49.
Hey meine Lieben, wieder musstest ihr zu lange warten... Das tut mir leid. Aber bei mir ist es zur Zeit so turbulent... Wenn alles klappt kann ich morgen endlich für alle vorherigem Kapitel Bilder einfügen, dann hab ich hoffentlich wieder Wlan😍
Jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen❤
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# Audrey #
Und wieder fühle ich mich ertappt, in die Ecke gedrängt und teile lieber schon aus, bevor es wirklich notwendig wird. Grummelnd stapfe ich ins Schafzimmer. Ich habe die Nase wirklich voll. Jetzt macht er mir gleich Vorwürfe, dabei hat ER sich nicht mehr gemeldet und ich konnte eben nicht anders! Stinkwütend werfe ich meine Klamotten in meinen Koffer, rausche ins Bad, sammle alles ein und lasse auch das in meinen Koffer fallen. Soll er doch merken, dass ich mir nicht alles gefallen lasse! Da wären wir wieder bei meinem Hitzkopf. Zlatan lehnt ziemlich gelassen im Türrahmen und beobachtet mich wortlos. Er versucht nicht einmal mich zurückzuhalten, wie ich angefressen bemerke. Meine heißen Wangen werden von meinem wie wild schlagendem Herzen noch röter und ich beiße mir fest auf die Unterlippe, um nicht loszuschreien. Wütend zerre ich am Reißverschluss und richte meinen viel zu schweren Koffer auf. Noch immer steht Zlatan da und rührt sich keinen Zentimeter.
„Könntest du mir mal aus dem Weg gehen?", maule ich und will an ihm vorbei. Keine Reaktion. Brodelnd vor Zorn starre ich ihm in seine braunen Augen. Diese funkeln ebenfalls und er weicht keinen Millimeter zurück. „Geh weg da!", schnauze ich ihn an und schlage ihm mit der flachen Hand gegen die Brust. „Wo genau willst du denn hin, Schätzchen?", erwidert er ruhig. Seine Gelassenheit geht mir schon wieder gehörig auf den Geist. „Weg! Du nervst!", nörgle ich hitzig und meine Finger bohren sich in seinen Bauch. „Ich nerve dich? Wieso? Weil ich mich nicht darüber freue, dass du deinen Arm schon wieder massakriert hast?! Das ist lächerlich!", meint er streng. Erschöpft trete ich einen Schritt zurück. Es nervt mich, dass er mir wieder bewusst macht, wie schwach und unsicher ich eigentlich bin, auch wenn ich mir das nicht eingestehen will und außerdem bin ich beleidigt, weil er sich nicht bei mir gemeldet hat. Das Braun seiner Augen erinnert mein Herz plötzlich daran, wie sehr ich ihn vermisst habe in den letzten Stunden und sehnt sich mit einem Mal so heftig nach seiner Nähe, dass es mich fast umwirft. Verwirrt klettere ich aufs Bett, setze mich im Schneidersitz darauf und starre ihn wortlos an. Zlatan lässt sich vor mir auf der Bettkante nieder, mit dem Rücken zu mir und schiebt meinen Koffer mit dem Fuß wieder neben den Schrank. Dann kratzt er sich im Nacken und schweigt. In mir entbrennt ein Kampf, der mich ganz schwindelig werden lässt. Mein Herz zwingt mich nachzugeben und ihm zuzuhören, mein gekränkter Stolz will dies verhindern. Unsicher kaue ich auf meiner Unterlippe herum, bis es schließlich einen Gewinner gibt.
