,,Also schön...ich erzähle dir alles..."

Karmas Sicht:

Na da war ich aber mal gespannt. Dass Hiyori-san sowas mit ihren Noten getan haben soll, war für mich ein krasses Ding. Dennoch war ich interessiert, denn dieses Mädchen hatte irgendwas an sich, was mein Interesse wecken ließ.
Sie holte einmal tief Luft und fing dann an zu erzählen.
,,Ja, es stimmt. Ich habe meine meine Noten mit Absicht verschlechtert. Aber ich hatte meine Gründe! ...Ich habe mich in meiner alten Klasse nicht mehr wohlgefühlt. Ich bin dort fast gestorben... jeden Tag die gleichen Gesichter, die gleichen dummen Sprüche...da wird man ja krank..."-,,Und Asano-kun hat es herausgefunden." - ,,Hmh...keine Ahnung wie...aber wenn mein Vater das erfährt, kriege ich gewaltigen Ärger...ich wollte es nie so weit kommen lassen...und dabei wollte ich eich einfach nur kennenlernen..."

Traurig ließ sie den Kopf hängen. Es kam nicht oft...nein, es kam nie vor, dass sich jemand aus der A-Stufe für uns die E-Klasse so sehr interessiert. Es war sogar das erste mal, dass jemand so etwas tat.
Hiyori-san kannte uns da noch nicht mal persönlich.
Dieses Mädchen...sie hat nur zu uns gewechselt um sich mit uns anzufreunden, weil sie wirklich an uns interessiert war.
,,Hiyori-san."
Noch bevor sie ihren Kopf heben konnte um mich anzusehen legte ich meine Hand auf ihren Kopf und tätschelte diesen. Ein leichter rot Schimmer machte sich auf ihren Wangen breit und sie schaute mich mit ihren großen grünen Augen an, was mich noch mehr zum schmunzeln brachte.

,,Du brauchst deswegen nicht traurig zu sein. Allein, dass du es versucht hast zeigt, dass du mit eine der wenigen A-Schülerinnen bist die ein Herz haben." - ,,Du bist...nicht sauer darüber, was ich getan habe?"
Ihre unsichere Frage und ihre Redensart ließen mich schmunzeln und ich streichte eine Strähne aus ihrem Gesicht.
,,Ich bin eher sauer darüber, dass Asano-kun versucht dich zurück zu holen. Aber auf dich bin ich stolz, weil du sein Angebot abgelehnt hast."
Sie kicherte und grinste mich dann frech an.
,,Lieber bin ich in der Endklasse mit echten Freunden als in der A-Klasse mit Vollidioten."
Als sie das sagte musste ich ebenfalls grinsen, denn diese Einstellung gefiel mir sehr. Ich war froh darüber, dass sie in unsere Klasse gekommen ist und wenn sie wieder gehen würde, hätte ich gewusst das etwas fehlt.

,,Da fällt mir ein...woher kennt Asano-kun dich eigentlich so gut? Er spricht dich nicht mal mit Anhängsel an."-,,Oh äääähhhmmm...das wirst du witzig finden. Ich kenne ihn seit wir Fünf sind."
Überrascht schaute ich sie an während ich meine Hand von ihrem Kopf entfernte, sie in meine Hosentasche steckte und sie sich am Nacken kratzte.
,,Er war schon immer...anders. Sein Vater und meiner sind Freunde und damals kamen sie uns jedes Wochenende besuchen. Ich habe die ersten drei Samstage ausgehalten. Danach habe ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Irgendwo kann er einem schon leid tun. Sein Vater ist echt schräg. Nein, schräg ist gar kein Ausdruck. Der Typ hat sie nicht mehr alle. Damals hegte er kein großes Interesse an seinem eigenen Sohn und ich glaube nicht, dass sich das bis heute geändert hat."
Bis zum Schluss hörte ich ihr aufmerksam zu und zu wissen, dass die beiden sich aus der Kindheit kennen störte mich irgendwo. Asano-kun war der größte Depp in ganz Japan und er kannte Hiyori-san schon so gut.

Ich kannte sie zwar noch nicht lange aber ich wusste, dass sie etwas besonderes war. Allein ihre Art brachte mich zum Lächeln. Ich war froh sie zu kennen, sonst hätte ich ja auch nicht die Idee mit der Überraschung gehabt.
Langsam näherte ich mich ihrem Gesicht, während sie rot wurde und mit dem Rücken etwas den Baum runter rutschte. Mein Blick war ernst und dies schien sie einzuschüchtern was allerdings nicht meine Absicht war.
,,Ihr habt euch als Kinder aber nicht mit dem Fingerschwur versprochen eines Tages zu heiraten oder?"-,,RED KEINEN MÜLL! NATÜRLICH NICHT!"
Sauer drückte sie mich weg während ich nur grinste. Sie schien den Typen nicht sonderlich zu mögen und das freute mich.

,,Es klingelt gleich. Die anderen werden jede Sekunde hier auftauchen. Lass uns in den Klassenraum gehen."
Damit entfernte sie sich von mir und lief in zum Klassenzimmer, gefolgt von mir.
Im Klassenzimmer angekommen setzte sie sich auf ihren Platz und ich mich auf meinen direkt neben ihr.
Sie schaute die ganze Zeit aus den Fenster und ich hatte das Gefühl, dass sie etwas plagen würde. Was es aber war, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen.
Da läutete die Schulglocke und der Rest der Klasse sowohl auch Koro-sensei betraten den Raum und der Unterricht fing an.

