das nennt sich nicht faken, louis. das heißt schauspielerei
Ich musste leise lachen und schüttelte den Kopf. Zayn warf mir einen fragenden Blick zu. Wir standen auf dem Schulhof neben unserer kleinen Mauer und warteten mal wieder darauf, dass es zum Unterricht klingelte.
„Was ist so lustig?", fragte Zayn dann und versuchte einen Blick auf mein Handy zu erhaschen.
„Ach", winkte ich ab. „Er schickt mir nur ständig so dämliche Vogelmemes."
„Wer? Blake?" Zayn sah mich verwirrt an. Ich schüttelte nur abgelenkt den Kopf. „Nein, Harry!" Zayn runzelte nur die Stirn. „Harry Styles?"
Ich nickte. „Und die Namen der Seiten sind meistens lustiger als die Memes an sich. Ich meine pigeonsdoingthings? Der Typ hat doch echt einen Knall." Schnaubend schüttelte ich den Kopf und grinste als mich schon das nächste Meme erreichte.
„Aber anscheinend stehst du drauf", murmelte Zayn.
„Was?" Ich sah auf.
„Seit wann seid ihr bitte schön Freunde? Welchen Mittelteil hab ich verpasst?"
„Ach nein, gar nichts, wir sind keine Freunde. Wir waren nur letzte Woche zusammen essen", meinte ich und wurde zum Satzende hin immer leiser. Zayn schien mich trotzdem verstanden zu haben.
„Was?" Seine Augen wurden groß. „Hast du mit ihm geschlafen?"
„Wie bitte? Nein!", sagte ich sofort und blickte Zayn verwirrt an.
„Du, der großartige Louis Tomlinson warst mit Harry Styles essen und hast ihn nicht ins Bett gekriegt?" Immer noch ungläubig sah mein bester Freund zu mir.
„Ich hab gar nicht versucht ihn ins Bett zu kriegen."
„Aber du warst mit ihm essen." Zayn sah mich verständnislos an. „Du gehst nie mit Leuten essen, wenn du sie nicht ins Bett kriegen willst."
Und ich verstand ihn ja. Er kannte mich nunmal und so war ich. Eigentlich. Aber bei Harry...war es halt irgendwie...anders.
„Mit dir bin ich doch auch manchmal essen", sagte ich also nur.
„Ja, aber wir sind Freunde."
„Eben."
„Du hast doch gerade gesagt ihr wärt keine Freunde." Zayns Blick wurde immer verwirrter.
„Nein, sind wir ja auch nicht."
„Louis, verdammte Scheiße hör auf mich so zu verwirren! Jetzt sag was Sache ist!", forderte er mich auf und grinste.
„Mann, keine Ahnung! Wir waren halt irgendwie bei KFC und am nächsten Tag bei diesem Waffelladen und jetzt schreiben wir halt ein bisschen. Wobei das hauptsächlich aus seinen Vogelmemes und Knock Knock Witzen besteht, die wirklich grausam sind, mal ganz by the way."
„Ihr wart sogar schon zweimal essen?"
Ich zuckte nur mit den Schultern. Es regte mich irgendwie auf, dass ich es Zayn gesagt hatte. Mann, ich brauchte eine Zigarette.
„Ich weiß nicht mal warum ich dir das überhaupt erzählt habe, eigentlich wollte ich das gar nicht", meinte ich, mehr zu mir selber als zu ihm, während ich meine Jackentasche nach Zigaretten abklopfte.
„Was? Warum nicht?" Jetzt sah Zayn fast ein bisschen verletzt aus. „Wir erzählen uns doch sonst alles."
„Ich...ich weiß..." Ich seufzte. „Keine Ahnung. Ich wollte nicht, dass du ihn wieder als einen meiner Typen abstempelst und sofort denkst da geht was oder so." Ich holte die Schachtel raus und steckte mir eine Zigarette zwischen die Lippen.
„Du..." Zayn kam einen Schritt näher. „Du wolltest nicht, dass ich ihn als einen deiner Typen abstemple? Das stört dich doch sonst auch nicht. Du spielst es doch selber immer so runter."
„Ja..." Ich stockte. „Mann, ich weiß auch nicht. Bei Harry stört es mich halt." Ich sah weg. „Hast du mal Feuer?"
Wortlos reichte Zayn mir sein Feuerzeug.
