118.

Hey meine Lieben, wie wird Audrey auf Zlatans niedliche Botschaft reagieren und was genau wollte er ihr damit sagen? Viel Spaß beim Lesen! <3

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# Zlatan #

Urplötzlich schlingen sich zwei Arme von hinten um mich, ich muss ein Lachen unterdrücken, weil ich noch am Handy hänge, während Audrey sich an mich drückt. So schnell wie möglich beende ich das Gespräch, drehe mich zu ihr um. „Was ist denn jetzt los?", grinse ich, sie strahlt mich überglücklich an, stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt mir einen dieser Küsse, von denen ich Gänsehaut im Nacken bekomme, und mein Herz schneller schlägt. Ich vermute, sie hat meinen Post entdeckt und auch verstanden.

„Dass du unterschwellig so kitschig sein kannst", murmelt sie, lächelt aber dabei. „Das war kein Kitsch, Kleines. Das war nur die Wahrheit." Ihre roten Wangen sind Antwort genug, ich hatte gehofft, dass sie es bemerken würde. Dass ich mich ganz klar positioniere. Auf ihre Seite. Ohne Kompromiss. „Aber interessant, dass du mich laut der jetzt schon ausflippenden Meute da draußen heimlich geheiratet hast", merkt sie dann an und ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Wie bitte?", lache ich, sie nickt. „Ja, guck doch selber. Die überschlagen sich ja fast mit ihren Theorien." Etwas verwundert schaue ich bei meinem eigenen Telefon nach. Da ich die Benachrichtigungen immer stumm stelle, habe ich nix von dem Trubel mitbekommen – der aber wirklich immens ist. Dass die paar Worte so schnell, so eine solche Welle lostreten würden, habe ich nicht geahnt.

„Ja also, das war jetzt so nicht geplant", seufze ich etwas überfordert, Audrey zieht die Augenbrauen hoch und entgegnet: „Wie jetzt? Ich dachte spätestens jetzt gehst du vor mir auf die Knie und machst mir einen Antrag!" Ich kann hören und sehen, wie sie gegen den Lachanfall kämpft, dann aber doch verliert und sich bei mir abstützen muss, um nicht zu fallen, weil sie sich so amüsiert. „Was wäre gewesen, wenn ich das jetzt vorgehabt hätte?", schmolle ich gespielt, „Wärst du dann auch lachend vor mir zusammengebrochen?" Schlagartig wird sie wieder ernst, mustert mich mit schiefgelegtem Kopf. „Naaahh, verarsch mich nicht! Das hattest du niemals vor! Das willst du doch gar nicht." Jetzt muss ich mich tatsächlich fragen – sagt wer? Sie? Ich? Also ich kann mich nicht erinnern, je etwas Derartiges von mir gegeben zu haben, woher will sie das also wissen? Nur weil ich Helena in all den Jahren nicht geheiratet habe?

„Sag mal, wieso guckst du jetzt bitte so?", will Audrey wissen und kneift die Augen dabei zusammen. „Na ich frage mich nur gerade, wieso du so denkst. Ganz prinzipiell." Verblüfft tritt sie einen Schritt zurück und stößt hervor: „Du machst Witze oder? Also jetzt mal ehrlich, willst du mich ärgern oder so? Da ist nicht lustig!" Ihre Reaktion bringt mich durcheinander, weshalb regt sie sich so auf? Zieht sie mich auf? Was ist der Grund? Dass sie überlegt, ich würde sie doch fragen oder das Gegenteil – dass sie es will und nicht zugibt? Darüber haben wir nie gesprochen, es kam im Gegensatz zu der Diskussion über gemeinsame Kinder nie auf. Noch immer funkelt sie mich misstrauisch an, ich starre zurück und die Gedanken in meinem Kopf verknoten regelrecht, bis nur noch Blödsinn dabei herauskommt.

„Warum regst du dich jetzt so auf, sessa?", frage ich dann doch, weil es für mich das einzig Logische ist – ich muss das schon wissen. „Naja, du stehst hier und witzelst darüber, dass du das doch vorhattest!", mault sie, verschränkt etwas umständlich die Arme vor der Brust, ich bin leider immer noch nicht schlauer. „Gewitzelt habe ich nicht und könntest du mir jetzt erklären, was dich so aufwühlt? Die Vorstellung, ich könnte es doch tun, weil du es nicht willst oder die Sorge, ich hätte einen Scherz gemacht und es wird nie passieren?", gebe ich streng zurück. „Hä?", kommt es von ihr, jetzt habe ich sie wohl verwirrt. „Gott, Audrey. Sag mir halt, wie du zu dem Thema stehst, dann können wir diese sinnlose Diskussion bleiben lassen!", seufze ich, schlage die Hände über dem Kopf zusammen. Mein Herzklopfen ignoriere ich – ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was sie mir antworten wird. Ich weiß nicht einmal was ich mir wünschen würde.

