128.

Heyhey meine Lieben, viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Wird bestimmt etwas überraschend sein, was heute passiert ^^ <3

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# Zlatan #

In den letzten Tagen war ich mehr als fleißig, habe heimlich noch einmal mit Lu gesprochen, die daraufhin wieder Kontakt zu Audreys Mutter aufgenommen hat. Mir ist klar, dass das alles vollkommen schief gehen könnte, vor allem, weil ich das hinter Audreys Rücken durchziehe, aber ich ahne leider auch, dass sie es mir verbieten würde, wenn sie wüsste, was ich vorhabe.

Es hat mich eine organisatorische Meisterleistung gekostet, aber irgendwie habe ich jetzt alles so zurechtgelegt, dass Audrey und ich zwei Tage für uns haben, ohne die Kinder. Mit Biegen und Brechen habe ich es geschafft, dass wir zwei Tage frei haben. An diesem Abend fliegt Audreys Mutter Elena nach Paris. Ein Hotelzimmer, ein Taxi, alles habe ich ihr bestellt. Audrey würde mich köpfen, wenn sie das erfährt.

Erfahren wird sie es, so oder so. aber noch nicht jetzt. Unter dem Vorwand, etwas auf dem Trainingsgelände vergessen zu haben, fahre ich abends noch einmal los – zu Elenas Hotel. Bisher sind wir uns noch nicht begegnet. Lu hat wirklich all ihre Überzeugungskraft einsetzen müssen, um Audreys Mutter in diesen Flieger zu kriegen. Die war nämlich äußerst skeptisch und wusste nicht, was sie von dieser merkwürdigen Einladung meinerseits halten sollte. Doch für mich geht es um mehr als die Versöhnung von Audrey und ihrer Mutter. Es geht um viel mehr. Was das betrifft, bin ich vielleicht ein bisschen altmodisch, aber an dieser Tradition liegt mir etwas. Für mich ist das Thema Heiraten nicht vom Tisch, ich habe es nur aufgeschoben. Aus eben diesem Grund. Wenn ich um Audreys Hand anhalte, brauche ich den Segen ihrer Mutter. Normalerweise trägt man diese Frage an den Vater der zukünftigen Braut heran, da dies nicht möglich ist, ist es für mich nur logisch, dass ich mich an ihre Mutter wende. Doch zuvor müssen die beiden endlich einen Weg finde, wieder miteinander zu kommunizieren, sich auszusprechen und sich zu vergeben.

In der Zeit, in der Audrey und ich zusammen sind, hat sie sich verändert. Sehr. Dieses Familiengefühl hat sie gelassener gemacht, weniger anfällig für die Untiefen des Strudels ihrer Vergangenheit. Sie ist so weit, eine eigene Familie zu gründen, also auch ganz klassisch – sie möchte ein eigenes Kind. Diese positive Entwicklung soll auch ihre eigene Mutter sehen, sie soll ein Teil des Lebens werden, welches Audrey jetzt führt.

Dennoch bin ich gehörig nervös, als ich im Fahrstuhl des Fünf-Sterne-Hotels stehe, welches ich für Elena ausgesucht habe. Für die Mutter der Frau, die ich liebe – nur das Beste, egal, was vorgefallen ist. Ich bin da nicht kleinlich. Mit heftigem Herzklopfen zupfe ich ein letztes Mal an meinem Jackett herum, welches ich mir übergeworfen habe und klopfe an der Zimmertür. Einen Moment lang geschieht nichts, dann nähern sich Schritte und schließlich öffnet sich die Tür.

Die Ähnlichkeit zwischen Elena und ihrer Tochter ist nicht zu übersehen. Ihre Haare sind zwar heller, ihre Augen ebenfalls, doch die Wangenknochen, die Lippen, vieles davon erinnert mich an meine Audrey. „Guten Abend, Elena. Ich bin Zlatan", stelle ich mich vor und sie schüttelt etwas perplex meine Hand. „Hallo, möchten Sie hereinkommen?", fragt sie unsicher, ich lächle und trete ein. Das Geld lohnt sich wenigstens, was ich hier investiert habe – das Zimmer ist groß, geschmackvoll eingerichtet. „Hatten Sie einen guten Flug?", will ich wissen, während ich einen Augenblick lang aus dem Fenster sehe und die Aussicht auf mich wirken lasse. „Ja, vielen Dank. Für alles. Ich weiß gar nicht, wie ich so etwas verdient habe. Ich bin noch nie erster Klasse geflogen und das Hotel ist grandios", entgegnet sie beinahe ehrfürchtig. Schmunzelnd wende ich mich wieder ihr zu und erkläre ihr gelassen: „Sie sind Audreys Mutter, in meiner Familie fehlt es niemandem an irgendetwas."