„Du...", begann Zayn nach einer Weile, biss sich aber auf die Unterlippe und sprach nicht weiter.
„Was?" Ich wusste nicht warum, aber ich war leicht gereizt. Lag vielleicht am Nikotinmangel. Ich machte meine Zigarette an und zog genüsslich.
„Nein...ist egal." Zayn musterte mich kurz, dann schüttelte er leicht den Kopf und lächelte.
„Ist egal", sagte er nochmal und sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. Und obwohl mich das sonst leicht aggressiv gemacht hätte (ich hasste es wenn Menschen einen Satz anfingen, den dann aber nicht zu Ende brachten) senkte ich den Blick wieder auf mein Handy, denn ich hatte wichtigeres zu tun als mich über Zayn aufzuregen.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen antwortete ich dem Vogelfreak.
___
Die nächste Woche schrieben Harry und ich ständig. Und warum auch immer, selbst wenn er mir nur einen seiner wirklich schlechten Knock Knock Jokes erzählte oder einen random Fakt aus dem Vogelbuch raushaute, machte es mich irgendwie immer glücklich wenn mich eine Nachricht von ihm erreichte. Und das verwirrte mich. Total.
Also dachte ich einfach nicht weiter drüber nach.
Jetzt gerade saß ich mal wieder in Matheunterricht, einem meiner wenigen Kurse, die ich nicht mit Zayn hatte, dafür aber der zweite Kurs, in dem auch Harry war. Und Eleanor. Die war überall wo er war. Und das nervte mich irgendwie. Was mich auch verwirrte.
Also dachte ich auch da einfach nicht weiter drüber nach.
„Okay", riss mich Mr. Carson aus meinen Gedanken und ich sah von der kleinen Zeichnung auf, die Zayn in der letzten Stunde auf meinen Heftrand gekritzelt hatte. Es war ein Auge. Denn immer wenn Zayn nicht wusste, was er zeichnen sollte, waren es Augen. Dieses hier sah erschreckend krass aus wie das seiner Freundin. Keine Ahnung, warum er das so gut konnte.
„Ihr sucht euch jetzt alle einen Partner und jede Gruppe bekommt dann ein Arbeitsblatt von mir. Ihr sollt alle etwa zwei-minütige Referate über das jeweilige Thema erarbeiten und nächste Stunde hören wir uns die alle an."
Sofort suchten alle mit Blicken nach einem Partner und es wurde ein bisschen laut, weil alle durch den Raum durch kommunizierten. Ich biss mir auf die Unterlippe und rief dann nur leise: „Harry?"
Er drehte sich zu mir um und ich wurde mit einem kleinen Lächeln fragend angesehen.
„Sind wir eine Gruppe?", fragte ich und er drehte seinen Kopf kurz zu Eleanor, sagte irgendetwas und als sie nickte sah er zurück zu mir und nickte warm lächelnd. „Gerne." Er stand auf, knuffte Eleanor nochmal in die Schulter, griff dann nach seinem Block und setzte sich zu mir. Und ich wurde leicht nervös. Mal wieder.
Warum auch immer. Denn anscheinend waren wir ja irgendwie so etwas wie Freunde.
Glaubte ich jedenfalls, so richtig wusste ich das auch wieder nicht. Bei Zayn war ich nie nervös. Bei Harry schon, er machte mich irgendwie unsicher, aber trotzdem genoss ich seine Anwesenheit. Sehr.
Das verwirrte mich.
Also tat ich was ich immer tat wenn mir etwas zu viel oder zu kompliziert wurde.
Ich dachte einfach nicht weiter drüber nach.
___
Kurz darauf hatten wir begonnen zu arbeiten und uns am Ende der Stunde darauf geeinigt das Projekt am nächsten Tag bei einem von uns fertig zu machen. Er hatte sich mit einem „Ich schreib dir", von mir verabschiedet, was mich mit einem wohligen Gefühl im Bauch und noch mehr Verwirrung zurückgelassen hatte.
Und jetzt stand ich hier vor seinem Haus und mein Finger schwebte überm Klingelknopf. Tief atmete ich durch und drückte dann darauf. Das leise Schrillen im Haus nahm ich sogar von außen wahr und dann hörte ich Schritte die näher kamen.
Unsicher steckte ich meine Hände in die Hosentaschen und wippte kurz auf meinen Füßen auf und ab. Die Tür vor mir öffnete sich und ein Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren stand mir gegenüber. Sie lächelte mich an.
