27.
Huhu, meine Herzchen - ein neues Kapitel wartet auf euch!
Viel Spaß damit! <3
--------
# Audrey #
Schweißgebadet reiße ich die Augen auf und schnappe nach Luft. „Beruhige dich", redet Zlatan leise auf mich ein und ich brauche einen Moment, um zu verstehen, wo ich bin. In Schweden, mit ihm, nicht mehr auf dem Dachboden der Villa, in der ich aufgewachsen bin. Nicht mehr bei meiner toten Schwester und meinem Vater. Keuchend klammere ich mich an Zlatans Hand und ziehe sie auf meinen Brustkorb. Ich handle aus Verzweiflung, weil meine Panik wieder Besitz von mir ergriffen hat und ich die bevorstehende beängstigende Atemnot so fürchte. Er setzt sich hinter mich, eine Hand dicht unter meinem Schlüsselbein, die andere um meine Taille geschlungen und lehnt sich gegen meinen Rücken. „Alles gut, Audrey", flüstert er mir zu und küsst sanft meinen Hals. Seine Wärme, seine Nähe bringen mich zurück in die Realität und ich beruhige mich langsam.
Dieses Mal konnte ich es abwenden. Mit seiner Hilfe. Schon wieder. Erschöpft lasse ich mich nach hinten sinken, lege meinen Kopf in den Nacken, der dann auf seiner Schulter ruht. Auch mein Puls verlangsamt sich und das Ziehen in der Brust und meiner Kehle lässt nach. „Geht's wieder?", fragt Zlatan mich leise und ich schließe die Augen. „Ja." „Hast du wieder geträumt?", will er zögernd wissen. Ich nicke ohne ihn anzusehen. „Es ist alles in Ordnung, Kleines. Dir passiert hier nichts", verspricht er mir und drückt seine Lippen kurz auf meine Stirn. Stumm warte ich bis sich mein Herzschlag normalisiert, lasse mich von ihm im Arm halten und versuche die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Weil mir das nur schlecht gelingt, öffne ich die Augen und sehe Zlatan an. Das warme Braun seiner Iris schafft es. Es ersetzt diese grausame Erinnerung für einen Augenblick und lässt mich endgültig aufatmen. „Ich geh duschen", murmle ich, aber er lässt mich nicht los. „Audrey, sag mir doch endlich, was du hast", bittet er mich mit einem fast flehenden Unterton. Starr blicke ich ihn an. „Ich kann nicht", erwidere ich kraftlos und befreie mich aus seinen Armen. Ich kann nicht.
Mit starken Kopfschmerzen stehe ich unter der Dusche und starre die Fliesen an. Es hört einfach nicht auf. Wie aus dem Nichts kehrt dieser Moment immer wieder in mein Bewusstsein zurück. Was soll ich denn nur machen?! Verzweifelt drehe ich das Wasser heißer, um mich mit dem brennenden Schmerz, der auf meiner Haut bald darauf entsteht, abzulenken. Es hilft, wenn auch nur jetzt.
# Zlatan #
Es ist wieder passiert und wieder war es furchtbar mitansehen zu müssen, wie sie leidet. Erneut beginne ich zu grübeln, was sie mir verschweigt.
Es belastet sie – massiv. Hier geht es nicht darum, dass man ihr als Kind ihre Lieblingspuppe geklaut hat. Es muss etwas anderes sein, etwas Schlimmeres. Etwas, das sie aus der Bahn wirft, jedes Mal aufs Neue, wenn sie daran denkt? Ich weiß es nicht! Es regt mich unfassbar auf, dass sie es mir nicht sagen will! Um mich zu beruhigen, stehe ich auf und laufe kurz Hin und Her. Mir fehlt die Bewegung, die körperliche Belastung vom Sport. Hoffentlich verschätze ich mich nicht und meine Schulter rächt sich dann nicht an mir, wenn ich morgen langsam wieder anfange sie zu belasten. Aber wenn ich weiter nichts tue, werde ich verrückt und sehr unleidlich. Außerdem könnte es mir helfen, mich in Audreys Nähe besser im Griff zu haben. Sonst dreht sich im Moment in meinem Kopf eigentlich alles nur noch darum, wie ich es anstelle, sie NICHT flachzulegen. Denn ich sollte es nicht. Aber ich will. Ich will es sogar sehr.
Genervt hocke mich anschließend auf die Couch im Wohnzimmer und stelle resigniert fest, dass bereits drei Fernsehsender ausgefallen sind. Na wenn das in dem Tempo weitergeht, haben wir bis heute Abend keinen einzigen mehr.
„Haben wir kein Spiel oder so da?", quakt sie plötzlich so nah neben meinem Ohr, dass ich zusammenzucke. „Gott, schrei nicht so!" Wie hat sie sich schon wieder so angeschlichen? Ihre Haare sind noch nicht ganz trocken vom Duschen, doch sie wirkt wieder einigermaßen ausgeglichen. Sie rüttelt an meinem Arm und wiederholt ihre Frage: „Was denn nun? Mir ist jetzt schon todeslangweilig!" Okay, das ist jetzt schlimmer als bei meinen Kindern. Aber die gucken mich dabei nicht so an. Audreys Blick löst bei mir das Verlangen aus, sie ins Schlafzimmer zu schleifen und es krachen zu lassen. Ich schlucke schwer und sehe sie an. Reiß dich zusammen, du bist ein erwachsener Mann, hast zwei Kinder – da wird dich doch so ein junger Hüpfer nicht aus der Fassung bringen! „Ich weiß nicht, kann schon sein. Ich gucke mal", erwidere ich etwas blöd und erhebe mich.
