Kapitel 55
Widmung: Kyra_hello. Du hast die letzte Woche den ersten Teil meiner Geschichte durchgevotet und hiermit danke ich dir nochmal ganz herzlich! Das bedeutet mir viel!
Und dann hier nochmal für all' meine Nicht-FollowerInnen die Nachricht, die gestern über mein Nachrichtenboard an euch raus ging, der Grund erst heute das Kapitel kommt:
Heyy ihr Lieben,
Hab heute lange überlegt zwischen ein paar schon lange aufgeschobene Watti Sachen erledigen und das neue Kapitel schreiben. Ich hab mich für ersteres entschieden, weil mich das schon länger beschäftigt. Das Kapitel kommt dann Morgen zwischen Schulaufgaben.
Ich hab statt dem Kapitel heute einen OS aus der Sammlung verbessert (~30min), da dort etwas doppelt vorgekommen ist. Meine OS-Inhaltsangaben auf den neusten Stand gebracht (~45min). Mein BlaBla aus alten Kapitel (Teil 1 und 2) entfernt (~1 - 1 1/2h). (Den der nicht mehr relevant für jetzt LeserInnen sind) und zu guter Letzt alte Kommis beantwortet (~20min) und den Cover Contest endlich zu Ende gebracht. (~30-40min)
Und dann war ich noch etwa 2h, 2 1/2h aufm Maibaumfest bei uns im Verein.
Was habt ihr heute so getan?
Liebe Grüße!
Für dieses Kapitel relevant: (Ausschnitt Kapitel 52):
„„Niklas... Das tut mir leid..." Dieses Mal ist es meine Hand die an seiner Wange verharrt, mein Daumen der liebevolle Striche über sie zieht. Max, das Thema Zeit mit Max ist ein Wunderpunkt. Nur weil mein Vater es scheinbar auch nach Jahren nicht besser weiß - und das obwohl er Niklas kennt - ist doch kein Grund Salz herein zu streuen. Und obwohl ich mir sicher bin, dass das Ganze einen Sturm hinter der Fassade, die er mir zeigt ausgelöst hat, lächelt er, als er weiter spricht. „Schon gut. Du sollst am Freitag vorbei kommen. Alleine. Er will nur sichergehen, dass du das auch so möchtest, wie wir das besprochen haben, Julia. Er liebt dich." Ich nicke als Antwort nur; bin gedanklich zu weit weg, als dass ich mehr dazu sagen kann. "
Sicht Julia
„Heyy Julia, schön dass du da bist!" Als mein Vater mich im Türrahmen entdeckt, springt er auf und begrüßt mich alleine mit seinen Worten, ein wenig überschwänglich in Anbetracht dessen, was fast 2 Tage zuvor zwischen ihm und Niklas vorgefallen ist. Als er dann auch noch seine Arme nach mir ausstreckt, um mich an sich zu drücken, verschränke ich demonstrativ meine eigenen vor der Brust und schüttele, das Bild von meinem Mann fest vor Augen, mit dem Kopf, während ich einen Schritt nach Hinten weiche. „Papa... Nicht!"
Obwohl der Abend bei Leyla, Ben und Zoe wirklich schön war, wir viel geredet und gelacht hatten und den Grund für mein heutiges Auftauchen in dem Büro meines Vater zumindest in dieser Zeit vergessen konnten, hat mein Mann in der darauffolgenden Nacht kaum ein Auge zugemacht. Zwar lag er die meiste Zeit ruhig in seinem Bett, doch bei den kleinsten Mucks, draußen als auch von Thea, ist er entweder aufgestanden und hat nach unserer kleinen Maus gesehen oder er hat sich doch auf seiner Seite des Bettes gedreht. Einem weiteren Gespräch über sein Gespräch mit meinem Vater ist er seither aus dem Weg gegangen und hat es auch möglichst vermieden zu erwähnen, dass ich nochmal zu ihm muss. Und auch wenn mir bewusst ist, dass er diese Sache mit sich selber ausmachen möchte, bilden sich zunehmend Sorgen in meinem inneren, die einzig von der Tatsache, dass er mit Max hat sprechen können und sich über Arzu vergewissern, dass dem nächsten Besuch, nach ihrem Thea-Kennenlern-Besuch, nichts im Weg steht, sorgt dafür, dass ich ihn bisher nicht erneut darauf angesprochen habe.
