111.
Huhu meine Süßen, weiter geht's! Was für Konsequenzen werden die Gerüchte und Enthüllungen haben? Es war so krass... Ich hab gestern wirklich davon geträumt - was alles geschehen wird - war wie ne Eingebung o.O Lest selbst! <3
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# Zlatan #
Anstelle eines heißen Stelldicheins, verfrachte ich meine wimmernde Freundin ins Bett und widme mich danach den Dingen, die jetzt anstehen in einem solchen Fall – die Telefonate mit meinem Berater und leider auch mit meinem Verein, der auch schon versucht hat, mich zu erreichen. Eigentlich fühle ich mich nicht in der Verfassung jetzt gesittete Gespräche zu führen, eher steht mir der Sinn danach jemandem den Hals umzudrehen. Als erstes der bescheuerten Ärztin aus dem Krankenhaus, die sicherlich für die Falschinformationen verantwortlich ist. Wer sonst würde so eine Behauptung aufstellen und damit zur Presse rennen? Und wieso?
Also reiße ich mich notgedrungen zusammen und wähle die Nummer meines Beraters. Es macht keinen Spaß, dieses Gespräch. Überhaupt keinen. Zu Beginn wirft er mir allen Ernstes vor, ich hätte das nie tun dürfen und mein Image wäre für immer dahin. Nach einem kleinem Wutausbruch meinerseits kapiert er endlich, dass nichts an diesen widerlichen Gerüchten dran ist, dass ich Audrey nie ein Haar krümmen würde. Ja, wir führen eine sehr leidenschaftliche Beziehung, in der es hin und wieder zu Streitigkeiten kommt, die auch durchaus hart auf Außenstehende wirken mögen, aber das, was mir da unterstellt wird – oder auch nur irgendetwas, was Audrey wirklich verletzen könnte – würde ich niemals tun! Ich liebe diese Frau!
Lange diskutieren wir darüber, wie ich mich jetzt verhalten soll. All seine Vorschläge gefallen mir überhaupt nicht. Diese defensive Scheiße ist mir zuwider. Ich werde an den Pranger gestellt, mein Ruf wird in den Dreck gezogen und ich soll den Kopf einziehen und kuschen?! Sicherlich nicht. Dazu kommt noch, dass die Journalisten auch Audrey angehen und die Informationen, die sie verzerrt und teils so fern von der Realität der ganzen Welt zur Verfügung stellen, sie sehr belasten. Trotz des Drängens meines Beraters weigere ich mich einzulenken, mich der Presse zu stellen und irgendetwas zu erklären. Ich mache das auf meine Art. Ob es ihm und der Welt da draußen nun passt oder nicht. Das ist mir total egal.
„Zlatan, was ist an den Sachen dran, die über deine Neue geschrieben werden? Ich muss das wissen!", meint er da und ich presse kurz die Zähne aufeinander, weil ich ihn sonst sofort angeschrien hätte.
„Nenn sie nicht meine Neue, verstanden? Es geht niemanden was an", erwidere ich grimmig, auch wenn ich weiß, dass ihm das nicht reichen wird.
„Das geht so nicht! Was ist da dran? Stimmt es? Hat sie ein Drogenproblem oder versucht sich umzubringen? Du musst mir schon die Wahrheit sagen, wenn ich dir helfen soll!" Was bildet sich dieser Idiot ein? Den sollte ich feuern, der versteht rein gar nichts, genau wie die Affen von der Presse.
„Weißt du was? Ich scheiß drauf! Lassen wir es! Wenn du der Meinung bist, ich würde so etwas tun, wenn dich nur interessiert, ob irgendwas an dieser angeblichen Sensationsstory dran ist – dann gehen wir ab jetzt getrennte Wege! Und zwar ab sofort!", brülle ich ins Telefon, meine Halsschlagader pocht, dann lege ich auf, ohne seinen Protest abzuwarten.
„Verdammtes Arschloch!", fluche ich wütend, „Das kann doch nicht sein Ernst sein!" Wie ein Tiger im Zoo gehe ich Auf und Ab im Wohnzimmer, bin unfassbar geladen und weiß gar nicht wohin mit meinem Zorn. Es kotzt mich an, dass alle in diesen Schubladen denken; mich - aber auch Audrey verurteilen für Sachen, von denen sie erstens keine Ahnung haben und zweitens nicht mal die Wahrheit kennen! Es ist eine Sache, dass mir häusliche Gewalt, Misshandlung an der Frau, die ich liebe, vorgeworfen wird – aber beinah noch mehr trifft es mich, wie Audrey darunter leidet, dass ihre Vergangenheit von diesen Schmarotzern breitgetreten wird. Die Erinnerungen an ihren verstorbenen Vater und ihre Schwester sind ihr heilig, selbst wenn sie vorgestern so ausgerastet ist und behauptet hat, dass sie das alles verflucht. Das tut sie nicht. Sie hat beide sehr geliebt, sie möchte sie in guter Erinnerung behalten und nicht hirnrissige Geschichten lesen, die sich ein verkokster Presseheini aus der Nase gezogen hat. Das ist es, was unterschwellig meine Wut, meinen Hass, meinen Rachedurst immer wieder entfacht, wenn ich gerade das Gefühl habe, mich ein bisschen abzuregen – dass sie Audrey da mit reingezogen haben. So ganz persönlich und privat. Dass sie Audrey als unberechenbare Psychobraut darstellen und nicht als das, was sie ist – ein liebevoller, herzensguter, empathischer Mensch –eben auch leidgeprüft, teils der Last ihrer Vergangenheit erlegen, aber dennoch ist sie so stark und vollkommen, wie es niemals einer dieser Journalisten in Worte fassen könnte.
