Kapitel 29

Ich, die gerade erstmal 39 geschrieben hat. 🤦‍♀️ Nein. Ganz so weit sind wir dann noch nicht…

Sicht Erzähler (Muss sein-Ja. Nur dieses eine Kapitel, weil es schon so geschrieben ist und es sonst wahrscheinlich sehr unübersichtlich wird. Tut mir leid, ihr Lieben-It is what it is)

Von Zeit zu Zeit kommen auch die letzten Gäste des überglüklichen Brautpaars, in dem Restaurant in einer etwas ländlichen Gegend Erfurts an. Julia und Niklas hatten lange gebraucht, eine Location zu finden, die, die meisten der Punkte, die sie notiert hatten, erfüllt. Besonders wichtig war ihnen eben, dass sie nicht mitten in der Erfurter-Stadt steht. Und Ja- Alleine das hatte ihre Suche erschwert. Und dann war da noch, die nicht ganz unwesentliche Tatsache gewesen, dass etwa 100 Gäste die dort etwas zu essen und zu trinken bekommen und dort einen Platz finden mussten. Das Ganze damals in nur 1 ½ Monaten. Ein Restaurant, eine Location zu finden, die so kurzfristig kann. Und doch, dort wo sie jetzt sind, hat es ihnen von Anfang an gefallen. Ab der ersten Sekunde.

Der wunderbare Ausblick, der viele Platz und das leckere Essen, dass sie von früheren, gemeinsamen Besuchen schon kennen. Beide waren total aus dem Häuschen, als sie die Zusage bekommen hatten. Es ist einfach perfekt. Und das sie hier feiern können, ein mehr als glücklicher Zufall. Wie wahrscheinlich ist es denn schon, dass die Location, das Restaurant, dass beide noch so gut wie perfekt finden, noch einen Platz, an genau ihrem Termin, so kurzfristig frei hatten? Dass sie dort wohl keine weiteren wichtigen Reservierungen oder andere Pläne hatten? Eines DER Locations für Hochzeiten in Erfurt?

Und genau deswegen, weil diese Wahrscheinlichkeit, der Prozentsatz der bei dieser Rechnung rauskommt, sowohl Julia, als auch Niklas in etwa bewusst war, hatten sie auch nach der Anfrage hier weiter geschaut. Die Zusage kam erst ein paar Tage später. Doch die andere Location, die “Ausweichmöglichkeit” keiner der beiden, wäre so glücklich gewesen wie sie es jetzt sind.

Doch jetzt gerade, stehen sie, wie schon seit ihrer Ankunft, in dem Büro des Inhabers des Restaurants, über dessen Zusage sie sich so gefreut haben und warten auf eine Lösung, mit der sie alle leben können. Leyla hat besagten Inhaber, vorher telefonisch nicht erreicht und so liegt es jetzt an Niklas und Julia, noch Plätze für Niklas Familie zu finden. Natürlich hatte und hat der Inhaber, Herr Adams, verständnis für das frisch verheiratete Paar. Doch selbst mit der Hilfe dessen, stellt es sich als größere Herausforderung heraus, noch 3 Menschen unterzubringen, als man bei der Menge meinen sollte. Und erst Recht, wenn die Wünsche des Paars, was natürlich so sein soll, auch umgesetzt werden sollen.

„Möglichst in Ihrer Nähe. Ohne Umsetzen der anderen Gäste und am besten so, dass niemand, komplett ohne ein bekanntes Gesicht an einem Tisch sitzt...“ wiederholt, der mit seinen knapp über 50 Jahren, doch schon etwas ältere Mann diese leise murmelnd. Währenddessen blickt er seufzend auf seinen Plan herunter. Julia und Niklas hingegen können nur nicken. Erst vor ein paar Minuten, wurden sie nicht mehr ganz so freundlich darauf hingewiesen, dass es ihm nicht helfe, wenn sie auch noch über dem Plan, des Ehepaars hängen würden. So probieren sie sich jetzt ein wenig im Hintergrund zu halten. Wenn auch nicht ganz bedenkenlos.

