2|| Krankenhaus
p.o.v Izuku:
In der Schule wurde ich heute auf Grund von Todoroki, nicht angerührt. Der größere wich mir keine Sekunde von der Seite, weshalb ich mich wirklich sicher fühlte. Als die Schule dann vorbei war, und ich mich mit einer kurzen, von ihm ausgehende, Umarmung von meinem neuen und ersten Freund verabschiedete, ging ich nach Hause. Sofort nachdem ich meine Mutter begrüßt hatte ging ich hoch in mein Zimmer. Aus Gewohnheit nahm ich meine kleine Rasierklinge aus der Schreibtischschublade und setze mich damit auf mein Bett. Ich zog zuerst Shoto's Jacke, die er mich mit nach Hause nehmen lassen hat, aus und legte sie auf mein Kopfkissen. Ich schob die Ärmel meines schwarzen Pullis hoch und betrachtete die Narben, der anderen Tage an denen ich mich geschnitten hatte. Ich nahm die Klinge in die Hand und setzte sie an. Ich drückte und zog sie über meinen Arm. Das Blut floss in strömen meinen Arm herunter und färbte das Handtuch, welches ich drunter gelegt hatte, dunkelrot.
Ohne es zu wollen schossen mir Bilder in den Kopf, wie Shoto von Kacchan verprügelt wird. Die Tränen liefen mir die Wangen hinunter und mit jedem Schnitt drückte ich doller auf.
Auf einmal wurde alles schwarz...
p.o.v Inko Midoriya:
„Izuku kommst du essen?", rief ich die Treppen hoch. Nach dem dritten mal Rufen kam immer noch keine Antwort, also beschloss ich nach oben zu gehen und nachzuschauen. Als ich die Tür öffnete gefror mir das Blut in den Adern. Izuku lag ohnmächtig auf seinem Bett und blutete ohne Ende. Sofort rannte ich zurück nach unten und rief den Krankenwagen. Dieser traf nach wenigen Minuten ein und nahm mich und Izuku mit ins Krankenhaus. Mein Sohn wurde sofort in ein Behandlungszimmer gebracht, während ich im Wartezimmer saß, und die Tränen mich überkamen. Was hat er gemacht? Wieso hat er nicht mit mir geredet? Wird er überleben? Als ich ihn vorfand war seine komplette Bettwäsche blutgetränkt, und er hatte bereits das Bewusstsein verloren. Ich hatte keine Ahnung wie viel Blut er verloren hatte, aber es war viel.
Eine Krankenschwester kam zu mir und erklärte mir, dass Izuku's Blutungen gestoppt wurden, und er stabil sei. Sie führte mich in sein Zimmer, wo dieser gerade eine Blutintransfusion bekam. Ich konnte kaum hinsehen. Ich nahm mir einen Stuhl aus der Ecke und setzte mich neben Izuku's Bett. Er schlief immer noch. Nachdem der behandelnde Arzt die Transfusion beendetet hatte, verließen er und die nette Krankenschwester, das Zimmer. „Izuku was tust du nur immer für Sachen?", fragte ich meinen schlafenden Sohn leise. Plötzlich öffnete er langsam die Augen und schaute mich an. „Mom?", fragte er etwas ächzend. „Wo bin ich und was ist passiert?", fragte er weiter. „Du bist im Krankenhaus, du hast sehr viel Blut verloren.", antworte ich vorsichtig. Da seine Arme bis zur Schulter mit Verbänden eingewickelt waren, musterte er diese. „Ok.", hauchte er. Ich strich ihm einmal über den Kopf und seufzte: „Sag wenn du etwas brauchst." „Würdest du für mich etwas von Zuhause holen?", wollte er wissen. Ich nickte. „Jeder Zeit." „Die dunkel blaue Jacke Auf meinem Bett. Kannst du sie mir bringen?", fragte er. „Na klar.", sagte ich und machte mich sofort auf den Weg. Ich ging in Izuku's Zimmer und nahm die Jacke vom Bett. Da ich jetzt einmal hier war, beschloss ich auch direkt sein Bett neu zu beziehen. Als ich damit fertig war, fuhr ich mit der Jacke, und ein paar anderen Klamotten von ihm, zurück zum Krankenhaus. Im Zimmer meines Sohnes, gab ich sie ihm vorsichtig und setzte mich dann wieder neben ihn. Er zog sie an, setzte die Kapuze auf und kuschelte sich tief in sie hinein. Die Decke hatte er sich bis zum Hals gezogen und seufzte zufrieden.
