Die erste gemeinsame Nacht
Alessandro p.o.v.
Oh Mann. Gerade ist sie duschen gegangen. Und ich hatte schon damit zu kämpfen, sie mir nicht nackt vorzustellen.
Und gleich würde sie mit mir in einem Bett schlafen. Ich musste mich zusammenreißen. Ich hatte ihr versprochen, nichts zu tun, was sie nicht will. Und ich würde mein Versprechen halten.
Aber wenn sie mich wollte, und dementsprechend handelte...ich würde sie nicht daran hindern.
Fuck. Daran durfte ich jetzt nicht denken. Sonst konnte ich mich am Ende gar nicht mehr zusammen reißen.
Wahrscheinlich würde sie eh nicht mit mir in einem Bett schlafen wollen. Aber ich musste sie im Arm halten. Musste sie bei mir haben. Diese ganze Distanz war nichts für mich. Sie nicht bei mir zu wissen, machte mich schier verrückt.
Ich war froh, dass sie jetzt hier war. Wenn auch nur für eine Woche. Hoffentlich wollte sie danach gar nicht mehr weg. Ich musste sie einfach dazu bringen, unsere Bindung zu akzeptieren.
Anderenfalls...ich wusste nicht, was ich dann tun sollte. Ich brauchte sie einfach.
Doch heute war sie überraschend nett gewesen. Ob es wohl einfach daran lag, dass sie vor meinem Rudel kein schlechtes Bild abgeben wollte?
Wie auch immer, es war mir egal. Hauptsache, sie näherte sich mir an.
Ich saß noch immer auf dem Bett, als Olivia ins Zimmer kam.
Shit.
Das war mein erster Gedanke. Ich hatte vorhin nicht darauf geachtet, was sie aus ihrem Koffer zog.
Aber diese kurze Hose mit dem Top?
Wie sollte ich mich da denn zurückhalten?
Fuck.
Nervös schluckte ich.
"Hey.", sagte sie schüchtern. Eine süße Röte lag auf ihren Wangen.
"Das Bad ist jetzt frei."
Gut. Eine kalte Dusche wäre jetzt wohl nicht schlecht.
"Okay. Bin gleich wieder da.", sagte ich und dann war ich auch schon an ihr vorbei. Kurz darauf im Bad.
Merda*. Schnell zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche. Das Wasser drehte ich auf die kälteste Stufe und dann auf.
"Fuck.", zischte ich, als eiskaltes Wasser auf mich herab regnete. Aber das war genau das, was ich jetzt brauchte. Schnell wusch ich mich und drehte dann das Wasser ab.
Bibbernd trat ich aus der Dusche und schnappte mir mein Handtuch.
Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, griff ich mir meine Boxershorts. Ich schlief immer in meinen Boxershorts.
Mehr Stoff wäre mir zu warm.
Aber wenn ich daran dachte, dass sich dann vielleicht meine und Olivias nackte Haut berührten...aber deswegen würde ich mich ganz bestimmt nicht dick eingepackt neben sie legen.
Da könnte ich dann erst Recht nicht einschlafen.
Nein, ich würde einfach zusehen müssen, dass ich mich zurückhielt.
Mit diesem eisernen Vorhaben ging ich in mein Zimmer. Es war dunkel hier drin. Olivia hatte wohl schon den Rolladen runter gemacht. Und das Licht ausgemacht. Es machte mir nichts aus. Ich konnte auch so noch genug sehen. Dank meiner Werwolfsgene.
Olivia lag schon im Bett. Aber sie schlief noch nicht. Dafür ging ihr Atem zu unregelmäßig.
Vorsichtig hob ich die Decke an und legte mich neben sie. Sie hatte sich ganz nah an die Wand gelegt.
Nun schob ich vorsichtig meinen Arm um sie herum und legte ihn an ihre Taille. Ich spürte, wie sie den Atem anhielt. Dann zog ich sie leicht an mich. Sie stieß den Atem aus. Ich konnte es genau hören.
Aber sie wehrte sich nicht. Was für eine Abwechslung. Eine schöne.
