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Ein Schwall von Alkohol und Schweiss kam mir entgegen als ich den zu überfüllten Club betrat. Die abwechselnde Farben durch die Lichter gaben dem düsteren Club seinen Vibe. Viele Menschen standen da, wippten zur Musik während sie ein Getränk in den Händen hielten und alle Sorgen und Ängste vergaßen. Nur die Musik und die Ambiance zählte. Auf der Tanzfläche ging es richtig ab. Einige Paare standen engumschlugen oder tanzen mit einander. Freunde liessen sich nicht aufhalten und zogen einem auf die Tanzfläche und brachten selbst den Schüchtensten dazu seine Hüften zum schallenden Bass zu bewegen. Die Musik war genau richtig. Rhythmisch und mitreissend. Der DJ machte seinen Job gut. Er selber war voll in seinem Element wie es schien. Vor der Theke wartete eine Traube Menschen auf ihr Getränk oder gestellten brüllend. Das alles versprach auf eine gute Zeit... oder? Mein erstes Mal in einem Club. Jungkook hätte ich mich nie gelassen. Niemals. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl nicht wirklich hier her zu passen. Und doch ließ mich die Musik einfach nicht los.
"Krass hier", flüsterte ich zu Yoongi. Der nur nickte und wie gebannt seine Augen über die Menschen schweifen liess. Auch sein erstes Mal?
"Kommt, lasst uns einen Platz suchen", forderte Hobi und grinste während er auf der Suche nach einem Tisch war. Als wir alle fündig wurden, setzte wir uns an den Tisch und zogen unsere Jacken aus.
Jemand winkte einem Kellner zu und bestellte für uns alle Bier.
Yoongi hatte sich gegenüber von mir gesetzt und blickte sich immer noch um.
"Warst du schon mal in einem Club", wollte ich von ihm wissen. Wie als hätte ich ihn aus seiner Welt gerissen, wandte er sich zu mir um. "Was?"
"Ob du schon in einem Club warst, hab ich gefragt", er befeuchtete seine Lippen und überlegte. "Ja... einmal... aber da war ich 16 und ziemlich draufgängerisch, und...", es schien als würde er an mir vor starren und verzog angewidert das Gesicht. Als seine Augen jedoch wieder zu mir fanden, schüttelte er den Kopf. "Und ja. Der Tag danach hatte ich eine wichtige Prüfung die mir eigentlich zur Versetzung verholfen hätte, da zu der Zeit meine Noten litten aber...", er verzog wieder das Gesicht. Hatte er etwas gesehen? Als ich mich nach hinten drehen wollte um zu wissen was Yoongi gesichtet hatte, fuhr er mit seiner Erzählung fort.
"Auf jeden Fall wegen meinen Freunden und wegen mir hatte ich die Klasse nicht bestanden und musste wiederholen.", beendete er seine Erzählung. In seinen Augen spiegelten sich die abwechselnden Farben. Mal blau, mal rosa, mal grün. Ich könnte ihn glaub einfach immer anschauen. Er hatte eine bemerkenswerte ruhige Wirkung auf mich. Was ich noch wissen wollte bezüglich was hinter mir abging, war vergessen.
"Jimin? Hörst du mir überhaupt zu?", entfuhr es Yoongi. Aus meiner Trance gerissen, nickte ich etwas benommen. "Ja... ja"
Leicht angetrunken exte ich mein nächstes Glas.
"Langsam Jimin.", doch es interessierte mich herzlich wenig. Die Flüssigkeit rang meine Kehle runter. So schmeckte Alkohol also, dachte ich mir nach dem dritten Glas. Mein eigenes Versprechen niemals dieses flüssige Gift zu mir zu nehmen war kurz vergessen. Es gab nur mich, die Musik und meine Freunde.
Selbst die zu lauten Menschen wurden erfolgreich ausgeblendet. Zum ersten Mal fühlte ich mich irgendwie... frei. Dieses Gefühl war so herrlich und toll, dass ich mir wünschte, es würde ewig weilen.
