42.
Huhu meine Lieben, weiter geht es! Wie lang schaffen die beiden es so harmonisch? Wie lang können sie sich dieser Anziehungskraft entziehen?
Viel Spaß beim Lesen ❤
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# Audrey #
Wenigstens ein paar Stunden habe ich geschlafen. Zlatan ist beim Training und ich stromere unruhig in seiner großen Wohnung umher. Wozu er all diese Zimmer braucht, kann ich mir nicht erklären. Eigentlich sollte ich unbedingt etwas essen, aber ich habe wieder überhaupt keinen Hunger. Deshalb koche ich mir Kaffee und setze mich auf die Couch. Gelangweilt zappe ich durch die Programme und fühle mich irgendwie erschlagen von dem riesigen Flatscreen. Das ist mir alles zu blöd. Jetzt sitze ich ja doch alleine hier rum. Ich habe zwar nicht vor Dummheiten zu machen, aber es nervt mich. Raus will ich aber auch nicht. Es hat schon wieder angefangen zu schneien. Warum ausgerechnet dieser Winter so werden muss, verstehe ich nicht. Da ziehe ich in diese Stadt, in der es so selten schneit und ab da hört es überhaupt nicht mehr auf.
In Embryohaltung zusammengerollt, starre ich zum Fernseher und lasse mich berieseln. Auf Bildung habe ich keine Lust und mir ist schlecht. Wenigstens habe ich keine Schmerzen. Die Stunden vergehen und ich drehe langsam durch, weil ich nicht weiß wohin mit mir. Das ist ganz typisch für mich nach diesen langen Schichten. Entweder ich schlafe abartig lang und stehe erst wieder zu meinem nächsten Dienst am darauffolgenden Tag auf oder ich halte es im Bett nicht aus und schlage dann die Zeit tot. Anstatt hinauszugehen und mein Leben zu genießen. Nein, ich quäle mich dann lieber mit meinen eigenen Gedanken. Genau das geschieht jetzt seit cirka einer Stunde. Immer und immer wieder halte ich mir vor Augen, dass ich an der Stelle meiner Schwester hätte sterben sollen. Dass es besser gewesen wäre, für alle.
Meine Atmung beschleunigt sich, mein Puls steigt und ich starre ins Leere. Tränen laufen über meine Wangen und ich verzweifle an mir selbst und diesem Karussell. Das sind die Momente, in denen ich meine Tabletten genommen habe, damit es nicht noch schlimmer wird und sich eine ausgewachsene Panikattacke anschließt oder die Schmerzen zurückkehren. Ich habe keine Tabletten. Ich will sie ja nicht mehr. Doch das Bild meiner Schwester in meinem Kopf bringt mich um den Verstand. Verzweifelt richte ich mich auf und knete an meinen Handgelenken herum. Lass es. Zlatan wird dir das nicht verzeihen. Doch es ist wie eine Sucht. Und sie wird immer schlimmer. Habe ich mich vor kurzer Zeit noch selbst verletzt, um die brennenden Schwerter zurückzudrängen, schreit meine Seele nun auch jetzt nach Erlösung und einer Ablenkung von diesen quälenden Gedanken.
Immer drängender wird der Wunsch nach dem Schmerz, nach einer Unterbrechung meiner seelischen Qual. Auch wenn ich weiß, dass es mehr als falsch ist und ich mich dafür selbst hasse, gehe ich in die Küche und ziehe ein scharfes Messer aus der Schublade. Mein Blick klebt an der scharfen Klinge und ich schlucke schwer. Schluchzend gleitet es mir aus der Hand und fällt mit einem metallischen Klirren zu Boden. Meine Tränen tropfen auf die Fliesen und ich schiebe meinen linken Ärmel hoch. Absichtlich drücke ich mit meiner rechten Hand auf die Wunden, die langsam heilen wollen. Tief bohren sich meine Fingernägel ins Fleisch. Immer und immer wieder ziehe ich die Schnitte mit meinen Fingernägeln nach, sodass sie wieder zu bluten beginnen und ich wimmernd zu Boden sinke. Das schlechte Gewissen erdrückt mich beinah und der Schmerz in meinem Arm reicht nicht aus, um meine Gedanken zu verdrängen. Weinend hocke ich da und könnte schreien vor Wut über all das, was mit mir geschieht und meine eigene Schwäche. Schluchzend ziehe ich mein Handy hervor und wähle die einzige Nummer, von der ich mir im Moment Linderung erhoffe.
