Zurück zum Unterricht
There's nothing that I won't do for her
Keuchend schauen wir uns tief in die Augen. Janas Hände an meinen Wangen, ihre Stirn an meiner gelehnt.
》Sebastian...das...《 》Sollte nur ein kleiner, unschuldiger Kuss werden ? Jana das war gerade so gar nicht unschuldig.《 grinse ich sie an.
》Ich weiß...《 flüstert sie geschwächt.
》Sebastian demnächst keine Küsse mehr für dich.《 kichert sie und schaut mir immer noch in die Augen.
》Du weißt schon, dass dieser Kuss unser erster Kuss war ?《 》Und du hast hoffentlich verstanden, dass wir uns nach diesem Kuss nicht mehr küssen; vor allem in der Schule.《 neckt sie mich.
》Siehe da. In zehn Minuten beginnt die sechste Stunde.《 seufze ich und lege meinen Kopf auf Janas Schlüsselbein.
》Na los du Faulpelz. Steh auf und geh in deinen Unterricht und leide da, während ich das selbe tun werde.《 versucht sie mich aufzumuntern und ich schwöre, ich spüre wie sie grinst.
》Ja Mama.《 grinse ich nun.
》Sebastian ich meine das Ernst ! Jetzt geh schon !《 》Wie, wenn du auf meinem Schoß sitzt ? Soll ich einfach aufstehen und dich dann auf den Boden fallen lassen ? Nein.《 meckere ich leicht mit ihr und schaue ihr in die Augen. Ein Seufzen entflieht ihrem Mund und Jana steht nun auf. Wartet bis ich das selbe tue und zu meinem nächsten Unterricht gehe.
Ich packte mein Buch ein, ging auf sie zu, nahm ihre Hand und vereinigte unsere Hände.
》Wo und was hast du denn jetzt ?《 frage ich und schaue sie an.
》Ich habe jetzt Biologie und danach habe ich Schulschluss. Bei mir fallen die neunte und zehnte Stunde aus heute.《 antwortet sie mir und führt mich zu ihrem Raum.
》Du Glückspilz. Ich habe heute noch bis zur elften Stunde.《 seufze ich geschlagen.
》Das schaffst du schon.《 grinst sie mich an und küsst meine Wange.
Während wir weiter reden, höre ich einen Schrei. Einen weiblichen Schrei. Sofort war es still zwischen uns beiden. Wir schauten uns beiden in die Augen und gingen gemeinsam dort hin von wo der Schrei kam. Wenn Jana schon so ernst und ängstlich schaut, heißt das, dass sie den Schrei auch gehört hat und sich auch schon die schlimmsten Szenarien ausmalt im Kopf.
》Du sollst mich anschauen Weib ! Sieh mir in die Augen, wenn ich mit dir rede und benimm dich wie eine Frau und weine vor Angst !《 schreit ein Junge, höchst wahrscheinlich, ein Mädchen an. Und ich behalte auch Recht bei dieser Annahme, denn das Mädchen hatte braune Haare, die einen Stich von rot haben. Ihr Pony verdeckt ihre Augen, weshalb ich nicht weiß, ob sie weint oder nicht ODER welche Augenfarbe sie hat.
》Tss.《 war das einzige was sie sagt. Ihrer Körperhaltung her hält sie sich noch zurück, da sie sehr angespannt auf den Boden sitz, die Handknochen schon weiß hervorstechend.
》Was hast du gesagt ??!《 knirscht der schwarzhaarige Junge mit seinen Zähnen und zieht das Mädchen an ihren Haaren hoch. In diesen Moment sah man grün-graue Augen, die den Hass von diesem Mädchen wiederspiegelten.
》Na los. Mach schon. Oder bist du zu feige ein Mädchen zu schlagen ? Der ach so große und starke Ekkhardt fürchtet sich auf einaml ein Mädchen zuschlagen !《 lacht das Mädchen ihn höhnisch aus.
》Das reicht !《 ruft jemand plötzlich und dieser jemand ist niemand anderes als Benjamin gewesen. Alle Augen waren nun auf ihn gerichtet und mustern ihn forschend.
》Lass meine Freundin in Ruhe Ekkhardt ! Sie hat dir nichts getan, wenn dann du. Und zwar hast du sie extra angerempelt, so wie du es schon immer getan hast. Also lass deine Finger bei dir und hau ab mit deinen Freunden solange du noch kannst. Ein Lehrer ist schon unterwegs hierher und hat keine Scheu direkt zum Rektor zugehen.《 droht Benjamin Ekkhardt und schaut ihn vernichtend an.
》Tss, wir gehen Jungs. Wir haben schließlich noch besseres vor als das.《 verschwindet Ekkhardt mit seinen Freunden. Benjamin geht sofort auf das Mädchen zu, eine Lehrerin kommt aus dem Nichts und fragt die anderen Schüler aus, während Jana von Benjamin wegschaut und mich weiter zu ihren Raum zerrt.
》...Zurück zum Unterricht...《 nuschelt sie leise.
Nachdem ich Jana begleitet hatte, ging ich auch zu meinem Unterricht.