„Wie ich wozu stehe? Zum Thema heiraten?", nörgelt sie wieder, ich nicke. Das kann doch jetzt nicht so schwer sein, mir zu sagen, ob sie das prinzipiell wollen würde, es sich vorstellen könnte oder ob das für sie nicht in Frage kommt. Ich will es doch nur wissen. Erwartungsvoll blicke ich sie an, da dreht sie ab und stapft zur Couch. „Hallo?! Bleibst du mal hier?", rufe ich ihr hinterher, aber sie plumpst aufs Sofa und gähnt. „Ich bin k.o., Zlatan. Lass mich wenigstens sitzen bei dem Blödsinn", sagt sie leise und ich merke, dass ich das hier gerade ein bisschen zu verbissen angegangen bin. Nur weil ich zu neugierig bin.

„Entschuldige", murmle ich, setze mich neben sie und küsse sie sacht auf die Schläfe, „ich will nicht mit dir streiten. Mich irritiert nur deine Reaktion." Schweigend blickt sie mir in die Augen, scheint zu überlegen, was sie sagen soll. Ist das wirklich so kompliziert? Warum? „Wenn ich es dir sage, was passiert dann?", krächzt sie, der bebende Klang ihrer Stimme verunsichert mich. Woran denkt sie gerade? Geht es hier mittlerweile um etwas ganz anderes? „Wie meinst du das? Was soll dann passieren?", hake ich nach und sie schlägt die Augen nieder. „Audrey, was ist denn? Ich wollte das wirklich nur wissen. Ohne Konsequenz", versuche ich ihr zu erklären, aber da rollt schon die erste Träne über ihre Wange und ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos. Gerade eben freute sie sich noch, war überglücklich, dann kam ihr ‚Scherz' und jetzt das? Was genau ist hier geschehen?

„Wie denkst du denn darüber?", bekomme ich als Gegenfrage, doch mich anzusehen, vermeidet sie. Nachdenklich kratze ich mich im Nacken. Eigentlich kann ich jetzt nur verlieren. Wenn ich die Wahrheit sage und damit womöglich das ausspreche, wovor sie sich aus mir unerklärlichen Gründen fürchtet, artet das im Drama aus, was ich nicht will. Aber sie anlügen? Bei so was? Das kann und will ich nicht.

„Ich sag's dir, aber wie gesagt, es ist nichts, was irgendetwas zwischen uns ändern würde oder muss, okay?", beginne ich, sie rührt sich nicht, „Ich kann mir das sehr wohl vorstellen – dich zu fragen, dich zu meiner Frau zu machen. Also vor Gott. Warum nicht, ich liebe dich, Kleines." Mit großen Augen guckt sie mich an, stumm. Eine weitere Träne rinnt über ihre Wange, ich wische sie weg und will von ihr wissen: „Warum weinst du? Findest du das so erschreckend?" Kopfschüttelnd wendet sie ihren Blick wieder ab, dann gesteht sie mir: „Das, was meine Eltern hatten – diese Verbindung, die vor der Welt und in der Kirch besiegelt worden war, das habe ich mir auch mal gewünscht, wenn ich einen Mann treffen würde, den ich ebenso lieben würde, wie meine Eltern sich liebten, ohne Kompromisse, wenn es um dieses Gefühl ging. Es war nicht die Ehe an sich, die Tatsache, dass es irgendwo auf Papier niedergeschrieben wurde – es war eher eine Art Versprechen. Und das haben sie sich gehalten. Immer. Das ist es, was ich auch wollte, wenn ich jemandem begegne, an den ich mein Herz verliere und mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will."

Ehe ich etwas erwidern kann, hebt sie den Kopf, sieht mir tief in die Augen und ergänzt beinahe zittrig: „Wenn ich jemanden Besonderes treffe – jemanden wie dich."

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Oh Gott... ich fabriziere nur noch gefühlsduseliges, kitschiges Zeug! <3 Was ist los mit mir?! Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem?

Ja gut, es war KEIN Antrag - aber das Gespräch war doch trotzdem sehr aufschlussreich <3

Bleibt eine Frage - eigentlich kann Zlatan JETZT nur noch verlieren oder? Was soll er denn jetzt machen? Denn es ist ja wohl klar, dass Audrey am Ende so aufgebracht war, weil sie plötzlich begann zu hoffen - dass er sie wirklich fragen will... Fragt er sie jetzt? Käme auch iwie doof, oder? So ohne alles... Vorschläge, wie der arme Kerl das anstellen soll, ohne dass Audrey sich scheiße fühlt?

Wäre es nicht prinzipiell noch ein bisschen früh? Heiraten...huh, ist ja schon ein großer Schritt o.O

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Lasst es mich bitte wissen <3

Fühlt euch umarmt,

eure Mercy aka Floraly <3

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