Federn halten warm
Der morgige Tag wird noch stressiger, als der Heutige, denn schließlich wird es zu deiner Mutter gehen...
***
Du befindest dich gerade in der Phase eines Traums, wo du schon weißt, dass du träumst und gleich aufwachen wirst, bist aber noch nicht bereit dazu.
Unter der Bettdecke ist es so warm und gemütlich! Du willst dich gerade umdrehen, als du eine tiefe Stimme war nimmst.
„Hey. Steh auf!"
Du öffnest deine Augen einen kleinen Spalt und bemerkst, dass es noch dunkel in deinem Zimmer ist.
Könntest du so tun, als wärst du noch am schlafen oder bist du schon entdeckt worden?
Neben dir im Bett liegt niemand, das bedeutet wohl Misu ist schon aufgestanden.
Es sieht so aus als könntest du einfach weiter dösenden drehst dich um.
„Sag mal,du bist wach oder?"
Du richtest dich rasch auf und reibst dir die Augen.
In dem schwachen Licht erkennst du eine Person am Bettrand sitzend: „Jungkook?! Was machst du so früh hier?"
Du bemerkst, dass du dich gestern nicht abgeschminkt hast, deine Wimpern fühlen dich schwer an. Allerdings hat man dir netterweise dein Kleid aus und ein langes Shirt angezogen. Hoffentlich war das Misu.
„Ich wollte meiner süßen Nachbarin einen wunderschönen Morgen wünschen und zum sie Flughafen fahren, aber soweit ich weiß hat sie noch nicht angefangen zu packen?" Er hebt eine Augenbraue, aber das kannst du nicht sehen.
Du verdrehst deine Augen und grummelst: „Warum bringst du uns zum Flughafen?"
Aus den Schlaf herauskriechend streckst du dich, um deine Gelenke zu entrosten.
Deine Schulter tut dir weh.
Du bist wohl in der falschen Position gestern eingeschlafen.
Jungkook zu erkennen ist nicht einfach.
Du kannst nur grobe Umrisse von ihm wahrnehmen.
„Weil ich auch zum Flughafen muss und euch direkt mitnehmen kann. Dann müsste Yoongi oder Jesse nicht noch extra fahren."
Er steht auf und geht ein paar Schritte weg vom Bett, lehnt sich gegen die Wand.
Du schlägst die Decke beiseite und ziehst sie hastig wieder zurück.
„Mhmm, ok. Ist gut. Kannst du bitte das Fenster zu machen und die Heizung anmachen? Es ist eiskalt hier."
„Das Fenster ist gar nicht offen und die Heizung ist auch an." Jungkook bewegt sich kein Stück. Sein Blick, auf den Boden gerichtet.
Deine Augenlider flattern, da du sie noch gar nicht richtig offenhalten kannst. Dazu bist du noch nicht im Stande, aufgrund von deiner noch verbleibenden Müdigkeit.
„Warum ist es dann so kalt?"
Du erhältst keine Antwort. Wahrscheinlich hatte er nur mit den Schultern gezuckt.
Dir fällt ein, dass auf einem Stuhl, der in der Ecke steht, dein Bademantel liegt. Der würde dich jetzt kuschlig warm halten. Du hüpfst aus dem Bett und läufst im schnellen Schritt auf den Stuhl zu, in der Hoffnung der eisigen Kälte zu entkommen.
„Y/n, es ist kurz vor sechs und du musst noch deine Sachen packen, Frühstücken, ob du duschen gehen willst, weiß ich nicht, aber du willst dich wahrscheinlich noch frisch machen, also dein Gesicht waschen und einen Kaffee trinken, dafür solltest du mal langsam in die Gänge kommen."
Du seufzt: „Du erwartest gleich so viel?"
Jungkook gibt ein heiseres Lachen von sich und lässt dich wortlos ins Wohnzimmer passieren. „Nicht ich." Hörst du ihn im Vorbeigehen sagen.
Yoongi und Jesse sind noch am schlafen.
Jesse hat den Mund dabei etwas weiter offen stehen und alle viere von sich gestreckt, während Yoongi wegen Platzmangel fast aus dem Bett fällt.
