(29)

『Jimin』

Ich will schon aufgeben, verzweifelt zusammensacken und endlich den Gefühlen, welche sich schon lange durch den ganzen Schmerz und der Schwäche, ansammeln, freien Lauf lassen.
Die Tränen füllen meine Augen komplett, wollen diese in großen verzweifelten Tropfen verlassen, da öffnet sich plötzlich die Tür vor mir und hält sie somit vor dem Fall ab.

Dort steht ein junger Mann.
Ich kenne ihn, er kennt mich.
Er ist ein Kindheitsfreund von Taehyung und wir sind uns schon öfter begegnet. Mittlerweile auch Freunde.

„Jimin?!"
Sofort muss ich leicht lächeln und lass den Tränen freien Lauf. Endlich steht jemand vor mir, den ich kenne. Jemand dem ich freiwillig gegenübertreten will und den ich wirklich mag.

„Was machst du hier, bist du nicht vermisst?"
Ich hab das Gefühl, meine stark fließenden Tränen, trennen meine Stimmenbänder ab, weswegen ich nur nicken kann.
Panisch sieht Jungkook sich um.
Was sucht er? Einen Grund weswegen ich verweint und nicht redend vor seiner Tür stehe? Wenn er diesen sehen sollte, sehe ich meine Freiheit ziehen, an mir vorbei.
Plötzlich legt er seinen Blick dann wieder auf mich:„Komm erstmal rein. Es ist kalt und der Pullover gibt dir kaum Schutz!"
Wieder kann ich nur nicken, jedoch überkommt mich auch die pure Erleichterung. Ich bekomme Schutz.

Somit schleiche ich schlapp und kraftlos durch die vor mir geöffnete Tür, welche kurz darauf auch wieder in ihr vorgesehenes Schloss fällt. Mich überkommt eine unglaubliche angenehme Wärme. Mein Hals schmerzt zwar immer noch vor Kälte, aber die Haut wird von keiner unangenehmen sich erstreckenden Gänsehaut eingenommen. Somit gehe ich in diesem langsamen Tempo zum Wohnzimmer. Welches mir bekannt, kein Hindernis des Findens darstellt.
Voller Erschöpfung lass ich mich in diesem ankommen, in Züge meiner Schwäche, auf den Sessel fallen.
Hier waren noch nie rote 'Weinflecken'.

Jungkook ist der Engel in Person. So unschuldig, ich glaube er ist eine der Personen, welche sofort mit mir um den, leider verstorbenen, Käfer trauern würde.
„Also was machst du hier?"
Langsam setzt sich mein spontaner ungewollter Gastgeber auf das Sofa, welches vor mir gelegen ist. Ich schenke ihm jedoch keine Beachtung. Emotionslos sehe ich die hinter ihm erstreckende Wand an.

„Jimin, du bist seit 3 Tagen als vermisst gemeldet. Was ist passiert?! Wir müssen die Polizei rufen."
Meine Haare stellen sich auf. Die Polizei wird vielleicht zu locker an die Sache gehen und er bringt sie dann erneut um. Ich kann keine Menschenleben mehr mit unbedachten und normalen Handeln in Gefahr bringen. Einen kranken Verstand kann nichts stoppen.
Er wird mich suchen, für mich kämpfen und wahrscheinlich auch töten.

Der Tod wird sogar höchstwahrscheinlich, auf jeden Fall, ein Teil sein, jedoch wusste ich dies in diesem Moment noch nicht.
Der Tag wird alles außer ruhig und friedlich verlaufen, so wie ich es mir doch eigentlich sehnlichst wünsche.

Stumm schüttel ich meinen Kopf. Sofort schellt sein Blick von Sorgenvoll, zu purer und starker Verwirrung um. Dies ignoriere ich und fasse mich an meinen Hals. Er fühlt sich immer noch so geschwollen an, ob ich reden kann?
Ich sollte.
„K-a-nnst du mir einen Tee m-machen und vielleicht Taehyung a-anrufen? Er soll bitte herkommen.. ", sofort legt sich die Verwirrung, eh er dann nickt und aufsteht. Er weiß nicht was mit mir passiert ist. Er will nur mein Bestes. Und wenn ich ehrlich bin, will ich auch nicht, dass er es je erfährt. Ich höre noch wie er aufsteht und seine Schritte über den Boden schallend, ins Nebenzimmer verschwinden.
Meinen Blick nicht von der Wand lösend, höre ich kurz darauf seine Stimme.
Man könnte so schnell denken, dass die Person Selbstgespräche führt.

Dies tut sie ja für die Menschen, welche ihr gegenüber stehen oder vielleicht auch nur die Stimme hören, auch. Jedoch könnte die Person vertieft in ein wichtiges Gespräch sein. Die Technik ist auf eine gewisse Art so faszinierend. Sie lässt dich für ausstehende schnell als psychisch krank dastehen.

