/37/
Ich half Yoongi beim Abräumen des Frühstückstischs. Es war Sonntag und somit hatten wir Zeit für uns. Ja, ich war Yoongis fester Freund und es fühlte sich herrlich an. Er half mir, Jungkook immer mehr zu vergessen. Wenn man vom Teufel dachte.
"Ich will dich damit nicht nerven oder so, aber hast du nicht mal im Visier, Jungkook anzuzeigen? Der liegt im Krankenhaus und es müsste ihm auf jeden Fall besser gehen.", ich presste meine Kiefer aufeinander. Klar. Aber ich traute mich das nicht. Ich weiß, ich bin ein Feigling, Angsthase, Taugenichts...
Ich zuckte mit den Achseln. "Nicht wirklich. Wieso auch, ist ja jetzt alles gut", ich lachte nervös und stellte die Teller in die Spülmaschine. Yoongi hatte mir oft genug gesagt, dass er sich darum kümmert, aber ich konnte ihn doch das alles nicht alleine machen lassen.
"Jimin, ach komm schon. Er hat illegale Dinge gemacht-"
"Alles gut, Yoongi", ich drückte ihm einen Kuss auf seine so weiche Wange und machte die Spülmaschine zu.
"Jiminie-"
"Yoongi, benutz den Namen bitte nicht", er nickte verstehend.
"ChimChim, ich würd alles tun, nur damit dieses Arschloch hinter Gittern kommt, es reicht schon, wie sehr die Schuldgefühle mich niedermachen. Hätte ich auch nur eine Sekunde länger gewartet-"
"Yoongi, Yoongi, hallo, sieh mich an. Yoongi", er kniff die Augen zusammen, atmete tief durch, bevor er in meine blickte. Ich nahm beide seiner Hände in meine und streichelte über den Handrücken.
"Alles gut, okay? Du machst dir keinen Vorwurf. Du darfst das nicht, weil du nicht schuld bist", er schüttelte heftig mit dem Kopf.
"Nein, ich war die ganze Zeit da... ich hätte es verhindern können. Ok? Ich wäre in der Lage gewesen, ich hätte früher reagieren können, es tut mir leid, es ist alles meine Schuld"
"Jetzt hör mir mal zu, du kannst nichts dafür. Es ist Jungkooks Schuld. Nicht deine.", ich übte einen stärkeren Druck mit meinen Händen aus.
"Wir machen es so. Nach dem Mittagessen gehen wir ins Präsidium, einverstanden?", das erfreute Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht. Es war eine ganz neue Erfahrung, mich mit jemandem auseinanderzusetzen und der Gegenüberliegende mir sogar zuhörte. Nur leider wusste ich nicht, ob ich den Mut hatte, Jungkook bei der Polizei zu melden.
"Ich bin so stolz auf dich", die stürmische Umarmung riss uns beide fast zu Boden.
Unser Kichern hallte in der Küche wider.
***
Er nickte mir zuverlässig zu, als ich etwas unsicher die Treppe hochlief. Yoongi wollte draußen warten, während ich Jungkook meldete. Was ich nicht machen werde. Um Zeit zu gewinnen, lief ich durch das Präsidium und besichtigte alles, was ich als Außenstehender sehen durfte. Auf der Toilette war ich auch. Als ich der Meinung war, dass genug Zeit vergeudet war, hopste ich die Treppe zu dem wartenden Yoongi runter.
"Und?"
"Erledigt, sie werden ihn dann suchen", Yoongi nickte und hob beide Daumen. "Super", das schlechte Gewissen wird mich verfolgen. Aber ich hatte zu sehr Angst. Vor allem gerade. Vor der Reaktion von Yoongi, wenn es herausfand, dass ich Angst hatte vor Jungkook. Und generell, irgendwas hielt mich zurück. Was ist, wenn Yoongi so enttäuscht von mir ist, wenn er wüsste, dass ich Angst hatte? Würde er sich von mir trennen? Jimin, focus, Yoongi würde sowas nicht machen. Oder?
