(27)
『Jimin』
Die Hände vor meinen Gesicht haltend, gebe ich mir ein inneres Gefühl des Schutzes. Meine Hände verbergen die Tränen vor anderen, ich bin schwach, aber die Schwäche trage ich für mich.
Dass Psycho und vielleicht auch Jin, welcher sich endlich mal vom Einkaufen befreit zurück ins Haus begeben hat, mein Schluchzen gehört haben und die Tränen vermuten, ignoriere ich dabei komplett.
Sie tun es immerhin auch.
Oder steht hier jemand in meiner Nähe, nimmt die Hände von meinem verweinten Gesicht, trocknet meine Wangen und gibt mir auch ein Gefühl des Schutzes? Nein. Ich bin alleine.
Dies ist auch das, was ich will. Ob sie es wissen?
Jedoch wäre dieses Gefühl von Schutz, während jemand anderes als du selbst, durch den Mangel von Flüssigkeit, deine Tränen stoppt so befreiend. Es würde dieser kalten und schon fast nicht lebenswerten Welt, einen Wert des Lebens geben.
Denn man trägt das Wissen in sich, dass jemand für einen das ist, in schweren Zeiten schützt und stützt. Man ist nicht alleine auf dieser Umfangreichen so eigentlich komplett Fremden Oberfläche, auf der wir Tag täglich unterwegs sind und eigentlich nicht wissen, wo wir sind, wohin wir gehen oder was auf diesen gewohnten Weg alles passieren kann.
Yoongi hat mir mit seinem Handeln gezeigt, dass genau dieser Gedanke richtig ist. Es kann alles passieren. Die Umgebung kann noch so sehr zum Alltag gehören, jeden Tag könntest du das letzte Mal deine Füße im Schwung des Gehens dort entlang bewegen.
Jedoch hat Yoongi mir nicht nur starke Angst bekräftigt und klargemacht, nein, er hat mich auch gebrochen. Er hat meine reine friedliche Seele zerstört. Ich trage dieses Trauma in mir, welches ich wohl damit auslebe, dass ich die Flucht nicht mal versuchend wage. Andere würden die Stille, der vermeintlichen Nacht, verdammten Deckenleuchten, ausnutzen und den Schlaf des Psychos zur Flucht verwenden. Ich stattdessen, sitze weinend auf den Boden oder schlafe den ganzen Tag, immerhin will ich dem Hausherren nicht begegnen.
Dies alles ist so, weil mein erster Versuch der Flucht so tief in meinen Kopf hängt. In meinen Gedanken gefangen spielt dieses Szenario in einer Dauerschleife. Ich habe Wärme in Rot auf meiner Haut gespürt, fremde Wärme. Welche in das Innere eines Lebens gehört, jedoch unschuldig noch in ihrer Hitze auf mich hinab geregnet ist, während meine Augen wie eine Videokamera, dass alles gesehen haben und es mich nun nicht mehr vergessen lassen. Ich weiß nicht, wer der Typ war, ich weiß nur, dass er wegen seiner Grobheit sterben musste.
Warum hat er nicht stärker zugegriffen, ich wäre ihm fürs Endgültige abschnüren der Luft so dankbar gewesen. Obwohl ich im Moment der Tat nichts außer Angst, welche dieses Ende nicht wahrhaben wollte, verspürt habe.
Yoongi hat mich vor den Fängen des Monsters gerettet, auf seine eigene Art. Dies ist der Grund weswegen er in meinen Augen das Monster und diese große über mich ragende Gestalt, wäre fast mein Retter geworden. Ich wäre fast aus einem Leben, welches ich so nicht leben will, gerettet wurden.
So war es auch bei dem Feuer.
Ich wollte es beenden, ich will so nicht leben.
Aber Yoongi hat mich gerettet. Er hat mich von der Tür wegschubst. Für die Flammen, welche schon nach mir greifen wollten, war ich auf einmal so fern und die Wärme von ihnen, welche mir die letzte Ehre erweisen wollte, war ungewollt so kalt.
Ich wollte es beenden.
