13.

Na meine Lieben, dann schaut doch mal, wie der Morgen "danach" läuft :D

Freue mich, dass das letzte Kapitel gut bi euch ankam und überhaupt - danke! <3

Viel Spaß mit dem Kapi!

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# Zlatan #

Das penetrante Klingeln meines Handys weckt mich.
Audrey liegt in meinem Arm und schlummert friedlich. Ich erinnere mich mit einem Schlag an das, was letzte Nacht passiert ist. Oh Audrey, was bist du für ein Biest. Grinsend nehme ich den Anruf an und beobachte sie.
Sie schläft wirklich tief und fest. Gestern Nacht wurde es wirklich brenzlig. Sie wollte sich flachlegen lassen. Von mir. Ohne Kompromisse. Ohne die Furcht, was danach ist. Als sie auf mir lag, dachte ich erst, sie macht einen Scherz. Doch sie zog das durch. Turnte mich so lange an, bis mir der Geduldsfaden riss.
Sicher, ich habe nicht Nein gesagt, aber wir hatten keinen Sex. Wir haben uns nicht einmal geküsst.
Am anderen Ende quatscht mich ein Heizungsmonteur voll. Ich knurre ihn nur an, dass er sofort hierher kommen soll und lege auf.
Danach ziehe ich Audrey, die mit dem Rücken zu mir liegt, nah an mich. Meine rechte Hand rutscht unter ihr Shirt, ich genieße kurz ihre weiche Haut und die Tatsache, das sie mir keine knallen kann dafür. Ich habe keine Ahnung, was das werden soll mit uns.
Wir reiben uns so aneinander auf, sie lässt mich durchdrehen mit ihrer Sturheit, aber sie ist auch so besonders. Da dreht sie sich um, legt ihren Arm um meine Taille, seufzt und schläft weiter. Scheiße. Ich kann nur noch daran denken, was gestern hätte passieren KÖNNEN. So wie Audrey hat mich lange keine mehr beschäftigt. Ich sehe ihr noch einen Moment beim Schlafen zu, bis ich aufstehe.

Zu seinem Glück repariert der Heizungsmensch alles schnell. Er erklärt mir zwar, was das Problem war, aber ich bin Stürmer, kein Gas-, Wasser - und Heizungsinstallateur. Wir bleiben einfach beide bei dem, was wir gut können. Endlich wird es warm im Haus. Einen Haken hat das allerdings.
Wird Audrey dann heute Nacht wirklich im Wohnzimmer übernachten? Eigentlich will ich das nicht. Ich will sie in meiner Nähe haben, egal wie sehr ihre Nähe mich beinah verbrennen lässt und ich nicht wirklich ich selbst bin. So sehr wie ich es hasse, liebe ich es auch. Das ist doch krank.

Der Duft von Kaffee steigt mir in die Nase und ich lehne mich zurück in der Couch. Ich habe vergessen etwas einzukaufen, das werde ich heute nachholen müssen.
Audrey tapst verschlafen ins Wohnzimmer. Wo bitte ist ihre Hose hin? Die knappe Panty steht ihr verdammt gut. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und versuche nicht allzu auffällig hinzusehen. Ich mag ihre Kurven. "Hey", murmelt sie und setzt sich neben mich. Bevor ich irgendetwas erwidern kann lehnt sie sich an mich, legt ihre Hand wieder auf meinen Bauch und schließt die Augen. "Willst du jetzt hier weiterschlafen?", frage ich sie belustigt. Sie lächelt mit geschlossenen Augen. "Wieso nicht?" Ich lege meinen Arm um ihre Taille und ziehe sie noch näher an mich.
Es tut fast weh, wie sehr meine Haut an meinem Unterarm prickelt, als ich sie berühre. Meine Hand rutscht wie selbstverständlich ihre Seite entlang und ruht dann seitlich auf ihrer Hüfte. Ich mache mir das Leben wirklich selbst schwer.
Sie sieht auf, ihre Augen schimmern heute so blau wie der Ozean und schweigt. Was will sie sagen? Was denkt sie gerade? Sie stützt sich an meiner Schulter ab, was schmerzt. Ich beiße die Zähne zusammen und stöhne auf.
"Oh shit! Entschuldige! Das wollte ich nicht!", quiekt sie und streicht mir vorsichtig über meine lädierte Schulter. "Du hast gestern keine Behandlung bekommen. Das hatte ich vergessen. Sorry."
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen und schiele zu ihr hinüber. "Na das kann man so oder so sehen. Du wolltest mich ja noch 'behandeln'." Audrey läuft knallrot an und will aufstehen. Doch ich will nicht, dass sie jetzt geht. Deshalb legt sich mein Arm wie ein Schraubstock um sie und ich sehe ihr in die Augen.
"Zlatan, aua", jammert sie. Ich ziehe sie nur noch enger an mich und sie gibt nach. Sie sitzt mittlerweile halb auf meinem Schoß. Sanft streichelt sie mir über die Wange und scheint zu überlegen, was sie sagen soll. In ihren Augen liegt etwas Düsteres, etwas, das ich dort vorher noch nicht gesehen habe. Es verunsichert mich nur noch mehr.
"Audrey, sag doch einfach nichts. Ich weiß es auch nicht", sage ich leise und muss mich zurückhalten, um sie nicht zu küssen.