„Niklas, unsere Gäste warten… Und Leyla und Ben drehen durch, wenn wir nicht bald auftauchen.“ Fast schon ohne einen wirklichen Ton von sich zu geben, flüstert Julia ihrem Mann, dem das Ganze durchaus auch bewusst ist, ihre Bedenken entgegen. Nicht nur, dass mittlerweile ganz sicher alle Gäste da sind! Nein, sie dürfen auch noch nicht ins Restaurant, sondern müssen sich auf der Außenfläche aufhalten, weil Arzu, Kathrin und Max noch Stuhl und Namenskärtchen brauchen. Wie sähe es denn bitte aus, wenn sich alle an ihren Platz setzen, aber 2 Frauen und ein Kind keinen besitzen?

Leyla und Bens Aufgabe ist es also, dafür zu sorgen, dass das auch alle tun. Dass die Gäste draußen bleiben. Seit fast einer halben Stunde... Klar auch hier aind schon ein paar Tische aufgestellt, Stehtische, um sich zu unterhalten. Wasser, Sekt und der ein oder andere Saft für die Kinder, und die Erwachsenen, die wollen, hatten auch schon einen Weg dorthin gefunden, doch trotzdem kann das hier nicht noch Ewig so weitergehen. Julia und Niklas wollen von ihrer Feier schließlich auch noch etwas mitbekommen.

Doch dafür brauchen sie jetzt eine Lösung von Herr Adams, der selbst von diesem einen leise geflüsternden Satz, dem darauf folgenden Kuss auf den Kopf Niklas Braut, um sie zu beschwichtigen, scheint zu laut. Sie ernten erneut einen bösen Blick von dem Mann, der ihnen erst ermöglicht hatte hier zu feiern. Und so richtig übel nehmen, können sie es ihm ja auch nicht. Beide erinnern sich noch viel zu gut daran, wie lange es gedauert hat, dass der Plan so für alle passen müsste… Ganz sicher sind sie sich an der ein oder anderen Stelle nämlich immer noch nicht, und jetzt müssen sie noch Platz für 2 weitere Erwachsene und ein Kind finden. Nicht einfach…

„Kann man den kleinen Jungen, zu den restlichen Kindern setzen? Dann könnten wir die Mutter und Ihre Schwester, vielleicht noch bei Ihnen am Tisch unterbringen...“ Herr Adams, ganz erfreut über die mögliche Lösung, blickt hoffnungsvoll und mit einem stolzen Strahlen in den Augen in die Gesichter, zweier Menschen, die eigentlich doch nur nach einer schnellen Lösung, für 3 kurzfristig erschienende, offensichtlich sehr wichtige Menschen, finden wollten. Ist sie das jetzt endlich?

„Niklas, was denkst du? Passt das für den Kleinen? Du kennst ihn besser, als ich. Er kennt hier niemanden...“ Fragenden Blickes, wandern Julias rehbraune Augen erneut in die Augen ihres Mannes. Doch den kurzen Druck den seine Frau noch in der gleichen Sekunde auf ihre ineinanderverwobenen Hände ausübt, zeigt ihm 1x mehr, dass er jetzt wirklich nur >>Nein<< sagen sollte, wenn er sich ganz sicher ist. Und Niklas kennt seinen Großen, wie er immer sagt. Max ist ein kleiner Wirbelwind und auch wenn die ganzen Unbekannten Gesichter hier, ihn noch etwas einschüchtern- Wenn er erst mit ein paar Kindern zusammen ist, ist das vergessen. Also nickt er. Auch wenn es ihm als Vater, nicht ganz so gut gefällt. Er hätte Max gerne in seiner Nähe gehabt, doch darauf können sie jetzt keine Rücksicht nehmen… Er kann Max nachher ja ganz genau erklären, welchen Weg er durch das Labyrinth an Tischen und Stühlen nehmen muss, wenn er was braucht, um zu seinem Vater, der Frau seines Vaters, seiner Mutter und seiner Tante zu kommen.