Hoffentlich kann Taehyung kommen.
Ich brauche ihn grade... seine Stütze.
Jedoch wird er auch die Polizei rufen wollen, nachdem ich ihm alles erzählt habe. Ich kann ihn dies nicht ausreden, egal was ich sage, er will, dass ich Hilfe bekomme. Mich endgültig sicher fühle. Aber, jener welcher mir jegliches Gefühl von Sicherheit nimmt, entzieht es mir auch, wenn er irgendwo weit weg gesperrt von mir ist und hinter den Gittern mit seinen Klingen spielt. Er hat sich in meinen Kopf gesetzt.
Ich kann dies nie wieder vergessen.

Vor allem kann ich aber auch diese zarte und mich beschützende Seite nie vergessen.
Er hat für mich, zwar gegen meinen Willen, getötet. Es ist unglaublich. Er hat mir auch zweimal das Leben gerettet. Jedoch hat seine Art, wie er trotz der positiven Faktoren mit mir oder eher auch mit anderen umgeht, mein Leben tausendmal zerstört. An diese Angst und dieses Unwohlsein, welches er mir gibt, kommt er nie ran. Ich kann mich in seiner Gegenwart nie komplett sicher fühlen.
Deswegen kann und will ich auch nicht bei ihm bleiben.

Er macht mich krank, ich leide drunter.
Jedoch will er mich und sobald ich weg bin, scheint er unter meinen Entzug zu erkranken.
Es ist ein Kreislauf, von welchen ich kein Teil sein will. Jedoch bin ich dies automatisch.

Ich bin nämlich Park Jimin das Einzige, was er will. Die zweite Hälfte vom Kreislauf, welche diesen vervollständigt. Nur weil ich da bin ist das alles passiert, die ganzen Tode. Sie würden ohne mich nicht auf die Art und Weise existieren.
Genau diese Menschen würden vielleicht jetzt noch leben. Glücklich. Aber irgendwas hat einem Psycho den Grund gegeben es zu beenden und dieser Grund war ich.

Ich kann das nicht. Ich will so nicht leben.
Es macht mich so krank, jedoch ist er jetzt auch krank.

Wenn wir beide voneinander entfernt sind, wächst von uns beiden die Kränke. Jedoch ist ein wichtiger Faktor, dass meine Kränke nicht heilbar ist. Sie wird immer wachsen, egal wo ich bin.

„Taehyung kommt gleich. Ich musste ihn davon abhalten, nicht gleich die Polizei anzurufen und habe ihn sogar überzeugt."
Leicht lächelnd setzt sich Jungkook wieder, mir gegenüber, auf das Sofa und mustert mich.
„Der Tee muss noch ziehen, aber ist bestimmt auch gleich fertig."
Somit wende ich mich von der Wand ab und sehe ihn an. Sofort sehe ich seine Augen wieder besorgt funkeln. Er kennt mich als so lebensfrohe Person. Mich so zu sehen schmerzt wahrscheinlich.
Erneut leiden Menschen meinetwegen.

Nach kurzer Zeit, in der wir uns einfach nur angesehen haben, steht er auf.
Kaum haben meine Ohren sein Verlassen des Raumes wahrgenommen, erscheint eine Tasse vor meinen Augen.
Dankend sehe ich ihn an und nehme diese dann in meine Hände. Diese sind zwar mittlerweile warm, jedoch genieße ich die nochmal erhöhte Hitze der Tasse sehr.

Es ist erneut fast keine Zeit vergangen, da geschieht etwas Neues.
Es ertönt das Läuten der Türklingel, wie bei mir vorhin und erreicht mein Ohr mit seinem grellen Ton. Leicht zucke ich zusammen. Die kurze Ruhe wurde grade schon zum Genuss...

Müde sehe ich zu Jungkook, langsam führe ich die Tasse zu meinen Lippen und puste. Draußen hat die Kälte mir Leid zugefügt, hier in der Wärme muss es nicht auch noch die Hitze.
Kurz nachdem ich etwas von dem Tee geschlürft habe, läutet es erneut. Jungkook sitzt unbewegt vor mir, er scheint so tief in Gedanken.

Jedoch hat der erneute Klang der Klingel ihn zum Erheben erregt.

Kaum hat er sich auf zur Tür gemacht, freue ich mich schon darauf, gleich Taehyungs Stimme der Begrüßung zu hören.

Es wird doch wohl Taehyung sein? Zeitlich passt es, er hat wahrscheinlich vor Aufregung und Freude, ein Taxi gerufen.
Aber was ist, wenn es jemand anderes ist?
Jungkook öffnet so unschuldig und unwissend die Tür, es könnte Psycho sein und er hat mich doch verfolgt!
Habe ich grade einen Freund bei meinem Feind ausgeliefert?!