Es ist, Trommelwirbel bitte, Pädagogik. Ja, ich habe jetzt Pädagogik. Und ich bin am überlegen, ob ich mich umbringen gehen soll, die Stunde schwänzen soll oder wie ein Mann die Sache durchziehen soll. Noch ist die Lehrerin nicht da, ich habe also noch eine Chance. Aber ich muss die Stunde doch noch durchziehen, da sie leider schon da ist und zwar genau dann als ich die dritte Option aufgestellt habe.
12:43 Uhr - noch 22 Minuten bis diese Qual endet.
Ihr fragt euch bestimmt, warum ich dieses Fach nicht so sehr mag. Das kann ich euch sagen: Ich hatte es sehr hart im Leben und dieses Geschwafel der Lehrerin über hungrige Kinder in Afrika ist nichts im Gegensatz. Naja es ist eher damit vergleichbar, nur habe ich es auf den Straßen Chester's erlebt. Chester ist eine Stadt in England, wer nicht weißt, wo es ist.
Eine lange Geschichte die ich irgendwann mal wieder anspreche.
》Eure Analysen gebe ich Euch am Ende der Stunde zurück.《 》Frau Scheller, Sie können die Analysen auch jetzt geben. Wir haben schließlich nur noch 10 Minuten. In dieser Zeit können Sie ja unsere Fragen beantworten, die wir haben zu unseren Analysen.《 》Sie haben Recht Clara. Ich gebe Euch jetzt die Analysen zurück.《 sagte Frau Scheller und verteilte unsere Analysen. Dabei gibt Sie jedem eine Rückmeldung und bespricht mit den Schülern ihre fragen.
》Nun zu Ihnen Sebastian. Sie haben, wie immer, eine Eins für Ihre Analyse bekommen. Ich hoffe für Sie, dass Sie weiterhin gutes liefern werden im Unterricht.《 sagte Sie fröhlich und ging zur nächsten Schülerin. So endete für mich die sechste Stunde. Und das schöne ist, es ist auch meine letzte Stunde heute, denn die neunte bis elfte Stunde entfällt, da ich sie bei dem selben Lehrer habe und dieser ins Krankenhaus musste, weil seine Frau ihr Kind gebärt hat.
》Bin wieder da !《 rufe ich durch die Wohnung.
》Bin in der Küche. Hast du nicht bis 17:15 Uhr Schule eigentlich ?《 fragte mich "meine" Mutter.
Als ich in der Küche bin, sehe ich den Grund für ihre Frage. Sie hatte nämlich Besuch - weiblichen Besuch. Diese war nicht unbedingt lang angezogen, eher kurz und verführerisch, wenn ich es mal so ausdrücken soll.
》Sebastian können wir in deinem Zimmer reden ? Bitte.《 sieht mich "meine" Mutter ernst an. Ich nicke nur, gehe in mein Zimmer und höre die Tür hinter mir zugehen.
》Hör mir jetzt aufmerksam zu. Ich werde es dir jetzt sagen, aber wenn du mich unterbrechen solltest, kannst du heute Abend woanders schlafen junger Mann.《stemmt sie ihre Hände in die Hüfte und schaut mich immer noch ernst an.
》Okay. Dann fang mal an zu erklären.《 sagte ich ruhig.
》Ich weiß, dass sie durch ihre Kleidung wie eine Prostituierte aussieht, aber sie ist keine. Mein Sohn...sie ist in einer schwierigen Lage und ich helfe ihr, indem ich sie zu uns rufe und wir Mädchenkram machen können. Dieses Mädchen ist gerade mal 17 Jahre alt geworden, lebt alleine und verdient sich ihr Geld, indem sie ihr Körper verkaufen muss. Was ich jetzt gesagt habe, widerspricht dem Satz davor, ich weiß. Aber sie arbeitet glücklicherweise für keinen dieser Schweine.《 fängt sie nun an zu weinen. Man sieht ihr an, dass es sie fertig macht.
》Ich verstehe, wenn du sagen wirst, dass es Geldverschwendung ist, was ich für dieses Mädchen alles tue. Doch mache ich weiter und wenn es dir nicht gefällt, was ich mache, dann kannst du jetzt deine Sachen packen und dir ein neues Heim suchen.《 sagte sie und schaut mit Tränenen gefüllten Augen mich an.
Ich war baff. Niemals hätte ich erwartet das "meine" Mutter mich aus dem Haus schmeißen würde. Sie ist nämlich nicht einer der Menschen, die einen sofort rausschmeißen würde. Woher ich dies weiß ? Ich habe ihren Lebenslauf gelesen und sie war immer stets hilfsbereit und freundlich gewesen.
》Mom ich akzeptiere es. Ich gehe jetzt gleich, damit ihr ungestört seid.《 lächele ich sie an. Ihre Augen weiten sich wegen meinem Satz und sie sieht mich lächelnd an und wischt sich die Tränen weg.
》...Danke...《 haucht sie und umarmt mich. Ich umarme sie zurück und lasse von ihr los.
》Nun denn ich gehe dann mal. Ich bin vielleicht erst morgen nach der Schule wieder da. Vielleicht schlafe ich dann bei einem Freund.《 sage ich und gehe aus dem Zimmer raus und in den Flur rein.
》Zurück zum Unterricht !《 sagt "meine" Mutter glücklich, mit einem Lächeln, dem Mädchen, während ich die Wohnung verlasse.
Zurück zum Unterricht
But this is not a dream
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