Hiyori's Sicht:

Bis zur letzten Unterrichtsstunde passierte nichts aufregendes. Wir hatten erst Mathe, dann Chemie, dann Sport und zu guter letzt hatten wir Englisch. Nagisa-kun hatte mir ja bereits einiges über die Lehrerin erzählt. Und ja, diese Frau war arrogant. Muss an den großen Brüsten gelegen haben.
Während des Unterrichts stellte sich allerdings heraus, dass sie eine Bitch war weshalb sie auch den Namen Bitch-Sensei so verdient hatte.
Nachdem dann auch diese...nervige Stunde sag ich mal vorbei war, packte ich meine Tasche zusammen und sah, dass nur noch Karma-kun und Isogai-kun mit mir in einem Raum waren.
,,Hiyori-san, gehen wir zusammen ein Stück?"fragte mich der Klassensprecher und ich nickte schmunzelnd.
Er lächelte und sein Blick wanderte zum Rotschopf, der gerade seine Tasche über seine Schulter warf.
,,Begleitest du uns Karma?"-,,Warum nicht?"

Also verließen wir zu dritt den Raum und liefen dann den Berg runter.
Das Wetter war herrlich und es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen.
,,Hach ist das Wetter heute schön."sagte Isogai-kun und Karma-kun und ich konnten dem nur zustimmen.
,,Sag mal Hiyori. Wie findest du Bitch-sensei?"-,,Wie ich die finde? Hmm...ich frage mich eher ob sie auf dem Bauch schlafen kann..."
Isogai-kun fing an zu lachen und ich fiel mit ein. Ja diese Frau hatte nunmal so eine riesige Oberweite, da war es kein Wunder, dass Koro-sensei da nicht weggucken konnte. Und ich? Ich konnte meine Füße sehen wenn ich runter geguckt habe, denn ich hatte kaum eine Oberweite. Schmerz lass nach.

,,Hey, wollen wir noch was unternehmen?"fragte der nette Klassensprecher und ich hätte wirklich sehr gerne zugesagt, aber es ging nicht.
,,Tut mir leid aber...ich habe noch einen wichtigen Termin."
Und damit lief ich in die andere Richtung als Karma-kun und Isogai-kun ohne noch etwas zu ihnen zu sagen.
Als Tochter der Kurasaki Familie muss man vieles machen, wie zum Beispiel die Familie präsentieren wenn der Vater nicht im Hause ist.
Und dafür muss eine Rede gehalten werden, die ich erst Proben musste.
Als ich Zuhause ankam sah ich, dass die Schuhe meines Vaters am Eingang standen, was mich doch sehr verwirrte da er eigentlich an dem Abend länger arbeiten musste.
Ich lief zum Arbeitszimmer meines Vaters und sah, dass die Tür nur angelehnt war.

,,Hiyori ich weiß, dass du da bist. Komm sofort rein."hörte ich ihn sagen und ich merkte wie sich Panik in mir breit machte. Denn wenn er etwas sofort von mir verlangte, dann hieß das oft nichts gutes. Gerade nicht, wenn er so schlecht gelaunt klang.
Langsam betrat ich den Raum und mein Vater stand mit dem Rücken zu mir.
Er schaltete gerade sein Smartphone aus, weshalb ich davon ausging  dass er gerade telefoniert hatte.
,,Hiyori. Wir sind doch eine Familie richtig? Ich dachte du wolltest mich nie enttäuschen."
Er drehte sich zu mir um und ich ahnte schon was los war. So wie er mich anschaute. So voller Enttäuschung und voller Hass.
So viel zu dem Satz ,,Wenn Blicke töten könnten."
Dies traf in dem Falle am besten auf mich zu.
,,Ich habe gerade einen Anruf erhalten. Von Asano Gakushū. Er sagte, dass du die Klasse gewechselt hättest. Und das in die 3-E. Hinter meinem Rücken."
Ich ballte meine Fäuste und schenkte meinem Vater nicht einen Blick.
Ausgerechnet Asano-kun hat mich verpetzt. DIESES RIESEN BABY!

,,Vater ich kann das erklä-" - ,,Weißt du eigentlich wie viel Schande du damit über deine Familie bringst?"
Schande? Schande über die Familie? Welche Familie denn? Seitdem Mutter nicht mehr am leben war, hatte er doch eh keine Zeit mehr für mich, sondern war nur am arbeiten.
,,Du wirst diese Schule nicht mehr betreten geschweige denn die E-Klässler sehen."
Mir stockte der Atmen als er das sagte. Ich wollte nicht weg. Ich wollte da bleiben! Bei meinen Freunden!
,,Aber Vater du kannst doch nicht- " - ,,SCHWEIG HIYORI! DU BIST EINFACH NUR UNHÖFLICH DEINEM VATER GEGENÜBER! DU WIRST NIE MEHR ZU DIESER SCHULE GEHEN VERSTANDEN?!"
Erschrocken lief ich einen Schritt zurück und rannte dann weinend raus.
Warum hörte er mir denn nie zu?
Ich knallte die Tür hinter mir zu, warf mich aufs Bett und weinte dann einfach nur in mein Kissen.
Ich dachte in dem Moment an meine Klasse, an Koro-sensei und an meine Mutter.

"Irgendjemand...bitte hilf mir..."

//Aloha ihr Buenos. :D
Na alles fresh?
Okay uhm...diesmal fällt mir leider kein Thema ein, über das wir quatschen könnten. Da merkt man wie langweilig es Zuhause ist. :D
Ich möchte gerne raus gehen...

Naja, ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen.
Also dann man liest sich,
Eure Anny. :3//