„Audrey?", er klingt verwundert. „Du hast gesagt, ich soll mit dir reden, wenn was ist", stoße ich unter Tränen hervor und halte meine Hand vor mein Gesicht, weil mein Körper vom Weinen geschüttelt wird. „Was ist los?" Zlatan klingt gehetzt und besorgt. Wie ich es hasse, dass er sich Sorgen um mich macht. Doch ich weiß mir nicht anders zu helfen. Lu hat mir geschrieben, dass sie die nächsten Tage nicht erreichbar sein wird und da blieb nur er. Oder neue Schnitte. Und der Gedanke an Ari und Papa, der Gedanke daran, dass ich sie stolz machen und nicht aufgeben will, verweigert sich neuen Wunden. „Ich, ich... Zlatan ich sehe sie schon wieder. Ich will, dass das aufhört", krächze ich und starre meinen Arm an. „Kleines, alles ist in Ordnung, okay? Versuch dich zu entspannen", redet er auf mich ein, doch es hilft nicht. „Ich bin dabei eine Dummheit zu begehen", flüstere ich tonlos und beiße dann fest auf die Fingerknöchel meiner linken Hand, um den Aufschrei der Verzweiflung zu unterdrücken. „Kleines, lass das. Bitte. Ich bin gleich zu Hause. Reiß dich zusammen!" Meine Finger versagen und mein Handy fällt neben mich auf die Fliesen. Ich lasse mich seitlich auf den Boden sinken, meine Hand greift nach dem Messer und ich ziehe es zu mir. Die Klinge erzeugt ein kaltes schabendes Geräusch und ich schluchze, bin gefesselt von dem Wunsch, mich aus diesem Wahnsinn zu befreien und Aris Bild aus meinem Kopf verschwinden zu lassen. Zlatans Stimme dringt dumpf aus dem Lautsprecher meines Smartphones, doch ich verstehe ihn nicht und kann ihm auch nicht antworten. Völlig zerrissen in dem Wunsch nach Frieden und dem Kampf nicht aufgeben zu wollen und nicht wieder nachzugeben, drehe ich das Messer zwischen meinen Fingern und versuche wieder zu Sinnen zu kommen.
Mit all der Kraft, die ich aufbringen kann, lasse ich das Messer über die Fliesen schlittern, so weit weg wie möglich von mir. Dann kauere ich mich wieder zusammen und schließe die Augen. Noch immer sehe ich sie, meine Schwester. Noch immer will ich die Klinge über meinen Arm ziehen und mir schwere Verletzungen zufügen, um zu spüren, dass ich noch da bin. Aber ich kämpfe dagegen an und stemme mich mit allem, was ich habe, dagegen. Papa hätte das nicht gewollt. Immer wieder zwinge ich mich daran zu denken. Er hätte es nicht gewollt. Er hat mich anders erzogen und wollte immer, dass ich stark genug bin, um Katastrophen zu überleben. Er wollte, dass wir so stark sind wie er und noch mehr. Meine heißen Tränen schmecken fahl, mein Herz schmerzt und ich kann meinen Blick nicht von dem Messer abwenden.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Da ertönen Schritte und kurz darauf hockt sich Zlatan neben mich, noch in Trainingsklamotten, durchgeschwitzt und scheinbar noch nicht geduscht. „Audrey?" Mit tränenverschleiertem Blick sehe ich ihn an. „Alles in Ordnung?" Er mustert meinen Arm mit hochgezogenen Augenbrauen, scheint aber zu verstehen, dass das kein Messer war. Meinen Mund verlässt kein einziges Wort, wieder wandern meine Augen zu dem Messer, welches hinter Zlatan liegt. Er dreht sich um, hebt es auf, lässt es in der Schublade verschwinden und greift dann unter meine Achseln, stellt mich auf die Füße. Bevor ich wieder zu Boden sinke, schließt er mich in seine starken Arme und drückt mich an sich. Er riecht nach Rasen, vermischt mit seinem Aftershave. Dankbar presse ich mein Gesicht an seine Brust und schlinge meine Arme um ihn. Nicht mehr alleine zu sein, ist das Einzige, was jetzt hilft. Gerne möchte ich meinen Kopf betäuben, löse mich nach einer Weile aus seinen Armen und gehe zum Kühlschrank. Ich nehme einen großen Schluck direkt aus der Wodkaflasche, was Zlatan mit einem strafenden Blick beobachtet. Bereits als der Alkohol meine Zunge umspült, wird mir schlagartig so speiübel, dass ich ans Waschbecken stürze und alles wieder ausspucke. Mit allergrößter Mühe kann ich es mir verkneifen mich zu übergeben. Angewidert wische ich mir mit dem