Er hat mir nicht nur beide Male ein Ende mit Schmerz erspart, sondern beide Male dafür gesorgt, dass ich am Boden war. Und über mich gelegen war ein anderer Körper. Beim Feuer war es Granny, er hat ein absterben meiner Lunge verhindert. Beim ersten Mal jedoch war es eine Leiche. Ich hatte Kontakt mit einer Leiche.
Es bildet sich wieder diese Gänsehaut.
Dennoch hat er mich gerettet.
Sollte ich ihm vielleicht doch dankbar sein?
Stumm nehme ich voller Ruhe die Hand von meinen Wangen. Die Tränen haben angetrocknet mittlerweile eine Kruste gebildet. Als ich über meine Wangen wische, wird diese dadurch unter eine unangenehme Spannung gesetzt.
Dies ignorierend stell ich mich auf, trotte voller Schwäche zu meinem Bett und lass mich auf dieses Fallen.
Oh ja, ich sollte ihm dankbar sein.
Vielleicht kann ich jetzt doch endlich wie jeder normale Mensch handeln und die Flucht ergreifen.
Aber erstmal schlafen, ich bin zu Schwach.
Flüchten kann ich in Halbschlaf wohl schlecht.
Diesen Gedanken beendet schlafe ich mit einem hauchzarten Lächeln der Hoffnung ein.
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Müde öffne ich wie schon so oft, in diesem Zimmer auf diesem Bett, meine Augen.
Kaum ist dies Geschehen, setze ich mich auf, ob es Essen gibt?
Ich habe glaube schon länger nichts mehr gegessen, immerhin konnte die Option der Snacks durch das plötzliche Aufbrechen von Jin, das Poker Spiel und meiner Attacke nicht ergriffen werden.
Jedoch bin ich ausgeschlafen, habe zwar Hunger, aber auch Kraft.
Ob mir irgendwann die Möglichkeit der Ergreifung und Rückeroberung der Freiheit ermöglicht wird? Ich hoffe es so sehr, immerhin ist meine Motivation hier wegzukommen, irgendwie nur immer mehr angestiegen, als jemals nur etwas gesunken.
Die Küche war ein Moment der Senkung.
Die Zeit, in der mein Aufenthalt in ihr verlief, war so beruhigend und schön, ich konnte Essen genießen und fühlte mich in den Wänden des Irrenhauses so wohl.
Mit meinem Psycho und der optimistischen Granny, ließ sich das Essen in vollkommener Hingebung genießen.
Jedoch ist die Küche nun ein abgebrannter Raum in vollkommener Schwärze, selbst die mögliche Erleuchtung, durch die üblichen Deckenleuchten, nahm das Feuer mit sich.
Jedoch nahm es nicht mein Leben, traurig aber wahr. Darüber habe ich mir beim gestrigen Tränenverguss jedoch schon genug Gedanken gemacht.
Wenn die Küche tot ist, wie soll Jin dann überhaupt etwas Genüssliches zaubern?
Muss ich aufgrund von diesem Problem jetzt eh auf die Stopfung von Trockenfutter umsteigen, ich verzichte.
Verhungern ist immerhin auch noch eine Option und vor der kann Yoogin mich schlecht retten.
Weil ich das Bad aufsuchen muss und gucken will, ob meiner Ernährung wirklich von Geschmacksexplosion zu Trockensavanne umgestellt wird, drehe ich mich somit auf meinem Bett.
Kaum berühren meine Füße den Boden, ragen meine Hände in die Höhe und ich strecke mich ausgiebig, diese Prozedur wird mit einem Gähnen bekräftigt.
Langsam nehmen meine Beine dann wieder Kraft auf und als ich mir dann sicher bin, dass ich nicht nochmal durch einen Schwächeanfall zusammenbreche, stehe ich dann auf.
Langsam schlürfe ich zu meiner geschlossenen Tür, erneutes aufwachen, normale Routine.
Mein Kopf gleitet durch den gebotenen, von mir erschaffenen, Spalt der Tür.
Traurig muss meine Nase sofort feststellen, dass mich nicht der Geruch von Jins Kochkünsten überragt.
Somit ziehe ich die Tür komplett auf und husche auf die andere Seite vom Flur, bei der reiße ich die Tür auf.
