Epilog 2
Gewidmet an @Larax160 @Lara_16
Hey, ich hoffe, diese Bonusszene entspricht deinen Erwartungen und dass du Spaß beim Lesen hast❤️
An alle andern: hier noch eine weitere Bonusszene. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen. Was meine anderen Bücher angeht...ich habe sie nicht vergessen, aber zur Zeit schreibe ich kaum und bin froh, überhaupt diese Szene fertig bekommen zu haben. Sorry, dass ich euch keine besseren Neuigkeiten geben kann😅
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Olivias p.o.v.
Mit einem leisen Seufzer ließ ich mich auf dem Stuhl auf unserer Terrasse nieder. Die Sonne schien hell herunter und ließ unseren Garten mit all seinen Blumen erstrahlen, doch Alessandro hatte einen Schirm aufgestellt, sodass ich im Schatten saß.
Instinktiv legte ich meine Hände auf meinen schwangeren Bauch, der nun eher einer übertrieben großen Ballonkugel glich.
Ich hatte nun schon zwei Schwangerschaften hinter mir und doch war bei keiner mein Bauch so riesig gewesen. Was vielleicht daran lag, dass es dem kleinen Schatz in mir vielzusehr in meinem Bauch gefiel, um das Tageslicht zu erblicken. Zwar befand ich mich noch in der ersten Woche nach dem errechneten Geburtstermin, dennoch machte ich mir Sorgen.
Abwesend streichelte ich über meinen Bauch und starrte über unseren Garten weiter hinaus in den angrenzenden Wald.
Die Ärzte meinten, es bestünde keine Gefahr für das Baby und dass alles gut aussähe, dennoch hielt mich das nicht davon ab, mir Sorgen zu machen. Ich hoffte wirklich, dass bald die Wehen einsetzten und der Kleine sein Gesicht zeigte.
Allein schon, damit Alessandro sich beruhigte.
Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, da hörte ich auch schon Alessandros Schritte im Haus näher kommen. Keine Sekunde später stand er neben mir und schenkte mir einen strafenden Blick. Ein leises Grollen begleitete seine Worte, als er sagte:
„Warum bist du ohne mich hier raus gegangen? Du weißt doch, dass ich immer an deiner Seite sein sollte."
Sein Blick schweifte zu meinem Bauch und das Stirnrunzeln auf seiner Stirn glättete sich.
„Für dem Fall, wenn es soweit ist."
Der Moment der Sanftheit war schnell wieder vorbei, als er mich wieder anfunkelte.
„Du solltest dich schonen. Ich habe kein Problem damit, dich im Haus herumzutragen, das weißt du. Du musst nur etwas sagen und ich bin für dich da. Es besteht kein Grund, dich unnötig anzustrengen."
Genervt starrte ich die grummelnde Glucke aka meinen Ehemann und Seelengefährten vor mir an.
Schon während der ganzen Schwangerschaft war er übertrieben beschützerisch gewesen, doch in letzter Zeit, genauer gesagt seitdem ich den geplanten Geburtstermin überschritten hatte, hatte er seinen Beschützerinstinkt aufs Extremste hochgedreht.
Wo es am Anfang noch süß gewesen war, fand ich es jetzt nur noch nervig.
„Alessandro", knurrte ich und versuchte zu ignorieren, wie ihn die schwarze Kochschürze, die ich ihm zu Weihnachten geschenkt hatte, unglaublich sexy aussehen ließ.
Ich hätte nie gedacht, dass ich Männer in Kochschürzen mal sexy finden würde.
Aber vielleicht war es eher so, dass ich Alessandro in Kochschürzen unglaublich attraktiv fand. Er konnte einen Müllsack anziehen und wäre noch immer verdammt sexy.
Vielleicht spielten aber auch nur meine Hormone verrückt. Obwohl ich verärgert war, wollte etwas in mir seine Lippen wieder auf den meinen spüren.
Ich verdrängte die Sehnsucht und konzentrierte mich darauf, ihn böse anzustarren und meinen Blick strikt auf seinem Gesicht verharren zu lassen.
Es war immer wieder ein schwerer Kampf.
Mit der Zeit sollte ich eigentlich besser darin werden. Übung machte den Meister, oder etwa nicht?
Tja. Ich war offensichtlich die Ausnahme von der Regel. Es war frustrierend.
„Mir geht es gut", erklärte ich meinem Mann zum gefühlt tausendsten Mal.