Handrücken über den Mund und lehne mich an die Anrichte. „Was war das?", will Zlatan wissen und sieht mich eindringlich an. „Ich hab noch nichts gegessen", erwidere ich erschöpft und klammere mich an der Arbeitsplatte fest, um nicht wieder auf den Boden zu sinken. Kopfschüttelnd stellt Zlatan die Flasche zurück, hebt mich ohne Vorwarnung auf die Arbeitsplatte und stützt seine Hände rechts und links von mir ab. „Wieso, Audrey?" Sein Unterton ist getränkt von Enttäuschung und Frust. Mit Tränen in den Augen starre ich meine Oberschenkel an und schweige. Zlatan seufzt, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und beginnt dann die Besteckschublade auszuräumen. „Was machst du da?" Mit einem Ruck dreht er sich um. „Dich vor dir selbst schützen", sagt er hart und knallt danach alles in einen anderen Schieber, den er abschließt und den Schlüssel einsteckt. „Nicht dein Ernst?", platzt es schockiert aus mir heraus. „Wenn es sein muss, schleife ich dich überall mit hin, damit du nicht alleine bist. Gut, du hast dir mein Besteck ausgesucht? Dann gibt's halt keins mehr für dich. Audrey, ich schwöre dir, ich guck mir das nicht so an und mache nichts. Hast du das verstanden?!" Seine tiefe Stimme dröhnt in meinen Ohren, ich starre ihn entgeistert an und will etwas zu meiner Verteidigung hervorbringen. „Aber ich..." Sein Gesicht ist meinem nun sehr nah und er knurrt wütend: „Aber was? Du hast ja nichts gemacht? Doch! Und beim nächsten Mal machst du es dann wirklich mit diesem verdammten Messer!" Seine Halsschlagader tritt deutlich hervor und ich kann in seinen Augen erkennen, wie zornig er ist. „Hass mich nicht dafür, bitte", flehe ich ihn an und beginne wieder zu weinen. Tränenüberströmt versuche ich von der Anrichte zu rutschen und zu flüchten, vor seinem Wutausbruch. Doch Zlatan stellt sich so vor mich, dass ich nicht weg kann und sitzen bleiben muss. „Treib es nicht zu weit, Fräulein. Sonst lernst du mich kennen!", droht er mir mit erhobenem Zeigefinger. Leider drängt er mich so wieder in eine Ecke, sodass ich patzig reagiere. „Achja?! Was willst du mir damit sagen?!" Wutentbrannt springe ich von der Anrichte und will an ihm vorbei. „Du bleibst hier! Wieso zum Henker sprichst du nicht mehr mit deiner Mutter? Wieso?!", motzt er mich an und hält mich am Handgelenk zurück. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn an. „Lass das, Zlatan. Mach es nicht noch schlimmer", flüstere ich grimmig. „Nein! Sag es mir!", fordert er unerbittlich und mein Herz zieht sich so schmerzhaft zusammen, dass mir kurz die Luft wegbleibt. In mir steigt eine widerwärtige Hitze auf, die sich vermutlich gleich entladen wird. „Du verstehst es einfach nicht", gebe ich kalt zurück. Mit seinem Angriff treibt er mich weit von sich weg und zurück hinter meine sorgfältig aufgebaute Fassade. „Audrey, wieso?", bohrt er weiter und sein stechender Blick jagt mir einen heiß-kalten Schauer über den Rücken. „Weil sie es nicht mehr ertragen hat! Jedes Mal, wenn sie mich angesehen hat, hat sie gesehen, was passiert ist, wurde daran erinnert, dass ihre Tochter und ihr Ehemann umgebracht wurden! Sie hasst mich wahrscheinlich dafür, dass ich damit nicht klarkomme und hat es nicht mehr ausgehalten sich ständig Sorgen um mich zu machen! SIE ist gegangen! OKAY?! SIE hat mich verlassen und seitdem kein Wort mehr mit mir gesprochen! Ich weiß nicht mal, wo sie mittlerweile lebt! Sie hat es vorgezogen nicht daran zu zerbrechen und hat mich in dem Schutt und der Asche liegen lassen! Es war nicht meine Entscheidung! Ich wollte nicht, dass sie das tut! Ich hatte doch nur noch sie!", bricht es aus mir heraus und ich schluchze gebrochen von dem Schmerz, der mich in diesem Augenblick überfällt. Meine Mutter zu verlieren, war das Schlimmste, was mir nach diesem Drama noch hatte passieren können. Aber es ist so, wie ich es Zlatan gerade an den Kopf geworfen habe. Es war ihre Entscheidung und vermutlich war es besser. Zumindest für sie.