Mit diesen Gedanken nach wie vor in meinem Kopf jonglierend,bemerke ich den verwirrten, verunsicherten Blick meines Vaters, der auf mir ruht und mich zu durchbohren scheint. „Aber Julchen?" Er stockt und schüttelt mit dem Kopf, scheint meine Reaktion nicht zu verstehen, was mich meinen Vorsatz ruhig zu bleiben für einen Moment vergessen lässt, sollte ihm sehr wohl bewusst sein, warum ich hier bin; hatte er doch sogar vorgeschlagen, dass ich an diesem Freitag komme.
Ich drehe mich um, eine Aktion die ihn wohl erstmal noch mehr durcheinander bringt und schließe die Türe, die als ich gekommen bin noch offen stand, um den neugierigen Ohren der Klinikbelegschaft aus dem Weg zu gehen. Über die Tatsache, dass ich im JTK arbeite, dem Klinikum, dessen kaufmännischer Direktor, dessen Leiter mein Vater ist, wird auch ohne Auseinandersetzung zwischen ihm und mir genug getratscht. Auch meine Beziehung zu Niklas und jetzt wohl auch unsere gemeinsame Tochter ist nach wie vor für genug Kollegen/-innen ein Grund sich den Mund darüber zu zerreißen - Sie brauchen nicht noch mehr davon auf dem Silbertablett serviert.
Im nächsten Schritt wende ich mich wieder meinem Vater zu, der sich auf einen der Stühle um den Konferenztisch hat fallen lassen und mich jetzt bittet mich auch zu setzen. Kopfschüttelnd und erneut meine Arme vor der Brust verschränkend, um klar zu machen, dass ich nicht hier in, um heile Welt zu spielen, lehne ich mich gegen die Türe. Weit möglichst weg, von dem Menschen, der mich immer noch so wütend macht, dem Menschen der Niklas ob bewusst oder unbewusst verletzt hat. Das Lehnen gegen die Türe hat außerdem t den praktischen Nebeneffekt, dass niemand einfach in unsere Unterhaltung hinein platzen kann.
Mich langsam wieder an meinen Vorsatz erinnernd, setze ich an: „Warum glaubst du Niklas nicht?" Wenn ich laut werden würde, meiner Wut hier, jetzt Raum geben, dann würden wir zu keinem Ergebnis kommen. Also Einatmen, Ausatmen, die Wut runterschlucken.
Mein Vater seufzt und blickt mir schuldbewusst in die Augen, anscheinend hat er Verstanden was mich zu dem heutigen Besuch bewegt hat.. „Julia, ich weiß doch wie sehr du dir Kinder gewünscht hast!" Ich nicke und sehe ihn mit skeptisch funkelnden Augen an, unwissend, was ich von dieser Aussage halten soll. „Niklas und ich wollten beide ein Kind!" stelle ich in der nächsten Sekunde doch etwas gereizter klingend klar und ergänze: „Wir haben jetzt ein Kind!" Er nickt, öffnet erneut den Mund, als wolle er etwas sagen, doch diesen Versuch ersticke ich mit einem nächsten Satz, dessen Bedeutung ihm klar sein sollte: „Und wir wollen beide nur das Beste für Thea!" Mit einem Mal wirkt er erschrocken. Mit großen Augen sieht er mich an, steht erneut auf und geht auf mich zu, während er erklärt: „Das weiß ich doch! Oh gott...", er schüttelt mit dem Kopf, „Ich wollte doch nie sagen, dass ihr das nicht wollt!"
„Ach ja?!" Ich klinge mittlerweile kaum mehr ruhiger, als ich mich fühle und gehe der versuchten Berührung meines Vater, mit seiner Hand an meiner Schulter, erneut aus dem Weg in dem ich um den Tisch, an dem er eben noch saß, herum gehe und ihn von dort erneut wütend ansehe. „Warum glaubst du Niklas dann nicht?!" wiederhole ich meine Frage, vom Anfang und stelle fest, dass mein Vater auch jetzt nur wieder seufzt. „Papa!" wütend greife ich nach der Lehne eines Stuhls und probiere seinem Blick stand zu halten. Es ist einer dieser "Red'-nicht-so-mit-mir"-Blicke, die Eltern so gut drauf haben, dass sie einen auch als Erwachsene noch einschüchtern.
