Crash of communication in a car

„Oh"

***

Im Auto unterhalten sich Misu und deine Mutter, wie zwei alte Freundinnen, die sich schon lange nicht mehr gesehen haben.
Deine Aufmerksamkeit aber gehört voll und ganz der Außenwelt.

Du gehst an dein Handy und durchstöberst deine Galerie, findest dabei ein Bild deines Lieblingsortes hier in Gwsngju.

Du postest das Bild in deiner Instagram-story.
Und das... Ist dein Account :


Du hast auch kakaotalk, aber das nutzt du irgendwie nur für die Familie und ein paar wenigen Freunden.


Sobald ihr deinem alten Zuhause näher kommt, kommt ein vertrautes Gefühl in dir auf. Ihr fährt die kleinen Straßen hinauf vorbei an Häusern, Parks und Läden.

So viel hast du schon hier erlebt.

„Eomma?! Ich hatte letztens Besuch an der Uni..."

Sie schaut dich ganz unschuldig und mit großen Augen durch den Rückspiegel an: „Von wem denn liebes?"

„Eine gute alte Freundin von dir war da, Evelyn."

Unverkennbar wird sie blass und versucht sich plötzlich komplett nur auf den Verkehr zu konzentrieren: „Bitte lass uns zuhause darüber sprechen."

So nervös wie sie auf die Straße guckt und dabei vermeidet dich anzuschauen, muss sie Angst vor deiner Reaktion haben.

„Bitte sag mir einfach wer er ist."

Misu schaut dich warnend an. Sie sitzt mit vorne, nur du sitzt alleine hinten.

„Henri." Kommt es knapp und sie presst die Lippen aufeinander.

Dir stockt der Atem. Wortwörtlich, denn du fängst an zu husten.
„Der kleine Bruder von Shiwon? Der Henri? Nein, auf gar keinen Fall!"

Ihr seid erst zwanzig Minuten im Auto und schon willst du wieder zurück. Du hast bist zu diesem Moment gehofft eine gute Nachricht und eventuell jemand tolles neu kennenzulernen und ihn dann einfach mit anderen Augen zu betrachten, als mit „ich-bin-gezwungen-dich-zu-heiraten"-Augen.

„Y/n, ich verbitte mir das. Lerne ihn erst neu kennen. Wie lange ist es denn her, dass ich euch gesehen habt? 7 Jahre? Er hat sich seit dem verändert und ist zu einem richtigen Mann geworden." Ihre Augen flattern vor Glück über ihre Macht über dich.

Misu sagt gar nichts dazu und ist komplett verstummt. Ihren Arm stützt sie auf dem Leder am Fenster ab und schaut hinaus, als würde sie nichts mitbekommen. Sie hält sich raus.

„Ich werde ihn nicht heiraten! Er war immer so gemein zu mir!" Du ballst deine Hände zu Fäusten und flüsterst: „So ein hässlicher Charakter."

„Aber du musst heiraten. Keine Widerrede."

Sie hebt ihre Stimme an und schüchtert dich somit ein. Wenn man sich das räumlich vorstellt drängt sie dich gerade in eine Ecke zu Boden.

„Bitte nicht. Ich bin doch noch gar nicht so alt!" Flehst du sie verzweifelt an: „Nicht Henri."

Sie schaltet den Blinker an und biegt in eine Wohnstraße: „Du hast ja nicht mal einen Freund ! Ich verlange doch lediglich, dass du jemanden findest, den du heiraten kannst. Die Hochzeit selbst kann ja warten.
Henri kommt jedenfalls Morgen mit seiner Familie zum Abendessen. Wenn du dich angemessen verhältst und ihm immer noch keine Chance geben willst, dann muss er nicht derjenige sein, den du heiratest. Du sollst einfach nicht so alleine sein und such keine Schwierigkeiten haben, wenn du die Uni beendest und dann auf eigenen Beinen stehen musst."

„Und das bedeutet übersetzt, dass ich mir jetzt in kürzester Zeit jemanden suchen soll, mit dem ich dann den Rest meines Lebens verbringe? Hab ich das richtig verstanden?" Nervös knackst du mit den Fingern und fingst mit den Augen den Autos, an denen ihr vorbeifahrt.

So ein Schwachsinn!

Misu streckt ihre Hand auf einmal so hinter ihren Sitz, dass du sie halten kannst.

„Wenn du es so formulierst, dann ja. Schon richtig." Sie macht kurz Pause: „Aber, denk bitte dabei an die Familie. Heirate jemanden mit Zukunft, der finanzielle Unterstützung leisten kann."

„Und du meinst das mit dem heiraten wirklich ernst, Eomma?" Misu mischt sich endlich ein. Auf sie hört sie wirklich mehr.

Deine Mutter nickt und legt ihren Schal ab...

Nichts desto trotz liebst du deine Mutter unendlich doll, auch wenn sie versucht dein Leben zu kontrollieren.

Sie ist nicht immer so und meint es ja auch nur gut.

Nach einer gefühlt ziemlich langen Autofahrt, fährt ihr endlich in die Einfahrt deines geliebtes Elternhaus und ihr parkt auf eurem Parkplatz.

Appa ist noch nicht zuhause, also vertreibst du dir die Zeig erstmal anders.

Zusammen mit Misu bringst ihr euer Gepäck nach oben in dein altes Zimmer, weil ihres ist in ein Hobbyraum umfunktioniert worden. Ihr werdet also hier gemeinsam übernachten.

Deine Mutter hat das Essen schon vorbereitet gehabt und gegen halb zwei gibt es dann ein kleines Mittagessen. Früher gab es diese immer um drei, aber sie war der Meinung, dass ein Flug dann doch sehr anstrengend ist.

Bis zum Abend verbringt ihr zu dritt die Zeit im Wohnzimmer und unterhaltet euch über das Studentenleben und vielem mehr.

Am Abend kommt dein geliebter Vater nachhause und schnell huschst du durchs Wohnzimmer zu ihm und schließt ihn endlich in deine Arme.

Schon immer hattest du zu deinem Vater ein besseres Verhältnis, als zu deiner Mutter und nur bei Misu war es umgekehrt.

Es geht einfach darum, dass wenn Eomma geschimpft hat, Appa für dich da war und dich getröstet hat.

Zusammen habt ihr Raketen gebaut und seid zum Mond geflogen, während Misu, am Küchentisch, Hausaufgaben machte und Eomma kochte, vielleicht ihr half.

Der Abend vergeht nun unglaublich zügig und die Sonne geht rasch unter.

Also dauerte es auch nicht mehr lange, bis du mit Misu zusammen in deinem alten Kinderzimmer liegst. Sie ist eingeschlafen, nur du liegst wach dort und schaust an die Decke, da leuchtet dein Handy auf.

Snap von Jungkook.

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