122.
Hey meine Lieben, es gibt wieder was zu lesen. Wie wird Audrey auf Vinc' Aussage reagieren? o.O Viel Spaß! <3
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# Audrey #
Wie automatisch strecke ich meine Arme nach dem kleinen Kerl aus, der auf Zlatans Schoß hockt und scheinbar von mir hochgenommen werden will. Erst als er fröhlich seine Ärmchen um mich schlingt, wird mir klar, was er gerade gesagt hat. Mama. Mich hat er Mama genannt? Mich?
Ich erwarte, dass es in meiner Brust zu stechen beginnt, dass sich etwas in mir schmerzhaft zusammenzieht; dass diese Leere, die ich verspüre, seit ich Ari verloren habe, wieder aufkeimt und mich verschlingen will, aber nichts dergleichen passiert. Stattdessen durchfließt mich ein angenehm warmes Gefühl, ich drücke den Kleinen an mich und lächle. Selig vergräbt er sein Gesicht in meinen offenen, über meine Schulter fallenden Haare und murmelt erneut: „Mama." Vor einiger Zeit hätte mich das vermutlich vollkommen überfordert, mir kalten Schweiß auf die Stirn treten lassen – aber jetzt? Ich bin nicht schockiert, nicht fassungslos, ich bin glücklich. Ich bin glücklich darüber, dass Zlatans Sohn mich so schnell, so sehr in sein Herz geschlossen hat. Denn um ehrlich zu sein, hätte ich nie daran gedacht, dass ein solcher Moment jemals eintreten würde. Niemals.
Dem verwirrten Gesichtsausdruck zufolge, den Ibra aufgesetzt hat, ist auch er überrascht. Zumindest denke ich mir das. Es ist ja schon irgendwie heftig. Doch er fängt sich schnell wieder, beginnt zu lächeln und meint: „Na dann sind die Zeiten wohl vorbei, in denen ich dir beim Duschen helfen muss!" Lachend strecke ich ihm die Zunge raus, und als er mir zur Begrüßung einen Kuss gibt, flüstere ich ihm zu: „Das muss ja nicht sein." Seinem Blick nach zu urteilen, gefällt ihm meine Aussage. Lustmolch. Ich sag es ja. Aber es stört mich nicht. Ich warte seit zwei Wochen sehnlichst darauf, dass ich meine Hände endlich wieder benutzen kann – und zwar nicht nur zum Arbeiten, oder um den Haushalt zu schmeißen – ich habe da auch noch andere Sachen im Sinn. Sachen, die mit Zlatan und unserem Schlafzimmer zu tun haben. Obwohl das Schlafzimmer kein essentieller Faktor hierbei ist, Zlatan alleine reicht. Egal wo. Denn das glich schon einer Herausforderung, zwei Wochen lang immer nur so passiv zu sein, das gefiel mir nicht wirklich. An Zlatans Fähigkeiten hat das natürlich nichts geändert, der Mann kann mich so oder so in Ekstase bringen, aber ich vermisse dieses Gefühl, seinen Körper unter meinen Fingerspitzen zu spüren, seine warme Haut, ich vermisse es, mein Hände in seinen Haaren zu vergraben, wenn es ‚ernst' wird, ich vermisse es, ihn verrückt zu machen.
Glücklicherweise sind diese Zeiten jetzt vorbei. Ich muss zwar immer noch auf meine Hände achten, darf sie nicht überstrapazieren, mit stundenlangen Schaumbädern, oder Putzmitteln, aber meinen Ibra eine wenig auf Touren zu bringen, dagegen spricht nichts.
Ein wenig werde ich mich noch gedulden müssen, denn jetzt stehen erstmal so alltägliche Dinge, wie einkaufen auf dem Plan, dann holen wir Max von der Schule ab und dann, heute Abend, wenn die beiden Kleinen artig in ihren eigenen Betten schlummern, kommt hoffentlich endlich das, worauf ich so lang verzichten musste. Auch Zlatan grinst schelmisch, ich glaube, wir haben gerade an dasselbe gedacht. Würde passen. Anstatt einzusteigen, küsst er mich ein weiteres Mal, nur jetzt wesentlich länger. Mich überkommt diese bekannte, warme, verheißungsvolle Gänsehaut dabei und ich muss mich zusammenreißen, um es nicht ausarten zu lassen. Einen Zungenkuss finde ich dann doch etwas too much mit Vinc auf dem Arm, der langsam schwer wird, weshalb ich ihn anschließend wieder auf seinen Kindersitz auf der Rückbank verfrachte, damit wir endlich los können.
Ab morgen muss Zlatan wieder zum Training und auch ich beginne wieder zu arbeiten, ab morgen beginnt der Ernst des Lebens wieder – ich will also zügig zu dem Punkt übergehen an dem ich Zlatans nackte Haut erforschen kann. Gott, ich bin so abhängig von dem Mann, das ist unnormal. Als wir losfahren, geschieht etwas, was mein Herz mindestens genauso schnell schlagen lässt, wie der Moment vorher, als Vinc mich ‚Mama' nannte – Zlatan nimmt meine Hand. Diese Berührung war mir zwei Wochen lang verwehrt geblieben und jetzt fühlt sie sich so atemberaubend gut an, dass ich ein Seufzen unterdrücken muss. Mein Faible für große, schlanke Hände ist bekannt, aber es ist eben auch dieses Herzklopfen, welches ich immer bekam, wenn er seine Finger mit meinen verschränkte, wenn er mir Kraft spendete, in den dunklen Tagen. Eine solch unschuldige Geste, die mit so viel verbunden ist. Tränen, Wut, Zuneigung, aber auch heiße Gelüste, Verlangen und Nähe. Das ist nicht nur Händchenhalten, es ist so viel mehr. Es erinnert mich an so vieles.
Lächelnd sehe ich zu Zlatan, der das erwidert. Leise sage ich: „Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich das vermisst habe." Doch zu meiner Überraschung schüttelt er den Kopf und entgegnet: „Doch, das kann ich, sessa. Weil mir das auch gefehlt hat." Dabei drückt er meine Hand sanft, als wolle er seine Aussage unterstreichen. In diesem Augenblick reicht das aus, um mich einfach nur glücklich zu machen, um mich lächeln zu lassen – Zlatans Hand in meiner.
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Ist es nicht wunderschön, wie Audrey sich darauf einlassen kann? Auf dieses Familiengefühl.
Das wäre früher undenkbar gewesen! <3
Ach Zlatan und Audrey ey... Die Zwei. Wieder nur ans Vögeln denken xD Aber gehört ja zu ner gesunden Beziehung dazu ^^
Aber süß können sie auch sein, oder? <3
Ich hoffe, euch hat das Pitel gefallen.
Bussi,
eure Mercy aka Floraly <3
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