Sofort erstarre ich, meine Augen erblicken zwar nur Dunkelheit, aber es hätte anders kommen können. Wie hatte ich reagieren sollen, wenn zum Beispiel Yoongi, am besten nackt, vor mir steht?
Meinen Drängen folgen? Einen erneut traumatisieren Anblick ignorieren und mit dem Trauma im Raum, auf Klo gehen?
Ich weiß nicht wie ich reagiert hätte und ich weiß auch nicht, weshalb meine Gedanken daran so gebunden sind. Ich will dies nicht erleben und bin glücklich drüber, also bye Gedanken!
Sobald ich und meine Blase wieder das Gefühl von Freiheit und Ruhe genießen, gehe ich zum Waschbecken, sofort mach ich den Wasserhahn an, als mein Blick dann oben fällt, seh ich es erneut. Mich.
Jedes Mal, wenn ich im Bad bin, erblicke ich mich mit meiner Schwäche in diesen Spiegel.
Jedoch sehe ich wenigstens nicht müde aus.
Jedoch dünner. Ich esse tatsächlich wenig, wie viel ich wohl abgenommen habe?
Oder bilde ich es mir nur ein und war schon immer so dünn?
Denn Kopf schüttelnd, wende ich meine Gedanken wieder ab und richte meine Aufmerksamkeit vollkommen auf das Wasser und meiner Hand. Wie lang ich die schon einseife, keine Ahnung? Aber sie sieht noch nicht schrumplig aus, also wird wohl alles gut sein.
Als ich dann das Gefühl habe, dass meine Hand hygienisch auf einen hervorragenden Stand ist, wende ich mich dem Handtuch zu, eh ich mich auch schon im Flur wieder finde.
Tief atme ich die frische Luft in diesem ein.
Woher kommt diese Frische?
Es war eigentlich immer etwas stickig, aufgrund der nicht vorhandenen Fenstern und das Feuer brachte eigentlich rauchig festsitzende Luft mit sich.
Langsam husche ich den wie immer beleuchteten Flur entlang. Kurz vor Psychos Zimmer werde ich langsamer. Von diesem ist die Tür jedoch zu und diese Frische zieht mich an. Er wird schon nichts merken und ein Verbot wurde offiziell auch nie ausgesprochen. Jedoch erscheint es mir als normal, dass Personen die entführt wurden, sich nicht frei und unbeaufsichtigt in dem Haus bewegen sollten.
Diese Gedanken ignorierend husche ich an der Tür vorbei.
Noch einmal abgebogen und ich erblicke sie.
Eine offene Eingangstür. Wie lang sie wohl schon unbeaufsichtigt offen steht und frische Luft gegen den stickigen Rauchduft tauscht?
Immer näher geh ich zu der Öffnung in die Freiheit.
Stehen bleibe ich erst, als rechts von mir die Tür zur ehemaligen Küche und links die Tür ins Wohnzimmer ist.
Beide Türen sind zu.
Jedoch höre ich aus dem Wohnzimmer das Geräusch des TVs.
Wenn die beiden durch die Buntekiste abgelenkt und so gut wie Taub für das Geschehen im Flur sind, warum nicht die Möglichkeit ergreifen?
Jimin, es ist die perfekte Möglichkeit!
Wenn du jetzt nicht über die Türschwelle stolperst, merken sie deine Abwesenheit erst, wenn sie den TV ausschalten und das Zimmer verlassen.
Wann dies geschieht weiß ich nicht, aber er läuft jetzt noch.
Somit fasse ich den Entschluss und hüpfe sogar extra über die Türschwelle.
Draußen weht sofort die Frische des Windes durch mein Haar.
Früher habe ich dies gehasst, weil die gestylte Frisur zerstört wurde, jetzt jedoch bin ich in dieses Gefühl verliebt.
Ich genieße diese Kälte auf meiner Haut, vor welcher mein Pullover nur minimalen Schutz bietet.
Vor der Tür stehend, genieße ich dies Gefühl noch kurz, eh ich mich dann umsehe.
Wo bin ich überhaupt?
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Es werden heute noch zwei Updates kommen, ich hoffe es besteht Interesse. Wenn nicht, ich mache es trotzdem. :p
Cu later. ^^
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