Kapitel 37
krissibieri hat in einem Kommi erwähnt, dass sie immer mehr, das Gefühl hat, dass "die anderen" (Elias, Vivi und co.)mehr das fünfte Rad am Wagen sind. (muss dir auch noch antworten. Bisexuhannah aber auch) Ja und nein. Also ja irgendwie schon, sie spielen für diese Geschichte keine allzu große Rolle, aber doch irgendwie. Dadurch, dass Ben und Julia durch meine sis und mich (Calzonaniklia) (wir überlegen uns gemeinsam immer so für uns etwas speziellere Storys...) sich immer schon kennen und dadurch zueinander auch irgendwie eine ganz andere Bindung haben, als zu dem Rest, ist das jetzt auch hier so. By the way ist das für später auch noch wichtig... Also ja und nein. Sie werden auch noch vorkommen, aber in dieser Geschichte liegt das Hauptaugenmerk einfach wo ganz anders. Trotzdem sind sie deren Freunde und "wichtig". Außerdem ist es, wie du schon gesagt hat, auf Dauer einfach unfassbar schwierig alle, wie sie in der Serie eingebaut sind, einzubauen. 😘😘
Sicht Ben
Mit einem erwartungsvollen Blick im Gesicht und einem Lächeln auf den Lippen, dass mich wohl aufmuntern und schraftschenkend wirken soll sieht meine Freundin mich an. Ihre Hand hat findet noch im selben Moment einen Weg in meine, doch wie es auch mit ihrem Lächeln ist, versteckt sich hier die stumme Aufforderung endlich mit zu sprechen, als sie meine Hand vorsichtig ein wenig drückt. Diese zwei Kleinigkeiten, so lieb sie gemeint sind, so unabsichtlich sie, sie wahrscheinlich tut, so sehr verunsichern sie mich auch erneut und bauen eine Art Druck von außen auf mich auf. Kein Druck im Sinne von "du musst!", kein Druck im Sinne von "Wenn du das nicht tust, dann...". Druck mehr in dem Sinne, "Ich würde gerne wissen, was los ist, weil du mir wichtig bist. Ich bin dir, aber auch nicht böse wenn nicht." Und irgendwie ist man am Schluss trotzdem enttäuscht...
Enttäuschung, ein Wort das mich schon ein Leben lang begleitet. Ein Wort, dass schon so oft Wunden um und iin mein Hwerz geschlagen hat und ein Wort, von dem ich mir fest vorgenommen habe es nicht mehr so oft, als Gefühl derer, die mir gegenüber stehen zuzulassen... Wie oft mir Menschen, wie oft mir insbesondere meine Eltern schon gesagt haben, dass sie enttäuscht von mir sein. Wenn da Mal keine 1 auf dem Zeugnis stand, wenn sie mitbekammen, dass ich an der ein oder anderen Party in der Schule... im Internat beteiligt war, wenn ich nicht nach Hause gekommen bin nur um nicht wieder in irgendein elite Feriencamp geschickt zu werden, wenn ich in den Ferien bei Julia war, obwohl ich auch zu ihnen kommen hätte können, jedes Mal habe ich einen enttäuschten Blick, verletzte Worte und Sätze geerntet... Egal wie sehr ich beim nächsten Mal auch probiert habe, es ihnen doch irgendwie Recht zu machen, sie stolz zu machen - Es schien und scheint einfach nicht möglich. Als wäre da eine riesige Sperre in ihrem Kopf, die es nicht zulässt. Es nie zugelassen hat...Als ich damals probiert habe das Kapitel, das Buch >>Meine Eltern<< endgültig zuzuschlagen, habe ich verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser Situation gesucht und doch feststellen müssen, dass es den nicht gibt... Es gibt ihn bis heute nicht. Wie soll es auch? Jahre lang, haben sie mir gesagt und gezeigt, dass ich sie nicht stolz machen könne, durch ein wenig Abstand verschwinden diese Zweifel nicht einfach... Sie werden besser, können vertaut und versteckt werden, aber sie sind immer da. Wenn selbst ich sie die meiste Zeit nicht bemerke... Zu gut kann ich sie mittlerweile in eine Ecke in meinem Kopf schieben, aus der ich sie nicht mehr rausshohle.
