Kapitel 14

Keanu Reeves als Matteo Fontana

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Als ich unten, an der Haustür ankam, war Marco mir schon zuvor gekommen und stand mit verschränkten Armen vor der Tür.

Vor der Tür stand ein Mann, der mir bekannt vorkam, aber ich konnte ihn nicht ganz einordnen. Hinter ihm standen zwei Muskel bepackte Männer, die definitiv mehr als nur eine Waffe an ihrem Körper trugen.

"Mister Santoro, schön Sie bei uns begrüßen zu können. Folgen Sie mir doch bitte in mein Büro", meinte Marco angespannt. Als er sich umdrehte und mich vor sich sah, huschte ein nervöser Gesichtsausdruck über sein Gesicht. Er wollte mich gerade wegschicken, aber Mister Santoro kam ihm zuvor.

"Ihre Freundin?", fragte der Mann und musterte mich von oben bis unten.

"Nein, eine Freundin der Familie. Aurora Fontana darf ich dir Frederico Santoro vorstellen?", stellte Marco uns gezwungenermaßen aneinander vor.

"Du beherbergst das Fontana Mädchen?", fragte Frederico mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich konnte an seiner Stimme hören, dass er definitiv etwas dagegen hatte.

"Unsere Familien verbindet eine jahrelange Freundschaft und Verbundenheit. Mein Vater ist ihr Patenonkel und ich mache mit ihrem Vater und bald ihren Brüdern Edoardo und Diego Geschäfte", antwortete Marco abweisend.

"Ich bin hier wegen Luca wir haben einiges zu besprechen", erklärte Frederico unterkühlt, "Und wenn das Fontana Mädchen so zur Familie gehört, ist es sicher kein Problem, wenn sie bei dem Gespräch anwesend ist."

Marco schickte einen seiner Männer, um Luca zu holen, während Frederico, Marco und ich schon ins Arbeitszimmer gingen. Marco nahm hinter dem Schreibtisch platz und Frederico vor dem großen Arbeitstisch. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte ich genau und hielt mich deswegen lieber zurück. Deswegen setzte ich mich auch abseits, auf einen der Sessel neben der Tür.

Die Minuten der Stille zogen sich nur so dahin, wie zäher Kaugummi. Frederico musterte mich immer noch wieder ab und zu und sah dann wieder zu Marco, während dieser sichtlich nicht davon begeistert war, dass ich mit ihn diesem Raum war.

Endlich kam Luca ins Zimmer. Ohne anzuklopfen, polterte er ins Zimmer. Er sah mich nicht neben der Tür und begrüßte Frederico mit einer festen Umarmung.

"Es ist gut dich zu sehen!", sagte Luca lächelnd, "Aber was bringt dich hier her?"

"Ich werde zurücktreten und brauche dich Zuhause. Es ist mir egal, was du hier zu arbeiten hast, deine Familie braucht dich jetzt."

"Vater, ich kann hier noch nicht weg", murmelte Luca und sah betreten auf den Boden.

"Vater?!", presste ich entsetzte hervor.

Erst jetzt bemerkte Luca mich und sah mich genauso entsetzt an, wie ich ihn.

"Du bist Frederico Santoros Sohn und nicht Neffe?", fragte ich panisch nach.

"Ich sehe, du hast hier mehr getan, als bloß für Marco gearbeitet. Du hast dich anscheinend sehr gut in zwei der mächtigsten Drogenkartellfamilien eingefügt", grinste Frederico vor sich hin.

"Bitte was?!", zischte ich jetzt wütend.

"Ich hätte nie gedacht, das mein Sohn seine Rolle so gut spielen würde. Als Marco uns um Hilfe bat, war das unsere Gelegenheit. Ich hoffe, du hast nicht zu viel erwartet, Mädchen. Wir sind in einem harten Business und wir wollen höher kommen, als nur auf Platz vier zu versauern. Und welche bessere Option gab es da als sich hier einzuschleichen?", lachte Mister Santoro höhnisch.

Wütend sah ich Luca an.

