Ruhig Blut!

"Was ist Süße?", fragt meine Mutter und sieht mich an. In solchen Momenten sieht sie immer wie die Perfekte Mutter aus, die niemals Fehler macht. Dann fällt es mir immer besonders schwer ihr etwas zu sagen was sie ganz bestimmt kränkt oder aufregt. "Du... eh ich...", sage ich. Toller Anfang für ein Gespräch findet ihr nicht? Ich hole tief Luft und dann: "Ich habe eine Macke!" Zuerst sieht meine Mutter in etwa so aus wie die beiden Jungen vom Schulhof, doch dann verändert sich ihr Gesichtsausdruck und sie schaut mich erschrocken an. "Oh Schatz! Du hast eineMacke bekommen? Heute? Ich..." "Nein!", unterbreche ich sie. "Ich habe diese Macke seit ich vier Jahre alt bin! Ich hab es euch nicht gesagt weil ich Angst hatte, dass ihr mich nicht mehr akzeptieren würdet... Es tut mir Leid..." Meine Mutter starrt mich nur an. Diese vorwurfsvolle Miene die sie immer aufsetzt wenn ich lüge hasse ich noch mehr als das Geschrei von meinem Vater. "Du... Ich...", sagt sie sprachlos. Was habe ich getan? Ein rückzieher geht nicht mehr. Vielleicht könnte ich weglaufen und nie mehr wiederkommen. Am liebsten würde ich im Boden versinken. Bevor ich diese Möglichkeit weiter in erwägung ziehen  kann fragt meine Mutter:" Was ist deine Macke? Ist sie gefährlich?" Ich blicke zu Boden. "Ja... Ich kann Explosionen erzeugen. Ich muss sie von Opa haben..." Meine Mutter sieht mich an als wäre ich ein gefährliches Tier. Jetzt ist eh alles zu spät um es aufzuhalten also sage ich: " Ich möche eine Heldin werden! Ich habe mich an der U.A. eingeschrieben. In etwa Zehn Monaten ist die Aufnahmeprüfung. Darf... Darf ich es versuchen?" Es sieht nicht so aus als ob meine Mutter positiv darauf reagieren würde. Dann sagte sie: "Raus..."

Ich stehe draußen im Park und telefoniere mit meiner Freundin Hinata. Natürlich sind wir nicht so gut befreundet wie Suki und ich aber Suki lebt nunmal in Hosu und ich habe nicht einfach die Möglichkeit zu ihr zu kommen, wenn mir etwas mal nicht passt. "Klar darfst du heute bei uns bleiben! Meine Eltern sind sowieso nicht da!", sagt Hinata und sagt bis gleich. Ich gehe zu den Fahrrädern, schließe das Schloss auf und stehe fünf Minuten später vor Hinatas Tür. "Da bist du ja!", sagt sie und lächelt. "Hallo.", erwiedere ich mit gesenktem blick und folge ihr in die Wohnung. Hinata dreht sich zu mir um und hält mich fest. "Kopf hoch! Du hast es immerhin geschafft ihr davon zu erzählen!", sagt sie und grinst mich an. Ja! Danke! Das habe ich jetzt gebraucht! Eine Erinnerung an das wundervolle Gespräch mit meiner Mutter und genau das Ergebnis, welches ich mir erhofft hatte! Aus unserer Wohnung geschmissen zu werden! "Hmh...", sage ich und folge ihr in ihr Zimmer.

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