„Ich mag vielleicht gerade nicht so schnell sein wie noch vor paar Monaten, aber ich kann mich noch ganz gut bewegen. Und sonst auch viel anderes. Außerdem wirst du es mitkriegen, wenn der Kleine kommt. Du musst nicht ständig an meiner Seite kleben."
Arrogant hob Alessandro eine dunkle Braue, die Arme noch immer vor der starken Brust verschränkt. Er trug ein kurzärmliges Shirt, sodass sein definierter Bizeps sich deutlich wölbte.
Als mir bewusst wurde, dass ich ihn anstarrte, riss ich meinen Blick wieder hoch.
Nicht schnell genug.
Alessandro grinste mit männlichem Stolz. Mein Ziel, sein Ego ein wenig zu stutzen, damit es nicht den ganzen Raum einnahm und einen mit seiner Größe fast zerquetschte, nahm mehr Arbeit in Anspruch als ich gedacht hatte.
„Bist du sicher, dass du meine Aufmerksamkeit nicht genießt?", neckte mich Alessandro.
Ich starrte ihn an.
„Ja."
„Hmmm...", machte Alessandro und kam näher.
Als er direkt vor mir stand, stützte er sich mit seinen Händen auf den Armlehnen ab und kam mir mit seinem Gesicht so nahe, dass sich unser Atem vermischte. Sein anziehender Geruch vernebelte mir beinahe die Sinne, so köstlich war er. Die süße Note des Gebäcks, das er gerade in der Küche gebacken hatte, trug nur noch dazu bei, dass mir das Wasser im Mund zusammen lief.
Für einen Moment wusste ich nicht, ob ich Alessandro an mich ziehen und küssen wollte oder vielmehr das Gebäck verschlingen wollte, das er gebacken hatte.
Ich hatte schon wieder Hunger.
Seine dunklen braunen Augen hielten meine gefangen und selbst nach all den Jahren beschleunigte sich noch mein Herzschlag und all meine Sinne erwachten zum Leben.
„Wie ist es jetzt?", wisperte Alessandro und sein warmer Atem fuhr mir wie eine sanfte Brise über die Lippen. Ich musste mich mit aller Kraft davon zurückhalten, die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen zu überbrücken und ihn endlich zu küssen.
Ich durfte sein Ego nicht immer bestätigen, wenn ich es doch eigentlich stutzen wollte.
Aber meine Absicht verschwand immer weiter nach hinten in meinem Kopf, als mein Blick zu seinen vollen Lippen sank.
Ich wusste, wie unglaublich sanft sie sich anfühlten. Wie liebevoll und heiß er küsste. Alles Dinge, die meinen Willen bröckeln lösen.
„Na, Olivia? Bist du dir immer noch sicher, dass du mich nicht die ganze Zeit bei dir haben möchtest?"
Seine Stimme hatte sich zu einem verführerischen Flüstern gesenkt, das meinen Körper nicht kalt ließ. Im Gegenteil.
Meine Nerven erwachten und begannen in freudiger Erwartung zu kribbeln. Wärme stieg in mir auf und meine Atmung beschleunigte sich unwillkürlich.
Das würde wohl nie aufhören. Aber das wollte ich auch gar nicht.
Gerade als ich nachgab und mich zu ihm vorbeugte - ich konnte sein Ego ein andermal stutzen - ertönte eine helle Stimme hinter uns:
„Was macht ihr da?"
Mit einem Seufzen schloss ich die Augen. Alessandro lehnte seine Stirn an meine und war genauso frustriert über die Unterbrechung wie ich, was ich durch unser Band spürte.
Leider konnten wir Francesca nicht für immer ignorieren. Sie war ein starrköpfiges kleines Ding und ließ es schlichtweg nicht zu.
„Wollt ihr euch wieder ablecken?"
Mit einem schweren Seufzen löste sich Alessandro von mir und richtete sich wieder auf.
Er wandte sich Francesca zu und wollte wohl gerade etwas sagen, als er plötzlich innehielt. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er unsere Tochter an. Langsam verschränkte er die Arme vor der Brust.
„Willst du uns vielleicht etwas sagen, Francesca?"
Ich wandte den Kopf zu ihr und betrachtete die Unschuldsmiene, die sie zur Schau gestellt hatte.
Was sie wohl jetzt schon wieder ausgefressen hatte? Aufmerksam betrachtete ich sie, aber der leckere Geruch des Gebäcks, der aus dem Haus kam, lenkte mich ab. Mmmh...
