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Das Erste, was ihm beim Aufwachen auffiel, war, dass Teddy nicht geblieben war. Danach kamen die Kopfschmerzen. Dann die Erinnerungen an gestern und dann der Scham.

Wie konnte er sich nur so gehen lassen? Er hatte so fest vorgehabt nicht die Kontrolle zu verlieren, wie hatte er so schnell betrunken werden können, ohne etwas zu merken?

Doch viel schlimmer, wie sollte er Teddy jemals wieder unter die Augen treten? Was, wenn der andere den Abend ansprach? Wissen wollte von wem er gesprochen hatte oder ob es überhaupt wahr war? Er wusste wirklich nicht, was er dann tun sollte.

Frustriert stöhnte er auf, ehe er sein Gesicht gegen die Kissen drückte und sich wünschte spontan einfach zu ersticken. Doch dafür war das Kissen viel zu luftig. Und zu bequem... wäre dieser schreckliche Scham nicht, dann wäre er mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit wieder eingeschlafen.

Dennoch bewegte er sich nicht von der Stelle, wollte am liebsten nie wieder aufstehen, um Teddy so aus dem Weg gehen zu können. Doch auch das ließ sein Körper nicht zu, viel zu schnell schmerzte seine Blase so sehr, dass er sich am liebsten zu einem kleinen Ball zusammenkugeln würde.

Doch da auch das nichts wirklich besser machen würde zwang sich James schließlich doch dazu endlich aufzustehen, wobei er froh war zu erkennen das er noch dieselben Klamotten trug wie gestern. Das alles war schon peinlich genug, da hätte Teddy ihn wirklich nicht auch noch ausziehen müssen.

So leise wie möglich schlich James sich also bis zur Türe und öffnete diese einen kleinen Spalt, um zu sehen, ob er Flur leer war. Glücklicherweise schien Teddy nicht hier zu sein, weshalb er sich schnell und so leise wie möglich die Treppe nach unten stahl. Er war nie zuvor so glücklich darüber gewesen das Steintreppen existierten und man so kein knarzendes Holz hören konnte.

So kam er also unbemerkt ins Bad, nur hatte er das gleiche Glück nicht mehr als er sich zurück nach oben stehlen wollte.

Sobald er die Badezimmertüre öffnete, lehnte Teddy im Türrahmen zum Wohnzimmer und hatte die Unverschämtheit ihn unbekümmert anzugrinsen und trotz dem Alkohol gestern vollkommen frisch und erholt auszusehen. James hingegen sah aus, wie ein altes Stofftier, das in der Ecke eines Schrankes aus Sentimentalität von diversen Boxen zusammengequetscht wurde und immer mehr Staub fing.

"Morgen" grüßte Teddy ihn auch noch fröhlich und James verzog etwas gequält das Gesicht, während er Teddys direktem Blick auswich.

"Morgen" grummelte er zurück, während er am liebsten im Boden versinken wollte als Teddy ihn auch noch musterte.

"Frühstück ist fast fertig, geh doch kurz duschen und mach dich frisch, dann können wir essen. Kaffee hab ich dann für dich bereit" meinte Teddy grinsend während James langsam nickte. Er konnte sich ja jetzt schlecht für immer in das Zimmer oben einschließen und mittlerweile hatte er wirklich großen Hunger. Selbst auf den Kaffee, um den er sonst immer einen riesigen Bogen machte, freute er sich.

"Danke" murmelte James, ehe er sich wieder die Treppe hochschleppte, um sich neue Klamotten zu holen.

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