Ich habe es ihr gestern Nacht aus einem einzigen Grund verwehrt mich zu küssen.
Es war für mich die letzte Grenze, die ich emotional noch nicht bereit war zu übertreten. Meine Zweifel sind noch immer die gleichen wie vor einigen Tagen und es hat sich ähnlich angefühlt letzte Nacht.
Ein Kuss wäre noch so viel intimer gewesen als das, was wir beinahe getan hätten.
Und ich habe Angst davor. Ich habe eine verdammte Angst davor, mich ihr so sehr zu nähern, dass sie und die Gefühle für sie, sich in meinem Herzen festsetzen.
Denn das bliebe für mich nicht ohne Konsequenzen. Ich habe zwei Kinder. Ich kann mich nicht in ein solches Abenteuer stürzen, ohne an meine Kinder zu denken. Sie sind alles, was ich noch habe.

"Zlatan?" "Ja?" Mit ihren blau-leuchtenden Augen sieht sie mich an. Gott, ich vergesse mich gleich. "Woran denkst du?" "An gar nichts", sage ich leicht verärgert.
Sie sieht mich wieder so an, sodass ich mich so zerbrechlich und unsicher fühle. Ich hasse das!
"Du, ich hab Hunger." Ich nehme meinen Arm von ihr und meine gleichgültig: "Kannst Kaffee trinken. Ich muss noch was zu essen kaufen nachher."
Sie zieht eine Schnute und verschränkt die Arme. "Hallo Arschloch, biste jetzt auch wach, ja?", fragt sie mich mit einer Eiseskälte in den Augen. Sie steht auf und verschwindet. Verärgert sehe ich ihr hinterher. Was denkt sie denn bitte? Dass wir jetzt zusammen sind oder was?! Da lief doch gar nichts gestern! Nur weil sie es geschafft hat, dass ich kurz scharf auf sie war?! Es nervt mich so sehr, dass sie schon wieder so mit mir umspringt, dass ich ihr nachlaufe.
Sie hat sich angezogen und ignoriert mich, als ich in die Küche trete.
"Denk bloß nicht, dass das irgendetwas bedeutet hat, letzte Nacht!", meine ich mit hartem Blick zu ihr. Sie sieht mich direkt an. Ihre Miene wirkt wie versteinert. "Nein, das würde ich nie tun. So scheiße wie du immer zu mir bist. Du bist ja auch nur ein Kerl, das willst du mir doch gerade sagen, oder?", gibt sie wütend zurück und dreht sich wieder um.
Ich balle die Fäuste und muss mich zusammen reißen, um sie nicht zu packen und anzuschreien. Sie muss immer das letzte Wort haben!
"Machst du dann jetzt vielleicht endlich mal deinen Job?", motze ich erneut. Sie schaut mich wieder an und sagt kühl: "Ja. Dafür bin ich ja hier, nicht wahr?"
"Richtig erkannt, Audrey." Sie möchte mich wahrscheinlich am Liebsten ohrfeigen, doch sie steht nur stocksteif da und atmet angestrengt.

