Wir verpennten bereits die erste Haltestelle.

Du mit deinem Kopf auf meiner Schulter und ich mit meinem Kopf auf deinem Kopf.

Irgendwie hatte das damit angefangen, dass wir seit dem Einsteigen geschwiegen haben.

Und irgendwie, so simpel wie das ist, war das das Schönste was heute so passierte.

.

Oslow und ich verschliefen nicht wirklich,

wir bereiteten und nur noch ein bisschen besser darauf vor,

das große Erwachen zu vermasseln.

...

Und irgendwie, so undurchschaubar wie das ist, war das kurze Zeit später das Schlimmste was heute passierte.

Vielleicht sogar, was mir in meinem ganzen Leben bis jetzt passiert ist.

Ich verschlief die letzte Haltestelle.

Mit meinem Kopf an der Straßenbahnscheibe.

Keine Ahnung, wie ich das nicht hatte bemerken können, keine Ahnung, wie das angefangen hatte.

"Entschuldigung, wachen Sie bitte auf, das ist die letzte Haltestelle."

Aber jedenfalls war es das Ende.

"Ist alles in Ordnung? Hey, das ist nur die Endstation, nicht das Ende der Welt."

Ich lächelte den Schaffner müde an. Das konnte er ja nicht wissen. 

Ich bedankte mich dafür, dass er mich geweckt hatte, wünschte ihm noch eine gute Nacht, und trat aus der Straßenbahn in die kühle stillstehende Nachtluft. Kurz hielt ich inne und sah mir die kleinen entfernten Lichter an und hörte auf die leisen Stimmen von weit weg. Und dann begann ich die ersten neuen gravitationsschweren Schritte auf einer Erde zu machen, die sich ein bisschen schiefer und langsamer drehte, als vorher. Und niemand hatte es bemerkt.

Ich wusste nicht, in welche Richtung ich gehen musste, um nach Hause zu kommen.

.

Oslow verschlief nicht. 

... hm.

Oder er schlafwandelte.