(30)
『Jimin』
„I-st er wirklich hier? Jimin ist bei dir?", es ist tatsächlich Taehyungs Stimme. Zwischen seinen Fragen hört man sein lautes Atmen, er ist gestresst und wahrscheinlich nervös.
Er hatte Angst um mich.
Von Jungkook höre ich keine Antwort, jedoch höre ich Schritte, welche auf das Wohnzimmer zu kommen und die Tür, wie sie plötzlich ins Schloss fällt. Kurz darauf nehmen meine Augen, welche immer noch auf die offene Tür gebunden sind, dann eine Silhouette wahr.
Sofort hebe ich meinen Blick von der Türschwelle, in voller Ruhe, fährt er den vor mir erschienen Körper entlang, bis er in einem Gesicht hängen bleibt.
Über dieses rinnen Massen an Tränen, während die Augen welche es so üblich immer bestücken, während die Tränen störend erscheinen, mich mustern.
Sie funkeln, seine Atmung verschnellert sich.
Er soll nicht weinen! Nicht meinetwegen!
Grade will ich aufstehen und ihn dann in meine Arme schließen, da nimmt Taehyung mir dies ab und steht direkt vor mir.
Der Geruch von meinem besten Freund steigt in meine Nase. Es gibt mir sofort ein Gefühl der Wohle und scheint so heimatverbunden.
Langsam kniet sich der Jüngere dann hin und ist auf einer idealen Höhe, um ungestört, ohne Hebung des Kopfes, unsere Augen zu verbinden.
In Gedanken vertieft hebt er seine Hand und legt diese an meine Wange, dieser Kontakt, beschert mir sofort ein unwohles Gefühl und ich erstarre. Er scheint dies zu merken, denn sofort strahlt sein Blick pur und einzig Besorgnis aus.
Sachte streicht er über meine Wange und sofort genieße ich diese Berührung dann.
Er hat dies immer gemacht, wenn es mir schlecht ging oder irgendwas passiert ist.
Er gibt mir ein Gefühl der Geborgenheit und ich fühle mich automatisch wohl.
Mehrere Minuten gebe ich mich dann komplett dem Gefühl hin, welches von seiner Hand mir gegenüber so unglaublich scheint.
Jedoch lässt er dann plötzlich von meiner Wange ab und fährt über meinen Körper, eh er meine Hand mit dem Tee erreicht. Die Tasse nimmt er sachte aus meinem widerwillig lösenden Griff und gibt sie Jungkook, welcher die ganze Zeit hinter uns stand.
Sobald ich mich leer fühle, keine Tasse, keine Berührung von Tae, stoppt er dies Gefühl.
Sanft nimmt er meine Hand, legt sie in seine und zieht mich vom Sessel hoch.
Kaum stehe ich, nimmt er Platz auf den Sessel und zieht mich auf seinen Schoß.
Diese Wärme von ihm ausgehend, gibt mir ein unglaubliches so liebevolles Gefühl. Jedoch ist dies anders, keine schlechten Hintergedanken, nichts. Es ist einfach nur ein komplettes Gefühl der Wohle, welches sich komplett in mich einnistet und mich näher an meinen besten Freund schmiegen lässt.
Dieser fährt währenddessen beruhigend über meine Seite und haucht mir einen Kuss auf meinen Haarschopf. Genießerisch schließe ich nun meine Augen und gönne meinen Körper diese so bekannte, gewollte und wunderbare Nähe.
Als meine Ohren ein Geräusch wahrnehmen, öffne ich langsam meine Augen.
Jungkook hat meinen Tee auf den Couchtisch gestellt und sich wieder auf das Sofa gesetzt.
Diese Situation nutzt Taehyung, um nach meinem Kinn zu greifen. Sachte führt er meinen Blick zu sich und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Der Wind hat diese wohl wirr, kreuz und quer, auf meinen Kopf verteilt.
Sobald mein Blick auf Taehyungs Gesicht gehaftet ist, bewegen sich seine Lippen.
Meine Augen liegen dabei fest auf diesen und beobachten diese Bewegung, während meine Ohren den Klang dieser bekannten und schönen Stimme, nur zu gerne in sich aufnehmen.
„Ji-min w-as ist passiert? Du warst einfach weg und nicht mehr erreichbar.."
Nun wird sein Blick von Trauer und Schmerz eingenommen, erneut bin ich der Auslöser.
Es versetzt meinem Herz ein Stechen. Warum bin ich so? Ich mach doch eigentlich nichts Schlimmes, beabsichtigt, dennoch leiden Menschen. Einzige aufgrund von mir.
Stark schlucke ich all dies herunter. Er ist mein bester Freund und auch wenn ich es nicht will, Jungkook und Taehyung verdienen antworten.
Langsam öffne ich meinen Mund, jedoch regen sich meine Stimmenbänder, wie es mein Kopf eigentlich als Befehl rausgab, nicht.
Somit lass ich meinen Blick hinter Taehyung an die Wand wandern.
„Jimin, bitte spreche mit mir."
Ich höre wie seine Stimme zittert.
Er ist erneut den Tränen nah.
Das Gefühl, wenn der beste Freund auf einmal verschwunden ist und man mehrere Tage nichts von ihm hört und jetzt plötzlich sitzt er vor einem und schweigt, muss so unglaublich schmerzlich sein.
Taehyung darf und soll nicht weinen.
Nicht erneut meinetwegen. Das hat er die letzten Tage, wie seine so sorgenvollen Augen es verraten, wohl oft genug getan. Nicht nochmal. Diese Röte soll schwinden.