Im Schrank liegt allerdings eine ganze Menge an Spielen, da wird ihr nicht mehr langweilig sein. Sie schreit glücklich auf und schubst mich zur Seite. „Boah, lass mal Twister spielen!", kräht sie begeistert. Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Das ist gar keine gute Idee mit ihr verrenkt auf dem Boden rumzuhampeln. Ganz und gar nicht. Ich schüttle den Kopf und sage: „Nein, lieber nicht." Sie verschränkt die Arme vor der Brust und schiebt die Unterlippe nach vorn. „Bitte!", quengelt sie. Ich seufze: „Wenn es sein muss, aber vorher brauche ich Kaffee und was zu essen." Sie grinst triumphierend und nickt.
Beim Frühstück mustere ich sie eingehend und stelle fest, dass die Schatten unter ihren Augen dunkler sind als gestern. Sie muss die ganze Nacht unruhig geschlafen haben und hat vermutlich keinen vernünftigen Tiefschlaf abbekommen. Sie kippt mittlerweile den dritten Kaffee in sich hinein und hat zu wenig gegessen. Nur damit sie Ruhe gibt, lasse ich mich danach auf das Spiel ein. Vorher muss ich aber noch eine Stunde auf der Couch entspannen, sonst sucht sich mein Frühstück den gleichen Weg, den es schon einmal nahm. Bei den Verrenkungen.
Eine Stunde später breitet Audrey freudig das Spielfeld aus. „Yayy, ich habe das ewig nicht mehr gespielt!", ruft sie fröhlich und dreht das erste Mal an dem Rad, welches entscheidet, wie ihre erste Gymnastikübung aussehen soll. Sie hat schon beim zweiten Mal Pech. Rechter Fuß auf Rot, rechte Hand Blau. Sie reckt mir ihren süßen Arsch direkt ins Gesicht und ich bin mir jetzt sicher, dass Twister mir nicht helfen wird, um cool zu bleiben.
Nach 20 Minuten brechen wir lachend zusammen, vollkommen ineinander verknotet. Audrey liegt auf mir und fragt mich schmunzelnd: „Na, alter Mann – schaffst du noch eine Runde?" Ich kitzle sie für diese Frechheit durch und meine: „Wen nennst du hier alt?" Sie lacht sich schlapp und versucht meine Hände von sich fern zu halten. „Also noch eine Runde?", quiekt sie atemlos und hält mich auf Abstand. Ich nicke. Es macht schon Spaß, vor allem weil Audrey immer so herrlich anfängt zu lachen, wenn einer von uns beiden wieder die nächste absurde Position einnehmen muss. Sie ist allerdings verdammt gelenkig. Was das außerhalb dieses Spiels bedeuten könnte, versuche ich mir nicht weiter auszumalen.
Nach vier Runden hat auch Audrey endlich genug und bleibt erschöpft und kichernd am Boden liegen. „Das machen wir jetzt jeden Tag!", lacht sie und ich betrachte sie gedankenverloren. Ihr Lächeln raubt mir den Verstand, es überstrahlt das, was sie vor mir verbirgt so mühelos. Mein Blick wandert über ihren Körper, über ihre Kurven. Wir sind uns gestern so nah gewesen, ich konnte mich nicht zurückhalten – zu verführerisch war diese Schönheit. Ihre Haut fühlte sich so verboten gut an. Wie es mir gelungen ist, doch noch die Notbremse einzulegen, weiß ich nicht genau. Vermutlich waren es wieder die alten Befürchtungen, die durchkamen. Denn die erste Grenze habe ich schon überschritten. Aber wenn ihre vollen Lippen die Strafe sind für dieses Vergehen, dann gibt es keine Bessere. Mir drängt sich erneut das Verlangen auf, sie zu küssen. Audreys Lippen sind fantastisch, sie schmeckt immer ganz leicht nach Honig und genießt es genau so sehr wie ich, wenn sich unsere Lippen treffen.