„Hey, du musst Louis sein. Ich bin Gemma, Harrys Schwester. Er ist gerade noch duschen, aber er ist sofort fertig, komm doch rein." Sie trat einen Schritt zur Seite und ich konnte nur staunen. Das gute Aussehen schien in der Familie zu liegen. Gemma war wirklich unnormal hübsch.
„Ähm, danke", entgegnete ich, nicht besonders geistreich und trat an ihr vorbei ins Haus. Etwas unsicher zog ich meine Schuhe aus und stellte sie neben die unzähligen anderen Paare, die neben der Garderobe auf dem Boden standen. Der Flur führte nach ein paar Metern eine Treppe hoch, man konnte aber auch links an ihr vorbei, oder durch eine Tür auf der linken Seite.
„Du kannst theoretisch schon in Harrys Zimmer warten, wenn du willst. Oder möchtest du was trinken, essen? Wir haben noch Nudeln, falls du Lust hast."
Wow, Gemma verstand echt etwas von Gastfreundschaft. Ich wollte erst den Kopf schütteln, doch dann nickte ich. „Ein Glas Wasser wäre nett."
„Okay." Sie lächelte und bedeutete mir mit einer Kopfbewegung ihr zu folgen. Die Küche befand sich direkt zwei Meter weiter durch die Tür links, davor hingen einige Fotos an der Wand. Interessiert blieb ich stehen.
„Seid ihr das?", fragte ich dann und deutete auf ein Foto. Es waren zwei Kinder auf einer gestreiften Decke, die im Gras lag. Das Mädchen hatte den Jungen von hinten umarmt und es war einfach nur niedlich. „Hm?" Gemma stellte sich neben mich und grinste dann. „Ja. Das ist die Harry und Gemma Wand. Fotos mit Mum sind alle im Wohnzimmer."
Ich lächelte nur zu ihr und sah dann ein Foto was noch nicht allzu lange her sein musste, aber mein Herz aufgehen ließ. Die beiden lagen zusammen einander zugewandt unter einer rot-blau karierten Decke in irgendeinem Bett und schliefen. Gemmas Kopf lag auf einem Simba-Kissen und man sah sie kaum, während Harrys Gesicht relativ gut zu erkennen war. Es war einfach nur wunderschön.
So würde ich auch mal gerne neben Harry liegen. Einfach nur seine Anwesenheit spüren und mich entspannen. Gedankenverloren lächelte ich dumm vor mich hin und guckte mir die anderen Bilder an.
Eins von Harry und Gemma auf irgendeiner Terrasse wo sie auf seinem Schoß saß und beide in die Kamera lächelten, eins in schwarz weiß auf dem beide noch klein waren und Harry Gemma auf die Wange küsste, eins von hinten fotografiert, wo beide einen Hut trugen und Arm in Arm auf irgendeiner sonnigen Straße liefen und viele mehr, die ich mir gar nicht alle ansehen konnte.
Vor allem, weil das sonst leicht komisch gewirkt hätte, ich riss mich also von dem Anblick eines winzigen Harry los und folgte Gemma, die leicht amüsiert aussah dann in die Küche.
Am Küchentisch saß allerdings noch jemand. Ich tippte einfach mal auf Harrys und Gemmas Mutter, das war das naheliegendste. Als ich mit Gemma reinkam sah sie von ihrer Zeitung auf und begrüßte mich ebenfalls mit einem warmen Lächeln. Irgendwie fühlte ich mich hier jetzt schon wohl.
„Hallo, du musst Louis sein. Ich bin Harrys Mutter, Anne. Freut mich dich kennenzulernen."
Ich nickte nur und lächelte leicht schüchtern zurück. „Ja, freut mich auch."
„Sprudel oder Still?", fragte Gemma jetzt und drehte sich zu mir um.
„Ääh gerne mit Sprudel", antwortete ich und Gemma grinste sofort. „Endlich mal jemand normales hier im Haus! Mum und Harry trinken beide nur stilles Wasser, weil ihnen Sprudel, ich zitiere, zu sehr wehtut."
„Was?" Lachend sah ich zu Anne und diese nickte nur grinsend. „Ja ja, da sind wir nunmal empfindlich."