p.o.v Todoroki:
Am nächsten Morgen freute ich mich bereits tierisch meinen grünhaarigen, kleinen Freund wieder zu sehen. Mit einem Lächeln ging ich aus dem Haus, und betrat einige Minuten später, eben so lächelnd, den Schulhof der Yuei Oberschule. Izuku war nirgends zu sehen, weshalb ich darauf tippte dass er einen Moment später kommt. Heute würde ich von Anfang an auf ihn achten, und niemanden zu nah an ihn ran lassen. Es ist meine Aufgabe meinen Izuku zu beschützen.
Meinen Izuku.
Es klingelte zur ersten Stunde und immer noch war er nirgends zu sehen. Ich begann mir ein wenig Sorgen zu machen. Ich beließ es dabei und ging in den Klassenraum. Ein paar Minuten später kam auch schon der Lehrer herein. All Might. Nanu? Hatten wir nicht mit Heer Aizawa? All Might stellte sich nach vorne hinter den Lehrerpult und, seufzte. „Unser lieber Midoriya wurde gestern Nachmittag mit schweren Schnittwunden, und starken Blutungen, ins Krankenhaus gebracht. Er wird fürs erste nicht am Unterricht teilnehmen, da er sich zur Zeit noch immer in Behandlung befindet. Danke für eure Aufmerksamkeit." Tränen schossen mir in die Augen bei dem Anblick eines in Strömen blutenden Izukus. „In welchem Krankenhaus?", fragte ich bedrückt. „In dem in der Innenstadt neben dem Park. Ich weiß den Namen davon nicht.", antwortete der Lehrer etwas beschämt. Gleich heute Mittag werde ich ihn besuchen.
Die einzelnen Stunden zogen sich wie Kaugummi, und ich hatte das Gefühl die Schule würde nie enden. Als es dann endlich klingelte und die Schule vorbei war, machte ich mich sofort auf den Weg zum Krankenhaus. An der Rezeption fragte ich die etwas ältere Dame hinterm Tresen, wo denn Izuku Midoriya lag. Sofort beantwortete sie meine Frage und ließ mich in sein Zimmer gehen.
Ich klopfte an seine Tür und wartete auf ein Signal, dass ich eintreten darf. Nach einer halben Minute kam immer noch keine Antwort also drückte ich die Klinke runter und öffnete leise die Tür. Im Zimmer stand ein Schrank, ein Tisch mit mit einem Stuhl und ein Bett in dem mein Izuku, eingekuschelt in meine Jacke, lag und schlief. Ein weiterer Stuhl stand neben seinem Bett. Ich setzte mich auf den Stuhl neben dem Bett und beobachtete ihn beim schlafen. Was ist nur passiert? Was hast du getan Izuku? Er sah so hilflos aus. Ich war so damit beschäftigt, darüber nachzudenken, was passiert sein könnte, dass ich garnicht bemerkte wie er langsam die Augen öffnete. „Todoroki-Kun?", fragte er etwas schläfrig. Lächelnd nickte ich und fragte: „Was ist passiert Izuku?" Er seufzte. „Ich...ich weiß es nicht. Ich kann mich nur noch erinnern wie ich in mein Zimmer gegangen bin. Danach ist alles weg.", antwortete er bedrückt. Vorsichtig strich ich ihm über den Kopf. „Wann kommst du wieder zur Schule?", fragte ich vorsichtig. „Am Montag. Also erst in sechs Tagen. Kommst du mich noch mal besuchen?" Ich nickte. „Jeden Tag." „Das ist lieb. Aber du musst nicht.", sagte er und wurde etwas rot. „Doch ich muss."