Ich warte im Schlafzimmer auf sie. Sie massiert meine Schulter an diesem Morgen recht grob, aber sie macht es. Meine verspannte Muskulatur schmerzt danach weniger und ich beginne mich zu fragen, warum Audrey und ich nie ohne Streit miteinander auskommen. Nie. Ich weiß es nicht.
Danach ziehe ich mich warm an und will einkaufen fahren. Als ich im Flur stehe und meine dicke Winterjacke anziehe, stellt sie sich vor mich und tippt genervt mit ihrer Fußspitze auf den Boden.
"Was ist denn jetzt schon wieder?", will ich wissen. "Willst du mich hier etwa alleine lassen?", zickt sie mich an. "Ja, sicher. Wo ist dein Problem?" Sie schnaubt: "Ich bleibe nicht hier! Nicht ALLEINE!"
Ich verdrehe die Augen. "Dann komm halt mit. Mein Gott, Audrey, du nervst!" Sie grummelt etwas und zieht sich ebenfalls ihren Mantel an. Ich weiß jetzt schon, sie wird frieren, sobald sie nicht mehr im warmen Auto sitzt. Sie ist viel zu dünn angezogen. Na auf das Rumgejammere habe ich ja wirklich Lust.

Wir fahren also doch gemeinsam in den nächsten Ort und kaufen ein.
Audrey rennt mit großen Augen wie ein Kind durch die Regale und fragt mich ständig, was dieses oder jenes sei. Hätte ich nicht so schlechte Laune, würde ich das niedlich finden.
Doch durch ihr ewiges Fragen zieht sich der Einkauf hin. Draußen stapft  sie durch den Schnee und will zum Auto.
Ich will gerade noch etwas sagen, als sie vom Weg abkommt und eine kleine Anhöhe hochkraxelt. Da ist sie auch schon bis zur Taille im Schnee versunken. Sie schreit panisch auf. Ich kann nicht mehr vor Lachen, lasse die Einkäufe stehen und schlage mir auf die Oberschenkel. Das geschieht ihr Recht!
Da sie strampelt wie eine Wahnsinnige, rutscht sie nur noch tiefer in den Schnee. "Zlatan! Hilf mir doch mal!", schreit sie in meine Richtung. Ich stehe nur da und sehe amüsiert zu ihr herüber.
"Zlatan!!! Verdammt! Hilf mir hier raus!" Sie ist schon wieder fuchsteufelswild. Ihr Gesicht ist rot und sie rudert mit den Armen.
Ich muss immer noch lachen. Sie tut mir nicht Leid. Jetzt gerade wirklich nicht.
"Zlatan!", brüllt sie so laut, dass sich einige der wenigen Passanten zu ihr umdrehen.
Ich gehe zu ihr, ziehe sie aus dem Schnee und grinse sie dann an. "Na? Auf einmal warst du weg!" Ich lache lauthals, als sie mich an meiner Jacke packt. "Sehr witzig, Herr Ibrahimovic. Wirklich urkomisch!", faucht sie. "Ja!", gluckse ich und versuche gar nicht erst das Lachen zu unterdrücken.
Audrey ist über und über mit Schnee bedeckt, in spätestens 10 Minuten werden ihre Klamotten nass sein. Sie rutscht den Schneehügel hinunter und klopft sich notdürftig den Schnee von der Kleidung. Dann wirft sie mir noch einen bösen Blick zu, über den ich nur lächeln kann und geht zum Auto.
Ich räume unsere Einkäufe in den Kofferraum und will dann losfahren.

Audrey zittert wie verrückt und auch ihre Lippen sind bläulich verfärbt.
Ich wusste es doch! Ich seufze und starte den Wagen. Anstatt zurück zu fahren, halte ich bei einem Geschäft, das Outdoorkleidung anbietet. Ich ziehe sie aus dem Wagen und schubse in den Laden.
Zielsicher gehe ich hindurch, nehme die entsprechenden Sachen über den Arm und gehe zur Kasse. Audrey bekommt jetzt schwedentaugliche Klamotten und zwar für das winterliche Schweden! Ich zahle alles, spreche kurz mit der Kassiererin und schiebe Audrey danach in die Umkleide.
Ich lege ihr einen Berg an dicken Sachen hin, alles absolut Tiefschnee und Minusgrade geeignet.
"Zieh dein nasses Zeug aus und rein da!" Mein Ton erduldet keinen Widerspruch. Mit hochgezogenen Schultern schleicht Audrey in die Kabine. Nach einer Ewigkeit kommt sie wieder heraus und ähnelt einem mies gelaunten Michelin Männchen. "Super", sage ich und verkneife mir einen weiteren Kommentar.
Sie geht hinter mir und ich lache mich innerlich halb tot über ihren unbeholfenen Laufstil.
Als sie so dick eingepackt neben mir im Auto sitzt, kann ich dann doch nicht mehr anders und lache los. "Ach Audrey! Du Zicke!" Sie streckt mir die Zunge heraus und schmollt.
Während der ganzen Stunde, die wir für den Rückweg brauchen, schweigt sie mich an.
Erst im Haus meint sie: "Das hättest du nicht tun müssen." Ich runzle die Stirn. "Ach ja? Damit ich dich dann wieder halb erfroren unter die Dusche stellen kann? Nee, meine Liebe. Dann doch lieber so", erwidere ich und gehe ins Wohnzimmer.
Sie schnalzt mit der Zunge und kämpft mit ihren neuen Stiefeln. Beim Versuch einen auszuziehen, verliert sie das Gleichgewicht und landet auf ihrem süßen Hintern. Ich habe alles aus dem Wohnzimmer mit angesehen und muss schon wieder lachen. Sie bleibt regungslos sitzen. Bis ich ein leises Schluchzen vernehmen. Was ist denn jetzt los?