Unbewusst und ungewollt seufze ich leise einmal. Ist das so wirklich die Lösung?
„Liebling?" Liebling... Erst vor ein paar Wochen hatte Leyla angefangen mich so zu nennen und noch heute sorgt es jedes Mal dafür, dass mein Herz einen freudigen Hüpfer veranstaltet. Auch in dieser doch recht angespannten Situation, kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Noch whärend eben diesen einen kurzen Freudentanz auf meinen Lippen veranstaltet und vielleicht dafür sorgt, dass man mir meine Gefühle nicht mehr ganz so sehr anmerkt, wird der Blick meiner Freundin, dessen Lippen ebenfalls zu einem Lächeln gebogen sind, fragender. „Ja, ich weiß..." Ich nicke immer noch lächelnd leicht. Kaum jemand hat antworten mehr verdient, als Leyla. Ohne noch weitere gedankliche Umschweife zu veranstalten, oder mir erneut eine Chance zu geben mich umzuentscheiden, murmele ich ihr leise das entgegen, was mir als Erstes einfällt. „Du hast es verdient, das alles zu erfahren, Leyla. Du hast es wirklich verdient..." Ich atme einmal tief durch. Obwohl das "Liebling" meiner Freundin mich auf seltsame Weise unfassbar beruhigt und entspannt hat, scheint das alles die Anspannung, die da irgendwo tief in mir sitzt, nur kurzzeitig interessiert zu haben. Ohne etwas zu sagen, aber sichtlich interessiert was ich zu sagen habe, wartet sie geduldig darauf, dass ich von mir aus weiterrede. Etwas das ich ihr hoch anrechne. Ihre Geduld.
Eine unfassbare Geduld, die nicht viele Menschen besitzen. Natürlich kann sie auch, ungeduldig sein, gerade mit uns AssistenzärztInnen muss man das manchmal, sonst würden wir ihr wahrscheinlich allesamt auf der Nase herumtanzen, aber auf so vielen Ebenen, besitzt sie eine Geduld, die nur wenige Menschen besitzen.
Ich nicke leicht, als ich nochmal über meine Worte zu Leyla nachdenke. Ja, sie hat es wirklich verdient. Verdient, wie kaum einer. Alles was sie schon für mich getan hat. Wie oft sie da war, obwohl ich sie weggestoßen habe. Wie ehrlich und offen sie immer zu mir ist und wie sie immer und immer wieder probiert mich zu verstehen. „Wirklich (!) Wirklich verdient, Leyla..." Erneut wandert ein leiser Seufzer über meine Lippen. Einfach so wird das, aber nicht gehen.. „Du wirst das alles erfahren. Ich verspreche es dir! Aber..." Meine Augen suchen die meiner Freundin und bleiben schließlich an diesen einzigartigen, schokoladenbraun glänzenden hängen. Im Moment sagen sie noch so gut wie nichts... Entweder sie will nicht, dass ihre Gedanken an mich gelangen oder sie wartet auf das was nach dem "aber" noch einen Weg aus meinem Mund findet. „Leyla? Das geht nicht alles heute... Du hast heute schon unfassbar viel erfahren, mehr als die meisten wissen und von mir aus kann ich dir gerne noch das ein oder andere beantworten, aber lass' uns das Stück für Stück angehen, ja? Nicht alles auf einmal. Nicht alles heute... Okay?"
Anders als erwartet fängt meine Freundin lächelnd an zu nicken. „Okay..." Da liegt nicht ein Hauch des Gefühls mit dem ich nur so schwer umgehen kann in ihren Augen, nicht ein Hauch einen Vorwurfs in ihrer Stimme und nicht ein Hauch von etwas das vermuten lässt, dass das gespielt ist in ihrer Ausstrahlung. Trotz allem, obwohl ich nichts finden kann, dass auf das Gegenteil deuten lässt, frage ich leise: „Ganz sicher?" Leyla nickt und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Ganz, ganz, ganz sicher, Ben. Nur eine Frage...?" Flehend sieht sie zu mir nach oben. Es ist einer dieser Blicke, bei denen ich einfach nicht "nein" sagen kann und es momentan auch gar nicht will. Ein riesiger Stein fällt mit einem nicht hörbaren Plopp aus seiner Verankerung und lässt mich alles auf einmal etwas "leichter" ansehen. Mittlerweile ist es mehr, als ein Lächeln, welches einen Freudentanz im unruhigen Regen von dem was alles innerlich und äußerlich aufgewirbelt wurde, auf meinem Gesicht veranstaltet, es ist ein breites Grinsen, das mein Gesicht ziert und die Freude die mich gerade erfüllt ausstrahlt.
