21.

Huhu, ihr Herzchen, heute gibt es wieder ein Kapitel!

Ich freue mich echt mega, dass euch die Geschichte gefällt *-*

Viel Spaß beim Lesen! <3

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# Audrey #

Ich will nicht aufstehen, ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht! Ich liege mit dem Kopf auf Zlatans Brust und hoffe, dass er den Wecker ignoriert. Bitte, bitte, bitte. Seine Arme hat er um mich gelegt, ich könnte quietschen vor Glück. Das ist wirklich teenielike. Absolut, aber es ist mir so egal. Als er seinen Arm von mir nimmt, könnte ich losheulen. Nein, bitte nicht. Der Wecker verstummt, Zlatan schlingt seinen Arm wieder um mich und krault meinen Rücken. Naaahhh, nie wieder aufhören bitte. Ich habe die Augen nicht geöffnet und atme tief ein. Jap, ich bin verknallt. Bis über beide Ohren. Verdammter Mist. Wir liegen noch eine Weile so, dann wandert seine Hand in meinen Nacken und krault weiter. Ist das schön. Die Gänsehaut kitzelt und ich öffne die Augen. "Guten Morgen, wieder wach ja?" Zlatan lächelt breit und ich zergehe schon wieder. "Guten Morgen", murmle ich und lege meinen Kopf wieder auf seine Brust. Sein Herz schlägt langsam, typisch Sportler eben. Gestern Nacht war das anders. Da hatte er sich wohl nicht so unter Kontrolle. "Wie geht es deiner Hand?", fragt er mich sanft." "Hmmm, sie tut noch weh. Kannst du nachher den Verband wechseln? Dann guck ich mal wie es aussieht", antworte ich mit geschlossenen Augen. "Was macht deine Schulter?" Meine Hand wandert zu seiner rechten Schulter und ich streichle sanft darüber. "Es wird besser, ohne Training. Ich denke ich kann morgen langsam wieder anfangen die Muskulatur zu belasten." "Das klingt gut. Du verpetzt mich hoffentlich nicht bei Dr. Dardys?" Er brummt etwas und seine Hand ruht in meinem Nacken. "Was hast du heute vor?" "Wie wäre es, wenn wir ein bisschen rausgehen?" Bei dem Gedanken an die Kälte verziehe ich das Gesicht. "Du bist aber auch eher so der Sonne, Palmen, Strand-Urlauber oder?", lacht er mich aus und ich schmunzle als Bestätigung nur. Strand, Sonne - das wäre jetzt der Hammer. Vor allem hätte er dann nicht immer so viel an, was einem die Sicht versperrt auf seinen Adoniskörper. Upps, irgendwie drifte ich ab.

Anstatt aufzustehen, lege ich mich der Länge nach auf ihn drauf. "Audrey!", nörgelt er - ich weiß Sekunden später auch wieso. Grinsend sehe ich ihn an. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jetzt behaupten, dass du dich freust". Er fängt an zu lachen. "Na wie gut, dass du Medizin studiert hast. Dann weißt du ja, das hat nix mit dir zu tun." Seine Worte ärgern mich, das lasse ich sicher nicht auf mir sitzen! "Achja?!", meine ich schnippisch und meine Fingernägel gleiten über seine Taille in Richtung Leiste. Von wegen nur ne Morgenlatte! Das merk ich doch! Zlatan schließt kurz genießerisch die Augen und schmunzelt. "Du hast es aber auch faustdick hinter den Ohren." Ich setze meine Unschuldsmiene auf. "Ich? Ich weiß nicht wovon du sprichst." Er schiebt mich dann aber doch von sich herunter und geht ins Bad. Ich bleibe einfach liegen. Ich habe nicht vor aufzustehen.