„Ja, ja. Das passt. Danke für ihre Bemühungen, Herr Adams. Wir verdanken Ihnen, wirklich viel! Doch Wenn Sie uns jetzt entschuldigen würden, wären wir Ihnen nochmals sehr dankbar- Da warten draußen jede Menge Menschen auf uns.“ Er lächelt während er das sagt. Dieses Lächeln ist er besagten Herr mehr, als schuldig. Wie er sich all ihre Wünsche angehört hatte, eigentlich alle umzusetzen zu versuchte, den Ablauf etliche Male mit ihnen durchgegangen ist und schließlich auch für das spontane Kommen seiner Familie einen Platz gefunden hat. Dieses dankbare Lächeln, ist er ihm schuldig. Auch wenn er seinen Sohn, dann zum Essen nicht richtig in den Augen haben kann.

~

„Leyla, Ben! Wir sind da! Wir sind da!“

Ihr weißes Kleid mit einer Hand vor sich etwas hochhebend, damit sie nicht stolpert und ihren Mann an der anderen Hand, kommen die beiden so schnell es ihnen in der Situation möglich ist, auf ihre besten Freunde zu. Alle beide können das erleichterte Seufzen der anderen beiden, förmlich hören, als sie kurz darauf vor ihnen zum stehen kommen.

„Das ist gut.“ Leyla klingt genauso erleichtert, wie sie sich fühlt. Viel länger hätte sie, auch mit der Hilfe ihres Freundes, nicht verhindern können, dass sich der ein oder andere Gast selber auf die Suche nach dem Brautpaar macht. Und auch die ständige Fragerei Bens, ob sie ihm nicht doch endlich sagen möchte, was sie momentan offensichtlich so belastet, will und kann sie nicht mehr hören. Heute ist Julia und Niklas Tag, der Hochzeitstag ihrer besten Freunde! Warum kann ihr Freund das nicht endlich verstehen und sie in Ruhe lassen? Mehr erwartet sie doch gar nicht. Von ihr aus kann er sie Morgen, Übermorgen fragen, egal wann sie würde ihm sagen, was los ist. Aber. Nicht. An. Dem. Hochzeitstag. Ihrer. Besten. Freunde! Ihres besten Freundes! Nein! „Habt ihr einen Platz für die 3 gefunden?“ Mindestens genauso erleichtert nickt nun wieder das frischverheiratete Paar..

„Gut, ihr 2, seid mir nicht böse, aber dann bitte geht da raus und erklärt euren Gästen warum eure TrauzeugInnen sie weder reinlassen, noch ihnen sagen wo das Brautpaar abgeblieben ist. Es kamen da schon… wilde Theorien in Umlauf...“

Der junge Arzt, kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er an die letzte denken muss, die ihm zu Ohren gekommen ist. Erst vor ein paar Minuten war eine junge Frau mit ihrem Freund da gewesen und hatte (zum wiederholten Mal) gefragt, wo ihr glückliches Paar denn sei. Als sie wieder keine Antwort bekommen hatte, hatte der Freund leise den Verdacht geäußert, dass seine beiden besten Freunde, die Finger einfach nicht, bis zur Nacht voneinander lassen konnten. Und damit sie dabei nicht erwischt wurden, standen Ben und Leyla hier. Nur mit Mühe hatte Ben schon in dem Moment verhindern können, dass er anfing zu lachen. Erst als sie wieder weg waren, hatte er sich es getraut. Das hätte er bestimmt nicht hören sollen! Selbst seine Freundin hatte Lachen müssen. Eines der wenigen, die er in letzter Zeit zu hören bekommt. In seiner Brust, sein Herzist es ganz warm geworden. Noch immer spürt er dieses kribbeln am ganzen Körper, wenn er an den Moment denkt. Leylae wunderschönes Lächeln, ihre strahlenden Augen dabei und die kleinen süßen Fältchen, die sich dann in ihrem Gesicht bilden…

Diese Hochzeit ist seit langem Mal wieder ein Tag, an dem Ben und Leyla sich nicht nur ein paar Stunden, der eine müde vom Dienst, der andere gerade auf dem Weg zu genau dem, den ganzen Tag sehen. Ein Grund mehr für Leyla, heute nochmal Ruhe zu bewahren. Auch wenn es ihr schon jetzt schwer fällt. Dieser Mann schafft es einfach immer wieder ihre Fassade bröckeln zu lassen. Dabei soll er das nicht! Heute erst Recht nicht! Also tut sie wirklich alles, ihre Fassade zumindest bis heute Abend nicht fallen zu lassen. Doch ob ihr das wirklich gelingen wird- Sie weiß es selber noch nicht.

