123.
Hey meine Lieben, ein neues Kapitel für euch! Viel Spaß dabei! <3
-------
# Zlatan #
Zwischen Audrey und mir ist alles in Ordnung, auch Vinc hat sich beruhigt. Bevor wir Max aus der Schule abholen, geht es noch zum Einkaufen. Leider legen wir wieder einmal schlechtes Timing an den Tag, denn ausgerechnet heute prankt eine neue Schlagzeile auf den Klatschblättern. Eine, die ich uns, aber ganz besonders Audrey gerne erspart hätte.
„Ibrahimovics Neue – zwei Selbstmordversuche und psychisch labil!"
Geschockt starre ich kurz die Zeitungen an, ich wünsche, ich hätte verhindern können, dass Audrey das lesen muss. Doch sie steht bereits neben mir, hat meinen Sohn noch auf dem Arm, den sie nun herunterlässt. Zischend rupft sie schon eins der Magazine aus der Halterung und blättert darin. „Lass das doch", bitte ich sie, aber ihr Blick verrät mir, dass sie das nicht tun wird. Mit zusammengepressten Lippen studiert sie den Artikel. Ich will ihr diesen Papiermüll aus der Hand nehmen, doch sie wehrt sich dagegen, weshalb ich eben so lange ausharre, bis sie fertig gelesen hat und den Mist zurückstopft.
Wortlos dreht sie sich um, nimmt Vinc an die Hand und entfernt sich von mir. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Nun würde ich doch gerne wissen, was dort geschrieben steht, nur um darauf gefasst zu sein, wie schlimm Audreys Tobsuchtsanfall wohl ausfallen wird. Allerdings unterlasse ich es, folge den beiden und widme mich vorerst dem, weshalb wir hier sind – dem Einkauf.
Allerdings entgeht mir nicht, wie sich Audrey mehrmals hektisch über die Wangen wischt, während sie vor den Frischeregalen steht und die Waren anstarrt. Es hat sie getroffen. Was auch immer dort über sie geschrieben wurde, es hat sie sehr verletzt. Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen, kümmert sich stattdessen um Vincent, der wie immer alles erkunden will. Für mich wirkt es beinah so, als wolle Audrey sich nur ablenken, um sich dem Schmerz, der in ihr hochkocht, nicht hingeben zu müssen. Ich glaube, dass sie sich wenigstens hier im Supermarkt im Griff hat. Doch ich täusche mich.
Kurz verliere ich sie und meinen Sohn aus den Augen, vermutlich ist Vinc mal wieder eifrig losmarschiert, als ich mich umgedreht habe. Es dauert einen Augenblick, ehe ich Audreys Gestalt in einem der vielen Gänge wieder entdecke. Sie steht mit dem Rücken zu mir und als ich mir ihr und meinem Kleinen nähere, bemerke ich, dass ihre Schultern so merkwürdig zucken. Nein. Bitte. Nicht hier. Eine Frau, die an Audrey vorbeigeht, guckt schon so komisch. Eilig gehe ich zu Audrey, die sich aber genau in diesem Moment bückt und Vincent wieder auf den Arm nimmt.
„Ist alles okay? Wir könne auch einfach gehen", raune ich Audrey leise zu, sie schaut mich an und mein ungutes Gefühl hat mich nicht getäuscht – sie hat geweint. Ihre Wangen sind noch nass. „Nein", murmelt sie, „Es geht schon wieder." Sanft streichle ich ihr über den Rücken, schiebe meine Hand dann in ihren Nacken. Vinc drückt sein Gesicht an sie und wirkt müde. Kein Wunder bei dem Geschrei vorhin. „Willst du mir erzählen, was sie über dich geschrieben haben?", bringe ich zögerlich hervor. Das hier könnte der falsche Ort dafür sein, manchmal kann Audrey sehr unerwartet explodieren. Seufzend drückt sie mir einen Kuss auf die Lippen und meint dann: „Dass ich sie nicht mehr alle habe. Wie immer. Nur wirklich so schäbig formuliert, dass es gerade wirklich kurz wehgetan hat." Einen Moment lang schwiegen wir beide, bis sie mich fragt: „Du denkst nicht so von mir oder?" Irritiert entgegne ich: „Wie denn?" Nach einer Grimasse sagt sie: „Du hältst mich nicht für durchgeknallt und für eine Gefahr für mich und die Allgemeinheit? Besonders für deine Kinder?" Am Ende bricht ihre Stimme leicht, sie presst Vinc an sich, als wolle sie nicht wahrhaben wollen, dass man ihr so etwas unterstellt.