„Hör' mir kurz zu, ja?" Ich stöhne, nicke trotzdem. „Ich verstehe, dass Niklas und du sauer seid. Aber probiere du auch zu verstehen. Ich weiß noch, wie deine Mutter dafür gekämpft hat, möglichst lange bei dir sein zu können, als du geboren bist. Du hast die Möglichkeit - Einfach so - Und nutzt kaum mehr, als das Minimum. Ich versteh's einfach nicht." Genervt lasse ich den Stuhl wieder los und gehe weiter um den Tisch herum, bleibe vor seinem Schreibtisch stehen. „Du musst es doch auch nicht verstehen, Papa! Außerdem gibt es mehr als einen Grund! Niklas wird sie dir Gestern doch aber bestimmt genannt haben! Oder musste er sich nur deine Anschuldigungen anhören?" Mein Vater schüttelt mit dem Kopf, sagt dann jedoch etwas, dass mich noch einen Ticken wütender macht. „Julia, beruhig' dich bitte. So kurz nach einer Geburt kann es nicht gut sein sich aufzuregen, oder?" Ein wenig entsetzt, schüttele ich erneut mit dem Kopf und lache fassungslos auf, obwohl ich weiß dass er Recht hat.. „Hör' auf hier den Beschützer zu spielen! Das tut doch überhaupt nichts zur Sache!"
Abwehrend hebt er die Hände und schafft es jetzt doch meinen Arm zu berühren. „Ich unterschreibe euren Antrag, okay?" Auch wenn es genau das ist, was ich erreichen wollte, werde ich erneut skeptisch.. „Weil du es verstehst, oder weil du willst, dass ich mich beruhige?" Ohne zu antworten geht er um seinen Schreibtisch herum, auf dem nach wie vor ein Bild von Mama, ihm und mir, als Kind steht und setzt sich auf seinen Stuhl. In der nächsten Sekunde nimmt er einen Stift und unterschreibt das Papier, das direkt vor ihm liegt. Zumindest scheint er es nach Gestern nicht einfach weggeworfen zu haben. Erst nach dem Setzen seiner Unterschrift, antwortet er mir: „Weil du das möchtest...!"
Ich nicke. Und auch wenn ich es meinem Vater gerade nicht zeigen möchte, ist mir mit seiner Einwilligung ein Stein vom Herzen gefallen, von dem mir nicht bewusst war, wie groß er eigentlich war.
Ich bin schon dabei, wieder zu Türe zu gehen, um endlich wieder nach Hause, zu meiner Familie zu kommen, als mich ein „Es tut mir leid, Julchen." stocken lässt. Wie von alleine wandert mein Blick zu meinem Vater zurück, in seine Augen in denen tatsächlich etwas wie Reue glänzt. „Sag' Niklas das bitte auch, ja? Ich hab' ein paar Dinge gesagt, die ich wohl besser gelassen hätte, was?" Hilflos lacht er auf. Eine Tätigkeit, die ich nur zu gut von ihm kenne, wenn er probiert den Nebel zu vertreiben, der sich zwischen ihm und einer weiteren Person, Niklas und mir in dem Fall aufgetan hat.
Seufzend lächle ich leicht. „Schon gut, Papa..." Ich nicke zu Unterstreichung meiner Worte einmal und öffne die Türe. Bevor ich sein Büro jedoch verlasse, murmele ich ihm noch ein leises: „Bei Niklas solltest du dich persönlich entschuldigen." entgegen. Mit dem nächsten Schritt bin ich auf dem JTK-Flur und innerhalb von Sekunden von Theresa und Elias umringt, die beide wissen wollen, was ich hier getan habe. Nach wie vor lächelnd sehe ich nochmal zurück und erkläre: „Was berufliches klären. Seid mir nicht böse, aber ich will jetzt wirklich nur nach Hause." Beide nicken verständnisvoll und während Elias mich bittet Niklas liebe Grüße auszurichten, scherzt Theresa darüber, dass ich "meinen kleinen Fratz" jetzt wohl nie mehr länger als 10min aus den Augen lassen werde und wendet sich daraufhin lachend mit den Worten: „Pass auf Bährchen, bald brauchen wir einen Termin um mit Julia zu sprechen!" an eben diesen, bevor sie sich wieder an die Arbeit macht. Elias, der mit ein paar Blutproben in der Hand vor mir steht, schüttelt mit dem Kopf, bevor auch er sich von mir verabschiedet und ich mich auf dem Weg nach draußen mache, auf den Weg zu meinem Auto in dem meine Familie auf mich wartet, in dem Niklas und Thea warten. Meine Familie, mit der ich den nächsten Monat ganz ohne Nachtschichten, Notfälle und versetzten Arbeitszeiten, zusammen genießen kann. So wie wir das wollten.
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Ich geh' jetzt wieder ans Lernen und hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Falls ja - Denkt an das kleine Sternchen links unten und die Kommentare. Ich freue mich!
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