Es war ein gutes Gefühl, sie so nah an mir zu fühlen. Endlich. Aber leider immer noch nicht nah genug, wenn es nach mir ginge.
Babyschritte, beschwor ich mich selbst, ich muss Babyschritte machen.
Wenn ich sie zu schnell zu zu viel drängte, würde sie das nur verscheuchen.
Aber es war so verdammt schwer, mich zurückzuhalten. Meine Instinkte drängten mich dazu, sie noch fester an mich zu ziehen, zu berühren, zu küssen,...
Ich biss die Zähne zusammen.
Da wand sich Olivia plötzlich in meinen Armen und drehte sich zu mir um.
Plötzlich hielt sie inne. Spannte sich an.
"Alessandro?", ertönte ihre süße Stimme.
"Ja?", fragte ich rau.
"Bist du...bist du etwa nackt?", ihr Atem streifte meine Brust und bescherte mir eine Gänsehaut.
"Nicht ganz.", antwortete ich ihr äußerlich lässig. "Ich hab noch eine Boxershorts an."
Ich hörte, wie sie schluckte. Gut. Dann ließ meine Nacktheit sie wohl nicht ganz kalt. Wobei ich das schon heute Nachmittag bemerkt hatte, als sie kaum den Blick von meinem Sixpack hatte wenden können.
Dieses Wissen erfüllte mich mit zufriedener Genugtuung.
Langsam schob ich meinen Mund an ihr Ohr heran.
"Stört es dich etwa?", fragte ich leise.
Wieder schluckte sie hörbar.
Dann erwiderte sie:
"Natürlich nicht." Aber ich konnte die Lüge heraushören.
Ich grinste. Und zog sie noch ein Stück näher.
"Alessandro...", Ihre Stimme zitterte, dennoch lag eine eindeutige Warnung darin. Doch ich ignorierte sie.
Ich hatte mir das hier so sehr gewünscht. Ich brauchte sie einfach bei mir.
Ihr Atem ging schneller. Merda*, das und ihr Duft machten mich schier verrückt.
Olivia p.o.v.
Ich konnte es nicht fassen. Hier lag ich nun, ganz eng an Alessandro geschmiegt. An Alessandro, der nur eine Boxershorts trug.
Sein unverkennbarer Geruch hing mir in der Nase. Diese Nähe zu ihm machte mich ganz verrückt.
Ich konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
Hitze wallte in mir auf. Meine Instinkte drängten mich zu ihm hin. Ich wollte ihn anfassen, diese Muskeln unter der warmen Haut nachfahren, ihn küssen...
Aber ich durfte nicht. Ich musste mich zurückhalten. Sonst würde ich am Ende noch zulassen, dass er mich markierte. Verdammt, vielleicht würde ich so außer Kontrolle sein, dass ich ihn auch markierte.
Und wenn ich dann starb...es würde ihn umbringen.
Plötzlich legte Alessandro seinen Kopf in meine Halsbeuge. Atmete tief ein. Ein Schauer fuhr durch meinen Körper. Und dann drückte mich Alessandro noch ein bisschen näher an sich.
Mein Gesicht klebte praktisch an seiner Brust. Ich hielt das nicht mehr aus. Schnell legte ich meine Hände an seine Brust, um ihn wegzuschieben.
Zumindest war das mein Plan. Aber als meine Hände auf seiner nackten Haut lagen, schien ein Stromstoß durch mich zu fahren.
Ich wollte, nein, ich musste ihn berühren.
Vorsichtig strich ich über seine nackte Haut.
Alessandro keuchte auf, was mich zum Lächeln brachte. Etwas in mir gefiel es, dass ich ihm eine Reaktion entlocken konnte.
Meine Hände wanderten tiefer, zu diesem beeindruckenden Sixpack, das ich immer noch im Gedächtnis hatte.
Sein Herzschlag beschleunigte sich. Ich wusste, ich sollte aufhören. Ich sollte das hier schleunigst beenden, bevor es noch schwerwiegende Folgen haben könnte.
Aber die Stimme der Vernunft war kaum noch hörbar.