„Ja… Machen wir.“ Von Bens Andeutung noch etwas verwirrt, geht Niklas zusammen mit Julia den ersten Schritt nach draußen. Zu ihren wartenden Gästen… Kaum dort angekommen, werden sie von den einen Armen, in die nächsten gezogen und mit Glückwünschen überhäuft. So dringend ist da wohl doch keine Erklärung nötig… Mehr ein da sein, um beglückwünscht und umarmt werden zu können.

~

„Die beiden sind jetzt erstmal beschäftigt.“

Grinsend beobachtet Julias bester Freund, wie sie und Niklas von einem Fleck in den nächsten förmlich “gezogen” werden. Immer darauf bedacht, die Hand des jeweils anderen nicht zu verlieren.

„Ja. Das sind sie wohl...“ Leise seufzend und doch auch lächeln, lässt Leyla ihren Kopf auf Bens Schulter fallen. Erneut seufzt sie. Wie sie diesen Geruch seit Wochen vermisst… Erneut löst sich ein Stein aus ihrer Fassade und fällt mit einem stummen “Plopp” auf den imaginären Boden. Wenn sie sich heute nicht komplett auflösen soll, muss sie Ben wohl oder übel sagen, dass er seine Fragen für heute nochmal ruhen lassen soll…

„Ben?“ Unsicher und nach den blauen Augen, des Mannes den sie so sehr liebt suchend, sieht sie doch wieder auf. Sie muss einfach die Gewissheit haben, dass Ben das was sie gleich sagen wird, nicht falsch versteht. Und die hat sie nur, wenn sie seine Augen sehen kann. Wenn sie Glück hat… Erneut muss Leyla seufzen- Ihr Freund hat sein Pokerface einfach viel zu gut drauf.

„Du hast Recht… Wir müssen Reden. Aber hör’ mir zu, ja?“ Auf Einmal fällt Leyla das Reden, umso viel schwerer. Für einen kurzen Moment, hatte Bens Pokerface geschwankt und dahinter hat sie deutlich viel zu schwerwiegende Sorgen gesehen. Sorgen, die er sich wegen ihr macht… „Nicht heute. Okay? Lass’ deine Fragen für heute… bitte… Heute ist Niklas und Julias Tag. Wir reden, aber nicht heute. Immer, nur nicht heute...“ Für einen kurzen Moment löst sie sich aus den blauen Augen, die sie so sehr im Griff hatten, dass sie dem dazugehörigen Menschen am Liebsten auf der Stelle ihr ganzen herz ausgeschüttet hätte. Immer, nur nicht heute… verzweifelt wirft sie ihre eigenen Worte in ihren Kopf hin und her, als würde sie damit PingPong spielen, um nicht doch einzukinicken. Nicht heute…!

„Okay.“ Wie Leyla, ist auch Ben sich bewusst, dass seine Freundin Recht hat. Sie können nicht auf eine4 Hochzeit von ihren eigen Problemen reden. Nicht auf der ihrer besten Freunde! „Okay. Danke, Ben.“ Die Erleichterung ist Leyla förmlich ins Gesicht geschrieben. Doch wenn Ben heute schon nicht mit ihr reden kann, dann möchte er ihn wenigstens mit ihr genießen. Er weiß schließlich nicht, was ihm während diesem noch kommenden Gespräch erwartet...

„Dann komm’!“ Mit dem schönsten Lächeln im Gesicht und einem faszinierenden Strahlen in den Augen, läuft Leyla los. Seine Hand im Gepäck und wohl wissend, dass er ihr so nicht widerstehen kann.Selbst wenn er wöllte, könnte er nicht.

Ja. Faszinierend. Das ist das Wort, dass die Frau die er liebt am besten beschreibt. Faszinierend… Von der ersten Sekunde war sie das gewesen. Sie wird es wohl noch eine Weile bleiben… Zumindest hofft er das…

Hoffe euch gefällt das Kapitel, auch wenn es Mal etwas anderer Art ist. Ich freue mich natürlich wie immer, über Votes, wenn es euch gefallen hat und ein paar Kommis.

LG,
J_A_W_W

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