Stumm lege ich meine Arme über seine Schultern, sodass meine Hände sich vor seiner Brust finden und ich rutsche nah an ihn heran. Zlatan greift nach hinten, platziert seine Hände auf meinen Oberschenkeln und ich drücke ihm einen Kuss in den Nacken. „Na, was nun?", fragt er und legt den Kopf in den Nacken, sodass er mich wenigstens halb ansehen kann. „Ich habe gerade entschieden, dich so zu begrüßen. Fühlt sich besser an", murmle ich verlegen und hänge wie paralysiert an seinen Lippen, die sich zu einem leichten Lächeln verziehen. „Das finde ich aber auch." Dann erlöst er mich endlich und küsst mich auf den Mund. Erleichtert rutsche ich auf seinen Schoß. „Für dich braucht man echt einen Waffenschein, Audrey. Oder irgendwas, um dich zu entschärfen. Wie kann man nur so explosiv sein?", grinst er mich an. Bevor ich ihm antworte, presse ich meine Lippen auf seine und verschaffe meinem Herz das sehnsüchtig erwartete Gefühl der Nähe zu ihm, in Kombination mit einer unbeschreiblichen Wärme, die mich durchfließt. „Aber du!", lache ich nun und küsse ihn erneut. Wie in Trance spüre ich, dass seine Hände von meiner Taille zu meinem Hintern gewandert sind und der Kuss daraufhin leidenschaftlicher wird. Wir sind wirklich merkwürdig. Ohne den anderen geht es nicht, miteinander kracht es ständig, wären wir schon weiter, wir hätten so oft Versöhnungssex, wir würden gar nichts anderes mehr tun. Grinsend hänge ich diesem Gedanken hinterher, denn ich muss gestehen, ich hätte nichts dagegen. Auch wenn so viel zwischen uns steht, wir immer wieder aneinander geraten – ich hänge einfach an dem Mann und fühle mich so sehr zu ihm hingezogen. Seine Wirkung auf mich ist wirklich extrem.
„Wieso hast du das gemacht?", fragt er mich nun ernst und deutet mit einem kurzen Kopfnicken auf meinen linken, verbundenen Unterarm. Zögernd sehe ich ihn an und mein Herz holpert plötzlich unbeholfen vor sich hin und mir wird schlecht. „Wieso?", wiederholt er seine Frage und ich erwidere leise: „Weihnachten ist schwer für mich. Ich konnte einfach nicht schlafen." Das ist zwar nur die halbe Wahrheit, aber mehr kann ich nicht sagen. Seufzend lässt er sich nach hinten sinken, zieht mich mit sich, was mir ein erschrockenes Quietschen entlockt und streichelt dann zärtlich meine Wange. „Was mache ich bloß mit dir, Kleines? Hasst du Weihnachten wirklich so sehr?" Schulterzuckend setze ich mich auf. „Keine Ahnung. Ariana hat Weihnachten so geliebt, es erinnert mich einfach zu sehr an sie und Papa. An meine ganze Familie. Das ist unerträglich", murmle ich und beiße mir dann auf die Unterlippe. Ich bin schon wieder dabei ihm viel zu viel zu erzählen. „Ariana? Deine Schwester?", hakt er vorsichtig nach. Betrübt nicke ich und muss mich sehr zusammennehmen, um nicht zu weinen. Sie fehlt mir so sehr. „Hattet ihr ein enges Verhältnis?", legt Zlatan unabsichtlich den Finger in die schmerzende Wunde meines Herzens und ich rutsche schwer atmend von seinem Schoß herunter. „Sorry, Zlatan, aber ich kann das nicht", antworte ich ihm gepresst und wanke ins Wohnzimmer. Die wachgewordenen Erinnerungen an Ari bringen mein Herz endgültig aus dem Takt und mir wird schwindelig. Verzweifelt reiße ich das Fenster auf und versuche die kalte Luft in meine Lungen zu lassen. Ein paar Tränen bahnen sich dann doch den Weg über meine Wangen und ich muss mehrmals tief durchatmen, um Schlimmeres zu verhindern. Zlatans warme Hand stützt meinen Rücken und er flüstert mir ins Ohr: „Ich habe eine Idee, zieh dir was an." Irritiert drehe ich mich zu ihm um, er wischt meine Tränen weg und lächelt mich an. „Ich habe keine Lust auf die Metro, echt nicht", murre ich und ziehe eine Grimasse. Grinsend drückt er seine Lippen auf meine Stirn. „Brauchst du nicht, versprochen!"