Ich könnte jetzt wirklich etwas vertragen. Wie zur Bestätigung trat mich der Kleine in den Bauch. Jedes Mal, wenn er das tat, überkam mich die Liebe zu dem kleinen Riesen in mir.
Alessandro spürte meine Gefühlsregung durch unser Band und legte sofort eine große warme Hand auf meinen Bauch. Als hätte er das gespürt, kickte der Kleine wieder. Lächelnd blickten wir uns in die Augen, verbunden durch den gemeinsamen Moment.
„Ich verstehe einfach nicht, warum ihr das immer macht."
Francesca lief an uns vorbei und ließ sich uns gegenüber auf einem weiteren Stuhl nieder.
Mit gerunzelter Stirn starrte sie auf meinen Bauch.
Ich seufzte.
„Wie oft müssen wir dir noch sagen, dass es dein kleiner Bruder ist, der mich tritt, damit du es uns glaubst?"
Ihr Mund verzog sich skeptisch, als sie mich wieder ansah.
„Ich werde es erst glauben, wenn ich es sehe. Bis dahin bleibe ich dabei, dass du in letzter Zeit einfach zu viel gegessen hast."
"Sie hat für zwei Leute gegessen. Und der kleine Mann in ihr scheint sehr hungrig zu sein. Deshalb ist es alles andere als fair, deinem Geschwisterchen das Essen zu klauen."
Alessandro blickte Francesca so strafend an wie mich vorhin. Nun wurde mir auch klar, warum. Der Geruch des Gebäcks war nicht aus dem Haus gekommen. Er haftete an Francesca.
Die blickte nun zerknirscht drein.
„Mi dispiace, aber es hat so lecker geduftet, dass ich mich einfach nicht beherrschen konnte! Du backst zu gut, papà."
Alessandro ließ sich von ihrer schleimigen Entschuldigung nicht erweichen.
„Du wirst unter meiner Aufsicht ein eigenes Gebäck backen, mio tesoro. Und danach putzt du die Küche."
Francesca schien zu verstehen, dass es keinen Zweck hatte, es auf die liebe Art und Weise zu versuchen. Bockig verschränkte sie die Arme vor der Brust und knurrte ihren Vater an.
Der hob lediglich eine Augenbraue. Provozierte sie dazu, zu protestieren.
Klugerweise hielt sie den Mund. Ich musste ein leises Lächeln unterdrücken.
Je älter die beiden wurden, desto öfter versuchten sie, sich gegen ihre Eltern aufzulehnen. Der Wolf in ihnen drängte sie dazu, die Grenzen auszutesten. Mit dem Kleinen zusätzlich dazu würde es sehr spannend bleiben.
Lächelnd streichelte ich erneut über meinen Bauch, als mir plötzlich ein Schmerz in den Bauch fuhr. Es fühlte sich an wie die Krämpfe während meiner Tage. Ich atmete tief ein, um keinen Laut von mir zu geben, aber natürlich hätte ich mir das sparen können. Durch das Band spürte Alessandro die Veränderung in mir und war sofort an meiner Seite.
„Ist es soweit?", fragte er und ich meinte, einen leichten ängstlichen Unterton in seiner Stimme wahrzunehmen.
Kurz darauf verkündete er entschlossen:
„Lass uns ins Krankenhaus fahren, ich gebe Ben und Lilly Bescheid, dass sie sich um Francesca und Lorenzo kümmern. Sie können uns nachfahren."
Ich legte eine Hand auf Alessandros Arm, als dieser mich schon hochheben wollte.
„Lass uns erst abwarten. Vielleicht sind es nur wieder Vorwehen."
„Ich gehe kein Risiko ein", erklärte Alessandro hartnäckig und im nächsten Moment hatte er mich schon auf die Arme hochgehoben.
Resigniert seufzend ergab ich mich in mein Schicksal und schmiegte meinen Kopf an Alessandros harte Schulter.
„Francesca, komm", rief Alessandro, während er mich durchs Haus Richtung Haustür trug.
Kurze Zeit später wurde an dieser bereits geklopft. Als Alessandro öffnete, erhaschte ich einen Blick auf Bens aufgeregtes Gesicht und Lillys versucht stoische Miene.
„Lorenzo schläft oben im Bett. Fahrt uns mit den beiden nach. Wir sehen uns dann im Krankenhaus."