"Komm, lass uns nach Hause", er verschränkte seine Hände in meine und ließ mein Herz herumspringen.
Ich ließ mich neben Tae nieder. Während ich meine Sachen alle auspackte, merkte ich Tae durchdringend Blick. Als auch der letzte Stift vor mir lag, drehte ich mich zu ihm um.
"Was?", Tae hob eine erwartend Augenbraue. "Was läuft da zwischen euch?", er fing mit beiden Augenbrauen zu wackeln.
"Mit wem?"
"Dem Typ, den du komisch angeschaut hast-"
"Der Typ aus der Cafeteria?"
"yoongi! Yoongi"
"Oh", etwas beschämt räusperte ich mich kräftig.
"Ihr seid so eng miteinander. Zu eng. IHR LEBT ZUSAMMEN"
"Mister Kim! Ich bitte um Ruhe!", Mister Lin fixierte uns beide und man merkte ihm sehr an, wie genervt er gerade war.
"Tut mir leid", murmelte Tae während ich grinste.
"Ok, was lost mit euch beiden? Sag schon, ich will es aus deinem Mund hören", flüsterte mein bester Freund.
"Kannst gern raten"
"Jiminaaah", wurde Tae ungeduldig und rüttelte an meiner Schulter.
"Alsoo", begann ich betont langsam. "Ich bin mit Yoongi zusammen-"
"AAAAH", schrie Tae auf. Augenblicklich klebten alle Augenpaare auf und der Dozent schien sich zusammen reißen müssen um nicht gleich auszuflippen.
"KIM TAEHYUNG", ja, der Junge ear bekannt unter den Dozenten. Trotz, dass er manchmal echt eine ruhige Person war, war er eine kleine Dramaqueen. Tae stand auf, verbeugte sich und setzte dich mit hochrotem Kopf wieder hin.
"Endlich Chim", wisperte er mir zu und grinste mich breit an. "Ich freu mich für euch"
"Ich mich auch. Er ist sooo verdammt lieb, das ist fast gruselig... ich frag mich wo mit ich das verdient hab", murmelte ich.
"Hast du nicht gesagt", er zückte sein Handy unter dem Tisch und tippte eine Nachricht an Yoongi. Ich konnte noch sehen, wie sich Tae beschwerte, dass ich meinte ich hätte es nicht verdient. Das nächste Mal halte ich die Klappe.
"Pass... auf ... deinen ... Freuun..d auf", tippte mein Sitznachbar während er alles mit murmelte. "Und abschicken"
Nach dem der Dozent den Kurs für heute beendete, packte mich Yoongi, nicht so grob wie Jungkook, am Arm und zog mich von stolz aussehenden Tae weg.
"Yoongi, was machst du?"
"Dir jetzt gleich was verständlich machen", Panik?
Warum hatte ich Panik.
"Yoongi? Lass los", wie befohlen, fiel der Griff weg, und Yoongi schaute mir in die wässrigen Augen.
"Tut mir leid.", ich nickte.
"Ich wollte dich nur irgendwo hinziehen, wo nicht so viel los ist, verstehst du?", abermals nickte ich und zitterte leicht. Schuldbewusst zog mich mein Freund in seine Arme.
"Ach Jimin, tut mir leid. Ich wollte dir sagen, wie sehr ich glücklich bin, mit dir zusammen sein zu können, und das du nur das beste auf der Welt verdienst. Es tut mir innerlich weh, wenn du sowas von dir gibst. Du bist wertvoll", er löste sich wieder von mir und hob mein Kinn leicht an. Die Augen voller Sorge und Liebe.
"Du bist wertvoll. Unbezahlbar. Wer was anderes behauptet, hat nicht recht, es stimmt nicht. Du verdienst mehr, als dir jemals gegeben und geschenkt werden kann. Auch ich kann dir nur ein Bruchteil von dem anbieten, was du wirklich verdienst, und versuchen dich glücklich zu machen, gehört dazu"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top