich bin schon wieder spät dran.
In der Visite entdecke ich ein neues Gesicht. Eine kleine, brünette , junge Frau. Etwas untersetzt, aber mit einem frischen, freundlichen Gesicht. Dr. Dardys stellt sie als Tessa König vor. Mein neuer Schützling also. Sie lächelt unsicher in die Runde und ich kann es ihr nicht verübeln. Das ist nie angenehm, die Neue zu sein. Als alle Fälle besprochen sind, macht der Doc Tessa und mich miteinander bekannt. „So, Sie beide werden für die nächste Zeit miteinander arbeiten. Halten Sie sich an Mademoiselle Audrey, Sie wird Ihnen alles zeigen und sicher auch eine Menge beibringen. Sie ist ein Teil der medizinischen Abteilung von Paris Saint Germain und betreut auch einzelne Spieler. Sie haben Glück, eine so begabte Mentorin zu bekommen, nutzen Sie es als Ihre Chance!" Und zack, schon wieder bin ich knallrot. Nach dieser Lobeshymne wage ich es nicht, Tessa anzusehen, was denkt sie jetzt bloß von mir? Wieso redet mein Chef auch solchen Blödsinn? Tessa könnte sich glücklich schätzen, wenn sie Noah oder jemand anderes als Mentor bekommen hätte. Die haben wenigstens wirklich was drauf. Ich lerne ja jeden Tag selbst noch. Aber Dr. Dardys lässt das so stehen und dann muss ich mich selbst darum kümmern, dass Tessa nicht denkt, ich hätte ihn dafür bezahlt, solchen Quark zu verzapfen.
„Er hält viel von dir", erwähnt sie beiläufig und ich seufze. „Keine Ahnung, was in seinem Kaffee war. Erwarte bitte keine Wunder von mir. Ich lerne selbst noch und will mich spezialisieren, wovon ich noch weit entfernt bin. Aber ich zeig dir gerne, wo alles ist und an wen du dich wann wenden musst." Sie grinst. „Das klingt doch super. Freut mich, du kannst mich übrigens Tessa nennen!" Fröhlich streckt sie mir ihre Hand entgegen. „Audrey", lächle ich zurück und schüttle schon wieder eine Hand an diesem Morgen. „Ich hab gehört, du hast auch schon Zlatan Ibrahimovic betreut, beziehungsweise tust es jetzt wieder?" Also doch ein bisschen neugierig unsere Neue und das Klinikum ist ein elender Tratschtantenverein. Aber sie wirkt nicht so giftig wie Cynthia dabei, eher ehrlich neugierig und ich muss gestehen, es ist irgendwie wie Urlaub für den Kopf, dass ich ausnahmsweise mal Deutsch sprechen kann mit ihr. Denn wie sie mir erzählt stammt sie aus Köln, wie ihr deutscher Nachname schon vermuten ließ. „Ja, das stimmt", meine ich nur und sehe dabei die Akten der Fälle durch, um die wir uns jetzt kümmern müssen. „Ist es anders einen Superstar wie ihn zu behandeln als einen ‚Normalo'?", will sie wissen, ich zucke mit den Schultern. Ich kann ihr ja schlecht unter die Nase reiben, dass Zlatan und mich wesentlich mehr verbindet als die Arbeit. Immerhin teilen wir das Bett miteinander. „Ich finde ihn ja bedrohlich, aber irgendwie auch beeindruckend. Mein Freund ist ein riesiger Fan von ihm. Man könnte es schon als fangirlen beschreiben. Ist richtig lustig, ich sag's dir!" Sie ahmt ihren Freund, der Basti heißt, nach und darüber muss ich nun wirklich lachen. Tessa scheint in Ordnung zu sein. Zumindest sieht sie das alles nicht so verbissen. „Superstar hin oder her", sagt sie, „es sind auch nur Menschen, oder?" Ich glaube, ich mag sie.
Während unserer ersten gemeinsamen Schicht tauschen wir einige Basisinfos aus und merken schnell, wir mögen die gleiche Musik, stehen auf bekloppte Kinderfilme, Liebesschnulzen, Thriller und neigen nicht dazu, alle Welt immer alles von uns preiszugeben. Es fühlt sich schnell nicht mehr so an, als hätte ich sie erst vor ein paar Stunden kennengelernt. „Mann, bin ich froh, dass du meine Mentorin bist und nicht dieser hochnäsige Noah!", rutscht es ihr kurz vor Feierabend heraus, nachdem Noah vor mir den Macker markiert hat und mir überflüssige Tipps zu Ibras Physio gab, um die ich nicht gebeten hatte. „Ach naja, eigentlich ist er ganz in Ordnung. Und er hat ne Menge auf dem Kasten. Man muss ihn nur erstmal kennenlernen", versuche ich das zu beschwichtigen, aber so wie Tessa guckt, bin ich nicht sehr überzeugend. Sei's drum. Sie begleitet mich kurz nach 18 Uhr zur Umkleide und ich meine etwas irritiert: „Hast du auch schon Schluss?" Sie nickt unbekümmert. „Ja, ich habe etwas seltener diese ganz langen Schichten, dafür dauert meine Residency aber auch länger. Mir ist das lieber so. Dann bleibe ich vielleicht ein Mensch." „Stimmt", gebe ich ihr Recht und so verlassen wir gemeinsam das Klinikum. Da wir so vertieft in unser Gespräch über den Ablauf unseres Studiums in Deutschland sind, laufe ich fast an Zlatans Wagen vorbei. Als er hupt, erschrecke ich. „Huch!", quietsche ich und lache dann. „Na dann, bis morgen, Tessa!" Sie lächelt und hebt die Hand zum Abschied, ich steige ein. „Na? Hast du eine neue Freundin gefunden?", begrüßt Zlatan mich mit einem schelmischen Grinsen, ich rolle mit den Augen. „Ach du nun wieder!", brumme ich, er gibt mir einen Kuss auf die Wange und fährt los. Im Seitenspiegel erkenne ich Tessa, die uns nachschaut und sich dann umdreht. Und dann weiß ich – dass sie es weiß.
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Und schon wieder ein neues Gesicht im Klinikum! Aber Tessa wirkt ja um einiges netter, als die Kuh Cynthia...
Hat Tessa Audrey und Zlatan wirklich gesehen und weiß jetzt, was Sache ist? Oder zerbricht Audrey sich nur umsonst den Kopf?
Ist es nicht schön, wie Zlatan anfängt zu seiner Audrey zu stehen? *-* Erwartet man ja ganr nicht von ihm oder?
Ich hoffe, ihr mochtet das Kapitel,
habt noch einen wunderschönen Tag (by the way, es soll wohl Valentinstag sein?! xD), eure Floraly <3
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