Sie schlägt die Augen nieder, setzt sich in einen der Sessel am Fenster und möchte dann wissen: „Wie geht es meiner Tochter?" Bevor ich ihr antworte, reiche ich ihr ein Foto, das ich vor einiger Zeit aufgenommen habe. Es zeigt Audrey mit meinen beiden Jungs und Ares während eines Spaziergangs. Es ist kein gestelltes Foto, kein seltener Augenblick. Eine Momentaufnahme von meiner glücklichen Familie. „Wie erwachsen sie aussieht", flüstert Elena, berührt zaghaft mit den Fingerspitzen Audreys Gestalt auf dem Bild. Dann sinke ich in den anderen Sessel, Elena gegenüber und meine: „Es geht ihr besser. Viel besser. Aber ich denke, es wird Zeit, dass sie sich mit ihrer Tochter versöhnen. Audrey braucht sie, auch wenn sie das nicht zugeben will." Überrascht schaut Elena mich an und entgegnet: „Sie weiß nicht, dass ich hier bin oder?" Mein Kopfschütteln genügt als Antwort, sie atmet tief durch und sagt leise: „Sie wird wütend werden. Sind Sie sich dessen bewusst? Sie wird Ihnen nicht danken für diesen Aufwand."

„Das weiß ich. Ich habe schon viel erlebt mit Ihrer Tochter, ich kann das ab. Könnte ich mit ihrer Impulsivität nicht umgehen, hätten sich unsere Wege schon längst wieder getrennt", erwähne ich beinahe beiläufig und füge dann hinzu: „Es ist richtig so. Audreys Ärger, ihre Wut wird weichen, ich kenne sie mittlerweile gut genug. Ihr Zorn ist furchtbar, aber sie ist viel mehr als das. Ihre Tochter ist nicht mehr wie damals. Nicht mehr gefangen in dieser Angst, der Trauer. Es ist immer noch ein Teil von ihr, aber das hier auf dem Foto – das ist meine Audrey, wenn sie loslässt, wenn sie sie selbst ist. Liebevoll, geduldig, gelassen und warmherzig. Ich liebe Ihre Tochter, ich würde alles für sie tun. Und ich denke, dass sie meine Hilfe braucht, dass sie den Weg zu Ihnen zurückfinden muss. Bitte versuchen Sie hinzusehen und halten Sie nicht an den Dingen fest, die damals waren. Diese Audrey existiert zwar noch, aber meine Audrey will das gar nicht mehr sein. Versprechen Sie mir, dass Sie morgen da sein werden und es im Zweifel auch ertragen, falls Audrey erstmal wütend wird. Bitte", rede ich ihr zu, sie nickt leicht und antwortet: „Sie lieben meine Kleine sehr, nicht wahr?"

Lächelnd lehne ich mich zurück und bestätige: „Ich liebe sie sehr, ja. Audrey vervollständigt mich. Es gibt nicht annähernd die passenden Worte für das, was uns wirklich miteinander verbindet. Aber Liebe beschreibt es dennoch gut. Ich liebe sie von ganzem Herzen." Beschämt wischt Audreys Mutter sich eine Träne von der Wange und meint dann: „Ich werde da sein. Ich werde den Zorn meiner Tochter aushalten."

Erleichtert verabschiede ich mich kurz darauf wieder von ihr und kehre zu Audrey ins Apartment zurück. „Du warst ja ewig weg", jammert sie, ich gebe ihr einen Kuss auf den Scheitel und drücke ihr die Packung Eis in die Hand, die ich unterwegs noch besorgt habe – eher als Alibi um meine Verspätung zu erklären, aber jetzt fragt Audrey nicht weiter, sondern küsst mich dankbar auf den Mund und murmelt: „Ich liebe dich, Danke." „Gern geschehen", gebe ich zurück und hoffe, dass sie morgen auch so reagieren wird – wenn sie ihre Mutter wiedergetroffen hat.

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Hehe, das Kapitel sollte euch doch eigentlich gefallen ^^ Zlatan, der Heimlichtuer... Will er Mutter und Tochter wieder zusammen bringen und vor allem - er will um Audreys Hand anhalten <3 Zumindest möchte er das Okay von der Mutti haben :) Es wird also langsam konkreter, ich hoffe, ihr findet das schön?

Wie hat euch das Pitel gefallen?

Was denkt ihr, wie wird Audrey reagieren? o.O

Alles Liebe,

eure Mercy aka Floraly <3

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