Lächelnd reichte Gemma mir ein Glas mit Wasser. „Ich gehe mal eben schauen, wie weit Harry ist." Mit einem weiteren herzlichen Lächeln ging sie an mir vorbei und verließ die Küche. Ich trank einen Schluck und wusste nicht so richtig wohin mit mir selbst. Leicht awkward kratzte ich mir am Hals.
„Und du und Harry...", begann Anne jetzt. „Ihr...kennt euch noch nicht so lange, richtig?"
„Naja..." Ich kam etwas näher und setzte mich einfach zu ihr an den Tisch. „Wie sind schon lange auf einer Schule, aber das stimmt, ich wusste nie wirklich, dass es Harry gibt, auch wenn das jetzt irgendwie arrogant klingt. Aber letztens haben wir uns nach Englisch ganz gut unterhalten und sind dann zusammen was essen gegangen. Und jetzt sind wir irgendwie...Freunde? Schätze ich?"
Anne lächelte. Und obwohl es vielleicht eigentlich etwas merkwürdig sein sollte das alles der Mutter eines Freundes zu erzählen, die man seit zwei Minuten kannte...es kam mir nicht so vor. Klar, war es noch ein bisschen awkward, so wie immer wenn man zum ersten Mal bei jemandem zu Hause ist, aber an sich fühlte ich mich sehr wohl und Anne sowie Gemma unterstützten das Gefühl nur. Ich kam mir schon so akzeptiert vor. Es war nicht so ein „Wehe du verletzt Harry, wir sind noch sehr skeptisch, du bist halt ein neuer Freund, den wir nicht kennen", sondern eher ein „wir freuen uns unglaublich, dass Harry und du jetzt Freunde seid, komm gerne immer wieder, du bist hier willkommen". Und das machte mich wirklich glücklich.
„Das freut mich", sagte Anne jetzt auch und deutete dann zum Herd. „Wenn du noch Nudeln haben willst, kann ich dir gerne was geben, aber du kannst auch in Harrys Zimmer warten wenn dir das lieber ist. Er ist bestimmt eh gleich fertig. Einfach die Treppe hoch und die zweite Tür rechts."
Ich nickte und stand auf. „Vielen Dank."
Sie lächelte nur und widmete sich wieder ihrer Zeitung. Ich verließ die Küche und ging die Treppe hoch. Unter der ersten Tür rechts brannte Licht und Musik sowie das Geräusch einer Dusche klang dahinter hervor. Das musste das Bad sein. Eine Tür weiter blieb ich stehen. Das hier war unverkennbar Harrys Zimmer. Es klebten nämlich die Buchstaben H und S in Gold an der Tür.
Hier oben waren noch zwei andere Türen gegenüber, die vermutlich zu Annes und Gemmas Zimmern führten aber ich öffnete einfach die Tür zu Harrys Zimmer und staunte nicht schlecht als ich es betrat. Direkt gegenüber von mir war ein kleiner Balkon, die gesamte Wand um die Balkontür war tapeziert mit Bandpostern und Konzerttickets, sowie Theatereintrittskarten, soweit ich das erkennen konnte. Davor stand eine Gitarre.
An der rechten Wand befand sich ein Schreibtisch, nicht besonders groß, übersäht mit Heften, Stiften und einer Schreibtischlampe, die noch an war (Ha, und er sagte er kümmerte sich um die Umwelt. Heuchler). Direkt neben mir an der Wand hing ein riesiges, eingerahmtes Bild in Schwarz Weiß, auf dem man ihn sah, zusammen mit Eleanor wie sich aus ungefähr zwei Metern Entfernung intensiv ansahen und Harry die Hand nach ihr ausstreckte. Er sah scheiße gut aus, er trug wieder sein typisches Outfit, weißes Hemd, Skinny Jeans, und Boots, und irgendwie war die Belichtung des Fotos unglaublich gut. Seine Gesichtskonturen, eigentlich alle seine Konturen kamen sehr gut hervor und aus dem Bild zeichneten sich sofort Emotionen ab. Man konnte irgendwie sehen, dass Harry und Eleanor tiefe Gefühle füreinander hatten und das machte mich fertig. Ich wollte das Bild dafür hassen, aber leider ging das nicht. Harry sah einfach zu gut aus.
Links von mir stand noch ein großes Bett, und dahinter vorm Fenster ein langes Bücherregal, das sich unter dem Fenster die gesamte Wand entlang zog, darauf stand ein Plattenspieler.