p.o.v Izuku:
Es klopfte erneut an der Tür und der Arzt von gestern kam herein. Er bat Shoto, kurz vor die Tür, damit er mit mir reden, und die Verbände wechseln konnte. Als mein Freund dann draußen war, begann der Arzt zu sprechen: „Also Heer Midoriya, die Schnittwunden an ihren Armen, kommen offensichtlich vom Selbstverletzen, weshalb wir ihnen eine Therapie empfehlen, da es definitiv nicht das erste mal war, dass sie sich selbst verletzt haben." Ich wollte eigentlich weder dass es irgendwer erfährt, noch dass das Schneiden so ausartet.
Der Arzt wechselte meine Verbände, und erst als ich die genähten, frischen Schnitte sah, fiel mir alles vom Vortag wieder ein. Shoto durfte wieder rein und der Arzt verschwand. Der Größere setzte sich wieder auf den Stuhl wo er eben schon saß und beäugte meine Arme, da man die Verbände nun offen sehen konnte, aufgrund dessen, dass ich seine Jacke nicht mehr trug. Ich spürte wie mir immer kälter wurde und wollte diese wieder anziehen, was ich auch tat. Das Gefühl von Kälte verflog jedoch auch, unter der dicken Decke nicht. „Shoto?" Der rot-weiß-Haarige schaute auf da er gerade mit seinem Handy beschäftigt war. „Kommst du hoch?", fragte ich ein wenig beschämt. Er schaute mich verwirrt an, doch als ich ein Stück auf der Matratze des Krankenhausbettes zur Seite rutschte verstand er, und legte sich neben mich. Ich spürte wie er einen Arm um mich legte, und unbewusst rutschte ich näher zu ihm. „Besser?", fragte er nachdem ich jetzt direkt neben ihm lag. Ich nickte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein ruhiger Atem gab mir das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Außer dem war mir nun nicht mehr kalt da ich an seiner linken Seite lag, und diese wie er mir gestern erklärt hatte, für Hitze zuständig war, und er sich somit selbst erwärmen konnte. Ich seufzte einmal zufrieden und schaute dann hoch zu Shoto, da mein Kopf auf seiner Schulter ruhte. Dieser beobachtete jede noch so kleine Bewegung die ich neben ihm tat. Er strich mir über die Haare und seufzte ebenfalls. Ich kenne ihn erst seit einem Tag, aber ich vertraue ihm genau so sehr wie meiner Mutter, die ich mein ganzes Leben lang kenne. Er ist nicht wie die Anderen, ihm ist es egal ob ich nun eine Spezialität habe oder nicht. Er mag mich so wie ich bin, und das macht mich super glücklich.
So sanft, als könnte ich daran zerbrechen, hielt er mich in seinen Armen. Ich genoss seine Anwesenheit in vollen Zügen, da ich wusste dass die Besuchszeit nur bis 21 uhr ging, und es bereits 18 uhr war. „Wieso beschützt du mich, und verprügelst mich nicht wie die Anderen?" Shoto schaute mich entsetzt an. „Weil ich gesehen habe wie sehr du leidest. Ich mag dich kleiner Izuku." Ich wurde rot und musste schmunzeln, als er diese Worte sagte. „Ab jetzt pass ich auf dich auf. In der Schule wird dir so schnell niemand mehr zu nahe kommen. Ausgenommen mir.", sagte der rot-weiß-Haarige. „Es sei denn du willst mich nicht in deiner Nähe haben." Kopfschüttelnd, legte ich meine Hand auf seine Brust.
