Kaffee und Zimt
Er versucht vergebens mit dir schritt zu halten: „Das heißt Kuchen?"
Du verlässt mit ihm zusammen die Universität. Der kalte Wind knallt in euer Gesicht und du lächelst mit hochroten Wangen: „Das heißt Kuchen!"
***
Yoongi und du laufen zum Café von Yoongis Oma, dass zum Glück nur 20 Minuten Fußweg entfernt ist. Immer wenn es was zu besprechen gab geht ihr dort hin. Nur komisch, dass Jesse diesmal nicht dabei ist. Normalerweise seid ihr als Trio unterwegs.
Die Bäume an denen ihr vorbei läuft sind alle kahl und versprühen das Gefühl von Winter, was zugegebenermaßen ganz schön trüb ist.
In Gedanken versunken beobachtest du die weißen Streifen, die den Boden zieren.
„Wie wars eigentlich Samstag bei deinen Eltern?" Sagst du, um die nicht unangenehme Stille zu durchbrechen.
Yoongi knöpft sich seinen Mantel zu und schaut doch dann für einen Bruchteil einer Sekunde aus dem Augenwinkel an: „Ach, ganz schön. Meine Mutter hat gut gekocht. Sie glaubt wohl immer noch, dass ich nicht für mich selbst sorgen kann und halb am verhungern bin.." Er lacht darüber, aber du lächelst nur.
Besorgt schaut er dich an: „Du bist den ganzen Tag schon so komisch. Muss ich mir sorgen machen?" Er bleibt stehen und legt seine Hand
auf deine Schulter, damit er dich beim weitergehen hindert. „Ah, Yoongi es tut mir leid. Ich bin jetzt wieder ganz für dich da!"
Du lächelst ihn freundlich an und er zieht dich in eine warme Umarmung: „y/n, ich bin da für dich und ich hoffe du weißt das!" Du genießt diesen Akt der Freundschaft und nickst.
„Alsooooo, erzähl nochmal. Wie war das gestern?" Yoongi geht ein Schritt beiseite und läuft weiter in Richtung Café. Lachend läufst du ihm hinterher: „Pass auf!" Haargenau erzählt du ihm ein weiteres Mal von gestern, als auch schon der Eingang des Café Brewclean in Sichtweite.
Langsam drückst du die Tür auf und das kleine Glöckchen über dem Eingang kündigt euren Besuch an. Es sind noch ein paar weitere Gäste dort, die gemütlich an den kleinen runden Tischen sitzen, ihre Getränke trinken und plaudern. Ein Pärchen sitzt am Fenster und schauen sich eine Broschüre gemeinsam an, daneben sitzt ein Junge etwas jünger als ihr, der lernt oder es zumindest versucht.
„Hallo liebes." sagt Yoongis Großmutter freundlich mit einem breiten Lächeln und drückt dich fest an sie. Sie duftet nach frisch gebrühtem Kaffe und Zimt. Einer deiner Lieblingsgerüche, die du schon aus deiner Kindheit kennst. „Ist Jesse heute nicht unter uns?" Sie schaut zur Tür, als ob er jeden Moment hineinkommen würde. Du schüttelst den Kopf: „Heute nicht".
Seine Oma heißt Nora und ist einer der liebenswürdigsten und nettesten Menschen die du kennst und vor allen Dingen seid ihr sehr vertraut. Yoongi nimmt dir deine Jacke ab und hängt sie über einen Stuhl. Seine Platzwahl ist klassisch, direkt in der Mitte bei der Theke und setzt sich hin.
„Nah mein Goldstück, wie läuft es gerade in der Schule?" Yoongi steht noch einmal kurz für sie auf und umarmt sie herzlich mit einem Grinsen. „Sehr gut." Antwortete er gelassen, setzt sich wieder hin und lehnt sich zurück.
Es betretenen noch zwei andere Gäste das Café. Nora entschuldigt sich kurzerhand und bedient die zwei Neueingetroffenen.