Die Decke hatte Harry mit unzähligen Leuchtsternen beklebt und er hatte keine Lampe, sondern einfach eine Glühbirne von der Decke hängen. Kurz gesagt: Das Zimmer passte so perfekt zu Harrys Persönlichkeit, dass ich es fast nicht glauben konnte.
Ich ging zur Wand mir gegenüber und strich vorsichtig über eins der Bandposter. Aber so vorsichtig musste ich gar nicht sein, es war alles fest. Ich strich mit meinen Fingern über die verschiedenen Namen und Tour Dates, die auf manchen standen. Fall Out Boy, The Script, The Beatles, Konzerttickets für Fleetwood Mac, ein Ticket für eine Hamlet Inszenierung, sogar eine Seite aus irgendeinem Drama, und einiges mehr. Dann griff ich nach der Gitarre und strich behutsam über die Seiten. Es war eine schwarze Westerngitarre und sie musste an Harry bestimmt unglaublich gut aussehen. Then again, alles sah an Harry gut aus, von daher...
„Gefällt dir mein Zimmer?", fragte plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir und ich zuckte zusammen.
„Gott, Harry, erschreck mich doch nicht so", meinte ich nur und drehte mich zu ihm um. Er lächelte warm. Jetzt wo ich seine Mutter kannte wusste ich auch woher das kam. Er trug ein schwarzes Shirt und eine Jogginghose, was etwas ungewohnt, aber nicht weniger schlecht an ihm aussah. Trotz seiner noch nassen Haare sah er nämlich einfach umwerfend aus. Wie immer.
Er kam ein paar Schritte auf mich zu und musterte mich mit diesem intensiven Blick. Ich schluckte.
„Hi", meinte er.
„Hi", entgegnete ich leise und lächelte schüchtern. „Und ja...mir gefällt das Zimmer. Sehr. Es ist irgendwie so...du."
Harry grinste und entfernte sich dann von mir, um sich auf sein Bett fallen zu lassen. Ich folgte ihm und setzte mich dann daneben.
„Das Bild", fing ich an. Harry blickte zu mir und dann auf das Foto. „...ist echt...mega krass. Man sieht richtig...was für...Gefühle du für sie hast." Die letzten Wörter nuschelte ich leise, aber Harry schien sie verstanden zu haben.
Er lachte. „Na, das will ich doch hoffen, wir haben schließlich Romeo und Julia gespielt."
„Was?" Verwirrt blickte ich zu ihm. Er grinste. „Siehst du nicht, dass wir auf einer Bühne stehen? Okay, ich geb's zu, wenn man es nicht weiß erkennt man es nicht direkt. Aber das Foto hat ein Freund von mir bei einer Probe gemacht. Er ist echt richtig gut was Fotografie angeht und Bühnenbeleuchtung und halt die beste Belichtung die man für Fotos haben kann."
„Das heißt..."
„Wir haben da gerade eine Szene gespielt. Und Liam hat ein Foto davon gemacht. Das Foto ist übelst geil geworden, deshalb hab ich es mir drucken und rahmen lassen." Er blickte zu mir und lächelte. „Freut mich, dass es dir gefällt."
Ich runzelte die Stirn. „Ja...", meinte ich dann leise und biss mir auf die Unterlippe. „Ja."
„Dachtest du ich hätte Gefühle für Eleanor?", fragte Harry und klang leicht belustigt.
„Hm? Na ja, ich meine...sieh dir das Foto doch mal an. Das siehst sie an als wäre sie dein Lebensgrund." Diese Unsicherheit machte mich verrückt. Wann war ich so geworden? Wo war mein Selbstbewusstsein hin?
Harry lächelte nur. „Julia ist ja auch Romeos Lebensgrund. In gewisser Weise. Aber Eleanor nicht meiner. Ich hab sie wirklich lieb, aber sie ist nur meine beste Freundin."
„Aber so einen Blick kann man doch nicht einfach..." Ich sah zu ihm. „Nicht einfach faken oder?"
Jetzt schmunzelte Harry. „Das nennt sich nicht faken, Louis. Das heißt Schauspielerei."
„So gut kann doch niemand spielen." Ich runzelte meine Stirn und musterte das Bild. Diese Emotionen die man an Harrys Blick ablesen konnte...das musste doch echt sein.