Und ich wollte sie auch nicht hören.
In diesem Moment wollte ich einfach nur das hier genießen. Ich dachte nicht an die Folgen.
War zu sehr vereinnahmt von Alessandros Nähe.
Von seiner Wärme, die sich auf mich übertragen hatte. Von seinem betörenden Duft. Seinem schnellen Herzschlag.
Plötzlich streifte ich den Bund seiner Boxershorts. Alessandro keuchte auf. Ich hielt inne.
"Olivia.", Es war eine Warnung. Und diesmal hörte ich darauf. Meine Hände fuhren wieder hoch.
Doch Alessandro stoppte sie, indem er seine um meine Handgelenke schlang
"Jetzt bin ich dran.", knurrte er.
Und dann lag ich auch schon auf dem Rücken, Alessandro über mir. Meine Handgelenke hielt er über meinem Kopf mit einer Hand zusammen.
Mit der anderen schob er mein Haar zur Seite und dann war sein Mund an meinem Hals.
Er verteilte kleine Küsse auf meiner Haut.
Ich keuchte auf. Plötzlich ließ er mich seine Zunge spüren. Es war, als würde ein kleiner Stromstoß durch mich fahren. Ich biss mir auf die Lippe, aber trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass mir ein kleines Seufzen entwich.
Ich spürte beinahe, wie Alessandro lächelte.
Kurz darauf konnte ich seine Zähne an meinem Hals spüren.
Leicht, ganz zärtlich, biss er mir in die Haut und leckte dann darüber. Ich stöhnte leicht auf.
Aber dann fuhr mit plötzlich Angst in die Glieder. Was machte ich hier? Was machte Alessandro? Er wollte mich doch nicht etwa markieren, oder?
"Alessandro.", keuchte ich.
"Hmm?", brummte er.
"Alessandro, stopp.", brachte ich atemlos heraus.
Sofort hörte er auf. Ich hörte seinen schweren Atem.
"Was ist los?", seine Stimme war ganz rau. Am liebsten hätte ich ihn weitermachen lassen. Auch jetzt drängte mich alles danach.
Aber ich konnte eine Markierung nicht zulassen.
"Ich glaube, wir sollten aufhören.", brachte ich heraus.
"Morgen ist Schule. Wir...wir müssen früh aufstehen."
Das stimmte zwar, war aber nicht der Hauptgrund. Doch ich wollte Alessandro nicht das Gefühl geben, dass ich eine Markierung abscheulich fand.
Er würde es nicht verstehen. Und ich würde es ihm auch nicht genauer erklären können.
Zum Glück fragte er nicht nach. Er nickte nur und rollte sich dann zur Seite.
Schwer atmend lagen wir da.
Ich schloss die Augen. Was war nur in mich gefahren? Zum Glück hatte ich ihn rechtzeitig stoppen können.
"Darf ich wenigstens den Arm um dich legen?", fragte er leicht frustriert.
Ich zögerte. Konnte ich das zulassen? Einerseits wäre damit das Risiko größer, dass ich wieder den Verstand verlor.
Andererseits...ich wollte seine Nähe. Wollte in seinem Arm einschlafen. Und außerdem wollte ich ihm das jetzt nicht auch noch verwehren.
Wo ich ihm doch sowieso schon so viel verwehrte.
Also flüsterte ich schließlich leise:
"Ja, darfst du."
Alessandro hatte wohl den Atem angehalten, denn er stieß ihn jetzt erleichtert aus.
"Danke.", murmelte er in mein Ohr und zog mich dann wieder an sich, den Arm um meine Taille gelegt.
Es dauerte, bis ich mich daran gewöhnte. An dieses wunderschöne Gefühl. Ihn so nah bei mir zu haben, das fühlte sich unbeschreiblich an. Ich fühlte mich so geborgen bei ihm. So sicher und geschützt. Als könnte mir nichts und niemand etwas anhaben. Nicht meine Sorgen und Probleme, nicht einmal diese verdammte Krankheit.
Und mit diesem Gefühl schlief ich schließlich ein. In seinem Arm.
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* merda = Scheiße
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