"Hopp! Raus aus den Federn!", neckt er mich lachend, als er zurück ist und ich noch immer in die Decke eingewickelt im Bett liege. "Nö", gebe ich verschlafen zurück. "Aber sicher!", erwidert er, zieht mir die Decke weg und liegt dann halb auf mir. Zeitgleich beginnt er mich zu kitzeln und ich bekomme absolute Schnappatmung von seinem Gewicht und meinem Lachanfall. "Na komm schon, raus dem Bett", flüstert er mir ins Ohr. Ich kichere immer noch und lege meine Hände wieder auf seine Taille. "Nö." Zlatan fängt an zu grinsen, liegt kurz danach mit seinen 95 kg auf mir und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich den Druck zwischen meinen Beinen nicht bemerke oder es mir nicht gefallen würde. "Aufstehen", raunt er mir zu, seine linke Hand gleitet unter mein Shirt und ich verbrenne fast von seiner Berührung. Doch ich lege meine linke Hand in seinen Nacken und ziehe ihn zu mir. Ich hoffe inständig, dass er mich jetzt nicht abweist. Doch er lässt es zu, unsere Lippen treffen sich endlich wieder und ich genieße es sehr. Zlatan kann es scheinbar nicht lassen und drückt sein Becken leicht nach unten. Mein Unterleib zieht sich zusammen und ich schiebe meine verletzte Hand unter sein Shirt. Sie gleitet über seinen Bauch, meine Fingerspitzen streicheln sanft über seine Haut und ich frage mich schon wieder, ob das wirklich passiert. "Dir ist klar, dass ich so nicht aufstehen werde!", meine ich atemlos. Wir sehen uns an, ich weiß nicht, wie er das macht. Wie er mit nur einem einzigen Blick meine Welt zum Stillstand bringt und alles über mich zu wissen scheint. Das tut er nicht, aber es fühlt sich so an. Es ist unheimlich und trotzdem so anziehend. "Doch, das wirst du jetzt", erwidert er nur, richtet sich auf, zieht mich an den Handgelenken mit sich und steht dann auf. Ich sitze schmollend im Bett. Das war unfair. "Kaffee?", fragt er mich grinsend. "Yayy, unbedingt!", jubele ich und springe aus dem Bett.

Ich bemühe mich beim Frühstück so langsam wie nur möglich zu essen, ich will absolut nicht in die eisige Kälte. Zlatan lehnt sich schmunzelnd in seinem Stuhl zurück. "Wenn du noch langsamer isst, ist bald wieder 18 Uhr." "Hätte ich nix dagegen", grinse ich zurück. Er seufzt. "Tja, das Wetter scheinbar auch nicht. Da braut sich was zusammen." Ich drehe mich zum Fenster und verschlucke mich fast bei dem Anblick, der sich mir bietet. Riesige Schneeflocken fallen vom Himmel, sie werden von heftigen Böen umhergewirbelt und es sieht ganz und gar nicht einladend aus. "Was heißt das jetzt?", frage ich ein bisschen doof. " Na das wir hier bleiben. Was soll das sonst heißen?", giftet er mich kurz an. Ich ziehe die Knie hoch und schlinge meine Arme um meine Knie. "Jetzt sei doch nicht schon wieder so eklig zu mir", maule ich ihn an. Er steht auf, grinst, wuschelt mir durch die Haare und geht ins Wohnzimmer. "Ey! Lass das!", motze ich und renne ihm hinterher. "Sssshhhh. Bleib locker, Audrey. Freu dich lieber, dass wir nicht in den Schnee raus gehen. Also schön still sein", sagt er und legt mir den Finger auf die Lippen. Wie angewurzelt bleibe ich stehen und starre ihn an. Jetzt verbietet er mir auch noch den Mund? Doch seine Augen sagen etwas anderes. Etwas, das ich nicht einordnen kann. Ich habe keinen blassen Schimmer und versuche es herauszufinden, doch es gelingt mir nicht. Er nimmt seinen Finger von meinen Lippen und geht ans Fenster.