„Achja?" Harry zog eine Augenbraue hoch und bevor ich mich versah rückte er näher zu mir und hatte seine Hände an meine Wangen gelegt. Er sah mir tief in die Augen und sein Blick war so ernst, dass mir fast schwindelig wurde. „Louis", begann er leise und ich wusste nicht wie mir geschah. Mein Puls hatte sich gefühlt verdreifacht und ich konnte nichts weiter tun als ihm einfach in die unglaublich grünen, verdammt schönen Augen zu sehen.
„Du bist mein Leben", sagte er sanft. „Ich liebe dich, mit jeder Faser meines Herzens und wenn dir irgendetwas zustoßen würde ich mir das niemals verzeihen. Ich kann meinen Blick nicht von dir nehmen. Du bist so wunderschön. Wirklich. Du verzauberst mich. Auf jede mögliche Art und Weise."
Und scheiße.
Ich glaubte ihm. Ich glaubte ihm jedes Wort. Er sah mir tief in die Augen und dann auf die Lippen und ich konnte nicht anders als meinen Blick ebenfalls zu seinen Lippen wandern zu lassen. Ich atmete flacher und mein Gehirn wollte schon aussetzen, da zog Harry sich grinsend zurück und zuckte mit einer Schulter. „Siehst du?", meinte er. „Alles eine Frage der Schauspielerei."
Ich starrte verwirrt vor mich hin und schüttelte kurz ein wenig den Kopf, um dieses Gefühl abzuschütteln. Funktionierte nur so semi gut. Ich zuckte mit den Schultern. „Hm."
Was machte dieser Junge nur mit mir?
„Wollen wir das Projekt zu Ende machen?", fragte ich, einfach, um mich auf andere Gedanken zu bringen und Harry nickte. „Okay." Er ging zu seinem unordentlichen Schreibtisch und griff nach seinem Rucksack der darunter stand. Ich sah ihm nur dabei zu, wie er ihn aufmachte und einen Ordner rausholte, dann aber stockte und einen gelben Regenschirm aus dem Rucksack holte. „Oh, den muss El aus Versehen in meinem Rucksack vergessen haben", meinte er. Dann sah er zu mir und grinste. „Sie scheint wohl doch meine Seelenverwandte zu sein."
Ich runzelte die Stirn. „Warum denn das? Ihr seid beide schusselig?", fragte ich nur und sah zu dem Bild. Diese Verbindung zu Eleanor...störte mich einfach. Obwohl beide - ja, sie auch, das musste ich zugeben - auf dem Bild absolut schön aussahen.
„Was? Äh...nein. Gelber Regenschirm und so", erklärte Harry, was mich dazu veranlasste wieder zu ihm zu sehen.
„Hä?"
Ich musste wohl ziemlich lost aussehen, denn Harry zog nur die Augenbrauen hoch. „Du hast wirklich keine Ahnung wovon ich spreche, oder?"
Ich war immer noch verwirrt. „Nee, irgendwie nicht."
Jetzt sah Harry mich fast schon fassungslos an. „Hast du nie how I met your mother gesehen?"
Ich sah ihn einfach nur weiter an und sein Mund klappte auf. „Echt jetzt?", fragte er ungläubig. Ich zuckte mit den Schultern.
„Du hast nie how I met your mother gesehen?", fragte er nochmal und ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein. Was ist denn daran so schlimm?"
Harry blinzelte nur. „Okay", begann er und sprach fast mehr zu sich selbst als zu mir. „Okay, das müssen wir dringend ändern!"
„Was? Warum das denn?", fragte ich jetzt und Harry schüttelte nur verzweifelt den Kopf. „Na...nur weil es in etwa die beste Serie jemals ist?"
„Ich bin nicht so ein Serienmensch." Wieder zuckte ich mit den Schultern. „Ich guck lieber Filme."
Gespielt geschockt legte Harry sich eine Hand aufs Herz. „Ich sehe dich in einem ganz neuen Licht, Louis Tomlinson."
Ich verdrehte nur die Augen, musste aber anfangen zu grinsen. Harry war so ein Idiot. Er grinste ebenfalls. Dann stand er auf. „Nein, aber ernsthaft. Das müssen wir ändern", meinte er, griff nach dem Laptop auf seinem Schreibtisch und kam zurück zu mir aufs Bett.
„Mach's dir gemütlich, wir haben ne Menge Staffeln vor uns."
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