„Was?!", fragt sie mich auf einmal. Ich schüttle nur den Kopf und setze mich auf die Couch. „Couch?", gibt sie nun grinsend von sich
Wie angestochen wirft sie sich auf mich auf die Couch. „Audrey! Au!", schreie ich auf und lege mit schmerzverzerrtem Gesicht meine Hand auf mein Gemächt. Gott, tut das weh. Sie fängt fürchterlich an zu lachen und rutscht auf meinen Schoß. „Entschuldige!", gickelt sie und sieht mich lieb an. „Runter!", knurre ich. Das tut wirklich unsagbar weh, wenn sie sich wie wild geworden auf mich schmeißt und dabei einfach alles zerquetscht. „Sorry, ich wollte deine Familienplanung nicht in Gefahr bringen!", faucht sie zurück und will aufstehen. Seufzend halte ich sie zurück. „Komm her, du Energiebündel", murmle ich und ziehe sie zurück auf meinen Schoß. Der Schmerz brennt immer noch heftig und ich keuche auf, als Audrey schon wieder zu nah ihre Hände abstützt, um sich wieder hinzusetzen. „Gott, Audrey! Das kannst du nicht ernst meinen!", lache ich, als sie erschrocken die Hand zurückzieht. „Entschuldige!", quiekt sie und setzt sich rittlings auf meinen Schoß. Das fühlt sich anders an – besser. Viel besser.
Sie lässt sich nieder und lehnt sich dann nach vorn. Der Druck auf meine immer noch schmerzenden Kronjuwelen lässt nach und schon wieder finde ich Gefallen daran, wenn sie mir so nah ist. „Tut's noch weh?", haucht sie mir ins Ohr und küsst meinen Hals. Das ist mehr als gemein. Meine Hände ruhen auf ihrer Hüfte und ich bekomme wieder einmal diese Gänsehaut. „Hmmm, geht", antworte ich ihr brummend, bevor sie mir einen zärtlichen Kuss auf den Mund gibt. Audreys Bewegungen während der Küsse führen leider dazu, dass der Schmerz endgültig verschwindet und sich etwas ganz anderes tut. Dabei legt sie es überhaupt nicht darauf an, das ist mir schon klar. Das würde sich anders anfühlen.
Sie grinst während des nächsten Kusses und rutscht weiter nach hinten. Dabei reizt sie mich aber absichtlich – es funktioniert. Ein bisschen unangenehm ist es mir schon, dass sie solch eine entfesselnde Wirkung auf meinen Körper hat – aber ich kann nichts dagegen tun. Langsam bewegt sie sich wieder ein Stück nach vorn, sodass mein bestes Stück direkt zwischen ihren Schenkeln liegt und sich gegen sie drückt.
Ihre Küsse werden fordernder, ihre Hände gleiten über meinen Oberkörper und ich vergesse mich gleich wieder. Als sie allerdings beginnt ihr Becken absichtlich kreisen zu lassen, kann ich nicht anders und drücke sie an der Hüfte tiefer in meinen Schoß, nur um sie noch intensiver zu spüren. Sie stöhnt leise auf und beißt mir in die Unterlippe. Wir wiederholen das Spielchen unzählige Male, ich habe das Gefühl gleich zu explodieren. Als ich kaum noch zu halten bin, hält sie inne, sieht mich an, steht auf und geht.
Ich starre ihr hinterher und versuche meinen Puls wieder auf Normalgeschwindigkeit zu bringen, ohne Erfolg. Fluchend springe ich auf und laufe ihr hinterher. Sie steht im Schlafzimmer, mit dem Rücken zur Tür. Ich umfasse ihre Hüfte, dränge mich gegen sie, sodass meine Erektion hart gegen ihren Hintern gedrückt wird. „Du willst es ja nicht anders", flüstere ich ihr gierig ins Ohr und küsse wild ihren Hals. Sie drückt den Rücken durch, ihre Hände liegen auf meinen und sie genießt. Noch mehr als meine Hände unter ihr Shirt gleiten und über ihre Brüste fahren. Bevor ich ihr den BH ausziehen kann, dreht sie sich um, küsst mich stürmisch auf den Mund und sagt dazwischen leise: „Ich bin noch nicht so weit."
Überrascht lasse ich sie los. „Was?" Sie stolpert zurück und sieht mich verunsichert an. „Ich- ich kann nicht mit dir schlafen!", entfährt es ihr und sie zittert. Ich gehe auf sie zu, lege meinen Zeigefinger unter ihr Kinn und zwinge sie so, mich anzusehen. „Na, na, na, Kleines. Hatte ich nicht vor", schmunzle ich und küsse sie auf den Mund, nur viel zärtlicher als zuvor. „Aber ich dachte...", nuschelt sie und wird rot. „Das Thema hatten wir doch schon. Aber meine Finger kann ich trotzdem nicht von dir lassen", raune ich ihr zu und küsse sie nochmal. Sie erwidert den Kuss ebenso gefühlvoll. Die Hemmungslosigkeit weicht der Zärtlichkeit und irgendwie landen wir da, wo ich nicht hinwollte – bei einer Knutscherei, die allerdings nicht danach schreit, dass wir gleich ungestümen, unverbindlichen Sex haben werden, sie gleicht eher einem Band, das uns eng aneinander bindet – von jetzt an.
Bis in alle Ungewissheit.
-------
Tja, bis in alle Ungewissheit... was das wohl bedeutet...
Aber es geht wohl doch um mehr als Sex bei den beiden. Oder was denkt ihr?
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen?! Lasst mir was da, erzählt mir, was ihr denkt : )
Da ich Freitag nichts hochladen kann, werde ich voraussichtlich schon morgen das nächste Kapitel hochladen, damit ihr nicht so lange warten müsst ; )
Knutscha,
Eure Floraly <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top