Irgendwo
Zu Hause angekommen, frage ich mich, wo mein Vater denn heute ist.
Den ganzen Tag hat er sich nicht gemeldet und normalerweise fragt er immer, wie der erste Schultag war.
Ich frage mich, was ihn daran hindert und ich lege mich auf das Sofa.
Neu in einer Stadt zu sein, ist nicht immer einfach. Zwar kann man sich eine neue Identität aneignen und mal jemand anderes sein, doch man muss sich zuerst alles aufbauen.
Trotzdem will ich jemand sein, den ich mag und nicht jemand, der ich nie sein will.
Ich will beliebt sein, aber auch nicht arrogant oder hochnäsig.
Als ich mein Handy anschaue, sehe ich eine Nachricht auf einem Internetportal und frage mich, wieso mir jemand schreibt, der nicht mit mir befreundet ist.
Hey Dylan
Du willst beliebt sein, da kann ich nur lachen. Du hast dir einen falschen Feind gemacht.
Natürlich, es kann niemand anderes sein, als Chris. Ich ignoriere seine Nachricht und will mich auf etwas anderes konzentrieren.
Mein Vater habe ich fast in der ganzen Woche nicht gesehen...
Die erste Woche in der Schule vergeht recht schnell und ich bleibe vor der Anmeldewand stehen. Hier gibt es viele Kurse, die mich interessieren würden.
Zum Beispiel würde ich gerne den Mathekurs besuchen oder ich sehe auch einen Kurs, in denen sich Schüler treffen, die Autoren werden möchten und auch dieser Kurs spricht mich an.
,,Nein, falscher Kurs. Wenn du beliebt werden willst-'', Luis stoppt und nimmt den Stift aus der Hand, ,,musst du dich hier anmelden. Autor.''
Es klingst so, als würde er mich verspotten und ich werde sauer.
,,Ich hatte nicht vor mich irgendwo anzumelden. Ausserdem, was geht es dich an, wo ich mich anmelde und was ich mache?''
Luis schreibt meinen Namen in das Baseballteam und ich sehe zu, wie er es sich erlaubt, mich einfach einzuschreiben.
,,Dylan, ich will, dass Chris bestraft wird und für seine Taten büsst.''
Ich runzle die Stirn und verstehe nicht, wieso Luis mich für sein persönliches Rachefeldzug brauchen will.
,,Hör mal zu. Ich weiss, dass Chris und du euch nicht versteht. Ich verstehe nicht, wieso ihr euch so hasst. Hör zu, machen wir es so. Du bist ehrlich zu mir und erzählst mir alles und vielleicht werde ich mich ausnutzen lassen.''
Luis nickt und sieht mich an, dabei muss er leicht grinsen.
,,Du hörst schon auf mich, wenn du bis jetzt noch nicht bei Friseur warst. Man sieht noch nicht viel, doch ein wenig länger sind sie schon.''
Es klingelt und ich sehe nach oben.
Als würde ich die Klingel sehen und ich sehe wieder weg.
,,Wir sehen uns in der Mittagspause.''
Für mich dauert es ein paar Jahre, bis es endlich Mittag wird und ich mich endlich mit Luis aussprechen kann.
Es interessiert mich sehr, wieso sich die beiden nicht ausstehen können und deswegen ihn die ganze Schule hasst.
Ich setze mich an den Tisch und ich sehe mich um.
Wo bleibt Luis?
Es dauert eine ganze Weile und er taucht nicht auf. Ich bin mir nicht sicher, wo er sein kann und bleibe erst mal sitzen und esse mein Mittagessen.
Nachdem ich fertig bin stehe ich auf und sehe mich in der Schule um.
,,Suchst du deinen Kumpel?", fragt jemand und ich drehe mich um. Es ist der beste Freund von Chris und ich sehe ihn an.
,,Wieso meinst du? Wo ist Luis?", frage ich und Colton lacht leicht.
,,Tja, leg dich nicht mit uns an O'Brien und Luis ist halt irgendwo."
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