Kapitel 1
Amaury machte es sich im Haus bequem. Mit einer Decke bewaffnet lag sie vor dem Kamin auf der Couch. Eine Gestalt, kaum größer als sie selbst betrat den Raum. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen. Diese Assassine schien gerade von einer Mission zurückgekehrt zu sein. Sozial wirkte sie nicht, und doch hatte sie etwas freundliches in ihrem Blick, welches dieser Vermutung widersprach. Sie erblickte den Kamin und Amaury, wobei sie ein leises Seufzen von sich gab. Die junge Italienerin drehte den Kopf zu ihr, "Ist etwas vorgefallen, oder warum erscheinst du zu so später Stunde hier.", die Gestalt atmete tief durch, ehe sie der Italienerin eine Antwort gab, "Es ist nicht viel Geschehen. Eine Mission...anschließend habe ich die Templer beobachtet...", dabei war deutlich der Spanische Akzent zu hören.
Sie setzte sich die Kapuze ab, seufzte erneut, während sie sich neben der Couch auf dem Boden setzte. Die junge Auditore fragte die Spanierin wie die Mission lief. "Templer ausfindig gemacht, beschattet, Pläne durchkreuzt..." fasste Alejandra kurz zusammen. "Besser konnte es nicht laufen.", doch seufzte die frischgebackene Assassine. Amaury war schon lange nicht mehr auf einer Mission gewesen. Der Rat hatte ihr bis zum jetzigen Zeitpunkt keinen Auftrag oder ähnliches erteilt. Und das schlimmste ist. Sie weiß nicht mal warum. Dabei hatte sie so hart trainiert auf den Titel, und hatte sogar die Prüfung mit Bravour gemeistert. Sie dachte schon lange darüber nach, was sie falsch gemacht hatte. Sollte sie Alejandra um Hilfe bitten? Sie wusste nicht ob das schlau war, allerdings hatte sie nichts mehr zu verlieren. Somit atmete sie tief ein, und es sprudelte förmlich aus ihr heraus, "Kannst du mir helfen?". Die Assassine aus Madrid kniff ihre Augen zusammen. Was wollte das Mädchen aus Florenz von ihr? Hoffentlich nichts schlimmes.
Die Tonlage Alejandras war wie gewöhnlich kühl, doch konnte man sich sicher sein, das die Spanierin Amaury Aufmerksamkeit schenkte, "Wie lautet dein Wunsch?". Sie seufzte, stand auf, jedoch fing sie unbeirrt an zu reden, "Naja... der Rat hat mich auf die Wartebank gesetzt, und das schon seit Monaten und ich weiß nicht warum. Ich will herausfinden warum und was ich tun kann, um wieder gegen Templer zu kämpfen.". Alejandra legte sich weise die Worte zurecht, die sie als nächstes von sich geben will. "Die Templer sind gerissen. Sie kennen keine Gnade und lieben es Chaos zu stiften. Wobei sie dich um den Finger wickeln, sobald du ihnen eine Chance lässt. Sie waren das Gift, was Jahrelang durch meine Adern floss..." erklärte sie ihr ruhig."Der Rat hat Angst, dass du Fehler zulässt...uns vielleicht irgendwann verraten könntest, Schwester. Doch können wir ihnen beweisen, dass du bereit und dieser Aufgabe gewachsen bist. Ich weiß es. Ich sehe es dir an, junge Auditore.". Amaury lächelte leicht, "Aber wie? Wenn ich mich einfach den Anweisungen widersetzte, schmeißen sie mich bestimmt raus, oder noch schlimmer, töten mich".
Nazomi kam zur Tür herein gestürmt. „Tut mir leid wenn ich störe." sie stand nach Atem schnappend in der Tür. "Ist was passiert Nazomi?" fragte Amaury besorgt. Auch Alejandra sah fragend hoch zu Nazomi."Weshalb bist du so außer Atem?". "Nazomi?". Sie grinste in die Runde. „Einfach so." verkündete sie. „Ich hatte halt Lust zu rennen." sie lachte und sah in die Runde. „Und ihr so?". Amaury starrte sie verdattert an. Sie hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet, aber nicht mit dem. Die Ältere atmete stockend aus."Ich dachte schon....."Dabei fasste sie sich an den Hals. Ihr Puls war rasend in die Höhe geschossen. Auch sie hatte mit dem Schlimmsten gerechnet. Nazomi konnte sich ihr grinsen nicht verkneifen, "Oh Gott Alejandra geht es dir gut?". Die Angesprochene nickte. "Ja geht es. Du hast mir nur einen Schrecken eingejagt.", dabei sah die Unruhestifterin zu Boden, ihr grinsen aber wurde breiter. Amaury seufzte und schüttelte mit dem Kopf. Dabei kam sie einem vor wie Liam O'Brien, der Assassine aus den Kolonien des vergangen Jahrhunderts.
„Was habt ihr denn alle? Ich wollte doch nur mal rennen! Worin liegt das Problem?". Alejandra schnaubte empört und erhob sich während sie Nazomi scharf ansah."Was hast du dir dabei gedacht? Es hätte sein können das wir angegriffen werden, oder ähnliches!" dabei zählte sie noch weitere schreckliche Dinge auf, die passiert sein könnte, ehe sie abrupt stoppte. Ein schweigen legte sich über die drei Anwesenden ehe sie fortfuhr. "Du erinnerst mich sehr an mich, als ich kleiner war... Ich war genauso. Ich dachte, es sei das richtige eine harte Lektion zu erfahren, nachdem ich Schaden anrichtete. Man muss abwägen, welches in welcher Situation profitiert. Die Güte, oder die Härte. Das ist die Kunst." Alejandra schüttelte den Kopf. "Nun. Zurück zu deinem anliegen, Schwester." Die Spanierin blickte zu Amaury. Diese schaute kurz überrascht auf, "Sollen wir gleich anfangen oder wollen wir zuerst planen?". Ihr Gegenüber antwortete sofort, "Ich habe dies bereits getan. Es gibt einen Ort für das Training. Wenn ich ihn frage, wird er uns diesen sicher zur Verfügung stellen.", erklärte sie. "Wenn sich dies herum spricht und du gute Fortschritte machst, werden sich dir Wege öffnen, die dir so lang verwehrt blieben.". "Ich hoffe es", murmelte die Italienerin leise vor sich hin. "Folge mir und ich zeige dir den Raum. Und den Assassinen, der fast immer zu finden ist." Alejandra lächelte schwach.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top