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Der ganze Berg an negativen Gefühl hatte sich durch Yoongi in die letzte Enge gedrängt und ich konnte sogar die Themen mitverfolgen. Dadurch, dass er wusste wieso ich nicht mit ihm sprach oder ihn nicht beachtete, freute ich mich sehr darüber, dass er mich verstand. Wenn er wüsste, wie sehr ich das schätzte. Und das lustige, er war selber drauf gekommen.

***

"Es ist dieser Jungkook, nicht wahr?", sein Blick war ernst und zuteilst besorgt.
Ohne zu antworten, starrte ich ihn an, die Augen mit Tränen füllend, die ich mit Mühe versuchte weg zu blinzeln.
Ich versuchte mir die Frust nicht anzumerken. Die Angst, Jungkook könnte in jedem Moment kommen wurde übermächtig.
"Er ist sicherlich gleich da", murmelte ich mit bebender Stimme.
Er nickte sachte und trat einen Schritt zu mir.
"Ich weiss. Ich bin da. Und keine Sorge, wir bekommen das schon irgendwie hin, ja? Wenn du willst, kannst du es ihnen erzählen, damit sie verstehen, ganz in Ruhe im Café", meinte er und legte kurz zögernd seine Hand auf meine Schulter.
Wieder reagierte ich nicht darauf. Ich blickte ihm in seine schönen Augen, die eine zarte Wärme ausstrahlten.
Und hörte im Treppenhaus Fussschritte.
"Ich geh dann besser, bis morgen! Vergess nicht wir treffen uns morgen in der Mensa!", sagte er noch während er aus der Tür spazierte und ich sie mit klopfenden Herzens zu stiess.

***

In der Mensa ließ ich meinen Blick schweifen und suchte in der Menge nach meinem Nachbarn.
Ich quetschte mich durch die zu viele Menschen und fand ihn am Tisch am Ende des Raums. Ich schaute in seine Richtung und versuchte ihm unauffällig Zeichen zu machen. Er blickte zu mir und nickte, bevor er sich von seiner Gesellschaft verabschiedete, die Jacke zur Hand nahm und einfach in die gleiche Richtung ging wie ich.
Am Hinterausgang wagten wir uns endlich auch anzusprechen.

"Hi", lächelte ich verlegen. Er erwiderte das Lächeln erfreut.

"Hi"

"Was willst du denn mit mir besprechen?", wollte ich wissen, da diese Aktion mich an das dringende Aussprechen zwischen zweier Personen erinnerte.
"Also, ich möchte mit dir reden, damit das alles klar ist. Du musst nicht antworten und so, aber zum Beispiel möchte ich wissen wie es dazu kam. Und warum Jungkook so ist. Aber nicht hier. Ich hatte dir ja vorgeschlagen in einem Café oder vielleicht in der Bibliothek oder so, mit den anderen zu reden. Das Angebot steht noch offen", er schob seine Hände in seinen Hosentaschen und schaute mich erwartungsvoll an.

Ich nickte nachdenklich. "Ok, aber bring die anderen mit. Ich bin ihnen eine Erklärung schuldig. Ein Monat ist viel. Und ehrlich gesagt, kann ich noch einen Monat allein nicht ertragen.", während sein Gesicht freundlich und etwas besorgt schien, waren seine Augen eine offene Tür zu seine Gefühlen. Ich sah Wut, Hass. Und Liebe.

"Ok, dann bis heute Abend, nein, sag mir wann es passt, wegen... du weisst schon", ich nickte und überlegte.
"Ehm. Ja heute Abend. Jungkook hat sich heute entschieden erst morgen wieder zu kommen. Unglaublich oder?", sowas war noch nie passiert und ich war so verwundert, dass ich mit offenem Mund ihn mit dem Staubsauger in der Hand angestarrt hatte.

"Das ist sensationell!", freute sich Yoongi. Es wärmte mir das Herz, dass er sich so unterstützend zeigte. Das war zu süß und machte ihn noch attraktiver-... ich schluckte so hart, dass es mir im Rachen wehtat.

"Ich- ich geh dann mal. Bis später dann", ich wollte mich umdrehen und dir Tür aufstoßen, als er mich an meinem Arm zurückzog. Mein Herzschlag beschleunigte sich und seine unerwartete Berührung ließen mich nervös werden.

"Ich weiß doch noch gar nicht, wo wir uns dann treffen", seine Blick ruhte auf mir, erwartend auf das was ich ihm gleich antwortete.

"Eh... i-im Café der Stadtsbibliothek , um 18uhr". stotterte ich. Jetzt war ich es, der stotterte. Klasse hinbekommen Yoongi für den Rollenwechsel.

Er ließ mich langsam los und räusperte sich.

"Okay dann...bis später", ich nickte hastig und wollte gerade nur verschwinden.

***

Zuhause traf ich auf einen auf der Couch schlafenden Jungkook, der ziemlich fertig aussah. Vorsichtig zog ich meine Schuhe aus und schlich auf leisen Sohlen in unser Zimmer. Während ich in der Wohnung umher huschte, öffnete mein Freund schläfrig die Augen um mir grüßend zu zunicken und direkt wieder einzuschlafen. Ich legte den Kopf schief und kam mit meiner Welt nicht klar. Nahm er Drogen? Ich schlich zu ihm, schnupperte aus sicherer Entfernung und stellte fest, dass er auf keinen Fall einen Rausch ausschlief. Ob das jetzt eine gute oder schlechte Sache war, konnte ich nicht sagen.

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