Dieser angespannte Augenblick ist für mich nur schwer zu ertragen gewesen. Er hat mich daran erinnert, wie ich mir selbst so oft mittlerweile den Mund verbiete, um zu verschleiern, wie es tatsächlich in mir aussieht. Bis gerade eben ging es mir gut, ich hatte wieder verdrängt, was mein Leben zerstört hat. Doch durch Zlatans kleine Geste sind die Bilder in meinem Kopf zurückgekehrt. Mein Herz beginnt zu toben, meine Finger kribbeln und ich habe erneut das Gefühl zu ersticken. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut, nach Aris und Papas Tod begleitete es mich anfangs täglich. Mein Leben ergab keinen Sinn mehr, immer wieder fragte ich mich, was passiert wäre, wenn ich an diesem Nachmittag zu Hause gewesen wäre. Hätten sie mich dann ebenso aufgehängt, mich zuvor auf grausamste Art gequält und dann die Kehle durchschnitten? Ich weiß es nicht. Doch ich schätze ja. Es war etwas persönliches, hatte der Kollege meines Vaters zu mir gesagt. Mein Vater war Kriminalhauptkommissar der Mordkommission in Hamburg gewesen. Und das hatte ihm und meiner Schwester am Ende das Leben gekostet. Zitternd schleppe ich mich in den Flur, viel zu viele Erinnerungen rasen in meinem Kopf umher. Bilder und Emotionen, die ich nie verarbeitet habe. Keuchend stoße ich die Haustür auf und sinke in den Schnee. Der Wind ist so heftig und kalt, dass ich beinah mit fort gerissen werde. Doch ich bekomme Luft, nur wenig, doch es reicht, um nicht zu ersticken.

"Was machst du denn da? Bist du verrückt geworden?", brüllt Zlatan mich an und zieht mich am Arm wieder ins Haus. Ich kann nicht reagieren, ich versuche mich nicht aufzugeben - denn die Gedanken schnüren mir meine Kehle zu, sie erlauben es mir nicht mich zu wehren. Sie wollen mich und mein Leben. Japsend schlage ich gegen die Wand. Mir wird schwummerig, ich spüre, dass mein Körper gleich keine Reserven mehr hat. Doch ich kämpfe mit dem letzten Bisschen, was ich dem entgegensetzen kann. Ich will meine Vergangenheit nicht gewinnen lassen. Nicht mehr. Zlatan hat aufgehört mit mir zu sprechen. Ich habe ihn sowieso nicht verstanden - ich bin zu sehr mit mir beschäftigt. Er zieht mich vom Boden hoch, er scheint mich wieder hochgehoben zu haben. Seine Körperwärme und Nähe lässt mein Herz ein wenig langsamer rasen, doch noch immer bekomme ich kaum Luft. Er hält mich, ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und es gelingt mir endlich wieder einen vollen Atemzug zu nehmen. Die weißen Sternchen vor meinen Augen verschwinden langsam. Zlatan schweigt und ich konzentriere mich darauf zu atmen. Mein Körper schreit nach Sauerstoff. Ich ahne, dass eine ganze Weile vergangen sein muss, bis er etwas sagt.

"Was war los?", will er wissen. Ich signalisiere ihm stumm, dass er mich absetzen soll. Das tut er auch, ich drehe mich um und verschwinde schweigend im Schlafzimmer. Ich habe keine Kraft, um mit ihm darüber zu sprechen. Er wird es ja doch nicht verstehen. Wie könnte er auch. Und dann ist all das, was zwischen uns bisher passiert ist wie weggeblasen und wir werden nie herausfinden, was es einmal hätte werden können.

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Puuhhh, Audreys Vergangenheit ringt sie wieder nieder - was ist da los?

Zlatan kann sie zwar wieder beruhigen, aber weiß ja nicht, was da jedes Mal passiert - sollte sie ihm nicht die Wahrheit sagen? Oder könnte ihre Sorge begründet sein, dass er dann das Interesse an ihr verliert?

Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen?!


Knutscha,

Eure Floraly <3


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