/10/


Ich lag schon im Bett, als Kookie sauer in das Zimmer stürmte, das Handy in der Hand.

"Wer ist das?", er hielt mir sein Handy vors Gesicht.

Ich kniff die Augen zusammen, um das Bild besser erkennen zu können. Ich und Yoongi waren drauf abgebildet und lachten. Meine Freunde wurden irgendwie aus dem Bild herausgeschnitten oder man sah etwas unscharf wie ihre Hände oder die Hälfte vom Gesicht. Ebenfalls unscharf. Nur ich und Yoongi lagen im Fokus. Das Bild wurde in der Mensa geschossen, wir waren beim Essen. Gestern.

Ich verstand das Problem von Kookie nicht.

"Ich und Yoongi, meine Freunde sieht man auf dem Bild nicht so gut", Kookies Gesicht verzog sich grimmig. Und so als ob er sich irgendwie beherrschen musste.

"Aha, du sagst zu den anderen Freunden, was ist er?"

"Ja, weil ich und er im Fokus liegen, während die anderen unscharf sind. Worauf willst du hinaus, Kookie?"

"Du betrügst mich, oder?"

Irritiert von seiner Feststellung, richtete ich mich energisch auf.

"Was? Nein! Er ist nur ein Freund! Er gehört zu meiner Freundesgruppe, ich liebe dich doch, wie kann ich dich dann betrügen"

Er nickte nur. Sein Gesicht blieb verschlossen. Wollte mir nicht verraten, was er dachte.

"Ausnahmsweise glaube ich dir. Aber du darfst dich nicht mit ihm treffen. Oder du wirst bestraft. Ok?", man merkte, dass er nicht getrunken hatte, dann war er immer etwas netter als sonst.

"Ok. Aber wieso-...", wollte ich schon ansetzten.

"Widersprich mir nicht! Er lächelt dich an, als wärst du seine große Liebe. Niemand darf dich so ansehen. Du bist mein Freund, hast du verstanden?", seine Stimme hörte sich hart an. So als ob er keine Gnade duldete. Ich starrte auf meine Finger. Es war irgendwie komisch, dass Kookie einfach annahm, dass Yoongi Gefühle für mich hatte. Wieso sollte er?

"Generell", riss mich mein Freund aus meinen Überlegungen. "Warum sitzt du mit diesen Freunden an einem Tisch? Hobi ist auch da, hab ich dir nicht gesagt, du sollst nicht in ihre Nähe kommen!", wurde er bei jedem Wort lauter. Ich senkte wieder den Blick unterwürfig, die Augen füllten sich langsam mit Tränen. Die kleine Freude, die kurz davor noch da war, war verschwunden.

"Tut mir leid, wirklich, tut mir leid, ich werde mich nicht mehr mit ihnen treffen."

"Gut so, Jimin. Machst du Frühstück, ich hab Hunger", sagte er und verließ das Zimmer.

Ich bereitet das Frühstück vor, doch nur für Kookie. Seine Rede hatte mir den Appetit verdorben und den Hunger weggeblasen. Würde es meinen Freunden stören, wenn ich sie vermied? Vielleicht.

Ich stellte das Essen auf den Tisch und schaute Kookie dabei zu, wie er aß. Irgendwie störte mich der Gedanke, meine Freunde zu ignorieren. Aber wenn ich es nicht tat, würde es Kookie irgendwie herausfinden. So wie es sich herausstellte, hatte Kookie jemanden aus der Uni, der mich beobachtete und mir auf Schritt und Tritt folgte. Und immer dann, wenn ich etwas machte, was Kookie gar nicht gefiel. Das Problem, jeder könnte verdächtig sein. Sie waren alle an ihren Handys. Noch schlimmer, Kookie hatte viele Bekannte. Nein, zu viele.

Jungkook stand auf und schob den Stuhl wieder an den Tisch.

"Jimin, mach keinen Unsinn oder so, ich werde es immer erfahren. Bin weg, tschüss", er ließ wie immer alles stehen und liegen, zog seine Jacke über und seine Schuhe an, bevor er die Haustür zu knallte.

Ich war allein in der Wohnung. Bei mir stellte sich gar nicht erst die Frage, was ich heute tun sollte. Allein. Nur, dass er sowas ziemlich oft tat. Einfach verschwinden.

Er hatte außerdem immer noch mein Handy und der Haushalt rief danach erledigt zu werden.

Dann wollen wir das schnell hinter uns bringen. Ich räumte das Geschirr in die Spülmaschine und wischte den Tisch. Während ich aufräumte, summte ich den Ohrwurm, den ich schon die ganze Zeit hatte. Irgendwann war mir das nicht genug und ich sang lieber mit dem Song mit, nachdem mir endlich der Titel eingefallen war. Ich wurde sogar lauter als die Musikbox. Ich begann sogar die High Note zu versuchen. Den ich hinbekam, worauf ich sehr stolz war, aber meine Nachbarn nicht. Ich hörte sogar am Anfang gar nicht, wie geklopft wurde. Als das nichts bewirkte, klingelte man und unterbrach mich beim Singen. Mir stieg die Hitze ins Gesicht. Das hatte man gehört.

"Ja! Ich komme!", ich vergaß die Regel, die Tür niemals zu öffnen - von Kookie - in dem Moment, und öffnete die Tür, um mich zu entschuldigen, da mir das dann doch ziemlich peinlich war

————


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top