Auch wenn ich seine Geheimniskrämerei nicht ausstehen kann, folge ich seiner Aufforderung und sitze wenig später in einem Audi SUV. So langsam verliere ich tatsächlich den Überblick bei seinen vielen Autos. Es ist mir absolut unverständlich, wozu er die alle braucht. Doch die Frage verkneife ich mir. Wir fahren fast 45 Minuten, gelangen in Zlatans grenzwertigem Tempo so in einen der abgelegen Bezirke und er hält vor einem eingezäunten Gelände, auf dem aber überhaupt nichts mehr zu passieren scheint. Ein gelbes, verschmutztes Schild preist in krakeliger Schrift Weihnachtsbäume an. Es hat sich schon aus einer Verankerung gelöst und wackelt so windschief hin und her. Misstrauisch steige ich aus und folge Zlatan, der bereits das Auto verlassen hat und zielstrebig auf die verwaiste Verkaufszone zugeht. „Was willst du bitte hier?", maule ich. Weihnachtsbäume? Außerdem gibt es am 27.12. eigentlich keine mehr. Das alles hier gefällt mir überhaupt nicht. Ich habe seit 8 Jahren keinen Weihnachtsbaum in meiner direkten Umgebung geduldet und hatte nicht vor, dass zu ändern. Es ist für mich einfach leichter. Erstaunt stelle ich fest, dass Zlatan wirklich einen Menschen aufgetrieben hat, der ihm tatsächlich einige Weihnachtsbäume anbietet. Vehement schüttelt Zlatan immer wieder den Kopf, die Bäume sehen aber auch mehr als mickrig aus. Komplett schief, struppig, beinah kahl. Also so was braucht kein Mensch. Gelangweilt halte ich mich abseits und beobachte wie die beiden diskutieren, sich ein wenig von mir entfernen, wenig später einschlagen und Zlatan 5 Minuten später mit einem verpackten Weihnachtsbaum zurückkommt.
Das Ungetüm ist so groß, er kann es nicht über der Schulter tragen und schleift es unsanft hinter sich her. „WAS ist das bitte?", krächze ich entgeistert und starre mit großen auf das dunkelgrüne Nadelholz vor mir, welches er nun in seinen Wagen wuchtet. Auch für sein Auto ist der Baum zu groß. Zlatan fixiert die Heckklappe, sodass sie halb offen bleibt und ich friere mir auf der Heimfahrt den Hintern ab. Na toll. Darüber bin ich wenig erfreut und ich ziehe eine Schnute. Die ganze Weihnachtsbaum-Aktion hätte er sich schenken können. Ich will keinen Baum.
Irgendwie schafft Zlatan es, den Weihnachtsbaum heil in die Wohnung zu bugsieren und stellt ihn stolz im Wohnzimmer vor der großen Fensterfront auf. „Du spinnst doch", nörgle ich und sinke auf die Couch. „Was soll das denn jetzt? Wozu der blöde Baum?" „Wieso ist der blöd?", lächelt er mich an und ich würde wirklich gerne fluchtartig den Raum verlassen, als er auch noch zwei Kisten mit Weihnachtsdekoration anschleppt und mich anstrahlt. „Jetzt drehst du durch, oder?", frage ich ihn trocken und er schüttelt den Kopf. „Nein, wir schmücken jetzt den Baum." „Aber sicher nicht!", pampe ich ihn an und springe auf. Bevor ich auch nur zwei Schritte machen kann, schneidet mir Zlatan den Weg ab. „Komm schon, das wird schön", bittet er mich und ich seufze nur. „Zlatan bitte. Das wird nicht schön, das wird eine Qual. Tu mir das nicht an", flehe ich und wieder sammeln sich Tränen in meinen Augen. Schmunzelnd legt er die goldene Girlande um meine Schultern. „Doch das wird schön, lass dich drauf ein." „Zlatan! Bitte nicht!", jammere ich weinerlich, das Pochen hinter meiner Schläfe wird schlagartig stärker, aber er duldet keine Widerworte und drückt mir eine Schachtel mit Weihnachtskugeln in die Hand. Erschrocken sehe ich, wie er meinen IPod an seine Anlage anschließt und kurz darauf Little Mix ertönt, die Akustik Aufnahmen. Mein Herz beruhigt sich durch die mir bekannten Klänge ein wenig, wenn mir auch noch immer komisch zumute ist.