„Na klar! Eine Frage kriegen wir hin."
Auch über Leylas Gesicht tanz ein breites Lächeln, als sie meine Antwort hört und dann leise ihre Frage von vorher wiederholt. „Was ist dir damals klar geworden?" Ich nicke langsam. Eine Frage, so war der Deal... Eine Frage, die ich demnach auch beantworten muss und möchte. Davon, dass es, egal was sie gewesen wäre, einfach ist, hat niemand geredet. Auch meine Freundin scheint meinen plötzlichen erneuten Unmut zu bemerken und drückt meine Hand erneut etwas fester. „Dass... Mir ist damals, durch verschiedenes, Dinge, die passiert Sinn, Handlungen und Entscheidungen die meine Eltern bewusst so gewählt haben, bewusst gewusst geworden, dass..." Ich gerate erneut ins stocken. „Es heißt doch immer, dass junge Kinder so sorglos sind? Ja. Dass sind sie. Für sie sind Eltern, die Welt - Alles, das ist einfach gut so wie es ist. Sie Hinterfragen die Dinge nicht, aber irgendwann fangen wir alle damit an. Ich habe eben irgendwann angefangen meine Eltern zu hinterfragen. Probieren zu verstehen warum sie so sind wie sie sind und eine Antwort gefunden, die irgendwie Sinn ergibt... Da ist so vieles passiert das sich anders einfach nicht erklären lässt... Bei 90% der Entscheidungen, die sie über mein Leben getroffen haben, weil sie meine Eltern sind, mussten sie sich zwischen Arbeit und Zeit mit ihrem Sohn entscheiden... Ich kann mich an kaum eine erinnern, an denen zweiteres wichtiger war..." Dieses Mal aus purer Unsicherheit, wandern meine Augen erneut in die Leylas, die gefährlich anfunkeln.
„Das tut mir leid, Ben... Für dich!" Ich sehe ihr an, wie viel Bemühung es ihr kostet nicht noch mehr zu sagen, dass sie mehr, als einen Satz herunter schluckt und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Sie hat Fragen und Leyla ist eine wunderbare Mutter für Zoe... Das was sie hier hört gefällt ihr nicht.
Meine Gedanken, offensichtlich froh über etwas anderes um das sie kreisen können, bleiben an Zoe hängen. „Leyla, was ganz anderes..." Meine Freundin legt mir einen Zeigefinger auf die Lippen noch, bevor ich wirklich etwas von dem was ich sagen möchte über sie bringe.... „Danke! Dein Vorschlag, deine Antwort, deine Ehrlichkeit. Danke!" Wieder mit dem Lächeln, vor den Worten zu meinen Eltern im Gesicht, küsst sie mich. Den Zeigefinger hat sie dafür wieder von meinen Lippen genommen und jetzt scheint sie darauf zu warten, dass ich ihr das sage, wobei ich sie unterbrochen habe. „Gerne..." Auch ich muss Leyla einmal küssen, um danach mit meinem angefangenen Satz von eben vortfahren zu können. Das hier ist wichtiger.
„Also... Zoe. Sie ist doch über Nacht bei einer Freundin. Wollen wir dann vielleicht Morgen Mittag mit ihr sprechen. Wegen der Wohnung?" Auch wenn mir die Freude, die ich ihr damit mache etwa bewusst war, überrascht meine Freundin mich mit ihrer Reaktion doch wieder. Breit grinsend klettert sie auf meinen Schoß, dort angekommen fängt sie erneut an mich intensiv zu küssen.
Manche Menschen schaffen es einfach andauernd einen zu überraschen. Leyla hat es heute auf so vielen Ebenen...
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