"Sei froh, dass ich nicht will, dass Marco stirbt, ansonsten wärt ihr jetzt alle tot", zischte ich hasserfüllt, "Die Familie Santoro hat gerade den größten Fehler ihres Lebens gemacht. Ihr habt euch mit den Fontanas angelegt und das werdet ihr mehr als bereuen. Ich werde euch vernichten."

Rachesüchtig erhob ich mich und sah erst Luca und dann Frederico bedrohlich in die Augen.

"Aurora, so war das alles nicht. Also erst schon, aber ich-", fing Luca verzweifelt an.

"Spar's dir", sagte ich eisig, "Sprich nie wieder mit mir oder du wirst es noch bereuen. Nicht nur du und dein Vater, auch deine Stiefmutter und deine kleine süße Schwester."

Ich würde niemals einem Kind etwas zu leide tun und auch keinen Außenstehenden, aber für meine Familie konnte ich nicht sprechen, wenn sie erfahren würden, was Luca mir angetan hatte.

Verwirrt und wütend sah Frederico zwischen mir und seinem Sohn hin und her.

"Marco, ich werde jetzt abreisen", sagte ich kalt an meinen Kindheitsfreund gewannt, "Aber ich gebe dir einen letzten Rat. Achte darauf, mit wem du dich verbündest. Meine Familie wird hier von erfahren und ich bezweifle sehr, dass eure Geschäfte noch stehen, wenn du weiterhin mit so etwas interagierst." Abfällig nickte ich Vater und Sohn Santoro zu.

Ich wusste, Marco würde sich darum kümmern, dass meine letzten Kisten bei mir ankommen würden. Denn ohne weiter auf irgendetwas oder irgendwen zu achten, lief ich aus dem Haus. Ich stieg in mein Auto und fuhr direkt zu meiner Familie.

Ich stürmte einfach ins Haus und es war mir egal, das unsere Männer mich zurück halten wollten, bevor ich in das Büro meines Vaters platzte. All meine Brüder waren bei ihm und er war anscheinend gerade in einer wichtigen Geschäftsbesprechung, denn er sah mich entnervt an.

"Die Herren", begrüßte ich unsere Gäste kalt, "Verlassen Sie bitte diesen Raum. Im Wohnzimmer werden Sie von unserer Haushälterin sicher mit Getränken und Essen versorgt."

Mein Blick zeigte anscheinend, dass man nicht mit mir diskutieren sollte, denn ohne ein Wort zu sagen, sprangen die sechs Männer auf und verließen den Raum fluchtartig.

"Aurora, ich hoffe es ist wichtig", knurrte mein Vater zornig.

"Glaub mir es ist mehr als wichtig", zischte genauso wütend zurück, "Es geht um Luca."

"Was hat der Bastard getan", erwiderte Matteo ungehalten. Irgendwie war es mir schon klar, das er der erste wäre, der durchdrehen würde, ohne überhaupt einen Grund zu haben.

"Er ist der Sohn von Frederico Santoro. Ich habe es eben erfahren. Und außerdem war er nicht dort, um von den Morettis zu lernen, sondern um die Morettis und auch uns durch mich auszuspionieren."

"Wie bitte?!", fragte mein Vater gefährlich leise und ruhig nach.

"Er hat mich von vorne bis hinten verarscht. Ich dachte, er liebt mich wirklich, aber das war wohl der einfachere Weg", flüsterte ich niedergeschlagen.

"Ich bringe ihn eigenhändig um!", brüllte Matteo wütend. Wurde aber mit einer Handbewegung von unserem Vater davon abgehalten.

"Luca soll jetzt die Fredericos Position übernehmen, deswegen war er bei Marco und beim Gespräch ist alles herausgekommen", ein Klos bildete sich in meinem Hals. Erst nach und nach wurde mir bewusst, was Luca getan hatte. Ich liebte ihn wirklich und er hatte mir alles nur vorgespielt. Ich war nur ein Weg gewesen, um an Informationen zu kommen, um die Nummer eins zu werden.

"Aurora, ich frage dich das nur einmal, also bitte sag die Wahrheit. Hast du Luca jemals etwas über unser Geschäft erzählt. Wie wir Dinge handhaben, welche Partner wir haben, wo wir unsere Sachen lagern. Irgendetwas?", fragte mein Vater, der mittlerweile aufgestanden war, ruhig.

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