Seit der Weihnachtsfeier des Vereins trage ich die Goldkette mit Aris und meinem Anfangsbuchstaben wieder täglich und dieser Moment fühlt sich so merkwürdig, so falsch an – weil sie nicht hier ist. Wie soll ich denn ohne Ari so tun, als wäre Weihnachten etwas, dass man feiern sollte. Davon abgesehen, dass Weihnachten schon längst vorbei ist. „Zlatan, was soll dieser Schwachsinn eigentlich?!", platzt es aus mir heraus und ich stelle den Karton mit den Kugeln auf den Boden. In mir drängt sich der unerbittliche Drang auf, eine Zigarette rauchen zu müssen. Genau das werde ich jetzt auch tun. Ohne seine Antwort abzuwarten, werfe ich mir meinen Mantel über, schlüpfe in meine Stiefel und gehe auf die Terrasse. Der bittere Rauch bringt mein Puls auf ein normales Level und obwohl ich meinen Herzschlag deutlicher spüre, ist es besser zu ertragen. Zlatans missbilligenden Blick ignoriere ich, als ich das Wohnzimmer wieder betrete.
„Fertig mit der Zerstörung deiner Gesundheit?", zickt er mich ein wenig an und ich werfe ihm nur einen grimmigen Blick zu, gehe in die Küche und komme mit zwei Gläsern und einer Weinflasche wieder. Ja, es früh, ich habe noch nichts gegessen, aber anders werde ich das nicht überstehen. Bevor ich die Flasche entkorken kann, nimmt Zlatan sie mir aus der Hand und schüttelt warnend den Kopf. „Audrey, echt jetzt? Du hast noch nicht mal gefrühstückt. Mach das und nachher kannst du von mir aus ein Glas trinken, aber nicht jetzt." Genervt schmolle ich und suche mir anschließend etwas Essbares in der Küche. Das Müsli schmeckt mir zwar nicht, aber ich stopfe es dennoch in mich hinein, nur damit er Ruhe gibt. Während ich so auf der Couch sitze und das Müsli hinunterwürge, schmückt Zlatan freudig den verdammten Baum und das blöde Müsli möchte am Liebsten sofort wieder raus. Das ist nicht auszuhalten! Wieso macht er das? Ich finde das nicht toll, mich kotzt es an! „Wieso tust du das?", stelle ich meine Frage irgendwann laut. „Das wirst du schon noch sehen." Danke für die ausführliche Erklärung. Absichtlich lasse ich mir viel mehr Zeit als nötig, um den letzten Rest meines Frühstücks in zu essen, nur um ihm nicht helfen zu müssen.
Doch er hat mich natürlich durchschaut und hebt sich die blödesten Aufgaben für den Schluss auf. Wieso ich die Spitze auf den Baum setzen muss, verstehe ich zwar nicht, aber ich mache es. Murrend und meckernd, während er mich hochhebt, aber ich mache es. Auch die letzten Kugeln muss ich mit anhängen und schließlich steckt Zlatan feierlich die Lichterketten ein und der Baum erhellt den ganzen Raum. Obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, das hier alles prinzipiell richtig scheiße zu finden, in diesem Moment wird mir ganz warm ums Herz. Das Leuchten der Lichterketten und die schillernden Kugeln an dem dunkelgrünen und wirklich sehr gut proportionierten Weihnachtsbaum verbreiten sofort die friedliche Stimmung, die auch ich an Weihnachten früher so schätzte. In die Wärme meines Herzens mischt sich die Trauer, meine Fingerspitzen gleiten über die Anhänger meiner Kette und ich halte kurz den Atem an. Es ist grausam und gleichzeitig eine regelrechte Wohltat für meine kranke Seele.