Nun angespannt, halte ich Tasse weiterhin in meinen Händen und starre in den Flur, wobei ich die Tür leider nicht sehen kann.

Jedoch höre ich, wie sie sich öffnet.
Bitte sei Taehyung!

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『Yoongi』

Die Kälte umringt mich komplett, während in mir die Wärme ruht. Ich bin komplett abgekapselt, von der Kälte und einfach von allem.

Wo könnte Jimin wohl sein.
Ist doch klar wo.
Ich weiß alles über ihn und auch alles über seine Freunde, meine möglichen Feinde, weil sie der größte Fake des Jahrhunderts sein könnten, vielleicht aber auch meine Verbündeten. Jene welche zum Gleichen Liebe verspüren. Die Liebe zu Jimin spinnt zwischen uns einen Draht, sie wissen zwar nichts von meiner Existenz, aber ich weiß alles. Und ganz leicht kann ich eine Zange nehmen und den Draht durchtrennen. Mit dem durchtrennten Draht kann man auch viel machen. Zum Beispiel um den Hals von Scheusalen, die Jimin verletzen, binden. Und knips, sichere deine Knoten etwas, das Licht ist aus.

Er ist bei Jungkook.

Einer seiner Freunde, welche in meiner Nähe wohnen.
Jimin war öfter bei ihm, jedoch anfangs eher nur aufgrund von seinem besten Freund Taehyung.
Dieser und Jungkook scheinen schon lange eine Freundschaft zu pflegen.
Und als Jimin in dieser vorgestellt wurde, wurde er schnell ein Teil dieser.

Mein kleiner ist so gutmütig, sein Herz ist das reinste was ich je betrachten durfte. Es schlägt so unschuldig, ich liebe ihn.
Ich biege ab und verlasse somit die leere Straße, in der einzig mein Haus steht.
Jedoch ist es hier genauso ruhig, keine Menschenseele, sieht aus dem Fenster oder geht über die Straße.

Das übernehme ich. Ich überquere die Straßen und sehe in die Häuser, in denen meine Augen eigentlich nichts zu suchen haben.
Streite in der Nachbarschaft, von welchen ich natürlich sofort, ohne sprechen, Bescheid weiß, sind immer gute Motive. Aufgrund von mir sitzt vielleicht ein, ehemaliger, Nachbar hinter Gittern. Er hat nach einem Streit nämlich seine Frau in der Küche niedergestochen. All die Spuren des Einbruches waren dabei gestellt. Immerhin wollte er nicht als Schuldig dastehen. Obwohl er dies unter Tränen so oft gesagt hat, hat ihm niemand Glauben geschenkt.
Jedoch war er doch so unschuldig und rein.
Dabei bin ich mir sicher, dass ich nur die Zukunft angekurbelt und der Tod durch andere, fremde, meine, Hände aufgetreten ist.

Erneut biege ich ab und erblicke auch sofort Jungkooks Haus.
Er ist neu in meiner so geliebten Nachbarschaft.

Vor der Tür steht ein Junge. Er wirkt aufgewühlt und wippt auf und ab.
Ich bleibe stehen und fokussiere meinen Blick.

Taehyung.

Seine Aufregung deutet wohl darauf hin, dass irgendwas passiert ist. Vielleicht etwas, dass ihn glücklich stimmt?
Jimin muss hier sein. Er hat diesen vermisst, hab ich aus sicherer Quelle. Namjoon, er studiert mit Taehyung und Jimin, sie sind oft in gleichen Lesungen. Und weil er in vielen Lesungen neben Taehyung sitzt, musste dieser einiges ertragen. Bevor es dazu gekommen wäre, hätte mein Messer oder was anders, was gut ein Leben ausschalten kann, genommen und seinen Sprechwahn gestoppt.
Naja, auf jeden Fall ist Jin sehr gut mit Namjoon befreundet.
Jin hat sich dann dabei bei mir aufgeregt, dass Namjoon ihn die ganze Zeit mit seiner Aufregung genervt hat. Taehyung soll Namjoom nämlich seine ganzen Sorgen erzählt haben.

Also habe ich meinen Engel gefunden.

Das ging ja schnell, ist schön, wenn man alles über das Leben von jemanden weiß~

Nun nehmen meine Augen wahr, wie Jungkook die Tür öffnet, er sieht auch aufgeregt aus. Schnell fällt die Tür nach Taehyungs Rennen in das Haus wieder zu.

Jungkook versteckt Jimin also?
Mein Süßer hat bei ihm Schutz gesucht, vor mir.
Aber warum?
Ich habe ihm doch nie etwas getan?
Immerhin liebe ich ihn!

Also stellt sich Jungkook zwischen meine Sehnsucht zu Jimin, er wird mich wohl kaum zu ihm lassen.

Niemand stellt sich zwischen Jimin und mir! 

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