Ich gehe zu ihr. Sie hat die Knie angezogen und ihr Gesicht darauf abgestützt. Die Arme hat sie um die Knie geschlungen. "Audrey?" Ich stehe über ihr und sehe sie fragend an. Keine Reaktion, nur ein Schluchzen.
Ich gehe in die Hocke und schiebe ihre Arme beiseite. Sie schlägt nach mir und jault: "Verpiss dich doch endlich!" "Was ist denn mit dir los?", will ich gereizt wissen.
Sie hat mich direkt unterm Auge getroffen. Mein Auge tränt und ich bemühe mich ruhig zu bleiben. "Hau ab! Und hör auf zu lachen!", jammert sie.
Das wird mir zu doof. Ich packe sie unter den Achseln, ignoriere ihre Gegenwehr und stelle sie auf die Füße. Wollte ich zumindest. Sie knickt aber zur Seite und wimmert. "Hast du dir weh getan?" Das ist nicht zu ertragen, wie dieses hübsche Wesen vor mir steht und weint. "Jaaa!", heult sie auf und schnieft. Ach je.
"Wo?" "Mein Steißbein tut weh!", schluchzt sie. "Okay, setz dich hin." Sie setzt sich mit Tränen auf den Wangen wieder. Ich befreie sie von ihren Stiefeln, ihrem Anorak. Sie presst die Lippen aufeinander und scheint ein weiteres Schluchzen zu unterdrücken. Wieder helfe ich ihr hoch, sie sieht mich nicht an. "Na los, komm her", bitte ich sie leise, beuge mich hinunter, umfasse ihre Taille, ziehe sie hoch. Sie legt ihre Arme um meinen Nacken, schlingt ihre muskulösen Oberschenkel um meine Hüfte und ich greife unter ihren Po. Wie gesagt, wie mit meinen Kindern, nur fühlt es sich bei Audrey ganz anders an. Ganz, ganz anders.

Leise schluchzend lehnt sie ihr Gesicht an meine Schulter. Einen Augenblick lang stehe ich nur so da, bis ich sie ins Wohnzimmer trage und auf der Couch langsam runter lassen will. Sie will aber nicht loslassen. Sie klammert sich an meinen Nacken und sieht mich so wehleidig an. Argh, Audrey!
Sie zieht mich mit auf die Couch und vergräbt ihr nasses Gesicht an meinem Hals. Ich streichle ihr über den Rücken, meine Hand bleibt auf der Höhe ihres Steißbeins liegen. Meine Hand gleitet unter die Stoffschichten und ruht dann auf der gleichen Stelle auf ihrer nackten Haut. "Aua", jammert sie leise. "Wie hast du das angestellt, Audrey?", frage ich sie und lasse zu, dass sie meine freie Hand nimmt und sich unsere Finger miteinander verschränken. Auch wenn mein Herz dabei beinahe zerspringt und ich mir wünsche, ich könnte davor flüchten. Vor dem Gefühl, das Audrey in mir auslöst.
Du bist mir schon viel zu nah, Audrey. Viel zu nah.

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Ouch... aber woher kommt Audreys so heftige Reaktion? Sicher tut das weh, doch als erwachsene Frau steckt man das eigentlich ein bisschen besser weg. Sie scheint sich ja sehr in Zlatans Nähe zu verlieren. Doch auch er fühlt sich wohl zu ihr hingezogen, ne?!

Was denkt ihr? Ich prophezeie jetz schon mal, dass da noch interessant wird mit den beiden da im eiskalten Schweden ^^

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen ?!

Knutscha,

Eure Floraly <3

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