Erschüttert sieht er mich an, sucht nach Worten. Doch ich weiß, er wird keine finden und ich will auch nichts hören. „Vergiss es einfach!", zische ich und reiße mich mit einem gekränkten Glimmen in den Augen von ihm los. „Audrey, Stopp!", donnert sein Bass mir hinterher, doch ich steuere zielsicher das Badezimmer an. Irgendwie muss ich mich aus der Schlinge befreien, die sich erneut um meinen Hals legt und mir die Luft zum Atmen nehmen will. Egal womit. Hart werde ich von der Badezimmertür zurückgerissen. Zlatan hat meinen linken Arm gepackt und ich schreie erschrocken von dem Schmerz, der mich durchzuckt, auf. „Du wirst das jetzt nicht tun!", brüllt er los und ich hole aus. Meine rechte Hand trifft ihn ins Gesicht und er weicht zurück, lässt mich aber nicht los. „Schlag ruhig um dich, es hilft dir ja doch nicht", meint er eiskalt und sein Griff wir fester. Wimmernd muss ich ertragen, wie meine Knie vom Schmerz weich werden und gleich nachgeben werden. Zlatan drückt mich gegen die Wand, packt mein Kinn, sodass wir uns in die Augen sehen. Er ist unglaublich geladen und wird mir kein weiteres Widerwort durchgehen lassen.
Auch mein Puls rast, meine Atmung geht flach und ich bin nicht bereit, nachzugeben. „DU hast das nicht entschieden, aber DU hast es akzeptiert und willst aufhören zu kämpfen! Dass, was dir passiert ist, ist schrecklich, ich kann mir nicht vorstellen, wie furchtbar es ist die ganze Familie zu verlieren. Aber DU lebst! Wieso sehnst du dich so nach dem Tod und tust alles dafür, dich umzubringen?!", sagt er leise, aber mit einem erbarmungslosen Tonfall. „Ich will mich nicht umbringen. Ich will vergessen", gebe ich einigermaßen gefasst zurück. „Du wirst es nicht vergessen! Du musst es verarbeiten und endlich anfangen, damit zu leben! Jeden Tag wirst du daran erinnert! Wie willst du es da vergessen? Mit deinen Schnitten, mit Alkohol?! Du weißt selbst, dass das nicht funktioniert! Du tust sehr wohl alles dafür, um daran zu verrecken! Du isst nichts, hast einen unglaublich harten Job und verletzt dich selbst! Lüg dir nichts vor und fang an die Wahrheit zu sagen!", motzt er mich an und seine Finger bohren sich in meine Haut. Ächzend vor Schmerz und getroffen von seiner Ehrlichkeit und der Wahrheit, die in seinen Worten steckt, breche ich fast zusammen und beginne wieder gegen die Tränen anzukämpfen. „Dann kann ich dich nicht mehr alleine lassen. Dann musst du mitkommen. Keine Ahnung, aber du musst aus diesem Loch raus, dass dich zu einem selbstzerstörerischen Ungetüm macht!", sagt er streng und tritt einen Schritt zurück. Endlich lockert er den Griff um meine Handgelenke, die fürchterlich brennen und wir starren uns schweigend an. Im gleißenden Licht des Flurs kann er jede einzelne Regung meinerseits beobachten und ich weiß einfach nicht, was ich darauf antworten soll. Denn er hat Recht und mir das einzugestehen, kostet viel mehr Kraft, als ich zur Verfügung habe.