Wieder solch ungerechtfertigte Vorwürfe, Anschuldigungen und Verunglimpfungen. Es ist immer dasselbe. Schnaufend fahre ich mir einmal durch die Haare, schüttle dann den Kopf. Mein Herz schmerzt, wenn sie mich mit diesem Ausdruck in den Augen ansieht – als wäre sie verunsichert, als würde sie an sich selbst zweifeln. Das darf sie nicht. „Sessa, nein. Wieso sollte ich so von dir denken? Diese Idioten stümpern irgendwas zusammen, zerreißen sich das Maul, sind dir aber noch nicht ein einziges Mal begegnet – oder meinen Jungs. Denn wäre das der Fall gewesen, hätten sie gewusst, dass das absoluter Blödsinn ist. Dann hätten sie gesehen, wie sehr meine Kinder dich lieben, wie sie dir vertrauen. Ich habe keine Angst, wenn ich dir meine Kinder anvertraue. Du sorgst gut für sie, du tust alles für sie. Du bist zu einer der wichtigen Konstanten in ihrem Leben geworden – in Rekordzeit. Du hast furchtbare Dinge erleben müssen, aber du hast sie überstanden. Du bist hier. Du hast nie aufgegeben. Manchmal warst du vielleicht unsicher, hast gedacht, deine Kraft würde nicht reichen. Aber sieh dich an – ich kenne niemanden, der stärker, mutiger und bewusster durch Leben geht als du. Du liebst leidenschaftlicher, als es sich diese Trottel auch nur vorstellen können. Und ich liebe dich, jeden Teil von dir. Auch mit deiner Vergangenheit. Ich liebe dich Audrey, mehr als ich es wirklich jemals in Worte fassen könnte oder die Journalisten es begreifen würden. Vergiss das bitte nicht. Das ist unser Leben. Lass dich nicht verunsichern, dafür hast du schon zu oft bewiesen, dass du alles bist, aber sicherlich keine durchgeknallte Wahnsinnige."
Das kleine Lächeln, welches sich auf Audreys Lippen ausbreitet, sagt mir, dass sie mir zugehört hat und vor allem auch verstanden hat, was ich ihr damit sagen will. Ihre Miene hellt sich merklich auf, sie lehnt sich bei mir an und wispert: „Das war so unglaublich lieb von dir, Zlatan. Danke." Zwischen Cornflakespackungen und der Müsli küsst sie mich. Mit meinem Sohn auf dem Arm. Es spielt keine Rolle, wo wir uns befinden, ob uns irgendwer dabei beobachten kann. Es zählt nur dieser Moment, dieses Gefühl, was zwischen uns herrscht und zum Ausdruck gebracht wird – dass wir uns lieben. Da können die noch so viel Dreck über Audrey in den Zeitungen hinschmieren, daran werden sie nichts ändern. Sie werden mich nicht davon abbringen können, in ihr etwas Besonderes zu sehen, etwas Einzigartiges – die Liebe meines Lebens.
-------
<3 Ich brauchte nach dem heutigen Tag einfach einen dieser 'aaaawww-Momente'...
Mein Gott, was machen wir hier für Fortschritte, ist nicht zu glauben. Anstatt völlig freizudrehen und auszuflippen, bleibt Audrey recht ruhig, kümmert sich sogar weiter um Vinc.
Und Zlatan? Der ist doch einfach nur aaaaaawwwww, oder? <3
Hat's euch gefallen? Besonders die besonderen 4 Worte am Schluss? ;)
Lasst es mich wissen <3
Fühlt euch umarmt,
eure Mercy aka Floraly <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top