Zlatans starke Arme schließen sich von hinten um mich und er flüstert mir ins Ohr: „Immer noch so schlimm?" Nachdenklich lehne ich mich gegen seine Brust und streichle seine Unterarme. „Ich weiß nicht, vielleicht", zwinge ich mich zu einer Antwort und starre den Baum an. Seit 8 Jahren ist es der erste, den ich selbst mit geschmückt habe. Der liebevolle Kuss auf meine Schläfe erinnert mich daran, dass ich nicht alleine bin und ich bin froh darüber. „Frohe Weihnachten", raunt er mir ins Ohr, ich bekomme Gänsehaut und drehe mich um. Im Schein der Lichter hinter mir funkeln seine Augen. Lächelnd lege ich meine Hand auf seine Wange und meine dann: „Frohe Weihnachten, Zlatan." Kurz lasse ich ihn in meine Seele blicken, gewähre ihm einen Einblick in die Wahrheit, die mich immer wieder so quält. Meine Hände wandern in seinen Nacken und ich küsse ihn zärtlich auf den Mund. Wenn eins hilft, dann ist es Zlatan. Wenn meine Seele ausbrechen will, vor Erinnerung zerreißt, mein Herz weint, weil ich alles verloren habe und in diesem Moment auch so schmerzlich daran erinnert werde – Zlatans Nähe hilft mir, es zu ertragen und diesen Augenblick sogar nicht zu hassen. Denn er ist bei mir. Mit ihm lässt sich mein Herz darauf ein, denkt kurz ohne Schmerz an die Zeit zurück, in der die Weihnachtszeit ein so wichtiger Teil meines Lebens war, in der ich noch ein Leben hatte. Zlatans Wärme geht auf mich über, das Frösteln meines Inneren ebbt ab und ich kann vergessen. Nur kurz, aber es fühlt sich so unglaublich leicht an. So frei. Das ist die Freiheit von der ich jeden einzelnen Tag träume, nach der ich mich sehne. Langsam, ebenso friedlich wie die Atmosphäre um uns herum pocht mein Herz, ohne Aufregung, ohne Angst. Es lässt sich von diesem Gefühl leiten, welches ich bei unserer allerersten Begegnung bereits spürte – von diesem ganz besonderen, einzigartigem.
Erst als wir uns wieder voneinander lösen, sehe ich, wie spät es schon ist. Verrückt, dass auch Zlatan sich so lange damit aufhalten konnte, den Baum zu schmücken. Die Sonne geht unter, versteckt sich schon hinter einer dicken Wolkendecke und es wird allmählich dunkel draußen. Die Wirkung des festlich geschmückten Baums verstärkt sich so noch mehr und ich betrachte ihn gedankenverloren. Zlatan zieht mich mit sich auf die Couch und schließt mich in seine Arme. „Hattet ihr ein sehr enges Verhältnis?" Er muss seine Frage nicht genauer formulieren, ich weiß auch so, dass er von Ariana und Papa spricht. Mit feuchten Augen blicke ich ihn an. „Wieso fragst du mich das immer wieder?", stoße ich mit rauer Stimme hervor. „Ich weiß nicht, ich habe immer noch das Gefühl, dass ich dich eigentlich kaum kenne. Das fühlt sich so falsch an", beantwortet er mir meine Frage, sieht mich dabei aber nicht direkt an. Gerne würde ich erwidern, dass auch er mir keine Chance gibt, ihn wirklich kennenzulernen, doch der Kloß in meinem Hals ist zu groß. Zlatan angelt in seiner Hosentasche nach seinem Handy. „Ist das neu?", frage ich argwöhnisch. „Ja, ich habe es vorhin gleich gekauft." Danach steht er auf, kommt mit seinem Laptop und dem alten Smartphone wieder, dass wirklich schlimm