Abgekämpft lehne ich meinen Hinterkopf gegen die Wand und schließe die Augen. Ich kann so nicht weitermachen, aber wenn ich mit mir alleine bin, wird die Vernunft von meinem Wunsch nach Erlösung übermannt und ich kriege kaum noch die Kurve. „Es ist gut, dass du mich angerufen hast – aber ich mache mir wirklich Sorgen, wenn ich dich alleine lasse, dass du es das nächste Mal nicht tust", murmelt er nun und scheint wieder dicht vor mir zu stehen. Ehrlich gestehe ich ihm: „Die habe ich auch." Mit geschlossenen Augen tasten meine Finger nach ihm, finden den Reißverschluss seiner Trainingsjacke und ziehen den Zipper nach unten, sodass ich meine Hände unter sein Shirt auf seinen Bauch schieben kann. Zlatans Nähe ist doch das Einzige, was hilft. Vollkommen fertig lasse ich meine Stirn an seine Brust sinken und meine Hände wandern zu seinem Rücken. Er lässt mich gewähren und atmet tief durch. „Passiert das auch auf Arbeit?", will er jetzt wissen. Er klingt nicht mehr so zornig, sondern ebenfalls geschafft. „Nein", antworte ich wahrheitsgemäß und seine warme Hand legt sich in meinen Nacken. „Okay", sagt er beruhigt und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel. „Kleines, ich muss dringend mal unter die Dusche. Kann ich dich für 15 Minuten alleine lassen?" „Klar", erwidere ich, drücke mich aber noch enger an ihn, weil ich gar nicht will, dass er mich jetzt loslässt. „Ich beeil mich." Dann löst er sich von mir und ich bleibe im Flur stehen und starre die Wand an. Im Bad rauscht kurz darauf das Wasser und ich setze mich hin. Ich warte so lang, bis er wieder herauskommt und fast über mich fällt.
„Audrey, hast du mich erschreckt! Hast du die ganze Zeit hier gesessen?" Ich nicke und lächle dabei entschuldigend. „Komm, ich hab Hunger", meint er schmunzelnd und zieht mich hoch. Weil ich mich nur nach einer einzigen Sache sehne, nach ihm, schlinge ich meine Arme wieder um seine Hüfte und folge ihm so in die Küche. Er protestiert nicht, auch wenn ich ihm so wirklich keine Hilfe bin, sondern ihn eher behindere beim Kochen – aber scheinbar merkt er, dass ich das jetzt brauche. Widerwillig esse die Portion auf, die Zlatan mir auftischt und unterdrücke den Würgereiz, der sich immer wieder einstellt. Zu lange ist mein Magen schon leer und das vermischt mit meinen Ausbrüchen, da habe ich kaum Appetit. Direkt nach dem Essen mache ich mich wieder fertig fürs Bett und auch Zlatan gesellt sich wenig später zu mir. Er streckt den Arm aus und deutet so an, dass ich mich an ihn kuscheln darf. Dankend nehme ich das Angebot an, während er noch ein bisschen fernsieht, höre ich seinem Herzschlag zu und versuche zu verstehen, warum er das alles auf sich nimmt. Es will mir nicht in den Kopf, dass dieser Mann, der es absolut nicht nötig hat, sich so einen Klotz wie mich ans Bein bindet. „Hör auf zu grübeln, Kleines. Davon bekommst du nur Falten", flüstert er mir lächelnd zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Schmunzelnd beobachte ich sein Profil und erwische mich dabei, wie ich mir vorstelle, wie es wäre, ihn jetzt zu küssen. Wenn er bei mir ist, übernimmt mein Herz die Kontrolle über mich. Mein Herz scheint mir etwas sagen zu wollen. Doch ich schaffe es noch immer nicht, ihm zuzuhören und es zu verstehen. Noch nicht.
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Das war knapp... Aber Audrey hat es nicht getan. Dennoch - Zlatan hat schon Recht oder? Sie müsste es endlich verarbeiten, nicht nur versuchen zu verdrängen. Das mit ihrer Mutter ist schlimm. Stellt euch das mal vor... Schrecklich.
Aber Zlatan bleibt und das tut ihr gut. Trotz Streiterei.
Achja... Was könnte Audreys Herz ihr denn wohl sagen wollen???
Ich hoffe, das Pitel hat euch gefallen?!
Knutscha,
Eure Floraly❤
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