Kaum hatte er zu Ende gesprochen, drängte sich Alessandro auch schon an den beiden vorbei, öffnete das Auto und setzte mich vorsichtig hinein.
„Ich denke wirklich, dass wir abwarten sollten", versuchte ich es noch einmal, doch Alessandro brachte mich mit einem sanften Kuss auf den Mund zum Schweigen.
„Lass mich das bitte entscheiden, tesoro. Grazie."
Im nächsten Moment schlug auch schon die Beifahrertür zu und zwei Sekunden später ließ er sich auf dem Fahrersitz nieder.
Die Fahrt zum Krankenhaus verschwamm vor meinen Augen, zu sehr war ich damit beschäftigt, ruhige Atemzüge zu nehmen und durch den Schmerz zu atmen.
Später würde ich mich kaum noch daran erinnern, wie Alessandro mich ins Krankenhaus trug und alles Administrative erledigte. Viel zu schnell lag ich bereits im Krankenhausbett und man sagte mir, dass es so weit sei und ich pressen müsse.
Alessandro stand neben mir und hielt wie bereits die vorherigen zwei Male meine Hand. Später würde er mir leid tun, doch in dem Moment zerquetschte ich seine Hand beinahe, so fest drückte ich sie.
Marie, die als Krankenschwester hier arbeitete, atmete mit mir und gab mir die Kommandos, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis mein Kleiner endlich aus mir herauskam.
Als man mir mein Baby in die Arme legte, ging mir das Herz über vor Glück und Freude.
Mit Tränen in den Augen blickte ich zu Alessandro hoch. Seine braunen Augen glänzten vor tiefer Zuneigung und mit Liebe in den attraktiven Zügen berührte er sanft die winzige Hand unseres Babys. Ein wunderschönes Lächeln zierte seine Lippen, als er den Kleinen betrachtete.
Durch unser Band spürte ich seine tiefe Liebe und Zuneigung, das sprudelnde Glück und die überschäumende Freude.
Auch in meinem Herzen vermischten sich die Gefühle zu einem riesigen Ball, der sogar meine Erschöpfung nach hinten drängte.
Plötzlich drang Lärm vom Gang an meine Ohren und blinzelnd wandte ich mich der Tür zu. Im nächsten Moment sprang diese auf.
„‚Mamma!"
Francesca rauschte herein, einen aufgeregten Lorenzo im Schlepptau. Hinter den beiden konnte ich gerade noch Lilly und Ben ausmachen, als auch schon Francesca auf die Bettkante hopste und mich umarmte.
Alessandro hob Lorenzo hoch, der dabei sofort anfing zu knurren.
„Ich bin alt genug, um selbst aufs Bett zu kommen", brummte er empört.
Ich musste lächeln. Eines Tages, so war ich mir sicher, würde Lorenzo seinen Vater zu einem Kampf herausfordern. Mein Instinkt sagte mir, ich solle auf meinen Sohn setzen.
„Was ist das?"
Francesca hatte sich ein Stück weit von mir gelöst und starrte nun stirnrunzelnd das Baby in meinen Armen an.
„Du wolltest uns ja nicht glauben, dass du ein Geschwisterchen bekommst, bis du es siehst. Nun, hier siehst du es nun. Wir konnten uns aber noch nicht auf einen Namen einigen."
Neugierig beäugte Francesca ihren kleinen Bruder. Zögernd und aufs bezauberndste vorsichtig streckte sie langsam eine Hand aus und strich dem Kleinen über den Kopf, den bereits volle dunkle Haare zierten.
Unter ihrer Berührung gähnte der Kleine und öffnete seine Augen. Sie waren eine Mischung aus Alessandros und meinen, braun mit grünen Sprenkeln darin. Müde, aber dennoch aufmerksam und neugierig betrachtete er Francesca.
Dann streckte er seine Ärmchen nach ihr aus.
Mein Lächeln wuchs.
„Möchtest du ihn mal halten?", fragte ich meine Tochter.
Sie zögerte deutlich.
„So schwer ist er nicht", versicherte ich ihr.
„Und wir sind da, falls was ist."
Ich hatte nicht gelogen. Für uns Werwölfe wog mein Baby nicht viel. Dennoch war er ein großer Brocken im Vergleich zu meinen anderen Kindern direkt nach der Geburt.
Langsam und vorsichtig nahm mir Francesca den Kleinen aus den Armen, fast so, als hielte sie ein wertvolles, zerbrechliches Gut in den Armen.