"Wer kommt mit mir tanzen?", hochmotiviert wollte ich auf die Tanzfläche flitzen. Beflügelt von dem neues noch unbekannten Selbstbewusstsein. Hobi willigte ein doch dann linste er zu Yoongi der gedankenverloren aus seinem Glas trank. Er stupste ihn an.
"Los geh mit Jimin auf die Tanzfläche", entgeistert liess der Angesprochene sein Glas sinken.
"Komm sei nicht so schüchtern", versuchte ich ihn mit meinet Motivation anzustecken. Er gab sich geschlagen und ging mit mir zur Tanzfläche. Ein schwaches Lächeln zierte sein Gesicht, als ich ihn an der Hand nahm und ihn weiter durch die Menschen zog. Wir musste ja auch einen Platz für uns finden.
Nun gab es nur noch wir zwei. Nur Yoongi und ich. Es hörte sich so schön an. Ich lachte, da mich die plötzliche Freude überflutete.
"Ich weiss nicht wieso... aber ich fühl mich glücklich", sagte ich.
"Was?", schrie er durch den drönenden Bass.
"Ich fühl mich glücklich! Ich weiss nicht wieso!", brüllte ich zurück. Er grinste. Mit seinen leicht rosa gefärbten Wangen sah er echt süss aus. Wir wippten zur Musik und ich machte ein paar Moves und liess Yoongi dabei nicht aus den Augen. Ich verspürte keine Angst oder sonst was. Trotz den vielen Menschen, trotz, dass ich eigentlich gar nicht hier sein darf und wenn ich erwischt werden, mächtig Ärger bekommen würde.
Ich fühlte mich sicher. Sicher, mit Yoongi.
Er schien langsam aber sicher aus seiner Komfortzone rauszutrauen, bis er mit mir wild tanzenden auf der Tanzfläche befand. Wir merkten gar nicht, wie der DJ die Musik in etwas ruhigeres verwandelte und mir uns einfach gegenüberstanden. Er schaute mich so intensiv an, dass ich das Gefühl hatte, er konnte mir auf den Grund meiner Seele sehen. Seine Anwesenheit machte mich ganz verrückt und ich wollte ihn küssen. Ihn küssen? Wieso küssen? Nur weil er perfekt in jeglicher Sichtweise war, so lieblich und freundlich, war das doch kein Grund ihn küssen zu wollen. Das war inakzeptabel! Ich war vergeben.
"Ist was?", fragte Yoongi, sichtlich besorgt. Ja... ich weiss nicht was mit mir los war. Und wieso ich eine solche Hitze in mir spürte, als er mir näher kam und meine Hand in seine legte. Ich wollte meine aus seine ziehen und wollte das auch nicht, dafür waren seine Berührungen so angenehm.
"Sicher? Du siehst so verzweifelt aus", seine Beobachtungen und Zusammenschlüsse war immer so akkurat.
"Ja alles okay", log ich. Eine durchgekaute Lüge. Er glaubte mir nicht.
"Lass zurück zu den Anderen gehen", schlug ich vor und kämpfte mich an den noch tanzenden Menschen durch. Er griff nach meiner Hand und folgte mir. Als wir ankamen und er sie losliess hinterliess er ein angenehmes Prickeln. Ich wollte sehnsüchtig nach seiner Hand greifen, stoppte mich jedoch. Händchenhalten war eine Sache die vorallem Paare taten. Und ich hatte einen Freund.
Ich exte ein weiteres Glas und füllte mir nach. Ich musste diese Gedanken vergessen. Vor allem da sie immer mehr wurden. Ich musste doch ein guter Freund bleiben. Loyal. Treu. Und diese Gedanken waren nicht angebracht. Ich tätschelte meine Wangen um mich zu sammeln, bevor ich nach meinem Glas griff und etwas trank.
Meine Freunde lachte und unterhielten sich schon lallend. Während ich Jungkook an der Theke entdeckte. Den Arm um eine fremde Frau gelegt.
Alle Kapitel zusammen gefasst wären es um die 21000 Wörter, dass entspricht ungefähr um die 100 Seiten in einem Buch
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