Ich brauche eine Weile, um mich zu sammeln, um mich mal darum zu kümmern, dass ich nicht meinen Job verliere. Ich werde direkt zum Vereinsgebäude gebeten. Diese Ansage gefällt mir nicht, dennoch füge ich mich vorerst. Nach einem kurzen Blick ins Schlafzimmer, in dem Audrey ruhig schläft, mache ich mich auf den Weg.
Mich erwarten mein Trainer und einige aus der Chefetage. Ich gebe mich selbstbewusst, versuche zu verbergen, dass ich mich äußerst unwohl fühle. Doch zu meiner Überraschung verläuft das Treffen ganz anders, als erwartet. Anders als von der Presse, meinem Berater, wird mir hier nicht sofort die Pistole auf die Brust gesetzt und behauptet, ich hätte Audrey schwer verletzt. Stattdessen erkundigen sie sich, wie es ihr geht und wann sie wohl wieder arbeiten könne. Bereits das verwundert mich, irgendwann testen sie natürlich doch vorsichtig an, wie viel Wahrheit in den Pressemeldungen steckt. Allerdings wird alles so formuliert, dass ich nicht das Gefühl habe, sie hätten ihr Urteil schon gefällt. Ich lege so sachlich wie möglich dar, dass kein Wort von dem Mist stimmt, der da über mich verbreitet wird und füge noch hinzu, dass die Darstellung von Audrey auch völlig überspitzt und übertrieben sei.
„Ibra, alles gut. Wir haben nicht vor, sie aus unserem Dienst zu entlassen und auch hinter dir stehen wir voll und ganz. Aber wir mussten das mit dir besprechen. Wir kriegen das wieder hin", klopft mir Blanc am Ende auf die Schulter und ich sehe ihn verdutzt an. „Ich kann mich also darauf verlassen, dass der Verein mir den Rücken stärkt?", hake ich nach, weil mir dieses Verhalten doch etwas suspekt vorkommt. „Ja, das kannst du", entgegnet mein Trainer und lächelt, „Aber wir müssen etwas an die Presse geben, das ist dir doch klar oder?" Schwer atme ich durch, nicke. „Was genau?", frage ich, er legt den Kopf schief und meint: „Nun ja, zumindest, dass wir den Gerüchten keinen Glauben schenken. Dann werden wir abwarten müssen, wie sich das entwickelt. Manchmal legt sich der Wirbel ja auch schnell wieder. Aber halt dich ein bisschen zurück mit irgendwelchen Äußerungen, halt den Ball flach. Umso weniger du auffällst, desto schneller verlieren sie das Interesse an dir und der Geschichte." Sein Lächeln soll wohl aufmunternd wirken, doch ich weiß jetzt schon, dass die Journalisten nicht so schnell nachgeben werden. Der Dreck ist für sie ein gefundenes Fressen. Sie können mir ans Bein pinkeln, das werden sie ausnutzen.
Auf dem Nachhauseweg mache ich einen kurzen Zwischenstopp, dann sehe ich zu, dass ich so schnell wie möglich zu Audrey gelange – ich will sie nicht länger als nötig alleine lassen momentan. Ich gestehe, dass ich befürchte, sie könnte in alte Muster verfallen und sich selbst verletzen. Wenn ich auch keine Ahnung habe, wie sie das anstellen soll mit ihren Verbänden. Aber wer weiß.
„Audrey?" Ich bekomme keine Antwort. Das Schlafzimmer ist leer, auch in keinem der anderen Zimmer finde ich sie. Im Halbdunkel des Flurs falle ich beinah über Ares, der vor der Badezimmertür schläft. „Kleines? Bist du da drin?", rufe ich und klopfe gegen die Tür. Immer noch keine Antwort. Aber die Tür ist von innen verriegelt. Argwöhnisch horche ich in die Stille, da rauscht kein Wasser, es ist schrecklich still, außer dem regelmäßigem Atmen von Ares ist nichts zu vernehmen. „Audrey! Mach auf!", fordere ich sie streng auf, kurz darauf ertönt aus dem Bad ein Klirren, dann ein undefinierbares Klagen, meine Nackenhaare sträuben sich, mein Puls beginnt zu rasen. Mit einem Mal stehe ich wieder total unter Strom, mache mir Sorgen. „Mach die verfluchte Tür auf!", brülle ich, schlage hart gegen das Holz und verliere gleich die Geduld. „Lass den Scheiß! Audrey!" Meine Stimme überschlägt sich, ich bemerke, wie ich unterschwellig zu zittern beginne. Ich komme innerlich um vor Sorge – was, wenn sie sich was antut?! „Audrey, bitte!", flehe ich sie nun beinah an, ich halte das nicht aus. Gestresst presse ich die Stirn gegen das kühle, weiß lackierte Holz der Badezimmertür. Als von der gegenüberliegenden Seite ein Schluchzen ertönt, habe ich genug. Ohne darüber nachzudenken, was ich da eigentlich tue, werfe ich mich mit aller Kraft mit der rechten Schulter gegen die Tür. Beim dritten Versuch splittert das Holz endlich, die Tür gibt den Geist auf und ich stolpere atemlos ins Bad. Was ich dort sehe, verschlägt mir den Atem. Bitte nicht!
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Uhh... nein o.O Was ist da passiert? Was könnte Zlatan so in Aufruhr versetzen?
Sein Verein steht hinter ihm und indirekt auch hinter Audrey - das sind allerdings sehr gute Neuigkeiten! Den doofen Berater hat Zlatan ja wohl zurecht gefeuert oder? Wie sich das alles für Audrey noch auswirken wird, bleibt noch unklar...
Bin ja mal gespannt, was ihr zu dem Kapitel sagt...
Bis morgen,
eure Mercy aka Floraly <3
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