Immer noch fühlte ich mich sehr schwach, und meine Augenlieder wurden immer schwerer, und schwerer. Ehe ich mich versah war ich auch schon wieder in einen traumlosen Schlaf gefallen.
Die Sonnenstrahlen, die am nächsten Morgen durch die dünnen Gardinen in das Zimmer fielen, rissen mich ein wenig unsanft aus meinem seichten Schlaf. Ein paar mal rieb ich mir die Augen und setzte mich dann auf. Ein wenig misstrauisch schaute ich mich, im Zimmer um, bis mir wieder einfiel warum ich überhaupt hier war. Ich wollte gerade mein Handy, welches mir meine Mutter vorgestern zusammen mit Todoroki-Kun's Jacke gebracht hatte, von dem kleinen Rolltisch, neben meinem Krankenhausbett, nehmen, als mir ein kleiner, zusammengefalteter, Zettel, der neben meinem Smartphone lag, auffiel. Ich griff nach eben diesem und entfaltete den, offensichtlich aus einer Art Notizblock, heraus gerissenen, Zettel und las den kurzen Text der darauf stand.
Du warst so süß beim schlafen, ich konnte dich einfach nicht mehr aufwecken. ^-^ Ich war noch bis 21 uhr bei dir. <3
ps: Ich komme nach der Schule wieder.
Shoto
Sofort musste ich lächeln als ich diese Worte, in seiner wunderschönen Handschrift, las. Ein kurzer Blick auf mein Handy verriet mir dass es erst, 10:28 uhr war. Da heute Mittwoch war, hatten wir bis 16:15 uhr, Unterricht. Das heißt Shoto würde erst gegen 17 uhr kommen. Ich überlegte wie ich am besten die Zeit, bis Shoto kommt, überbrücken konnte. Entschlossen habe ich mich dazu, einfach die Zeit am Handy zu verbringen. Dies tat ich auch einige Stunden bis ein Arzt das Zimmer betrat. Da ich anscheinend sehr viel Blut verloren hatte, bekam ich von ihm eine Transfusion. Als er diese beendet hatte, und ich noch ein wenig am Handy war, schlug es bereits 16:30 uhr. Ich war gerade auf dem Weg zurück zum Bett, da ich kurz auf Toilette war, als es an der Tür klopfte. Nach einem „Herein!", meinerseits, kam ein keuchender Shoto ins Zimmer gestolpert. „Todoroki-Kun?" Wieso ist er denn schon hier? Ich hatte ihn doch erst in einer halben Stunde erwartet. „Ich bin sofort nach der Schule her gerannt.", antworte der Größere, außer Atem als er mich stürmisch umarmte. Etwas überrascht erwiderte ich, und zog ihn danach hinter mir her zum Bett. Da es sehr warm war, und ich noch Todoroki's Jacke trug, zog ich diese aus und wollte sie ihm zurück geben, doch der ältere werte ab, und begutachtete erneut meine, von oben bis unten, verbundenen Arme. Gemeinsam setzten wir uns, gegenüber von einander, auf mein Bett. Immer noch starrte Shoto misstrauisch auf die Verbände. „Das müssen aber viele Schnitte gewesen sein.", überlegte mein Gegenüber laut. Schulterzuckend seufzte ich: „Viele kleine und einige größere, die genäht werden mussten, und ein ganz Großer." Ich zeigte ihm, dass der große Schnitt vom inneren linken Unterarm, bis hoch zur Schulter führte. Sichtlich geschockt schaute er mir in die Augen. „Izuku! Hast du... hast du das selbst gemacht?" Beschämt wandte ich meinen Blick von ihm ab, und nickte. Einzelne Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen. Shoto zog mich seitlich auf seinen Schoß und schlang vorsichtig seine Arme um meinen Bauch. „Mach. Das. Nie. Wieder. Ich brauch dich Izuku.", flüsterte Shoto. Ich nickte, und wischte mir Tränen weg, ehe ich die Umarmung erwiderte.
26.7.2019
(2177 Wörter)
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