Somit lege ich meinen Blick in seine Augen.
Sie sind so wässrig.
Sofort lässt dieser Anblick auch meine Augen überfluten. Die folgenden Worte lassen diese dann aber auch fallen. Bei uns beiden.
„T-aehyung, i-ch..", stark zittern meine Lippe vor Angst, während die Tränen über meine Wangen rinnen. „...w-urde e-entführt."
Geschockt weiten sich seine Augen und er sieht mich mit einem intensiven Blick an.
„Was?! Wie meinst du das?! Warum wirst du denn bitte entführt? Würdest du verletzt?"
Sofort löst sich sein Blick von meinen Augen und fährt meinen Körper entlang.
Ich muss ihm alles erzählen.
„I-ch habe acht Briefe b-bekommen. Von einem Stalker. Und er hat mich g-geholt. Am Tag des achten Briefes.", abgehackt, bringe ich bei diesen Worten, welche nur schmerzliche Erinnerungen hervorrufen, nur kurze Sätze heraus.
„Warum bist du damit nicht zur Polizei gegangen? Oder hast es mir gesagt?!"
Nun weiten sich meine Augen und meiner Kehle entkommt ein lautes ausführliches Schluchzen. Während über meine Wangen eine Flut von Tränen läuft und diese komplett nässend befeuchtet.
„I-ich w-ar bei der Polizei-", sein so von Sorgen erregter Blick, bekommt auf einmal einen Hauch von Verwirrung, während mich erneut ein starkes Schluchzen unterbricht.
„E-er hat sie u-umgebracht."
Sofort weitet sich sein Blick geschockt.
„Die b-beiden Polizisten und auch den Professor, hat er u-umgebracht."
Ich weiß nicht, woher ich die Kraft für diese ganzen Worte nahm, aber danach fällt mein Gesicht in seine Halsbeuge und feuchte diese voll Verzweiflung mit meinen Tränen an.
Ruhig streicht er über meinen Rücken und schlingt seine Arme um meinen vom Zittern eingenommen bebenden Körper.
Langsam fällt mein Arm um seine Schulter und ich drücke mich näher an ihn, ich brauche diese Wärme und Nähe. Einzig von ihm.
Eine gewisse Zeit sitzen wir stark weinend in den Armen des anderen, während ich immer zu spüre, wie seine Tränen auf meinen Arm fallen.
Jedoch habe ich mich dann auch in den Schlaf geweint und nehme nichts mehr wahr.
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『Taehyung 』
Er wurde entführt.
Mein so unschuldiger Jimin, wurde das Opfer von einem brutalen und besessenen Stalker.
Warum er? Warum wird seine Schönheit und die reine seiner Seele von einem kranken und zerstörten Menschen, auch in das dunkle Loch gezogen?
Ich merke wie seine Psyche leiden musste, er ist komplett am Ende.
Auf einmal nimmt sein Schluchzen ab.
Seine Atmung wird ruhig und gleichmäßig.
Er schläft.
Ich drücke ihm noch einen Kuss auf den Schopf, eh ich meinen Blick hebe und zu Jungkook sehe.
Er hat auch Tränen verloren. So einige.
„Ich muss es der Polizei sagen."
Sofort schüttelt der Jüngere geschockt seinen Kopf und seine Augen weiten sich.
„Er hat doch gesagt, wozu der Typ in der Lage ist!"
„Jedoch weiß dieser nicht, was ich weiß."
„Taehyung lass das und frage Jimin lieber."
„Er wird es nicht wollen."
„Und dafür wird er einen guten Grund haben!"
Jimin sieht so erschöpft aus. Wie ist er vor diesem Monster geflüchtet?
Ich muss es ausnutzen. Stumm stehe ich somit auf, beachte Jungkook nicht und trete in sein Gästezimmer.
In diesem lege ich Jimin sachte auf das Bett und decke ihn zu. Sobald ich in der Tür stehe, sehe ich ihn nochmal an, er schläft so ruhig. Er sieht friedlich aus. Jedoch musste er soviel durchmachen, in ihm ist alles außer Frieden und dieser wird wohl auch nicht auf die Schnelle zurückkehren.
Ich schließe die Tür und erblicke sofort Jungkook, welcher vor mir steht und mich mustert.
„Ich werde ein Taxi rufen. Der Typ wird wahrscheinlich nicht mal wissen, dass ich hier war."
Jungkook sieht immer noch nicht begeistert aus, sagt aber auch nichts.
Somit greife ich nach meinem Handy und rufe ein Taxi. Er weiß wie stur mein Willen ist, er könnte nichts an meiner Entscheidung ändern.
Kurze Zeit später höre ich ein Hupen vor der Tür.
„Ich komme so schnell wie möglich zurück. Bleib bei Jimin."
„Ich werde ihn schon nicht alleine lassen."
Bekräftigend nickt er und greift nochmal kurz nach meiner Hand.
„Sei vorsichtig Taehyung. Wir haben es hier mit einem kranken Menschen zu tun. Ich will nicht das dir was passiert."
„Wir schaffen das. Alles wird wieder gut."
Somit drücke ich seine Hand nochmal und verlasse dann das Haus, eh ich ins Taxi steige und zur Polizeiwache gefahren werden.
Es gab so vieles was ich in dem Moment meiner Worte nicht wusste.
Nichts wird gut.
Und dieser Psycho hat alles gesehen.
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