Yoongi legt sein Handy auf den Tisch und schaut dich durchdringend an: „Schwierigkeitsgrad der Mission: Bitte genauestens protokollieren." Sagt er spitz.
Du stellst deine Tasche neben den Stuhl: „hoch, außerordentlich und unermesslich."
Er nickt wissend und Nora kommt wieder zu eurem Tisch: „Was kann ich euch zwei bringen?"
Noch einmal schaut er dich vergewissernd an, bevor er „Apfelkuchen bitte" sagt.
Verträumt schweigt dein Blick wieder aus dem Fenster: „Also ich muss schon sagen.." Du stockst kurz „diesmal ist es wirklich was anderes als sonst. Es ist so gut wie unmöglich."
Nora läuft an euch vorbei und stellt euch zwei kleine Teller vor.
Yoongi schiebt sich die erste Gabel in den Mund: „Hauptsache ich überlebe das, dann bin ich dabei." Du lachst kurz auf, ehe du dich räusperst. Es freut dich, dass er dir soweit vertraut: „Du bist einer meiner besten Freunden und genau deswegen, wirst du das mit mir durch ziehen, nicht wahr?"
Yoongi holt etwas zu schreiben raus.
„Los, was ist der Plan? Ich muss sichergehen, dass nichts schief laufen kann."
...
Du schluckst den Happen Apfelkuchen runter und sammelst all deine Gedanken: „Ich habe vor mich aufrichtig bei Jungkook zu entschuldigen."
Yoongi grinst und liest von seinen Notizen ab: „Und wir müssen uns dafür am Freitag auf eine Gala schleifen. Nachteil, die ist nur für geladene Gäste. Es wird also doch sehr schwer da hinein zu kommen."
Er fängt an zu prusten: „Das ist ein Scherz oder? Wie stellst du dir das bitte vor?"
Leise seufzt du: „Ehrlich gesagt keine Ahnung. Vielleicht so wie in den coolen Agenten Filmen, wir beide schleichen uns rein und per so Mikrofonen und so wird Jesse uns begleiten."
Er lacht sich die Seele aus dem Leib und kassiert einen bösen Blick von Nora. Eine Art Warnung, dass er mehr auf die anderen Gäste achten solle. „Du hast sie nicht mehr alle, genauso wie Jesse."
Yoongi sollte dir doch zur Seite stehen.
Du bist doch etwas beleidigt von seiner Reaktion. Die Idee ist doch gar nicht so schlecht.
„Komm schon. Bitte. Ich muss mit ihm reden. Freitag ist einfach perfekt, danach sind Ferien und ich muss ihn erstmal nicht mehr sehen."
Er ist überrascht, dass du es wirklich ernst meinst. „Und was springt für mich dabei raus? Schließlich ist es nicht ganz ohne sich da unterzumischen."
Du kratzt etwas mit deinen Fingernägeln am Tisch.
„Tu doch bitte einmal was ohne Gegenleistung für mich."
Yoongi schüttelt ungläubig den Kopf: „Ok gut, dann bekommst du dein Weihnachtsgeschenk nicht." Überrascht von der Wendung dieses Gesprächs legt er eine Hand auf sein Herz. „Ausnahmsweise y/n, ausnahmsweise, weil du meine Sandkastenfreudnin bist." Aufgeregt willst du ihn umarmen, doch er schiebt dich weg: „Wenn er dir so wichtig ist, wie mir mein Geschenk, dann kann ich dir doch nichts ausschlagen. Jetzt beruhig dich aber erstmal und lass dir mal ein Plan von dem Ort besorgen und andere Infos, die wir vielleicht brauchen könnten. Wie der Anzahl der Gäste und so. Sobald du das hast kümmere ich mich um das technische Equipment und den Anzug, den ich mir organisieren muss.
„Das wird ein riesen Ding."
Du stopfst den Rest Kuchen in dich hinein und überlegst dir, wie du noch Jesse dazu überreden willst. Ganz so einfach wird das nicht.
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