Prolog

07.10.2017



>>Wenn zwei Falken auf einem Baum sitzen,
und es fliegt ein Schwarm Wildenten vorbei –
dann sagt nicht ein Falke zum andern:

"Schau, da fliegt die Mehrheit,
das muss der richtige Weg sein,
schließen wir uns an!"

Sie werden weiterhin als Falken
dem Weg der Falken folgen<<

***

Meine nackten Füße trugen mich federleicht, ohne auch nur ein kleinstes Geräusch zu verursachen, durch den dichten Urwald. In meiner rechten Hand hielt ich ein Blasrohr, auf dem Rücken hingen die dafür angefertigten Giftpfeile.

Immer schneller wurden meine Schritte, sodass ich nun rannte. Ich musste unbedingt rechtzeitig ankommen. Es war unsere einzige Chance.

Wir waren abhängig davon. Leider. Scheiß Außenwelt.

Ich setzte zu einem längeren Sprint an. Sie würden auch ohne mich fliegen. Meine langen Beine, die dafür gemacht waren, trugen mich wie automatisch über die kleinen Trampelpfade. Sie wussten den Weg, auch ohne Signale von meinem Kopf. Für andere sah hier alles gleich aus, nach Urwald eben. Überall Pflanzen. Aber für mich, nein für uns war es Heimat. Unsere Heimat. Und sie wurde zerstört. Ihnen war es egal, egal was mit uns passierte. Es war ihnen scheiß egal. Und wir, wir wurden abhängig.

Langsam neigte sich die Sonne gen Boden und leichte Schatten wurden sichtbar. Der dröhnende Lärm, der ganz in der Nähe fabriziert wurde, setzte mit einem mal aus und für einen kurzen Moment herrschte vollkommen Stille. Von dem plötzlichen Wandel fühlten sich meine Ohren ein wenig komisch an, doch dann begannen die Vögel, Affen und der Rest der Uhrwaldtiere mit ihren verschiedenen Tönen. Leider konnte ich es nicht genießen. Heute nicht.

Wann ich sie wohl wieder hören konnte? Ja ich wusste es nicht. Und ein unbestimmtes Gefühl schlich sich langsam in alle Fasern meines Körpers.

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