aussieht. Wieder sinkt er neben mich, legt einen Arm um mich und verbindet ein wenig umständlich die Telefone mit dem Laptop. „Wenigstens konnte ich es noch aufladen, denn den PIN kann ich da nicht mehr eingeben, vielleicht kann ich wenigstens so meine Daten retten", murmelt er und ich frage mich in dem Moment, wieso er das nicht in Schweden gemacht hat, um meine Nummer wiederzubekommen. „Wenn du jetzt fragst, ich hatte nicht die Zeit, um das in Schweden zu machen. Meine Familie ist da ziemlich besitzergreifend", erwähnt er und ich hoffe, dass er keine Gedanken lesen kann Das könnte schlecht für mich ausgehen und sehr peinlich werden. Da ich keine Lust habe, mich schon wieder mit ihm zu streiten, halte ich meinen Mund und starre auf den Bildschirm, auf dem kurz danach mehrere Ordner mit Fotos auftauchen. „Hmmm, meine Kontaktdaten spuckt er nicht aus, aber die Bilder. Naja, besser als nichts", brummt Zlatan ein bisschen enttäuscht.
„Das sind übrigens Maximilian und Vincent", sagt er wenig später stolz und ich erinnere mich an die beiden kleinen Blondschöpfe,denen ich bereits einmal begegnet bin. Beide umarmen sie ihren Papa auf dem Bild und strahlen mit ihm um die Wette. „Süß", meine ich grinsend und auch Zlatan beginnt zu strahlen. „Ach hier, warte mal, ich geh mal weiter zurück,dann zeig ich dir den Rest meiner Familie. Ich warne dich vor, sie ist groß!",fügt er lachend hinzu, doch ich kann mich kaum konzentrieren, weil mein Herz gerade in den Galopp übergegangen ist und ich an seinen Lippen hänge. Wo dieser plötzliche Sinneswandel herkommt? Weshalb er mit einem Mal freiwillig über seine Familie spricht? Ich will ihn das nicht fragen, ich genieße diesen Moment einfach nur und warte gespannt darauf, dass er das erste Bild gefunden hat,welches er mir zeigen will. „Gefunden, also..." Bevor er weiterreden kann, richte ich mich ein wenig auf und drücke ihm einen langen, liebevollen Kuss auf die Lippen,den er ebenso zärtlich erwidert. „Jetzt kann ich zuhören", erkläre ich lächelnd und kuschle mich wieder eng an ihn. „Gut", zwinkert er mir zu und beginnt zu erzählen. Zwischendurch küsst er immer wieder meine Schläfe und krault meine Taille, es fühlt sich einfach unsagbar gut an und ich glaube, dass meine Seele an diesem frühen Dezemberabend beschließt zu vergessen und zu verzeihen – und einen neuen Versuch unternehmen will, Zlatan zu vertrauen.
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❤ Sie können nicht mehr ohne den anderen... So schön oder? Dass Audrey du Chance bekommt, Zlatan endlich wirklich kennenzulernen.
Er bemüht sich ja wirklich sehr.
Ich hoffe, ihr mochtet das Kapi - wie stehts bei euch bezogen auf das Thema Weihnachten? Ich liebe es, nur die Hektik drumherum stresst mich immer. Aber dieser Moment, wenn der Baum den ganzen Raum flutet mit warmen Licht, die Kugeln glitzern, es nach Tanne und Weihnachtsplätzchen duftet, im Hintergrund diese schreckliche Musik läuft, die man nur an diesen Feiertagen hört, und man seine Liebsten um sich versammelt hat - dann bin ich einfach nur glücklich und zufrieden ❤
Knutscha,
Eure Floraly❤
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