„Guten Morgen." Misu lächelt dich an, doch erschreckt sich leicht bei deinem Anblick. Sie sitzt am Küchentisch vor ihrer halb leeren Kaffeetasse und und steht auf: „Ich mach dir auch ein Kaffee."
Du nickst: „Morgen." Murmelst du währenddessen und ignorierst erstmal die Tatsache, dass du wie ein Panda aussiehst.
Jungkook selbst wuschelt mit der Hand über deinen Kopf und setzt sich an deinen Küchentisch vor eine weitere Tasse und nippt daran. „Du bist ja voll das Morgengrummelchen. Hab ich eigentlich nicht erwartet."
„Dass du sie an sich wachbekommen hast, ist auch echt erstaunlich." Kommt es aus der Küche.
Er zuckt locker mit den Schultern: War ehrlich gesagt gar nicht so schwer." Du setzt dich zu Jungkook.
Misu lächelt freundlich und stellt dir deinen Karamell-Cappuccino mit fettarmer Milch vor die Nase. Du könntest sie dafür küssen. Deine drei Jahre ältere Schwester ist wie Medizin für dich.
„Hast du schon gepackt?" Fragst du kaum hörbar.
„Jap, der Koffer ist auch schon in Jungkooks Auto. Er hat ihn runter gebracht."
Du verdrehst leicht die Augen.
Wenigstens sind alle ziemlich leise an diesem Morgen, also könntest du doch etwas entspannen, selbst unter dem Zeitdruck.
—
„MAN Y/N BEEIL DICH." Misu schreit dich aus dem Flur aus an.
Da kommst du mit deinem kleinen Koffer und deinem Rucksack angewatschelt, um deine Schuhe anzuziehen.
„Gib mir das!" Jungkook nimmt dir dein Gepäck ab und bringt es schon einmal nach unten.
Die Sonne geht gerade auf und taucht deine Wohnung in hellblaues Licht.
Fast wie im Mondschein, wirkt sie irgendwie mystisch und beruhigend.
Deine beiden Freunde liegen immer noch auf der Couch und schlafen.
Ihr Frühstück steht fertig auf dem Tisch und daneben ein Zettel mit ein paar wenigen Anweisungen, wie Abwaschen, Heizung aufstellen und Tür abschließen.
Es ist gerade mal halb Acht Uhr und seit einer halben Stunde freust du dich unheimlich darauf in Jungkooks Auto noch mal ein Auge zuzumachen.
—
"Dann muss ich mich wohl von dir trennen."
Jungkook legt seine Hand auf sein Herz und macht eine Schmolllippe. Er schaut dich mit großen Augen an.
Mit nur noch deinem Handgepäck in der Hand stehst vor der Sicherheitskontrolle, während Misu schon in der Schlange auf dich wartet.
Sie hat als Abschied Jungkook kurz umarmt.
"Wir sehen uns doch spätestens dann wieder nachdem die Ferien vorbei sind. Das schaffst du."
Jungkook muss Lächeln: "Ich mach mir eher darum Sorgen, dass du es ohne mich nicht aushältst."
Da fängt er schon wieder mit dem 'Ich bin der beste'-Gehabe an: "Spiel dich nicht so auf."
Sagst du genervt und läufst zu Misu. Schnell hast du dich noch umgedreht und gewunken, damit er nicht zu sehr frustriert von deinem kalten Abgang ist.
Es ist bald soweit. Nach unfassbar langer Zeit würdest du wieder in ein Flugzeug steigen.
Zwar ist es nicht das erste Mal, dass du fliegst, aber an das letzte Mal kannst du dich nicht mehr so gut erinnern, was wohl einiges aussagt.
Aufgeregt durchläufst du die Sicherheitskontrolle und lässt dich einmal von einer Beamtin abscannen.
Bei dir hat es gepiept.
Wie kleine Kinder hüpfen du und Misu nun zu dem richtigen Gate. Der Flug an sich dauert zwar nicht soo lange, aber genießen würdest du ihn alle mal.
Nur auf das was noch kommt, würdest du dich nicht so sehr freuen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top