Sofort schlang der Kleine seine Arme um ihren Hals.
Er musste wohl ordentlich zudrücken, denn plötzlich krächzte Francesca mit erstickter Stimme:
„Der Süße hat ordentlich Kraft."
Ich lachte leise.
Vielleicht würde Lorenzo nicht der einzige sein, der Alessandros mächtiges Ego bedrohte. Ich konnte nicht sagen, dass mich das traurig stimmte.
„Oh, che bello! Was für ein hübsches Kind. Lasst mich meinen Enkel auch in die Arme nehmen", erklang Macellas Stimme aus dem Pulk von Leuten, die sich an der Tür drängten.
Erst jetzt bemerkte ich, dass sich das ganze Rudel dort zusammengefunden hatte, neben meinem eigenen. Meine Eltern standen neben Macella und auch ihre Augen glänzten.
Marie, die mich als Angestellte des Krankenhauses durch die Geburt begleitet hatte, musste wohl die Schwestern und Ärzte davon abgehalten haben, sie alle rauszuwerfen. Denn ich bezweifelte, dass solch ein Auflauf hier gern gesehen wurde.
Als ich Macella und die anderen näher betrachtete, fielen mir die Tränen in den Augen mancher auf. Mein Herz schwoll über vor tiefer Verbundenheit zu diesen Leuten, die meine Familie geworden waren.
„Kommt her", bat ich Macella und die anderen sanft.
Sie mussten kein zweites Mal gebeten werden. Im nächsten Moment war ich umringt von Freunden und Familie, die sich alle um mein Bett scharten. Meine Eltern streichelten mein Baby mit verzückten Mienen und Macella trocknete ihre Tränen mit einem Taschentuch, bevor sie den Kleinen sanft aus Francescas Armen befreite.
Diese blickte teils erleichtert, teils überaus beschützerisch und besitzergeifend, beinahe als wolle sie ihren neuen Bruder nicht hergeben. Ihre Armmuskeln spannten sich sogar für einen Moment an, bevor sie schließlich locker ließ und den Kleinen beinahe widerstrebend hergab.
„Kann er auch knurren wie ich?", fragte Lorenzo neugierig. Alessandro hatte ihn neben Francesca auf die Bettkante gesetzt, wo er das ganze Spektakel aufmerksam betrachtete.
Jedoch schien er erst abwarten zu wollen, bevor er sich in den ganzen Trubel mit einmischte.
Kluger Junge.
„Vielleicht kann er sogar lauter und besser knurren als du", neckte ich meinen kleinen Enzo.
Dieser verzog skeptisch das Gesicht.
„Das glaube ich nicht. Nicht mal Papa kann das."
Besagter Papa schnaubte.
„Natürlich kann ich das. Du musst mich mit jemandem verwechseln."
Lorenzo hob nur langsam eine Augenbraue und blickte zu Alessandro hoch. Der Gesichtsausdruck ähnelte dem seines Vaters so sehr, dass ich leise kichern musste.
Mürrisch warf Alessandro mit einen bösen Blick zu. Doch ich lächelte ihn nur an und im nächsten Moment besänftigte sich seine Miene. Lächelnd beugte er sich herab und hauchte mir einen süßen Kuss auf die Stirn.
„Was hältst du von Elio?", fragte er lächelnd.
„Ich habe mal wo gelesen, dass der Name „Sonne" bedeutet."
Mein Blick wanderte zu dem Kleinen, den gerade mein Vater in den Armen hielt. Das ganze Rudel hatte seinen Blick auf ihn gerichtet und sich um ihn geschart, als zöge er sie magisch an. Wie die Sonne bildete er das Epizentrum unserer Truppe.
Lächelnd wandte ich mich wieder Alessandro zu.
„Der Name ist perfekt", hauchte ich.
Alessandros Lächeln wuchs und wieder beugte er sich herab, um mich zu küssen, diesmal jedoch auf den Mund.
Ich hörte gar nicht, wie Francesca sich mit einem „igitt" abwandte, sondern versank geradezu in der Sanftheit von Alessandros Lippen, in der Zärtlichkeit seiner starken Hände, die meine Wangen streichelten.
Freude, Glück und Liebe ließen mich von innen heraus erstrahlen und am ganzen Körper wohlig kribbeln.
Das hier war alles, was ich mir jemals gewünscht hatte. Mehr als ich mir jemals hätte erträumen können.
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